Panikstörung & Agoraphobie Flashcards

1
Q

Panikattacke

A
  • keine codierbare Störung (codiert wird spez. Diagnose, innerhalb der die Panikattacken auftreten)
  • klar abgrenzbare Episode intensiver Angst oder Unbehagens
  • abrupter Beginn
  • erreicht Höhepunkt innerhalb von 10 Minuten
  • mindesten vier der folgenden Symptome…
    … Palpitationenen (int. Spüren des eig. Herzschlages), Herzklopfen oder beschleunigter Herzschlag
    … Schwitzen
    … Zittern oder Beben
    … Gefühl der Kurzatmigkeit oder Atemnot
    … Erstickungsgefühle
    … Schmerzen oder Beklemmungsgefühle in der Brust
    … Übelkeit oder Magen - Darm - Beschwerden
    … Schwindel, Unsicherheit, Benommenheit oder Gefühl der Ohnmacht nahe zu sein
    … Derealisation (Gefühl der Unwirklichkeit) oder Depersonalisation (sich losgelöst fühlen)
    … Parästhesien (Taubheit oder Kribbelgefühle)
    … Hitzewallungen oder Kälteschauer
    … Angst, die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden
    … Angst zu sterben
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2
Q

Agoraphobie

A
  • Angst, an Orten zu sein, von denen eine Flucht schwierig/peinlich ist oder wo im Falle einer Panikattacke Hilfe nicht erreichbar sein könnte
  • diese Situationen werden vermieden, oder sie werden nur mit deutlichem Unbehagen oder mit Angst vor dem Auftreten einer Panikattacke durchgestanden bzw. können nur in Begleitung aufgesucht werden
  • nicht besser durch eine andere psych. Störung erklärt
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3
Q

Panikstörung mit/ohne Agoraphobie (DSM-IV) –> P&A

A
  • min. 2 wiederkehrende unerwartete Panikattacken
  • auf mind. 1 der Attacken folgt mind. 1 Monat mit mind. 1 der folgenden Symptome…
    … anhaltende Besorgnis über Auftreten weiterer Attacken
    … Sorgen über die Bedeutung der Attacke oder ihrer Konsequenzen
    … deutliche Verhaltensänderung infolge der Attacken
  • Differenzierung: es liegt keine/eine Agoraphobie vor
  • keine Substanz, kein MKF, nicht besser durch andere psych. Stör. erklärt
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4
Q

Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte (DSM-IV)

A
  • es liegt eine Agoraphobie vor, die sich auf die Angst vor dem Auftreten panikähnlicher Symptome bezieht (z.B. Benommenheit, Durchfall)
  • die Kriterien einer Panikstörung waren nie erfüllt
  • keine Substanz, kein MKF
  • > (falls MKF [z.B. Nahrungsmittelunverträglichkeit] -> Angst deutlich ausgeprägter als zu erwarten)
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5
Q

Störungsspezifische Diagnostik

A
  • ACQ (Agoraphobic Cognitions Questionaire)
    > wie häufig treten typ. angstbezogene Kognitionen auf?
    > Skalen: Gedanken an körp. Krisen, Gedanken an Kontrollverlust
  • BSQ (Body Sensations Questionaire)
    > erfasst die Stärke der Angst vor körperl. Symptomen
  • MI (Mobility Inventory)
    > erfasst die Häufigkeit von Vermeidungsverhalten bzgl. typ. Situationen
    > alleine/in Begleitung
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6
Q

Panikstörung

  • Lebenszeitrisiko
  • Lebenszeitprävalenz
  • 12 - Monats - Prävalenz
  • Lebenszeitprävalenz Panikattacke
  • Geschlechterverhältnis
A
  • Lebenszeitrisiko: 5%
  • Lebenszeitprävalenz: 3-4%
  • 12 - Monats - Prävalenz: 2,3%
  • Lebenszeitprävalenz Panikattacke: 9%
  • Frauen doppelt so häufig (2:1)
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7
Q

Agoraphobie

  • Lebenszeitprävalenz (als nicht kodierte Störung)
  • Diagnostische Gruppen:
    > P&A
    > Panikstörung ohne Agoraphobie
    > Agoraphobie ohne Panikstörung
A
  • Lebenszeitprävalenz: 5% (als nicht kodierte Störung)
  • Diagnostische Gruppen:
    > P&A: 60%
    > Panikstörung ohne Agoraphobie: 29%
    > Agoraphobie ohne Panikstörung: 11%
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8
Q

Subtypen der Panikstörung

A

1) Atmungs-/Erstickungs-Subtyp
2) Schwindel - Subtyp
3) Gastrointestinaler Subtyp

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9
Q

Verlauf einer Panikstörung (typ., mit/ohne Behandlung)

A
  • typ. Verlauf:
    1) Entwicklung einer spontanen Attacke:
    > Beunruhigung, Hilfesuchen, Erwartungsangst, Vermeidung
    2) Entwicklung
    > weitere Attacken, verstärkte Vermeidung (Agoraphobie), Demoralisation (Depr., Suizidalität), Inadäquate Lösungen (Missbrauch, Abh.
    -> Benzodiazep.), Arbeitslosigkeit & soz. Rückzug
  • ohne Behandlung:
  • chron. Verlauf, Spontanremissionen selten
  • variable Symptomatik (Stresseinfluss)
  • starke Einbußen d. Lebensqual., bes. bei Komorbidität
  • mit Behandlung:
  • im Schnitt 7J. bis es zur Behandl. kommt
  • gut behandelbar (in rel. kurzer Zeit)
  • Komorbidität –> schlechte Ergebnisse und Behandlungsabbrüche
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10
Q

Ätiologiemodell der Panikstörung (White & Barlow)

A
  • IA von 3 Faktoren:
    1) generalisierte biolog. Vulnerabilität
    2) generalisierte psychol. Vulnerabilität
    3) spezifische Lernerfahrungen
    -> gen. psychologische & biologische Vulnerabilität
    -> Stress aufgrund von Lebensereignissen
    -> falscher Alarm (Angst - Alarmreaktion in nicht gefährlicher Situation)
    -> Assoziation mit Körpersymptomen (z.B. Herzklopfen)
    -> erlernter Alarm (introzeptive [klass./oper.] Konditionierung): Körpersymptome=CS, Panikattacke=CR
    -> spezifische psychosoziale Vulnerabilität
    (unerklärbare Körpersymptome (CS) sind gefährlich)
    –> ängstliche Befürchtung (Fokus auf Körpersymptome)
    -> Panikstörung
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11
Q

Auslösende Faktoren

A
  • meist plötzlicher Beginn mit erstem unerwarteten Panikanfall
  • Stress
  • körperliches Unwohlsein
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12
Q

Mowrer: Die 2 - Phasen - Theorie der Angst

A
  • initiale klass. Konditionierung

- darauffolgendes Vermeidungsverhalten wird verstärkt (OK)

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13
Q

Teufelskreis der Angst (Clark)

A
  • Aufschaukelungsprozess zwischen körperlichen & kognitiven Vorgängen
  • körperliche Emfpindungen –> Wahrnehmung (z.B. Herzschlag) –> Gedanken (“Gefahr”) –> “Angst” –> physiologische Veränderungen –> körperliche Empfindungen –> …
  • Einwirkung von äußeren Reizen möglich
  • Defizit bei der Frage, wie es zur Selbstregulation/-reduktion der Angst kommt, die normalerweise innerhalb von ca. 30 Min. eintritt
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14
Q

Modell nach Margraf & Schneider

A
  • interne/externe Stressoren –> physiol./kogn. Veränd.? –> Wahrnehmung? –> Assoziation m. Gefahr? –> Angst Panik?
  • positive Rückkopplung: schnell (Fragen mit “ja” beantw.)
  • Möglichkeiten zum “Ausstieg aus der Angst”:
    1) negative Rückkopplung (langsam): autom. “Abflauen” d. Angst
    2) “erfolgreiche” Bewältigung (schnell): Beendigung der Sit./Flucht
  • > abh. von individuellen Prädispositionen & sit. Faktoren
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15
Q

Biologische Faktoren

A
  • familiäre Häufung
  • Behavioral Inhibition: zurückgezogenes & schüchternes Verhalten als Risikofaktor für Angststörungen, kindliche Verhaltenshemmung
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16
Q

Kognitive Faktoren

A
  • Angstsensitivität -> Einstellung zur Angst (bedrohlich, schlimm, …), “Angst vor der Angst”
  • Verzerrungen in der Informationsverarbeitung
    a) Interpretation bias
    b) Attention bias
    c) Memory bias
  • > veränderte(r) Fokus/Aufmerksamkeit/Interpr./Erinnerung bzgl. bedrohlicher/angstauslösender Situationen
17
Q

Kognitiv - verhaltenstherapeutische Behandlung

A
  • empfohlen (nicht tiefenpsychologisch)
  • kognitiv - emotionale Vorbereitung: Erklärungsmodell für Entstehung & Aufrechterhaltung der Symptomatik erarbeiten, Veränderungsstrategien ableiten
  • Panikstörung
    > Informationsvermittlung (Psychoedukation)
    > Korrektur der Fehlinterpretation körperl. Symptome
    > Verhaltensexperimente & Panikprovokation
    > Abbau von Vermeidungs- und Sicherheitsverhalten
  • Agoraphobie
    > Informationsvermittlung (Psychoedukation)
    > Expositionsverfahren (korrekte Anleitung wichtig!)
    > Abbau des Vermeidungs- und Sicherheitsverhaltens
18
Q

Typische Fehlinterpretation bei Panikpatienten

A
  • körperliche Symptome führen zu falschen Gedanken/Fehlinterpretat.
  • “Ich bekomme einen Herzinfarkt”, “Ich ersticke”, …
19
Q

Schritte der Konfrontationsbehandlung

A

1) Störungsorientierte Diagnostik & individuelle Therapieplanung
2) Kognitive Vorbereitung
> Erklärungsmodell: Entstehung & Aufrechterhaltung
> Konfrontationsrational vermitteln (Angstkurven)
> Angsthierarchie erstellen
> Transparenz: Vorgehen während Exposition besprechen
3) Intensivphase der Exposition
4) Selbstkontrollphase

20
Q

Angstverlaufskurven

A
  • Verlauf von Angst & Erregung
  • Erwartung -> “Anfluten” -> Hereingehen in die Situation -> dramatischer Anstieg - > Wendepunkt der Angst (Abnahme)
  • bei Unterdrückung der Angst (kogn. Vermeidung) -> Habituation & Neulernen nicht möglich -> Wendepunkt der Angst bleibt aus
  • Zulassen der Angst –> Habituation & Extinktion –> Angstabfall
  • Angst-/Erregungsniveau nimmt mit steigender Anzahl der Konfrontationssituationen ab
21
Q

Angenommene Wirkmechanismen der Reizkonfrontation

A

1) Habituation Absinken einer Reaktion
- > (Verringerung der Intensität, Reduktion ihrer Wslkt.) bei wdhlt. Einwirkung des Reizes in kurzen Intervallen/konstant über längeren Zeitraum

2) Extinktion kond. Furchtreaktion
- > aktiver Lern-/ Inhibitionsprozess

3) kogn. Umstrukturierung
- > Korrektur der Fehlinterpretation körperl. Symptome oder der Erkenntnis, dass befürchtete Konsequenzen nicht eintreten/zu bewältigen sind -> korrigierende Lernerfahrung

22
Q

Virtual Reality Exposure Therapy (VRET)

A
Vorteile	
\+ kostengünstig
\+ viele Wdhl. mögl.
\+ therap. Setting
\+ evtl. größere Bereitschaft des Pat.

Nachteile

  • keine so gr. & stabilen Erfolge
  • schlechter erforscht
23
Q

Kognitive Perspektive: Kritik an KK und OK

A
  • schwierig, psych. Störungen allein auf spez. Lernerfahrungen zurückzuführen
  • aus Paradigmen abgeleitete Therapieverfahren zwar erfolgreich, dennoch kein Beweis der Richtigkeit
  • Modelle sind reduktionistisch -> Mühe & viele Zusatzannehmen
  • > kognitive Wende!
24
Q

Kognitive Perspektive: Kognitives Lernen

A
  • Extrapolation bekannter Infos auf neue Situationen
  • kogn. Prozesse (z.B. Gedächtnis & Aufmerksamkeit): wichtige Rolle bei Entstehung & Aufrechterhaltung psych. Störungen
  • > kogn. Veränderungen, Warhnehmung, Interpretation …
25
Q

Definieren Sie „Angstsensitivität“ und „Behavioral Inhibition“!

A

Angstsensitivität:
Einstellung zur Angst (Angst = bedrohlich, schlimm, …), “Angst vor der Angst”

Behavioral Inhibition:
Verhaltenshemmung im kindlichen Alter, Schüchternheit, Zurückgezogenheit -> Risikofaktor für ängstliches Verhalten

26
Q

Welches Symptom gehört am nicht zu Panikstörung / Angststörung ?

o	Erröten 
o	Angst vorm Ersticken 
o	Angst verrückt zu werden 
o	Palpilationen 
o	Schilddrüsenüberfunktion
A

o Erröten

o Schilddrüsenüberfunktion

27
Q

Welche Eigenschaft gehört zu Angststörung? (kann auch Panikstörung gewesen sein)

o	Spontanremission 
o	Vermeidungsverhalten 
o	Frauen erleben im fortschreitenden Alter eine erneute Häufung 
o	Männer erkranken häufiger als Frauen 
o	?
A

o Vermeidungsverhalten

28
Q

Panikstörung: Erhöhter Fokus der Betroffenen auf eigenen Körperprozessen – welches Phänomen der Informationsverzerrung ist das?

A

attention bias

29
Q

o Was gehört nicht zu Subtypen der Panikstörung?
o Erstickungstyp
o Schwindeltyp
o Errötungstyp
o Gastrointestinaler Typ (oder war es Übelkeits-Typ?)
o Atmungstyp

A

o Errötungstyp

30
Q

Was passiert nach einer Panikattacke nicht? (2 Antworten)

o	Habituation 
o	Hilfe suchen 
o	Besorgnis 
o	Vermeidung 
o	Erwartungsangst
A

o Habituation

-> ggf. Besorgnis?

31
Q

Welche Komponenten waren nicht beim Angstmodell von Margraf & Schneider?

o	Ätiologische Faktoren 
o	schnelle Negative Rückkopplung 
o	Nach innen gerichtete Aufmerksamkeit 
o	Gefahr wahrnehmen 
o	?
A

o schnelle Negative Rückkopplung

ggf. weitere

32
Q

Welche Aussage über Panikattacken trifft NICHT
zu? (1 Antwort)

  1. PA führen häufig zu körperlichen Symptomen
  2. PA treten abrupt auf
  3. PA können mit kognitiven Symptomen einhergehen
  4. PA treten bei verschiedenen Störungen auf
  5. PA sind langanhaltende Angstattacken
A
  1. PA sind langanhaltende Angstattacken
33
Q

Wenn eine Person mit Panikstörung die eigenen
körperlichen Symptome verstärkt wahrnimmt ist dies
ein Beispiel für (1 Antwort)

  1. interpretation bias
  2. attention bias
  3. memory bias
  4. Angstsensitivierung
  5. behavioral inhibition
A
  1. attention bias
34
Q

Zu den Wirkmechanismen der Exposition zählt
NICHT … (1 Antwort)

  1. Habituation
  2. Extinktion
  3. Erlernen von Sicherheitssignalen
  4. Kognitive Umstrukturierung
A
  1. Erlernen von Sicherheitssignalen