VWL Modul 4 Flashcards

1
Q

makroökonomische Kenngrößen der VGR und Zahlungsbilanz

A

-ESVG 2010

geschlossene Volkswirtschaft
-volkswirtschaftliche Kreislaufmodell
-Ausgaben, Produktion, Einkommen
-Kreislaufmodell nach Konten: Ersparnis und Investition

offene Volkswirtschaft:
-volkswirtschaftliche Kreislaufmodell
-Zahlungsbilanz
-Kreislaufmodell nach Konten: Sparen, Investitionen, Leistungsbilanz
-internationale Vermögensposition

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2
Q

weitere makroökonomische Kenngrößen

A

nominale und reale Größen:
-Preise, Volumina, Werte, Indizes
-nominales und reales Wirtschaftswachstum
-Inflation und der HVPI
-Nominalzins und Realzins

Beschäftigung und Arbeitslosigkeit

…..

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3
Q

ESVG 2010 Grundlagen

A

= Europäische System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen
-international einheitliches Rechnungssystem
-beschreibt systematisch Volkswirtschaft mit wesentlichen Merkmalen und Beziehungen zu anderen VW
-konsistent mit weltweit geltenden Regeln des System of National Accounts

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4
Q

ESVG Inhalte und Verwendungszweck

A

nach ESVG erhobenen Daten liefern Informationen zu
-Struktur einer Volkswirtschaft oder ihren Teilbereichen
-Entwicklung der Volkswirtschaft im Zeitablauf
-ermöglichen Vergleich mit anderen Volkswirtschaften

Hauptsächliche Verwendung der VGR:
-Grundlage und Erfolgskontrolle der Wirtschaftspolitik
-Analyseinstrument, Datengrundlage für Wirtschaftswissen
-EU spezifisch: Festsetzung der Eigenmittel der EU (% des Bruttonationaleinkommens), Regionalpolitik, finanzielle Unterstützung, Überwachung und Steuerung der europäischen Währungspolitik (zb Kovergenzkriterien, Stabilitäts- und Wachstumspakt)

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5
Q

Was ist institutionelle EInheit?

A

-kleinstes statistisches Element des ESVG
-> Volkswirtschaft besteht aus gebietsansässigen Einheiten, die Schwerpunkt des wirtschaftlichen Hauptinteresses im jeweiligen Land haben
-produziert zb Güter, konsumiert etc

gebietsansässige institutionelle Einheiten werden zu institutionellen Sektoren zusammengefasst:
-nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften
-finanzielle Kapitalgesellschaften (zb Zentralbank, Versuicherung)
-Staat
-private Haushalte
-private Organisationen ohne Erwerbszweck

Transaktionen zwi gebietsansässigen und gebietsfremden Einheiten -> im Konto des Sektors Übrige Welt

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6
Q

verschiedene Produktionsarten

A

Marktproduktion = für Verkauf am Markt zu signifikanten Preisen

Nichtmarktproduktion = wird anderen Einheiten unentgeltlich oder zu nicht signifikanten Preisen zur Verfügung gestellt zb öffentliche Bildung etc

Produktion für Eigenverwendung = in Form von Konsum oder Investition: sehr kleiner Teil

Vorleistungen = im Produktionsprozess verbrauchte Waren, werden nicht der Endnachfrage zugeführt

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7
Q

verschiedene Konsumausgaben

A

Konsumausgaben der privaten Haushalte:
-Ausgaben für Konsumgüter
-auch DL aus eigengenutztem Wohnungsbesitz, Sachbezüge etc

Konsumausgaben des Staates:
= Wert der Güter, die vom Staat am Markt gekauft oder selbst produziert werden, die den privaten Haushalten unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden

Konsum von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck = staatlicher Konsum
-Kapitalgesellschaften konsumieren nicht

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8
Q

Investitionen im ESVG

A

-> länger als 1 Jahr eingesetzt
Bruttoinvestitionen (I) setzen sich zusammen aus:
Bruttoanlageinvestitionen (I^A)
+Vorratsveränderungen (delta I^V)

Bruttoanlageinvestitionen
= umfassen den Erwerb abzüglich der Veräußerungen von Anlagegütern zuzüglich der Werterhöhungen nichtproduzierter Vermögensgütern (natürliche Ressourcen, immaterielle Vermögenswerte)

Vorratsveränderugnen
= Bestandsänderungen von Vorleistungen, unfertigen und fertigen Gütren sowie Handelswaren (abzüglich des Verlusts durch Schäden etc)

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9
Q

Volkswirtschaftlicher Kapitalstock

A

= Wert des Anlagevermögens einer Volkswirtschaft = alle Vermögensgegenstände von gebietsansässigen Unternehmen und des Staates, die länger als ein Jahr in Produktion eingesetzt werden

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10
Q

Abschreibungen

A

Abschreibungen (D)
-> messen Wertminderung von Anlagegütern
-für viele Bruttogrößen existieren entsprechende Nettogrößen, die man durch Abzug der Abschreibung erhält zb Nettoinvestitionen, Nettonationaleinkommen etc

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11
Q

Aggregiertes Einkommen

A

Arbeitnehmerentgelt (E^L)
-umfasst sämtliche Bruttolöhne und Sozialbeiträge von Arbeitgebern an Arbeitnehmer

Produktionsabgaben
-netto d.h. abzüglich Subventitionen
-> T = T^G + T^S
-Gütersteuern (T^G) sind pro Einheit des Gutes zu entrichten zb Mehrwertssteuer
-sonstige Produktionsabgaben (T^S): von Unternehmen aufgrund von Produktionstätigkeit unabhängig von Menge zu entrichten zb Steuer auf Nutzung von Grundstücken, Lohnsummensteuer

Betriebsüberschuss/ Selbständigeneinkommen (E^BS)
-Betriebsüberschuss (E^B): aus Produktionstätigkeiten zufließende EInkommen vor Zinsen für finanzielle Aktiva/Passiva und Pachten
-Selbständigeneinkommen (der privaten Haushalte E^S) ist Vergütung für die vom Eigentümer geleistete Arbeit

LSt, KöSt zb spielen hier keine Rolle -> weil Volkswirtschaft als Ganzes -> Ausgaben für Körperschaft, Einnahme für Staat = 0

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12
Q

weitere Einkommensbegriffe

A

Primäreinkommen (E^P)
-Einkommen, aufgrund der unmittelbaren Teilnahme am Produktionsprozess
-zb Arbeitnehmerentgelt, Betriebsüberschuss/Selbstständigeneinkommen, Produktionsabgaben (minus Subventionen), Vermögenseinkommen
-> basiert auf Gegenleistung

Vermögenseinkommen (E^V)
-in Form von Zinsen, Ausschüttungen, reinvestierte Gewinne, Pachten
-Einkommensumverteilung durch laufende transfers
->werden in Einkommensverteilungskonten dargestellt

Sekundäreinkommen oder Laufende Transfers (TR):
-Einkommens- und Vermögenssteuern, Sozialbeiträge, Sozialleistungen etc

Volkswirtschaftliches Sparen
-ist der Teil des gesamten, verfügbaren Einkommens, der nicht für den Konsum verwendet wird

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13
Q

Bewertungsgrundsätze des ESVG

A

-Güteraufkommen d.h. der Produktionswert (P) wird zu Herstellungspreisen errechnet, definiert als Anschaffungspreise (Marktpreise, die der Produzent vom Käufer erhält) ohne Gütersteuern (T^G)

-die Güterverwendung (konsum und investition) wird im Unterschied dazu zu Anschaffungspreisen erfasst

-Nichtmarktproduktion wird zu Produktionskosten bewertet (Vorleistungen, Arbeitnehmerentgelte, etc)

-> es werden sowohl Stromgrößen (zeitraumbezogen zb BIP, KOnsum, Investition) als auch Bestandsgrößen (zeitpunktbezogen zb Kapitalstock, internationale Vermögensposition) erfasst

-> Teil der Daten wird auch nach Gütergruppen bzw Wirtschaftsbereichen und nach Regionen erfasst, meisten Daten sind auch nominal zu Marktpreisen und real zu konstanten PReisen verfügbar

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14
Q

geschlossene Volkswirtschaft: Ausgaben und Produktion

A

Ausgabenseite: Bruttoinlandsausgaben (BIA)

Produktionsseite: Bruttoinlandsprodukt BIP

muss sich in geschlossener VW gegenseitig entsprechen

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15
Q

Bruttoinlandsausgaben

A

= Gesamtausgaben für den Endverbrauch von Sachgütern und Dienstleistungen gebietsansässiger Einheiten während einer bestimmten Zeitperiode

-auch als inländische Verwendung bezeichnet

-setzen sich zusammen aus:
Ausgaben für Konsum und Investitionen:
BIA = C + I.

-Abbildung im gesamtwirtschaftlichen Güterkonto
-Bewertung zu Anschaffungskosten

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16
Q

Bruttoinlandsprodukt

A

=Wert der von gebietsansässigen Einheiten während einer bestimmten Zeitperiode für den
Endverbrauch produzierten Sachgüter und Dienstleistungen.
-Alternativ: Wert aller produzierten Güter, abzüglich des Werts der Vorleistungen.

-BIP (zu Marktpreisen) = Bruttowertschöpfung (BWS) + Gütersteuern (T G).

-BWS = Produktionswert zu Herstellungspreisen (P) ≠ Vorleistungen (VL)
-> BIP = P - V + T^G = BWS + T^G

-BIP entspricht in geschlossener VW den Bruttoinlandsausgaben

17
Q

Einkommen in geschlossener Volkswirtschaft

A

Bruttonationaleinkommen (BNE)
=Das empfangene Primäreinkommen gebietsansässiger Einheiten.

-Primäreinkommen: Arbeitnehmerentgelt (E^L), Betriebsüberschuss/Selbständigeneinkommen
(E^BS ), Produktionsabgaben (T) und Vermögenseinkommen (E^V ).
-Vermögenseinkommensströme (sowie Transfers) zwischen gebietsansässigen Einheiten heben sich auf. In der geschlossenen Volkswirtschaft gilt daher: BNE = E^L + E^BS + T.
-Die Position Betriebsüberschuss/Selbständigeneinkommen entspricht dem Saldo des Einkommensentstehungskontos (BIP minus Produktionsabgaben minus Arbeitnehmerentgelt)
-> jede Umsatzausgabe fließt irgendjemanden in Form von Einkommen zu
-> BNE = BIP = BIA

18
Q

Berechnung BIP in geschlossener Volkswirtschaft

A

auf drei verschiedene Arten:
-Entstehungsrechnung -> BIP = Summe der Produktionswerte
-Verwendungsrechnung -> BIP = Summe der Ausgaben
-Verteilungsrechnung -> BIP = Summe der Einkommen

-> Abweichung zwi den Berechnungsarten werden als statistische Differenz verbucht

in geschlossener Volkswirtschaft sind Investitionen gleich der Ersparnisbildung
-> BNE = BIP = C + I -> (BNE - C) = I
I-> sparen

19
Q

Zahlungsbilanz der offenen Volkswirtschaft

A

= erfasst alle internationalen Transaktionen einer Volkswirtschaft (gebietsansässiger Einheiten) mit dem Ausland bzw. der Übrigen Welt (gebietsfremden Einheiten).

Zahlungsbilanz sich aus drei Teilbilanzen zusammen:
1. Leistungsbilanz (LB)
- Handelsbilanz (HB): Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen.
-Primäreinkommen aus dem/an das Ausland
-Sekundäreinkommen (Transfers) aus dem/an das Ausland (TRA).
2. Vermögensänderungsbilanz (VB) (capital account): Schenkungen, Schuldenerlass, Patente, etc. -> quantitativ gering
3. Kapitalbilanz (KB) (financial account): Importe und Exporte von Vermögensgegenständen (Sach-/Finanzvermögen).

-> Standardrahmen ist das Balance of Payments Manual des Internationalen Währungsfonds

20
Q

Handelsbilanz

A

-Teil der Leistungsbilanz

Bruttoinlandsausgaben (BIA) umfassen
-Ausgaben gebietsansässiger Einheiten.
-> beinhalten auch Ausgaben gebietsansässiger Einheiten für Waren und Dienstleistungen, die
von gebietsfremden Einheiten produziert wurden (Importe, M) und daher nicht Teil des BIP sind -> keine Gleichheit mehr
-beinhalten nicht die Ausgaben gebietsfremder Einheiten für Waren und Dienstleistungen, die
von gebietsansässigen Einheiten produziert wurden (Exporte, X) und Teil des BIP sind.

In einer offenen Volkswirtschaft entspricht das Bruttoinlandsprodukt daher den Bruttoinlandsausgaben plus Exporte minus Importe: BIA + X - M = BIP
-> X-M = Handelsbilanz

->Differenz aus Exporten und Importen wird als Handelsbilanz oder Außenbeitrag zum BIP bezeichnet

21
Q

Entwicklung des Welthandels

A

-wachsender Anteil des Außenhandels am BIP
-Dienstleistungshandel ca. 1/5 des Gesamthandels
-Handel mit Intermediärgütern ca. Hälfte des Gesamthandels
-Asien größten Exportanteil am Welthandel, gefolgt von Europa und Nordamerika
-v.a. Seeverkehr, Luftverkehr v.a. für teure Güter

22
Q

Primäreinkommen aus dem/an das Ausland

A

-Teil der Leistungsbilanz

-offene Volkswirtschaft: Gebietsansässige Einheiten leisten Primäreinkommen an gebietsfremde Einheiten und empfangen Primäreinkommen von gebietsfremden Einheiten
-u.a. Arbeitnehmerentgelte, Zinsen, Gewinnausschüttungen, reinvestierte Gewinne, Importabgaben etc

-> Saldo der Primäreinkommen aus dem/an das Ausland ist in der Regel ungleich Null

-Bruttonationaleinkommen (BNE) (Summe aller Primäreinkommen) entspricht daher der Summe aus BIP und dem Saldo der Primäreinkommen aus dem/an das Ausland
-> BNE = BIP + E^P/A

23
Q

Berechnungsarten des BIP in der offenen VW

A
  1. Entstehung:
    Bruttowertschöpfung + Gütersteuern abzgl. Gütersubventionen = BIP
  2. Verwendung:
    Konsumausgaben + Bruttoinvestitionen + Außenbeitrag = BIP
  3. Verteilung:
    Volkseinkommen + Produktionsabgaben abzgl. Subventionen + Abschreibungen - Saldo der Primäreinkommen aus der übrigen Welt = BIP
24
Q

Sekundäreinkommen aus dem/an das Ausland

A

-Teil der Leistungsbilanz

-Offene Volkswirtschaft: Gebietsansässige Einheiten leisten Sekundäreinkommen (unilaterale Transfers) an gebietsfremde Einheiten und erhalten Sekundäreinkommen von gebietsfremden Einheiten
-u.a. Entwicklungshilfe, Spendne, Remissen, Beiträge an internationale Organisationen etc

-Saldo der Sekundäreinkommen aus dem/an das Ausland (TR^A) ist in der Regel ungleich null
-> bei reichen Ländern meist negativ, bei armen positiv

-das gesamte verfügbare Einkommen einer Volkswirtschaft (VE) entspricht daher der Summe aus Bruttonationaleinkommen und dem Saldo der Sekundäreinkommen aus dem/an das Ausland
-> VE = BNE + TR^A

25
Q

Leistungsbilanz

A

in Zahlungsbilanz werden Handelsbilanz Primäreinkommen und Sekundäreinkommen zur Leistungsbilanz zusammengefasst

folgende Zusammenhänge:

VE = BIA + LB
= BIA + HB + E^P/A + TR^A
= BIP + E^P/A + TR^A
= BNE + TR^A

26
Q

Vermögensänderungsbilanz

A

erfasst:
-unentgeltliche Vermögensübertragungen zwischen gebietsansässigen und gebietsfremden Einheiten (z.B. Schenkungen, Erbschaften, Schuldenerlass, Rückflüsse aus EU-Haushalt).
-den Erwerb / die Veräußerung von nicht produzierten, nichtfinanziellen Vermögensgegenständen (z.B. Patente, Nutzungsrechte, aktivierte Firmenwerte)

Leistungsbilanz und Vermögensänderungsbilanz bilden den realwirtschaftlichen Teil der Zahlungsbilanz, den Finanzierungssaldo (FS) der Volskwirtschaft
-> FS = LB + VB

27
Q

Kapitalbilanz

A

= finanzwirtschaftliche Spiegelbild zum realwirtschaftlichen Teil der Zahlungsbilanz (VB und LB)
-erfasst die Veränderungen von Forderungen (Aktiva) und Verbindlichkeiten (Passiva) von gebietsansässigen gegenüber gebietsfremden Einheiten.

Je nach Art der Transaktion wird wird unterschieden zwischen:
-Direktinvestitionen: Unternehmensbeteiligungen (in Form von Aktien und anderen Kapitalanteilen) von mind. 10%, Kredite zwischen verbundenen Unternehmen, Grundstücke.
-Portfolioinvestitionen: Anteilspapiere (ausgenommen Direktinvestitionen), langfristige verzinsliche Wertpapiere, Geldmarktpapiere.
-Finanzderivate: Optionen, Futures, Swaps und sonstige derivative Finanzinstrumente.
-Sonstige Investitionen: Bankengeschäft (Auslandseinlagen und -kredite), Handelskredite, Bargeld.
-Währungsreserven der Währungsbehörde (als internationale Währungen akzeptierte Instrumente): Forderungen in Fremdwährung gegenüber Gebietsfremden, z.B. Wertpapiere, Guthaben, Gold.

-> Die Zunahme von Aktiva sowie Verbindlichkeiten wird mit einem positiven Vorzeichen verbucht, die Abnahme mit einem negativen Vorzeichen. Der Saldo der Kapitalbilanz entspricht der Differenz zwischen der Änderung der Aktiva und der Änderung der Passiva

28
Q

Zahlungsbilanz

A

= basiert auf dem Prinzip der doppelten Buchhaltung, d.h. jede Transaktion wird durch eine Buchung und eine Gegenbuchung erfasst.
-> Markttransaktionen involvieren zwei Parteien: A erhält ein Leistung von B mit einem bestimmten Wert, im Gegenzug erhält B von A einen Leistung von gleichem Wert.
-> Bei Nichtmarkttransaktionen (ohne Gegenleistung) erfolgt die Gegenbuchung als
Sekundäreinkommen oder Vermögensübertragung.

-Der Saldo der Kapitalbilanz (Veränderung der Aktiva minus Veränderung der Passiva)
entspricht daher dem Finanzierungssaldo der Volkswirtschaft, allerdings mit dem umgekehrtem Vorzeichen
-> KB = -FS = -(LB + VB).

-In der Realität ist diese Bilanzidentität aufgrund von Erhebungsfehlern und Auslassungen nicht exakt erfüllt -> statistische Differenz (SD) -> LB + VB - KB (+SD) = 0

LB-KB = 0

29
Q

Sparen, Investitionen und Leistungsbilanz in geschlossener Volkswirtschaft

A

in geschlossener VW gilt: Ersparnisbildung = Investitionen

S = (BNE - T - C) + (T - G)
S^p S^G

S^p = private Ersparnisbildung
S^G = öffentl. Ersparnisbildung
T = Produktionsabgaben, sämtliche Steuern und Abgaben
G = Staatsausgaben

30
Q

Sparen, Investition in offener Volkswirtschaft

A

in geschlossener gilt: Ersparnisbildung = Investitionen
-> offene Volkswirtschaften können (temporär) mehr investieren als sparen, indem sie sich im Ausland verschulden -> LB-Defizit

S = VE - C - G
= I + LB

-> I = S - LB

31
Q

Internationale Vermögensposition

A

-Kapitalbilanz bildet Veränderungen von Forderungen und Verbindlichkeiten von
gebietsansässigen gegenüber gebietsfremden Einheiten ab.

-Internationale Vermögensposition (W): auch als (Netto-)Auslandsvermögen bezeichnet

=bildet den Bestand an Forderungen (A) und Verbindlichkeiten (L) von gebietsansässigen
gegenüber gebietsfremden Einheiten ab:
W = A - L.

-Auslandsvermögen kann positiv oder negativ sein
W > 0 -> Nettogläubiger: Forderungen > Verbindlichkeiten.
W < 0 -> Nettoschuldner: Forderungen < Verbindlichkeiten.

Entwicklung des Auslandsvermögens:
∆W = KB + ∆V
-Transaktionen (KB)
-Bewertungseffekte (∆V): Wechselkurs- und Preisänderungen

32
Q

Nominale Größen

A

sind Variablen, die in Geldeinheiten ausgedrückt werden, reale Größen
werden in Mengeneinheiten ausgedrückt

33
Q

Transaktions- /Produktionsvolumen eines Gutes

A

Wert = Menge x Preis

-> aggregierte Ebene:
Wertindex = Volumenindex x Preisindex
zb nominales BIP = reales BIP x BIP-Deflator

34
Q

Kalkulation von Indizes

A

mehrere Varianten

Volumensindex ( 2-Güterfall)
-> Preise werden konstant gehalten, Mengenentwicklung
1. Preis der Basisperiode 0 (Laspeyres-Index):
V (L,t) = Q(1,t)P(1,0) + Q(2,t)P(2,0)
—————————————
Q(1,0)P(1,0) + Q(2,0)P(2,0)

  1. Preis der Berichtsperiode t (Paasche-Index)
    gleich wie oben nur statt P(0), P(t)

-fixes Basisjahr vs Kettenindex-Verfahren (jährliche Änderung der Preisbasis)
-Indizes werden typischerweise für ein bestimmtes Bezugsjahr 1 (100) gesetzt

35
Q

BIP-Deflator

A

ist ein impliziter Preisindex, gegeben durch Verhältnis von nominalem
(BIP^N , Wertindex) und realem Bruttoinlandsprodukt (BIP^R, Volumensindex)

Qualitätsänderungen werden (in der Praxis nur teilweise) in den Volumensindizes
berücksichtigt -> Auch ein konstantes nominales BIP kann infolge von Qualitätssteigerungen mit einem realen Wirtschaftswachstum einhergehen

36
Q

Inflation und der HVPI

A

Inflation (pi-zeichen) = relative Steigerung (Wachstumsrate) des Preisniveaus gegenüber der Vorperiode

Inflation = (P(t) - P(t-)) / P(t-1)

Rückgang der Inflationsrate = Disinflation
negative Inflationsrate = Deflation

Grundlage für Geldpolitik der EZB ist der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI)
-> strebt für Eurozone mittelfristig Inflationsrate von 2% an

37
Q

Nominalzins und Realzins

A

Nominalzins (i):
-Ertrag einer Kreditvergabe (Anlage) für eine bestimmte Periode (z.B. 1 Jahr), ausgedrückt in EUR (Geldeinheiten)

Realzins (r):
-Ertrag einer Kreditvergabe (Anlage), ausgedrückt in Einheiten eines Gutes (Güterkorbes)
-> r =ca= i - inflation

Zusammenhang:
(1+i) = (1+r)*(1+inflation)

-Nominalzins ist am Markt beobachtbar
-Realzins kann erst ex-post bestimmt werden
-> ex-ante erwartete Realzins: r^e =ca= i - inflation^e

38
Q
A