Luzerne und Luzernegras Flashcards

1
Q

Allgemeine Infos zur Luzerne

A

Die Luzerne, auch Alfalfa genannt, wird weltweit als Reinsaat und Beimischung in Dauergrünland und Weiden angebaut. Sie ist die älteste zur Tierfütterung genutzte Kulturpflanze.

Wie alle Leguminosen kann die Luzerne mit Hilfe von Knöllchenbakterien den Stickstoff aus der Luft aufnehmen und im Boden anreichern (Gründüngung). In der Regel ist der Anbau mehrjährig: nach dem Ansaatjahr folgen zwei Nutzungsjahre. Es ist auch ein Anbau als Zwischenfrucht möglich. Die Luzerne kann in einem Jahr bis zu fünf mal geschnitten werden.

Die Luzerne (“Königin der Futterpflanzen”) gilt als die Futterpflanze mit dem höchsten Ertragspotential.

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Q

Welche Aspekte sprechen für den Anbau von Luzerne und Luzernegras?

A
  • eiweiß- und vitaminreiche Luzerne, weltweit wichtigste Grün- und Trockenfutterpflanze in den gemäßigten, subtropischen und tropischen Klimaregionen
  • im Rohproteinertrag die leistungsstärkste Futterpflanze (> 20 dt/ha)
  • hoher Gehalt an essenziellen Aminosäuren
  • Die Luzerne ist gekennzeichnet durch:
    • Frohwüchsigkeit
    • Trockenheitsresistenz
    • Sicherheit des Nach-wuchses
    • gilt als Nematoden-Neutralpflanze
  • Für Heilzwecke werden die oberirdischen Pflanzenteile, Samen und Keimsprossen genutzt (Nahrungsergänzungsmittel, homöopathisches Arzneimittel)
  • Luzernemehl wird als Futtermittelzusatz für Mastgeflügel verwendet.
  • eignet sich nicht als Alleinfutter für Wiederkäuer aufgrund des Gehaltes an
  • *Saponinen** (geringere Futteraufnahme) und Phytoöstrogenen (Fruchtbarkeits-störungen)
  • Verzehr kann bei Rindern zu Sonnenempflindlichkeit der Haut führen
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3
Q

Charakterisieren Sie die Bedeutung von Luzerne für die Fruchtfolgegestaltung!

A
  • Luzerne ist mit sich selbst und anderen Leguminosen unverträglich, so dass Anbaupausen von 5 bis 6 Jahren eingehalten werden müssen.
  • Der hohe Vorfruchtwert beruht auf den Hinterlassenschaften an Wurzel- und Stoppelmasse (30 bis 50 dt TM/ha und Nutzungsjahr), der Anreicherung des Bodens mit Stickstoff, den phytosanitären Wirkung gegenüber Rübennematoden und dem günstigen Einfluss auf die Bodengare (Beschattung).
  • Nachfrüchte:
    • Kartoffeln
    • Mais
    • Winterweizen (feuchtere Standorte)
    • Futter-Sommergerste
  • Vorfrüchte:
    • Getreide
    • Hackfrüchte
    • Raps
    • Mais
  • Die Eingliederung der Luzerne in die Fruchtfolge ist möglich in der Hauptrotation (wenn alle Böden luzernefähig sind), in Nebenrotationen (nur ein Teil der Böden ist luzernefähig) oder auf Springschlägen.
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4
Q

Erläutern Sie die Bedeutung und die Standortansprüche von Luzerne und Luzernegras!

A
  • gedeiht am besten unter kontinentalem Einfluss (wärmebedürftig), in den sommerwarmen Gebieten mit intensiver Sonneneinstrahlung (Kontinentalitätzahl nach Ellenberg 6 bis 7).
  • Höchste Erträge erreicht sie auf nährstoffreichen, tiefgründigen Böden der Trockengebiete (Löß- und Lehmböden)
  • Auf sandigen Böden müssen im Untergrund Lehm- oder Mergelbänke anstehen (diluvial geschichtete Böden, Grenzstandorte des Luzerneanbaus bei Ackerzahlen < 30).
  • Nicht geeignet: schwere und **nasskalte, **extrem leichte, versauerte sowie staunasse und verdichtete Böden
  • geschätzt suf schwer bearbeitbaren Kalkverwitterungsböden, bei der Behebung von Pflugsohlen-verdichtungen und bei der Rekultivierung von Bergbaufolge-landschaften
  • obwohl sie auf trockneren Standorten wächst, ist ihr Wasserbedarf hoch.
  • tiefe Durchwurzelung, kann Trockenperioden überbrücken(Problem für die Nachfrüchte)
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5
Q

Welche Bedeutung hat der Anbau von Luzerne-Gras-Gemengen?

A
  • in den kühleren und feuchteren Grenzlagen sowie aus Gründen der Ertragssicherheit kommt Luzernegras zum Anbau
  • höhere Trockenmasseerträgen (ca. 5 bis 10 %)
  • besseren Vergärbarkeit
  • höheren Futterwert (geringerer Anteil die Futteraufnahme beeinträchtigender Inhaltsstoffe)
  • günstigeres Nährstoffverhältnis
  • Graspartner sollte neben Mehrjährigkeit hohe Energiedichten aufweisen, um so den Futterwert zu verbessern.
  • Geeignete Partner sind:
    • das Deutsche Weidelgras (hoher Zuckergehalt, hohe Energiedichte, aber konkurrenzstark, 2 bis 4 kg/ha)
    • Wiesenschwingel und Wiesenlieschgras (3 bis 5 bzw. 1 bis 2 kg/ha)
    • trockenere Lagen Knaulgras (1 bis 2 kg/ha), das aber den Futterwert des Gemenges nicht erhöht (hat selbst hohe Rohfasergehalte)
    • Glatthafer (3 bis 5 kg/ha)
  • bei Grasanteilen über 30 % wirkt N-Düngung bei nachlassender Wuchskraft der Luzerne ertragsstabilisierend
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6
Q

Welche Rolle spielt die Stickstoffversorgung beim Anbau von Luzerne?

A
  • Nach dem Einsetzen der Symbiose mit den Knöllchenbakterien ist Luzerne auf keine weitere N-Düngung angewiesen.
  • Zusätzliche N-Gaben und hohe Nmin-Gehalte im Boden hemmen die Nitrogenaseaktivität
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7
Q

Welche Ansprüche stellt Luzerne an die Phosphor- , Kalium- und Mikronährstoffversorgung?

A
  • gute Kalkversorgung (pH-Werte > 6,0)
  • stellt sehr hohe Ansprüche an die P und K-Versorgung.
  • Richtwerte sind Gabenhöhen von
    • 30 bis 40 kg P/ha und
    • an Kalium von etwa 100 bis 120 kg/ha und Nutzungsjahr
  • Kalium fördert die Reservestoffbildung sowie die Winterfestigkeit,
  • Phosphor verbessert den Futterwert.
  • K-Düngemittel sind zur Vermeidung von Plasmolyseschäden an den Luzerne-keimlingen mindestens drei Wochen vor der Aussaat auszubringen und nach Möglichkeit einzuarbeiten

Mikronährstoffe

Bor

  • B-sensible Fruchtart
  • Mangel auf diluvialen Böden in Trockenjahren, <0,8 ppm B
  • gestauchter Wuchs, vermehrte Seitentriebbildung, vergilbte Blattspitzen
  • Maßnahme: Bodendüngung oder Blattspritzung

Molybdän

  • Mangel an Molybdän (<1 ppm Mo im Boden), Hemmung der N2-Fixierung durch verminderte Aktivität der Rhizobium-Bakterien
  • Blattverfärbungen olivgrün bis gelb, geringe Wuchshöhen und Rohproteingehalte
  • Auf degradierten Lößböden und diluvialen Sandböden führen zu geringe pH-Werte im Boden zur Molybdän- Fixierung
  • hier kann die Verfügbarkeit des Molybdäns durch Kalkung reguliert werden
  • Mo-Düngung erforderlich bei Armut
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8
Q

Wie sind die verschiedenen Ansaatverfahren für Luzerne zu beurteilen?

A
  • Luzerneansaaten wie generell Ansaaten von kleinkörnigen Leguminosen erfordern stets ein feinkrümeliges Saatbett
  • Frühjahrsblanksaat gilt als sicheres Verfahren, liefert im Ansaatjahr nur geringe Erträge bei hohem Konkurrenzdruck durch Unkräuter
  • Sommerblanksaaten (bis spätestens 25. Juli) sind auf Standorten mit sicherer Wasserversorgung im Sommer und milder Herbstwitterung möglich
  • Aussaat in ein heißes, aschiges Saatbett führt dazu, dass die Leguminosensamen hartschalig werden und nicht oder verzögert keimen
  • Einsaat in reifendes Getreide ist mit einem hohen Ansaatrisiko verbunden
  • Frühjahrsansaat mit Partnern (Gründeckfrüchte, geringe Saatstärken) sind sicher und bringen einen guten Futterertrag im Ansaatjahr
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9
Q

Welche Krankheiten und Schaderreger sind im Luzerneanbau von Bedeutung?

A
  • Klappenschorf, Pilz
    • Schadsymptome: Braune rundliche scharf abgrenzte Blattflecken in großer Zahl
      Vergilben der Blätter und Blattabfall
    • Vorkommen: In Perioden mit hoher Luftfeuchte, besonders vorletzter und letzter Aufwuchs
    • Maßnahmen: Vorverlegung des Schnitttermins
  • Luzernewelke, Pilz
    • Schadsymptome:
      Nesterweises Welken der Luzernepflanzen und Absterben, Verfärbung der Gefäße im Stängel
      Unterbrechung des Wasser- und Nährstoff-transports
    • Vorkommen:
      Auf verseuchten Flächen verstärkt ab 3. Lebensjahr der Luzerne auftretend
    • Maßnahmen:
      Resistenzzüchtung
      Anbau von toleranten Sorten Umbruch
      Einhalten der Anbaupausen
  • Blattrandkäfer
    • Schadsymptome:
      Bogenförmige Fraßschäden am Blattrand bis hin zum Kahlfraß, mit Ausnahme der Blattrippen Larvenfraß an den Bakterienknöllchen
    • Vorkommen:
      Von Frühjahr bis Herbst
    • Maßnahmen:
      Neuansaaten genau beobachten und kontrollieren Vorzeitiges Ernten der Bestände
  • Luzerneblattnager
    • Schadsymptome:
      Schabe- und Fensterfraß an Blättern und Knospen
    • Vorkommen:
      Von Frühjahr bis Spätsommer
    • Maßnahmen:
      Vorzeitiges Ernten der Bestände
  • Feldmaus
    • Schadsymptome:
      Fraß an ober- und unteririschen Pflanzenteilen
    • Vorkommen:
      Frühjahr bis Herbst
    • Maßnahmen:
      Köder oder Sitzkrücken für Greifvögel (1 Sitzkrücke/ha)
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10
Q

Welche Aspekte sind beim Einsatz von Luzerne aus Sicht der Futterqualität zu beachten? Gehen Sie besonders auf den Schnitttermin und den Gehalt an antinutritiven Inhaltsstoffen ein!

A
  • Bei der Nutzung der Luzerne geht es um den Kompromiss zwischen dem Ertrag, der Futterqualität und der Leistungsdauer
  • Abstand zwischen vorletztem und letztem Schnitt von mind. 50 Tagen
  • Mehrjährigkeit und Mehrschnittigkeit der Luzerne beruhen auf der Reservestoffeinlagerung, die verstärkt in der generativen Phase der Entwicklung gebildet werden
  • Mit zunehmender Wuchshöhe nimmt der Ertrag und der Gehalt an Gerüst-substanzen zu (insbesondere an Lignin) und wodurch die Energiedichte schnell und stark absinkt
  • dreimalige Nutzung im ersten Hauptnutzungsjahr bietet günstige Voraussetzungen für eine lange Leistungsdauer
  • bei 2 jähriger Nutzung sind 4 Schnitte möglich
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