Grünlandkräuter Flashcards

1
Q

Erläutern Sie die futterwirtschaftliche Bedeutung wertvoller Grünlandkräuter?

A
  • im engeren Sinne die Pflanzen auf dem Grünland, die nicht zu den Gräsern und Leguminosen gehören
  • in der Artenzahl deutlich überlegen, gegenüber den Gräsern aber deutlich weniger Futtermasse
  • 277 Arten, ca. die Hälfte auf der roten Liste
  • haben aufgrund des hohen Gehalts an Mineral-, Aroma-, Heil- und Wirkstoffen sowie durch ihre Schmackhaftigkeit und gute Bekömmlichkeit große Bedeutung für die Tiergesundheit
  • die meisten Kräuter sind wertvolle Futterpflanzen, außer giftige und Platzräuber
  • es können auch Kräuter mit gutem Futterwert (zB Löwenzahn) zu Unkräutern werden, wenn sie zu häufig auftreten und wertvollere Pflanzen unterdrücken
  • dicke, schlecht trocknende Stengel verursachen Bröckelverluste beim Trocknen
  • 10-30 % Gehalt an Kräutern im Grünland erwünscht
  • Beweiden und Vielschnitt sind wirksame Maßnahmen, um einen arten- und mengenmäßig unerwünscht hohen Kräuterbesatz zu vermindern
  • gezielte Düngung (zB nach Nährstoffentzug) fördert ein artenreiches Grünland-> Formbarkeit der Grünlandnarbe
  • Gülle <-> Mineraldüngerverhältnis ausgleichen
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2
Q

Welche Merkmale werden vorrangig zur Kräuter-bestimmung herangezogen?

A

Häufig sind Kräuter schon an ihren Blättern erkennbar, vor allem an der Blattanordnung. Selten auch Betrachtung des Triebgrunds und der Wurzelausbildung nötig.

  • Einfache Blätter, zusammenhängende Blattspreite entlang der Mittelrippe, Blattfläche wird nicht durch Blattstielabschnitte unterbrochen
  • Zusammengesetzte Blätter, mehrere selbstständige Teilblättchen, sitzen auf dem Blattstiel oder auf von diesem abzweigenden Seiten- oder Nebenstielen
  • Blattstiel trägt nur die Blattspreite, der Stängel auch Blatt- und Blütenknospen
  • Grund- und Bodenblätter, in Bodennähe als mehr oder weniger anliegende Blattrosette oder büschelig aufsteigend
  • Stängelblätter, am Stängel oder an oberirdischen Ausläufern, sind einzeln, paarweise oder quirlig angeordnet
  • Längsnervige Blätter, entweder eine ausgeprägte Mittelrippe (Längsnerv) oder mehrere ungefähr nebeneinander verlaufende Längsnerven
  • bei Blättern mit strahlenförmig von einem Punkt auseinandergehenden Hauptnerven ergibt sich eine rundliche Blattgrundform
  • bei zusammengesetzten Blättern müssen in diesem Fall die Blattabschnitte etwa gleich groß und gleichförmig ausgebildet sein
  • Nebenblätter meist andersförmige Blättchen am Blattstielgrund
  • Blattrandausbildung sehr vielgestaltig, von ganzrandig über gekerbt bis zerschlitzt / gefranzt
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3
Q

Charakterisieren Sie die Standortansprüche ausgewählter Grünlandkräuter!

Was sind ihre wichtigsten Erkennungsmerkmale?

A

Großer Wiesenknopf

  • Sommergrüne Horstpflanze
  • mit kurzen unterirdischen Ausläufern
  • wechselfeuchte Wiesen, besonders nährstoffreiche Naß- und Moorwiesen
  • Wechselfeuchteanzeiger
  • im jungen Zustand gern gefressen
  • Verträgt keine Dauerbeweidung

Frauenmantel

  • Sommergrüne Horstpflanze
  • mit kurzen unterirdischen Ausläufern
  • auf frischen bis feuchten Wiesen in mittleren und höheren Berglagen
  • in geringen Bestandesanteilen gern gefressen, wenn zu hoch gemieden, aufgrund der bitteren Gerbstoffe

Spitzwegerich

  • Blätter in grundständiger Rosette
  • grün überwinternde Rosettenpflanze
  • auf trockenen bis feuchten Wiesen und Weiden, vor allem auf mäßig gedüngtem Wirtschaftsgrünland
  • sehr gern gefressen (hoher Natriumgehalt)

Bärenklau

  • Sommergrüne Schaftpflanze
  • Rosettenpflanze
  • trägt nur einen Blütenstand
  • auf einseitig mit Jauche & Gülle gedüngten Wiesen
  • Stickstoff- und Kaliumanzeiger
  • ertragsmindernd, verdrängend
  • Massenbildung beim 2. Schnitt
  • Trittempfindlich

Gemeiner Löwenzahn

  • Sommergrüne Rosettenpflanze
  • auf frischen und trockenen Wiesen und Weiden
  • reich an Mineralstoffen (Kalzium, Kalium)
  • Bevorzugt lückige Bestände, hat nur geringe Ertragsfähigkeit
  • Bestandesanteile über 20 % sollten vermieden werden
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4
Q

Welche Strategien und Ansätze gibt es zu Zurück-drängung und Bekämpfung hartnäckiger sowie konkurrenzstarker Unkräuter / Ungräser im Wirtschaftsgrünland?

A
  • mehrere Maßnahmen gleichzeitig und vorbeugend anwenden
  • sorgsame Beobachtung der Bestandsentwicklung
  • zum richtigen Zeitpunkt mit den erforderlichen Maßnahmen zur Stelle sein
  • ganz normale Bewirtschaftungsmaßnahmen reichen in der Regel, um eine dichte Grünlandnarbe zu schaffen
  • Pflege, Düngung und Nutzung sowie ggf. auch die Wasserregulierung standortangepasst richtig einsetzen
  • wenn mechanische Maßnahmen wirkungslos, Einsatz chemischer Präparate unter Beachtung der Anwendungs- und Umweltschutzvorschriften sinnvoll
  • durch Herbizideinsatz im Bestand entstandene Lücken, sind durch Nachsaat zu schließen
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