Zerkleinern von Feststoffen Flashcards

1
Q

Ziele der Zerkleinerung von Feststoffen und was ist es

A

Zerkleinern ist die Zerteilung eines Feststoffes unter Einwirkung mechanischer Kräfte
- Entnahme innerer Bestandteile
- Verminderung der Teilchen- oder Korngröße

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Welche Arten der Zerkleinerung gibt es

A
  1. Hartzerkleinerung
    - für organische und anorganische kristalline Stoffe, aber auch spröde / zähe Stoffe
    -> dient zur Erzeugung feiner oder trockener Endprodukte (Pulver)
  2. Zerkleinerung mittelharter Lebensmittel
    organische Stoffe faseriger oder heterogener Struktur mit geringem Wassergehalt (14 - 16 %)
  3. Weichzerkleinerung
    - organische weiche Stoffe mit hohem Wassergehalt (60 - >80%) und plastischem Verhalten
    - meist Erhaltung der Mikrostruktur gewünscht
    → Zerkleinerung oder Trennung durch Schneidvorgänge
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was kann auf Gut wirken (5)

A

◼ Schlag der Arbeitsfläche gegen das Korn
◼ Druck auf das Korn zwischen zwei Arbeitsflächen
◼ Prall des Korns gegen Arbeitsflächen oder Nachbarkörner
◼ Scherung (Schub oder Reibung) zwischen zwei Arbeitsflächen
◼ Schnitt mit schneideförmigen Arbeitsflächen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Bruchvorgang

A
  • Korn zerfällt in unterschiedlich große Bruchstücke
    -> es entstehen:
  • ein oder zwei kegelförmige Bereiche, in denen Material in sehr kleine Stücke zerkleinert wird (Feingutkegel)
  • Rest des Korns zerfällt in grobe Splitter
  • Charakteristische Korngrößenverteilung; tritt nicht auf bei Scherung oder Schnitt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wofür dient der Zerkleinerungsgrad

A

Maß für die erreichte Zerkleinerung
-> je feiner die Zerkleinerung, desto größer ist der Zerkleinerungsgrad (n)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was ist die spezifische, freie Oberflächenenergie (σ0)

A

die zur Vergrößerung einer Oberfläche erforderliche Arbeit bezogen auf die zusätzlich entstandene Oberfläche

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Wovon ist die theoretische molekulare Zerreißspannung abhängig

A

-> abhängig von der spezifischen freie Oberflächenenergie, der Elastizität des Feststoffes und der Reichweite der Energie (Spaltlänge)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was sind Kerbstellen

A
  • sind Risse, Hohlräume, Fremdstoffeinschlüsse an der Kornoberfläche
  • stehen unter Eigenspannung
  • Eigenspannung von Kerbstellen wird durch Quelldruck von Wasser erhöht
    → geringerer Arbeitsbedarf bei Nassvermahlung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was bestimmt die Kerbstellendichte

A

-> bestimmt Zerkleinerungsgrad
- Wirksamkeit der Kerbstellen nimmt mit zunehmender Zerkleinerung ab
→ Anstieg der Zerkleinerungsarbeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was ist die Zerkleinerungsarbeit

A

Die Nutzarbeit der Zerkleinerung W0 ist gleich der freien Grenzflächenenergie der zusätzlich geschaffenen Oberfläche:
◼ Die aufzuwendende Arbeit beträgt tatsächlich ein Vielfaches des Zuwachses an Grenzflächenenergie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was ist der Energetische Wirkungsgrad und was geht damit einher

A

-> der energetische Wirkungsgrad beträgt nur 0,1 - 1%
damit geht einher:
- Energieverluste:
● nicht-elastische Deformation sowie andere Strukturveränderungen des Gutes
● Kinetische Energie der Bruchstücke
● Reibung der Körner untereinander
● Innere Reibung der beanspruchten Feststoffe
● Verschleiß der Arbeitsflächen (z.B. Walzenriffel)

=> Verlustarbeit fällt vorwiegend als Wärme an

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Energetischer Wirkungsgrad:
was beeinflusst die entstehende Wärme aus der Verlustarbeit

A

● Eigenschaften des zu zerkleinernden Gutes (Dispersitätszustand, Fertigkeits- und
Bruchverhalten)
● Prozessbedingungen (Art, Intensität und Geschwindigkeit der Beanspruchung)
● Es dominieren Verluste für die nicht elastische Deformation und Reibung
● Nicht-elastische Deformation ist nur beschränkt beeinflussbar über
Beanspruchungsgeschwindigkeit und Beanspruchungstemperatur (z.B. Zerkleinerung
unter flüssigem Stickstoff)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Energetischer Wirkungsgrad:
was beeinflusst die Reibungsverluste

A

● durch die Kornzahlkonzentration im Prozessraum (damit auch durch die Korngrößenverteilung)
● durch die Wechselwirkungskräfte zwischen den Körnern selbst und dem umgebenden Medium (Luft, Flüssigkeit)
● durch die Beanspruchungsgeometrie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Zerkleinerungsverfahren:
Welche Korngröße wird beim brechen und mahlen erreicht

A

Brechen: > 5 bis 50 mm
Mahlen: > 0,005 bis 5 mm

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Welche Maschinen gibt es zum brechen bzw. zum mahlen

A

Brecher: Hammerbrecher, Backenbrecher und Kegelbrecher
Mühlen: Kollergang, Scheibenmühle und Reibmühle

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Wodurch werden Partikel beim Hammerbrecher bzw. Backenbrecher zerkleinert

A

Hammerbrecher
- Prall
- Reibung
- Scherung
Backenbrecher:
- Prall
- Schlag

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Wodurch werden Partikel beim mahlen zerkleinert

A
  • Scherung
  • Reibung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Welche Bedeutung hat das Kaltmahlverfahren in der Lebensmittelindustrie
-> wie und warum Kühlverfahren

A

Bedeutung:
- Reduzierung der Erwärmung des Mahlgutes
- Verhinderung des Verdampfens von Aromastoffen
- Versprödung von weich-zähem oder elastischem Mahlgut

Kühlverfahren:
- Abkühlung mit flüssigem Stickstoff ( - 196 °C)
● zusätzliche Kühlung durch Verdampfung des flüssigen Stickstoffs; dadurch inerte Atmosphäre
● Verhinderung von Bränden und Staubexplosionen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Was sind die Feinheitsparameter

A

Feinheitsparameter d’
- Maß für Feinheit des Haufwerks
- ergibt sich bei einer Durchgangssumme von D = 63,2 %
-> hat die Bedeutung eines statistischen Korngrößenmittelwerts

Feinheitsparameter n
- hat die Bedeutung einer Gleichmäßigkeitszahl (Streuung um Mittelwert)
- je größer n, desto gleichkörniger ist das Haufwerk
- Bestimmung im Körnungsnetz durch Parallelverschiebung zum Pol
-> ablesen von n auf dem ersten Randmaßstab

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Spezifische Oberflächen:
was ist die volumenbezogene spezifische Oberfläche Sv
-> wie wirdsie berechnet

A

Funktion des Kornmittelwertes d’ und der Gleichmäßigkeitszahl n
-> Division der abgelesenen Kennzahl durch d’ und Multiplikation mit dem Formfaktor φ des betroffenen Feststoffs

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Verarbeitungsschritte der Getreidereinigung mit Zielen

A

Vorreinigung (Schwarzreinigung):
- Entfernen von Fremdkörpern -> Unkrautsamen, Steinchen und Staub
Konditionierung:
- Besetzung und Abstehen vor dem Vermahlen
Hauptreinigung (Weißreinigung):
- Entfernung unerwünschter Bestandteile an der Kornoberfläche

22
Q

Verarbeitungsschritte der Ausmahlung von Weizenmehlen (5 Schritte + Ziele)

A
  1. Schroten -> erste Zerkleinerung
  2. Sortieren durch Sieben: nach Teilchengröße: Schrotmehl, Dunste, Grieße und Überschlag
  3. Putzen: Reinigen der Grieße aus Schrotungen für Speisegrieß
  4. Auflösen der Grieße: Zerkleinern der Grieße zu Dunst und Mehl
  5. Ausmahlen: Feinstzerkleinerung von Dunst zu Mehl
23
Q

Zerkleinerung im Weizenstuhl

A
  • Horizontale paarweise Anordnung der Walzen
  • gegenläufige Rotation
    Zerkleinerung:
  • Riffelwalzen: über Schneid-, Druck- und Scherwirkung
  • Glattwalzen: über Druck- und Scherwirkung
24
Q

Was ist Voreilung

A

Bedeutet, dass sich Walzen beim Mahlen unterschiedlich schnell drehen (-> für Scherwirkung)
-> beim Weizen 1 : 2,5
-> beim Roggen 1: 3

25
Q

Was sind Parameter für die Zerkleinerung im Walzenstuhl

A

Abhängigkeit des Zerkleinerungsvorganges:
● Einzugsbedingungen des Mahlgutes
● Länge der Mahlzone (Walzendurchmesser 250 - 350 mm)
● Mahlspalt
● Voreilung
● Mahlgutdurchsatz

26
Q

Was ist der Ausmahlungsgrad

A

Anteil des Korn am Mehl
-> je höher, desto mehr des ursprünglichen Korns sind erhalten (-> steigender Aschegehalt)

27
Q

Was ist Schneiden

A
  • Verfahren des mechanischen Teilens eines fest-weichen, stückigen, nicht spröden Körpers
  • mittels eines Werkzeuges
  • Bewegung unter Einwirkung von mehreren Kräften
  • Eindringen der Schneide in den Körper nur in einer Richtung -> Schnittrichtung
28
Q

Zerteilungsprozesse an nicht spröden Stoffen

A
  • Zerschneiden:
    Teile ohne definierte Form, auch in breiter Größenverteilung
  • Schneiden:
    Teile mit definierter Form und geringer Größenverteilung (Würfel, Scheiben)

=> Einsatz von Schneidemaschinen

29
Q

Unterscheidung der Zerteilungsprozesse

A
  • Messerschnitt
    Teilen erfolgt linienförmig senkrecht zur Schneidkante
  • Scherschnitt
    Teilen erfolgt durch entgegenwirkende Schneiden in einer Scherfläche (z.B. Wolf)
  • Manuelles Schneiden
    Messer oder Schere
  • Maschinelles Schneiden
    Aufschneidemaschinen, Kutter, Wolf
30
Q

Merkmale des Schneidens

A
  • kritische Beanspruchungsgeschwindigkeit beim Schneiden muss über Relaxationsgeschwindigkeit des Systems liegen
  • Schneidedruck -> Wirkung ständig nur auf einer sehr kleinen Berührungsfläche mit Flächenpressung
  • Aufzuwendende Kraft für den Schnitt:
    Kraft, die der Schneidekraft entgegen wirkt (struktureller Aufbau des Lebensmittel)
31
Q

2 Schnittarten

A

Orthogonalschnitt:
Messer wird senkrecht angesetzt und durch gedrückt
Tangentialschnitt:
Messer wird schräg von oben durch das Gut gezogen

32
Q

Was ist ein Maß für die Tangentialkomponente des Schnittes

A

der Aufstellwinkel der Schneidekarte

33
Q

Wovon ist der Arbeitsaufwand beim schneiden abhängig

A

von Schnittwinkel und Schnittgeschwindigkeit

34
Q

Wonach wird der manuelle Schnitt unterschieden

A

Unterteilung nach Zügigkeit des Schnittes:
- drückender Schnitt
- ziehender Schnitt
- stechender Schnitt

35
Q

Woraus wird die Zügigkeit des Schnittes gebildet

A

Verhältnis aus tangentialer Geschwindigkeit zur normalen Geschwindigkeit

36
Q

Physikalische Charakteristika: Drückender Schnitt

A

Physikalische Charakteristika:
- geringe Flächenpressung
- hohe Schubspannung
- exakte Schnittformen

37
Q

Physikalische Charakteristika: Ziehender Schnitt

A

Physikalische Charakteristika:
- geringe Flächenpressung
- hohe Zügigkeit des Schnittes

38
Q

Physikalische Charakteristika: stechender Schnitt

A

Physikalische Charakteristika:
- bedingt niedrige Flächenpressung gegenüber glatter Schneide
- hohe Zügigkeit des Schnittes erforderlich

39
Q

Was ist das ultraschallgestütztes Schneiden

A

Trennvorgang, bei dem der relativen Vorschubbewegung zwischen Schneidewerkzeug und Schneideprodukt eine hochfrequente Schwingungsbewegung überlagert ist

40
Q

Vorteile des ultraschallgestütztes Schneiden

A

● Trennvorgang ist vielfach deformationsärmer
● die Gesamtschneidkräfte sind geringer
● die Schneidarbeit ist häufig vermindert

41
Q

Prinzip des ultraschallgestützten Schneidens

A
  • hochfrequente Anregung der speziellen Schneidmesser:
    ● kleinste Bewegungen im Nano- bis Mikrometerbereich an der Schneidenkante und den Messerfasen und -flanken
    ● Wechsel von Ablöse- und Kontaktphasen zwischen Trennwerkzeug und Schneidgut
42
Q

Schneiden mit Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl

A
  • Bestandteile einer Wasserstrahl-Schneidanlage:
    ● Druckerzeuger
    ● Schneidkopf mit integrierter Schneiddüse
    ● Strahlauffangsystem (Catcher)
  • Funktionsweise:
    ● Druckerzeuger: Schneidflüssigkeit wird unter Druck von bis zu 4000 bar gesetzt
    ● Schneiddüse: die potenzielle Energie der Schneidflüssigkeit wird in kinetische Energie
    umgewandelt
43
Q

Verfahrensvarianten mit Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl

A

Flüssigkeitsstrahl-Schneiden (Wasser, Öl oder Kakaomilch)

Abrasiv-Strahl-Schneiden:
Wasserstrahl mit Zusatz von Schleifmitteln

44
Q

Vorteile des Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl Schneiden

A
  • kaum Entstehung von Abfall (bedingt durch geringen Schnittbreite)
  • keine Verklebung mit dem Schneidwerkzeug
  • keine Produktquetschungen und Verformung

Nachteile:
- Schneiden von inhomogenen Gut
-> Wasserstrahl kann festeren Teil aufweichen oder z.B. Knochen zersplittern

45
Q

Was ist das Wolfen

A

Zerkleinerung durch: kontinuierliches Pressen, Quetschen und Schneiden
-> Anwendung: Fleisch, Fisch, Gemüse

46
Q

Funktionsweise des Wolfes

A
  • Schnecke fördert das Schneidgut geradlinig der Druckschnecke zu
  • Schneidprozess unter Druckanstieg
47
Q

Kuttern: Anwendung, wozu dient es und wie wird es reguliert

A
  • Anwendung
    ● insbesondere bei der Wurstherstellung
    ● andere schneidbare Lebensmittel

-> dient zugleich dem Zerkleinern (Tangentialschnitt) und Mischen

  • Regulation von Messerwellen und Kutterschüsseldrehzahl unabhängig voneinander:
    ● schnelles Rotieren der Messerwelle → Schneiden
    ● langsames Rotieren der Messerwelle → Mischen
48
Q

Unterschiedliche Wurstarten und Bedutungen

A
  • Rohwurst:
    keine Wärmeeinwirkung
    Qualität muss auch ohne Wärmebehandlung genießbar sein
  • Brühwurst:
    wenig Wärmeeinwirkung (keine Denaturierung der Proteine)
    Wasser soll viel gebunden werden (Knacken)
  • Kochwurst:
    viel Wärmeeinwirkung
    -> nicht nur Fleisch des Tieres wird verwendet
49
Q

Merkmale von Brühwürsten

A

● geruchlich und geschmacklich intensiv wahrnehmbares Aroma nach gepökelter, gewürzter und “gebrühter” Fleischmasse
● bissfeste oder knackige Kaubarkeit
● Saftigkeit
● unter der Wursthülle darf kein Fett- oder Jusabsatz sichtbar sein

50
Q

Zerkleinerungsvorgang mit jeweiligem Rohstoff(en)

A

Brechen -> Kakaobohnen
Schroten -> Röstkaffee, Ölsaaten
Malen -> Zucker (Kristall-), Kakaokerngut, Obst, Gemüse
Walzen -> Getreide
Quetschen -> Haferschrot, Beerenobst, Trauben
Zerreißen -> Zuckerrohr
Zerschneiden -> Fleisch, Fisch
Kuttern -> Fleischstücke
Raspeln -> Zuckerrüben
Schnitzeln -> Kartoffeln