ZUWI 3 Gesellschaft Flashcards

1
Q

Menschenbild

A

Wie ist Mensch/wie verhält er sich?
-(dominante) Menschenbilder ändern sich im Zeitverlauf zb Feudalismus, Aufklärung
-Unterschiedliche Denkkollektive haben Annahmen darüber, wie Mensch ist etc
zb Homo oeconomicus
-Aktuell: Tendenz zur Hyperindividualisierung:
-> Radikale Form individueller Unabhängigkeit, Tendenz zur unbeschränkten Selbstverwirklichung und -optimierung, Polarisierung

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2
Q

Homo oeconomicus

A

Bounded rationality:
-Informationsverarbeitungsproblem: Information ist zu komplex; Zeithorizont ist
zu lang; Unfähigkeit, sehr kleine Wahrscheinlichkeiten zu berücksichtigen
-Nicht-rationales Denken bzw. Agieren: schnelles vs. langsames Denken //
irrationales Verhalten
-bounded-willpower: weiß was gut wäre, zu wenig Willenskraft

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3
Q

Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft

A

Gesellschaft im Sinne des methodologischen Individualismus
-Gesellschaft = Summe aller Individuen
-Der Mensch in der Gesellschaft -> unabhängiges Individuum

Gesellschaft im Sinne des methodologischen Kollektivismus
-Gesellschaft > Summe aller Individuen
-Der Mensch in der Gesellschaft -> steht in Beziehung mit anderen und der Natur &
wird dadurch beeinflusst

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4
Q

Gruppen, Klassen, Milieus

A

Gruppen & Klassen in Gesellschaften
Z.B. Feudalismus, indisches Kastensystem
Z.B. Kapital & Arbeit; Arm & Reich; „Insider“ & „Outsider“; Gender; Ethnizität;
Religion; Alter; …
-> häufig hierarchisch (-> Frage der Machtverteilung zwischen Klassen; Frage der
(sozialen) Mobilität)
-> aus Klassenzugehörigkeit leiten sich unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten ab

Milieus:
-Empirische Erfassung von Klassen bzw. sozialen Gruppen, deren Mitglieder
Gemeinsamkeiten aufweisen, z.B. in Bezug auf Herkunft, Bildungsstand, Einkommen, Lebensführung und Erwerbsarbeit

Z.B. Sinus-Milieus
-„Ähnliche“ Gesellschaftsmitglieder werden zu Gruppen zusammengefasst
-Dimensionen:
*Sozialökonomische Lage: Bildung, Einkommen, sozialer Status
*Grundorientierung: Tradition, Modernisierung, Neuorientierung
-> 10 Sinus-Milieus zb konservativ-etabliertes Milieu, postmaterielles Millieu
-> nützlich zur Herausarbeitung von Unterschieden nach Milieus

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5
Q

Soziale Fortschritte im Zeitverlauf

A

Soziale Errungenschaften sind oft Ergebnis von Konflikten & Produkt gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse → Krieg, soziale Bewegungen, Aufstände, Streiks und Verhandlungen spiel(t)en zentrale Rolle

-1918: Einführung des allgemeinen Wahlrechts für Frauen in Österreich durch Druck der Frauenbewegung
-1919/1920: Einführung von Sozialgesetzgebung nach 1. Weltkrieg in Europa
-Nach 1945: Einführung der Sozialpartnerschaft nach Bürgerkrieg und 2. Weltkrieg in Österreich („Verhandeln statt Bekriegen“).
-1965: Bürgerrechtsbewegung erkämpft uneingeschränktes Wahlrecht für
Afroamerikaner*innen in den USA. Die gesetzlich verankerte „Rassentrennung“ wird aufgehoben
-2019: Fridays for Future problematisiert die Klimakrise weltweit

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6
Q

Ungleichheit

A

-Vermögen ermöglicht Handlungsspielräume, verleiht Macht
-Gleichheit erhöht Lebensqualität in vielfältiger Weise -> Reichen und Armen geht es in egalitären Gesellschaften besser -> eine Erklärung: Statuskonkurrenz

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7
Q

Umbrüche in der Gesellschaft

A

Demokratie in der Krise
Erwerbsarbeit im Wandel
Sozialstaat im Wandel

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8
Q

Demokratie in der Krise

A

-Zunehmende Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen; Konzentration von wirtschaftlicher, politischer und medialer Macht
-Sozialer Zusammenhalt und Vertrauen in politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger schwindet
-Krise der liberalen Demokratie: „Elektorale“ (illiberale) Demokratien entstehen
->Großspender und Lobbyisten beeinflussen Wahlen und Entscheidungen
->Rechte von Opposition und Medien werden eingeschränkt

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9
Q

Erwerbsarbeit im Wandel

A

-weitere Verschiebung der Bedeutung der drei Wirtschaftssektoren für Beschäftigung, Folgen: Wissensgesellschaft, Digitalisierung, Insider & Outsider, Polarisierung der Löhne, zunehmende EInkommensungleichheit

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10
Q

Sozialstaat im Wandel

A

Drei Wohlfahrtsstaatsregime nach G. Esping-Andersen (1990)
-Ergebnisbezogene Klassifikation nach drei Kriterien
-Grad der Dekommodifizierung
-Einfluss der Sozialpolitik auf soziale Schichtung
-Relative Rolle von Staat, Familie und Markt in der Erbringung von Sozialleistungen

liberales Wohlfahrtsstaatsregime
Konservatives Wohlfahrtsstaatsregime
sozialdemokratisches Wfstaatsregime

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11
Q

Liberales Wohlfahrtsstaatsregime

A

zb USA, UK, Irland, Australien
-Grad der Dekommodifizierung: gering
-Einfluss der Sozialpolitik auf soziale Schichtung: gering
-Staat, Familie: v.a. für Unterschicht relevant; Markt: v.a. für Mittel- und Oberschicht relevant

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12
Q

sozialdemokratisches Wohlfahrtsstaatsregime

A

Bsp. Skandinavische Länder
-Grad der Dekommodifizierung: hoch
-Einfluss der Sozialpolitik auf soziale Schichtung: hoch
-Staat: höchst relevant; Familie/Markt: gering

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13
Q

konservatives Wohlfahrtsstaatsregime

A

Bsp. Deutschland, Frankreich, Österreich
-Grad der Dekommodifizierung: mittel
-Einfluss der Sozialpolitik auf soziale Schichtung: gering/mittel
-Familie: höchst relevant; Staat: subsidiär; Markt: gering

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14
Q

Reformbedarf in Sozialstaaten

A

(Notwendige) Veränderung der sozialstaatlichen Absicherung, z.B. weil…
… traditionelle soziale Risiken bestehen bleiben, z.T. zunehmen,
… neue soziale Risiken hinzukommen,
… nationale Sozialpolitik bei der Adressierung transnationaler Krisen an ihre Grenzen stößt,
… die Finanzierung sozialer Absicherung bei geringem Wirtschafts- und Lohnwachstum eine Herausforderung wird,
… sich traditionelle Familienformen verändern

Reformziel: gutes Leben für alle innerhalb ökologischer Belastungsgrenzen?

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15
Q

Wie wird Sozialstaat zukunftsfähiger?

A

Option A: Anpassung des herrschenden Sozialstaats
-Ausgangspunkt: Herrschendes (z.B. in Österreich: konservatives) Sozialsystem
-Ansatzpunkte für Veränderungen: Ziele, Maßnahmen, Akteure, Finanzierung

Option B: Systemwechsel? z.B. in Richtung:
-Alternative Wohlfahrtsstaatsregime (z.B. Österreich: in Richtung liberaler und/oder
sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaatsregime)
-Grundeinkommen (+ Grundsicherung)
-Sozialrechtestaat
-Transformation zu einem sozialökologischen Sozialstaat
- etc

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