Zweiter Weltkrieg, Kalter Krieg und Dekolonisation Flashcards

1
Q

Der Zweite Weltkrieg 1939-1945

Das Ende des Krieges

A
  • Am 8./9. Mai in Berlin: deutsche Kapitulation
  • In Ostasien: weiter hohe Verluste auf beiden Seiten, Selbstmorde statt Kapitulation
  • Trotz hohen militärischen Drucks keine Kapitulation der japanischen Militärführung
  • Einsatz der Atombombe durch die USA, 6.08. auf Hiroshima, 9.08. auf Nagasaki, dabei über 200.000 Tote und über 150.000 Verwundete
  • Anfang September Kapitulation Japans
  • Potsdamer Konferenz im Juli/August 1945 zeigt starke Spannungen zwischen Westalliierten und der Sowjetunion auf: man beschließt die „vier Ds“ für Deutschland: Demilitarisierung, Denazifizierung, Dezentralisierung und Demokratisierung, aber keine Friedenskonferenz, Grenzfragen bleiben offen
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2
Q

Fazit Zweiter Weltkrieg

A

Der Zweite Weltkrieg, für dessen Ausbruch das Deutsche Reich allein verantwortlich war, übertraf den Ersten Weltkrieg hinsichtlich seiner Dimensionen (Beteiligte, Opferzahlen) und war durch ein hohes Maß an Brutalität gegenüber der Zivilbevölkerung (v.a. von Seiten der Deutschen und Japaner) sowie durch Vernichtungsabsichten gekennzeichnet. Seine Ergebnisse führten in den „Kalten Krieg.“

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3
Q

Der Kalte Krieg:

Definition

A
  • „war ein permanenter und aktiv betriebener ‚Nicht-Frieden‘“ (Stöver), Auseinandersetzung auf allen Ebenen: politisch-ideologisch, wirtschaftlich, militärisch, kulturell, technologisch-wissenschaftlich
  • prägte das Leben vieler Gesellschaften (darunter Ost- und Westdeutschland) bis in den Alltag hinein
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4
Q

Idelogien

A
  • 1947 US-Präsident Truman: Eindämmung des kommunistischen Macht- und Einflussbereichs (Containment
  • Republikaner: Gegenmodell der „Befreiungspolitik“ (Rollback/Liberation
  • Seit Anfang der 1950er Jahre: Containment-Liberation-Strategie -> Politik der geheimen Operationen in Ostmitteleuropa (dort: Sowjetisierung) und in Dritter Welt
  • Europäische Wirtschaftshilfe von den USA (Marshall-Plan, benannt nach US-Außenminister George Marshall), zeigt Zusammenhang von ökonomisch-sozialen, humanitären und politischen Zielen. Begründung: wenn man nicht helfe, werde Europa im Chaos versinken, was den Sieg des Kommunismus zur Folge haben werde
  • Das Europäische Wiederaufbauprogramm (European Recovery Program) war psychologisch wichtig zur Anbindung Westeuropas an die USA
  • Führte zu Konfrontation mit der Sowjetunion, die Ländern ihres Machtbereichs verbot, die Hilfe in Anspruch zu nehmen.
  • Zur westlichen Wirtschaftsdominanz östliches Konkurrenzsystem 1949 gegründet: Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW bzw. COMECON), aber wirtschaftlich schwächer als der Westen
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5
Q

Koreakrieg 1950-1953: erster ,,Stellvertreterkrieg’’

A
  • Korea seit 1945 geteilt, 1948 entsteht prowestliche „Republik Korea“ und prosowjetische „Demokratische Volksrepublik Korea“ unter Kim Il Sung
  • Im Juni 1950 beginnt nordkoreanische Invasion in den Süden, mit Unterstützung der Sowjetunion und Chinas
  • USA mobilisieren Truppen der UN unter amerikanischem Befehl, Zurückdrängen der Nordkoreaner bis hinter Grenze, später umgekehrt Zurückdrängen der UN-Truppen
  • US-Militär verlangt Atomwaffeneinsatz, aber Truman bricht ab (April 1951), Fronten verfestigen sich, letztlich ursprünglicher Grenzverlauf, Korea bleibt geteiltes Land bis heute
  • > Koreakrieg beschleunigt die Blockbildung im Kalten Krieg
  • > Durch Nichterfolg des militärischen Vorgehens aber auch Wert der Entspannungspolitik unterstrichen
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6
Q

Verfestigung der Blöcke

A
  • Im April 1949 „North Atlantic Treaty Organization“ (NATO) geschaffen, zunächst 11 westeuropäische Staaten und die USA, Angriff auf einen der Unterzeichner sei gleichbedeutend mit einem Krieg gegen alle Mitglieder
  • Beitritt der Bundesrepublik zur NATO 1955
  • 1955 im Mai Unterzeichnung des Warschauer Pakts, Verpflichtung zu gegenseitigem Beistand im Angriffsfall, Mitglieder: Sowjetunion, ostmitteleuropäische Staaten, Rumänien, Bulgarien, Albanien (bis 1968) und DDR
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7
Q

Sowjetische Außenpolitik nach Stalins Tod 1953

A

Außenpolitik Nikita Chruschtschows zielte auf:

  • ->die Einheit der kommunistischen Länder,
  • ->Gleichrangigkeit der Sowjetunion mit den USA,
  • ->die Konsolidierung der sowjetischen Sicherheitssphäre in Europa.
  • ->zudem Entwicklungshilfe als Politikfeld im Kalten Krieg entdeckt, viel Reise- und diplomatische Tätigkeit, finanzielles und materielles Engagement, Expertenexport
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8
Q

Die Vereinten Nationen (UNO)

A
  • Juni 1945: Charta der Vereinten Nationen in San Francisco von Westmächten, Sowjetunion und weiteren Staaten unterzeichnet, aber schon Anzeichen für Bruch der Alliiertenkoalition
  • Negativfolie des Völkerbundes in der Zwischenkriegszeit
  • Sicherheitsrat mit USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion und China als ständigen Mitgliedern und sechs weiteren, nichtständigen Mitgliedern; sollte „Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“ tragen
  • einstimmige Entscheidungen des Sicherheitsrates erforderlich -> häufig Vetos eingelegt
  • „Dritte Welt“ nicht ausreichend berücksichtigt, erst 1960 Resolution gegen Fortbestehen des Kolonialismus
    1949 erstmals UN-Streitkräfte („Blauhelme“) in Indonesien eingesetzt
  • „Insgesamt gesehen konnte die UNO sich überall dort durchsetzen, wo die Supermächte glaubten, sie zum eigenen Vorteil nutzen zu können.“ (Stöver, S. 88)
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9
Q

Dekolonisation

A
  • Prozess der Ablösung von kolonialer Herrschaft
  • In den 1920er und 1930er Jahren in Indien und den südostasiatischen Staaten Aufstieg von (zunehmend anti-kolonialen) Nationalbewegungen
  • Bedeutung des Zweiten Weltkriegs: Kolonialmächte konnten ihre Herrschaft während des Krieges nicht sichern, Japaner hinterlassen Waffen in den während des Krieges von ihnen besetzten Ländern -> Unabhängigkeitskriege in den Kolonien
  • Unabhängigkeit in Asien erreicht: 1947 Indien (-> Pakistan), 1954 Vietnam, Kambodscha, Laos u.a.
  • Afrika etwas später, Schlüsseljahr 1960, eine Reihe von Kolonien wird unabhängig
  • Bis Mitte der 60er Jahre insgesamt 50 Kolonien unabhängig, meist unblutiger Prozess
  • Jedoch auch einige Kriege um Unabhängigkeit, z.B. Algerien – Frankreich (1954-1962), Indonesien – Niederlande (1945-1949)
  • In vielen ehemaligen Kolonien entstanden nicht pluralistische Demokratien, sondern autoritäre System mit mächtigem Militär
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10
Q

Die Blockfreienbewegung

A
  • Zusammenschluss von («Dritte Welt»-)Staaten außerhalb der beiden großen, von den USA und der Sowjetunion dominierten Blöcke
  • Gemeinsame Erfahrung der meisten (afrikanischen, asiatischen) Mitglieder war, Objekte kolonialer Herrschaft gewesen zu sein. Nun wollten sie sich nicht mit der Zugehörigkeit zu einem der Blöcke in neue Abhängigkeiten begeben und eigene Außenpolitik gestalten.
  • Erste Konferenz 1955 im indonesischen Bandung -> „Erklärung über die Förderung des Weltfriedens und der internationalen Zusammenarbeit“, Forderungen u.a.: gegen Einmischung in die inneren Angelegenheiten einzelner Staaten, Beilegung aller internationalen Streitigkeiten mit friedlichen Mitteln, Ablehnung militärischer Verteidigungsbündnisse
  • 1956 «Brioni-Initiative»: Tito (Partei- und Staatschef Jugoslawiens), J. Nehru (Ministerpräsident Indiens) und Gamal Abdel Nasser (Staatspräsident Ägyptens) auf Brioni, Titos adriatischer Sommerresidenz, beklagen die Trennung der Welt in zwei Blöcke und Kriegsangst, fordern Maßnahmen zur Abrüstung und begrüßen «Friedliche Koexistenz»
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11
Q

Haltung der supermächte zu Blockfreienbewegung, Bedeutung

A
  • Für die USA und die SU war die Blockfreienbewegung ein Ärgernis, v.a. die USA bekämpften diese Haltung, während die Sowjetunion zeitweilig eine Chance sah, über die Bewegung ihren Einfluss zu stärken, ebenso wie China
  • Bedeutung der Blockfreienbewegung: Alternative zu den beiden von den Supermächten dominierten Blöcken, aber politisch relativ schwach
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12
Q

Der sowjetisch- chinesische Bruch

A
  • China wird 1949 eine kommunistische Volksrepublik, mit Mao Zedong als Vorsitzendem der Kommunistischen Partei Chinas und als Vorsitzendem der Regierung
  • zunächst scheint dadurch Moskaus Machtbereich international gestärkt, chinesisch-sowjetische Zusammenarbeit
  • Doch Konflikte in ideologischen Fragen, Mao lehnt Chruschtschows Entstalinisierung und die „Friedliche Koexistenz“ ab, zudem Grenzstreitigkeiten
  • Mao wendet sich vom sowjetischen Modell ab und beginnt mit dem „Großen Sprung nach vorn“, ein eigenes Entwicklungsmodell zu realisieren
  • Ab 1960 offener Bruch zwischen SU und China, Höhepunkt der Spannungen 1969 mit Gefechten an der gemeinsamen Grenze
  • Chinesisch-amerikanische Annäherung (Nixon 1972 in China)
  • China als Schutzmacht für kommunistische Staaten (Albanien), mit eigener Dritte Welt-Politik
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13
Q

Fazit zu China

A
  • China etabliert sich als dritte Weltmacht
  • auch durch chinesisch-sowjetischen Bruch war das kommunistische Lager gespalten
  • Bipolarität des Kalten Krieges durch den chinesisch-sowjetischen Konflikt einerseits durch einen dritten Akteur aufgeweicht, andererseits verschärft, weil Chruschtschow nun noch dringender außenpolitische Erfolge brauchte
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14
Q

Auswertung der ,,Küchendebatte’’

A
  • klare Gegenüberstellung des kapitalistischen und sozialistischen Systems (v.a. durch Chruschtschow)
  • Chruschtschows Selbstbewusstsein und Optimismus, Amerika „ein- und überholen“ zu können
  • Rivalität zwischen den Supermächten nicht nur im Bereich des Militärs und der Geheimdienste, sondern auch in der Konsumgüterwirtschaft und bezüglich des Alltagslebens
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15
Q

Verlauf und Folgen der Kubakrise

A
  • 1959 Revolution mit Fidel Castro auf Kuba, dazu John F. Kennedy 1961: kommunistisch unterwandert
  • Nach gescheiterter US-Intervention in der Schweinebucht droht weiteres Eingreifen der USA
  • Chruschtschow stationiert geheim Mittelstreckenraketen auf Kuba, ganze nukleare Streitmacht, von USA entdeckt
  • Oktober 1962: Ultimatum Kennedys, erwägt Einsatz von Atomwaffen -> Welt am Rande des Atomkriegs, US-Seeblockade
  • Ende Oktober geheime Vereinbarung zwischen Kennedy und Chruschtschow: Abzug der sowjetischen Raketen, dafür zogen die USA ihre Mittelstreckenraketen aus der Türkei zurück (letzteres erst 1963)
  • längerfristige Folgen der Krise: einerseits neue Aufrüstungsrunde, andererseits Entspannungsmaßnahmen, „Rotes Telefon“ zwischen den beiden Staatschefs ab 1963
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16
Q

Fazit zum Kalten Krieg

A
  • Auf den ersten Blick bestand eine Spaltung der Welt in zwei Lager (kommunistischer Osten vs. kapitalistischer Westen; NATO vs. Warschauer Pakt), aber die geopolitische Konstellation war vielfältiger (China als neue Weltmacht, Blockfreienbewegung).
  • Der „Kalte Krieg“ war keineswegs nur „kalt“, sondern wurde, wie das Beispiel Koreakrieg zeigt, auch mit Waffen geführt.
  • Wie die Kubakrise als eine der dramatischsten Krisen im Kalten Krieg belegt, bestand ein Wechselspiel zwischen gegenseitiger Bedrohung und Entspannung; ein Atomkrieg wurde letztlich vermieden