Was ist Klinische Psychologie? Flashcards

1
Q

Kennzeichen des DSM IV/ Nennen Sie sechs Eigenschaften des DSM-IV!

A

1) deskriptiver
2) explizite (d.h. operationalisierte) Kriterien:
zwingend erforderliche vs. optionale Kriterien, prototypisch (nach Ähnlichkeit/Kernmerkmalen gruppiert)
2) Beschränkung auf zulässig erfassbare Symptome
3) atheoretisch
4) Beschreibung von Störungen auf mehreren Ebenen (körperlich, kognitiv, affektiv, Verhalten + Zeit & Schweregrad)
5) explizite und operationalisierte Ableitung der Diagnose (diagnostische Algorithmen)
6) längsschnittliche Elemente
7) Berücksichtigung von Komorbidität
- Multiaxialität

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q
Womit beschäftigt sich klinische Psychologie am ehesten NICHT? 
o	Ätiologie 
o	Identifikation
o	Klassifikation 
o	Epidemiologie 
o	Diagnostik 
o	Evaluation
A

o Identifikation !!!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Ein Interviewer fällt ein “klinisches Urteil”. Erklären sie den Begriff!

A

> Eine Einschätzung bzgl. einer psychischen Störung, die nicht auf psychologischen Tests basiert, sondern auf persönlichen Erfahrungswerten des Interviewers. Dies kann natürlich nur erfolgen, wenn dieser kein Laie, sondern ein erfahrener Psychologe/Psychiater ist, der eine fachliche Einschätzung gewährleisten kann.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welche Norm ist es, wenn einem Patienten bei sich auffällt, dass seine Konzentrationsfähigkeit in den letzten Wochen im Vergleich zu seiner gewohnten Leistung nachgelassen hat?

A

Subjektive Norm

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

12-Monatsprävalenz einer psych. Störung in Deutschland (jeweils sechs Antwortmöglichkeiten, jeweils eine Antwort richtig)
o für Männer 22%, 25%, 28%, …, 42%
o für Frauen 22%, 25%, 28%, …, 37% , 42%

A

Männer: 25%

Frauen: 37%

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Nenne sie drei Modellperspektiven der klinischen Perspektive und erklären Sie wie nach ihnen psychische Störungen entstehen!

A

1) (Neuro-)biologische Perspektive:
Psychische Störungen als direkte oder indirekte Folge von Störungen/Erkrankungen des Gehirns

2) Psychodynamische Perspektive:
Psychische Störungen als Folge von intrapsychischen unbewussten Konflikten und Prozessen, die zumeist auf frühkindliche Konflikte rückführbar sind

3) kogn. - behav. Perspektive:
Psychische Störungen als Folge von fehlangepassten erlernten Verhaltens- und Einstellungsmustern

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Definieren Sie „psychische Störung“!/ Was gehört nicht zur Definition von psychischer Störung?

A

Klinisch bedeutsames Verhaltens- oder psychisches Syndrom oder Muster, das mit momentanem Leiden und/oder einer Beeinträchtigung und/oder einem stark erhöhten Risiko einhergeht, zu sterben, Schmerz, Beeinträchtigung oder einen tiefgehenden Verlust von Freiheit zu erleben.

–> Ferner wird deutlich, dass es
sich um einen ≫deskriptiven≪ Ansatz handelt, der weitgehend
auf ursachenbezogene (ätiologische) Erklärungen
als Klassifikationsgrund verzichtet. Dieser beschreibende, aber wenig erklärende Ansatz…

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was ist der Unterschied zwischen Klinischer Psychologie und Psychotherapie?

A
  • Psychotherapie als Teilgebiet der Klinischen Psychologie
  • Klinische Psychologie umfasst mehr als die Psychotherapie, die sich auf die Therapie/Behandlung psychischer Störungen beschränkt
  • andere Anwendungsgebiete Klinischer Psych.: z.B. Ätiologie, Epidemiologie, Evaluation… psychischer Störungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was sind die wesentlichen Bausteine des ≫Vulnerabilitäts- Stress-Modells≪?

-> Vulnerabilität

A
  • Vulnerabilität:
    Vulnerabilität bedeutet Anfälligkeit und kennzeichnet damit eine Disposition. Vulnerabilität bezieht sich also darauf, wie wir auf der psychologischen, biologischen und sozialen Ebene bei entsprechenden Anforderungssituationen reagieren. Vulnerabilität an sich führt nicht zur Störung; hinzutreten muss eine dazu ≫passende≪ Auslösersituation oder Konstellation, die zusammen mit der Vulnerabilität in Wechselwirkung eine pathogene Dynamik entfaltet.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was sind die wesentlichen Bausteine des ≫Vulnerabilitäts- Stress-Modells≪?

-> Stress

A
  • Stress:
    Der inflationär gebrauchte, vielschichtige Begriff Stress beschreibt im Zusammenhang mit Vulnerabilitäts-Stress- Modellen alle Anforderungssituationen einer Person auf der biologischen, sozialen und psychologischen Ebene, bei der die Person (oder ein Organismus) eine Anpassungsreaktion zeigen muss, um z. B. die Herausforderung von traumatischen Ereignissen, aber auch Alltagssituationen zu bewältigen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was sind die wesentlichen Bausteine des ≫Vulnerabilitäts- Stress-Modells≪?

–> modifizierende Variablen: Resilienz

A
  • Resilienz:
    Als Resilienz wird die Fähigkeit einer Person bezeichnet, auch in Gegenwart von extremen Belastungsfaktoren und ungünstigen Lebenseinflüssen adaptiv und proaktiv zu handeln. Das heißt, resiliente Menschen können auch bei negativen Lebensereignissen in Gegenwart von Risikofaktoren und bei hoher Vulnerabilität oft eine erfolgreiche Anpassung an veränderte Bedingungen erreichen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was sind die wesentlichen Bausteine des ≫Vulnerabilitäts- Stress-Modells≪?

–> modifizierende Variablen: Coping

A
  • Coping:
    Coping oder Handlungskompetenz beschreibt das Ausmaß, in dem Personen mit Schwierigkeiten und stressreichen Lebensereignissen fertig werden und sie bewältigen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Definition von Gesundheit (WHO)

A

“Zustand vollkommenen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens, nicht nur definiert durch die Abwesenheit von Krankheit und Behinderung.”

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Erklären Sie den medizinischen Krankheitsbegriff

A

1) Noxe: klare Ursache (chemisch, physikalisch, biologisch)
2) Krankheit (akut/chronisch) als Struktur- und Funktionsstörung)
3) Wiederherstellung/Defektheilung oder Tod

> eindeutige Ursache/Muster v. Ursachen (Noxe)
körperlicher Defekt (Krankheit) i. d. Pers. gelegen (Substrat)
Kranksein (Beschwerden, Abweichungen etc.)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Welche Normen gibt es, um eine psychische Störung zu beschreiben?

A

1) statistisch:
Abweichung von Durchschnittswerten, das Ungewöhnliche
2) Ideal:
das Verwerfliche, vom Zustand der Vollkommenheit Abweichendes
3) sozial/kulturell:
Abweichung von gesellsch. def. Verhaltensnormen, das Abweichende, Devianz
4) subjektiv:
individueller Maßstab d. eigenen Befindlichkeit,
Befindlichkeitsstörung, das Unpassende
5) funktional:
Funktionsbeeinträchtigung, das Schädliche

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Sensitivität

A

N richtig positiv/ N richtig positiv + N falsch negativ

N richtig positiv/ N true positiv (Kranke)

17
Q

Spezifität

A

N richtig negativ / N richtig negativ + N falsch positiv

N richtig negativ/ N true negativ (Gesunde)

18
Q

Welche Arten von Diagnostik unterscheiden wir in der Klinischen Psychologie?

A

1) klassifikatorische Diagn.
Zuweisung von Diagnosen zum Symptomkomplex der Person

2) funktionale Diagnostik
als Bedingungsanalyse z. B. zur Mikroplanung der Indikation und Therapie

3) Prozessdiagnostik
als Verlaufs- und Erfolgsmessung sowie zur Steuerung und Adaption von Interventionen und Veränderungen

4) Strukturdiagnostik
als Zuweisung zu dispositionellen Typen (z. B. Persönlichkeit).

19
Q

Aus kognitiv - behavioraler Perspektive sind psychische Störungen am ehesten NICHT das Ergebnis.. (1Antw,1Pkt)

[ ] fehlangepasster Wahrnehmung der Situationswirklichkeit
[ ] ungelöster intrapsychischer Konflikte
[ ] fehlerhafter Schlussfolgerungen
[ ] inadäquater Problemlösungen
[ ] erlernter Verhaltenstendenzen

A

[x] ungelöster intrapsychischer Konflikte

20
Q

Sie sollen ein diagnostisches Verfahren zur Identifikation einer mit Stigmatisierung einhergehenden schwerwiegenden psychischen Störung entwickeln, für
die aktuell keine Behandlungsmöglichkeit besteht.
Würden Sie Ihr Verfahren eher hinsichtlich der Sens
itivität oder der Spezifität optimieren? Bitte begr
ünden
Sie kurz (in 1 Satz) Ihre Einschätzung. (2 Punkte)

A

-> hohe Spezifitätät

Gründe:

1) hohe Stigmatisierungsgefahr
2) aktuell sowieso keine Behandlungsmöglichkeit

Gründe dagegen:
-> schwerwiegende psych. Erkrankung (da man sie aber nicht behandeln kann, entfällt dieses Argument)

21
Q

Was ist die WHO Definition von Gesundheit?

  1. Abwesenheit von Krankheit und Behinderung
  2. Zustand vollkommenen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens
  3. Zustand der Leistungsfähigkeit eines Organismus
  4. Das, was der behandelnde Mediziner als gesund
    definiert
A
  1. Zustand vollkommenen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens
22
Q

Wenden Sie das medizinische Krankheitsmodell auf
Depressionen an!
Welche 2 Aussagen sind richtig?

  1. Das Kranksein ist die Transmitterstörung
  2. Der Defekt ist der Serotoninmangel
  3. Die Ursache ist z.B. der Tod der Mutter
  4. Das Substrat ist die depressive Stimmung
A
  1. Der Defekt ist der Serotoninmangel

3. Die Ursache ist z.B. der Tod der Mutter

23
Q

Bei einem Screening-Instrument für psychische
Störungen ist VOR ALLEM entscheidend…

  1. Hohe Sensitivität
  2. Niedrige Sensitivität
  3. Hohe Spezifität
  4. Niedrige Spezifität
A
  1. Hohe Sensitivität