Lernpsychologische Grundlagen & Angststörungen Flashcards

1
Q

Wann ist Angst sinnvoll/normal?

A
  • biologisches angelegtes Reaktionsmuster –> wichtige Funktionen
  • Wahrnehmung, Bewältigung, Vermeidung von Gefahr
  • Alarmsignal: Erhöhung der Aufmerksamkeit auf pot. Gefahrenquelle hin
  • Vorbereitung des Körpers auf schnelles Handeln (Flucht etc.)
  • reflexartige Alarmreaktion bei plötzlicher Gefahr
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2
Q

Angst wird zur Krankheit, wenn…

A
  • nicht mehr situationsangemessen, stärker als notwendig
  • zu häufig, zu lange
  • Kontrolle über Auftreten oder Reduktion verloren geht
  • Vermeidung der Angstsituation –> Einschränkungen im Lebensvollzug
  • starkes Leiden verursacht wird
    –> Phobien, Panikstörung, generalisierte Angststörung;
    Symptom anderer psychiatr. Erkrankungen
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3
Q

Klassifikation von Angststörungen

A
  • Panikstörung ohne Agoraphobie
  • Panikstörung mit Agoraphobie (P&A)
  • Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte
  • Spezifische Phobie (früher: Einfache Phobie)
  • Soziale Phobie
  • Zwangsstörung
  • Generalisierte Angststörung
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Akute Belastungsstörung
  • Angststörung aufgrund eines MKF, Substanzinduzierte Angststörung, NNB
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4
Q

Akute Belastungsstörung

A

> Symptome gleichen der PTBS und treten als direkte Folgewirkung einer extrem traumatischen Erfahrung auf (max. 4 Wochen)

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5
Q

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

A

> Wiedererleben einer traumatischen Erfahrung (z.B. Unfall, Krieg, Vergewaltigung) mit ängstlichen Gedanken, Bildern, Alpträumen, geht einher mit einem erhöhten Arousal und der Vermeidung von mit dem Trauma assoziierten Reizen.

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6
Q

Generalisierte Angststörung

A

> Eine über mind. 6 Monate anhaltende Angst und Besorgnis, gekennzeichnet durch als unkontrollierbar empfundenes Sorgen, verbunden mit erhöhter Grundspannung (Muskelverspannung) und innerer Unruhe.

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7
Q

Zwangsstörung

A

> Zwangsgedanken (rezidivierende Gedanken), die zu deutlicher Angst und Unbehagen führen und/oder Zwangshandlungen (rezidivierende H.), die dazu dienen, die Angst zu neutralisieren. Diese sind so schwer, dass sie erhebliches Leiden verursachen und den normalen Tagesablauf (berufliche und/oder soz. Aktivitäten usw.) beeinträchtigen.

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8
Q

Soziale Phobie

A

> Anhaltende, klinisch bedeutsame Angst vor Situationen, in denen die Person im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht und befürchtet, etwas zu tun, was peinlich oder demütigend sein könnte und von anderen negativ bewertet wird. In der Regel werden die genannten sozialen Situationen gemieden.

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9
Q

Spezifische Phobie (früher: Einfache Phobie)

A

> Klinisch bedeutsame Angst, die durch Konfrontation mit einem bestimmten Objekt oder einer bestimmten Situation ausgelöst wird und häufig zu Vermeidung führt

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10
Q

Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte

A

> Vorliegen von Agoraphobie und panikartiken Symptomen ohne unerwartete Panikattacken in der Vorgeschichte

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11
Q

Panikstörung ohne Agoraphobie

A

> wiederholt auftretende unerwartete Panikattacken, über die langanhaltende Besorgnis besteht (kein eingeschr. Bewegungsradius)

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12
Q

Panikstörung mit Agoraphobie (P&A)

A

> gemeinsames Vorliegen von wdhlt. auftretenden Panikattacken und Flucht aus bzw. Vermeidung von Situationen, die als bedrohlich erlebt werden (aus denen man nicht entkommen kann)

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13
Q

DSM - IV Kriterien: Spezifische Phobie

A

A. Ausgeprägte und anhaltende Angst, die übertrieben oder unbegründet ist und die durch das Vorhandensein oder die Erwartung eines spezifischen Objekts oder einer spezifischen Situation ausgelöst wird.

B. Die Konfrontation mit dem phobischen Reiz ruft fast immer eine unmittelbare Angstreaktion hervor, die das Erscheinungsbild einer situationsgebundenen oder einer situationsbegünstigenden Panikattacke annehmen kann.

C.Die Person erkennt, dass die Angst übertrieben oder unbegründet ist (bei Kindern darf dieses Merkmal fehlen)

D. Die phobischen Situationen werden gemieden bzw. nur unter starker Angst oder starkem Unbehagen ertragen.

E. Die Angst oder das Vermeidungsverhalten schränkt deutlich die normale Lebensführung der Person ein, oder verursacht erhebliches Leiden für die Person.

F. Bei Personen unter 18J. hält die Phobie über mind. 6 Monate an.

G. Die Angst, Panikattacken oder das Vermeidungsverhalten sind nicht besser durch eine andere psych. Störung erklärbar.

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14
Q

Epidemiologie: Spezifische Phobie

  • 12 - Monats - Prävalenz
  • Geschlechterverhältnis
  • Beginn
  • Komorbidität
A
  • 12 - Monats - Prävalenz: 6,4%
  • Frauen: Männer: 2:1
  • früher Beginn (im Allg. schon i.d. Kindheit)
  • Komorbidität: 42% leiden unter weiteren Angststörungen
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15
Q

Preparedness

A
  • Biologische Prädisposition auf bestimmte Reize besonders empfindlich zu reagieren
  • Diese Reiz - Reaktions-Verbindungen: leichter gelernt (biol. Bahnung)
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16
Q

häufige spezifische Phobien

A

1) Tierphobien
2) situationale Phobien (z.B. Höhen, enge Räume)
3) Phobien vor Naturereignissen
4) Blut - Spritzen - Verletzungsphobien

17
Q

o Nennen Sie die Obergruppen der spezifischen Phobie!

A

1) Tierphobie
2) Phobie vor Naturereignissen
3) situationale Phobie
4) Blut - Spritzen - Verletzungsphobie

18
Q

Wie kann eine spezifische Phobie des Typus ≫Blut–Verletzung – Spritzen≪ behandelt werden?

A

> Methode der ≫applied tension≪
richtet sich direkt auf physiologische Reaktion, die zur Ohnmacht fuhrt.
Anspannungstraining:
Patienten wird beigebracht, wie sie durch Anspannen der gr. Skelettmuskeln ihren Blutdruck kurzfristig stark steigern und so die Ohnmachtsgefahr bekämpfen können.
Früherkennung v. Warnzeichen durch standardisierte Tagebücher, damit Anspannungsübungen rechtzeitig gezielt eingesetzt werden können
wenn Pat. Anspannung beherrscht: Kombination m. Konfrontationsübungen

19
Q

Was wird unter ≫preparedness≪ verstanden? Konnen Sie wissenschaftliche Untersuchungen beschreiben, die diese Theorie stutzen?

A

> biologische Prädisposition, auf bestimmte Reize besonders empfindlich zu reagieren
diese Reiz - Reaktions - Verbindungen werden leichter gelernt -> biol. Bahnung
Beispielstudie: Affen -> Angst vor Schlangen (wird gelernt), Angst vor Plastikblumen nicht

20
Q

Jemand leidet unter einer spezifischen Phobie. Nennen sie mögliche Diagnosen und Faktoren auf den vorgegebenen Achsen!

o	Achse I: 
o	Achse II: 
o	Achse III: 
o	Achse IV: 
o	Achse V:
A

o Achse I: spezifische Phobie, Tierphobie
o Achse II: dependente Persönlichkeitsstörung
o Achse III: Bronchitis
o Achse IV: Scheidung
o Achse V: GAF: 40