Familiäre Transmission Flashcards

1
Q

familiäre Aggregation

A

Personen aus derselben Familie leiden häufiger an derselben Störung als Personen, die nicht miteinander verwandt sind

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2
Q

familiäre Transmission

A

familiäre Weitergabe psychischer Störungen zw. den Generationen

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3
Q

Genotyp

A

bezeichnet die Gesamtheit aller in der DNA gespeicherten genetischen Informationen

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4
Q

Phänotyp

A

bezeichnet das innere und äußere Erscheinungsbild, d.h. sämtliche beobachtbaren Merkmale, Eigenschaften & Verhalten

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5
Q

Endophänotyp

A

“Bindeglied” zwischen Genotyp & Phänotyp,
Neurobiologische Krankheitskorrelate, die zeitlich stabil und durch Gene beeinflusst sind. Annahme, dass psychische Störungen nicht nur neurobiologische Korrelate aufweisen, sondern neurobiologisch bedingt bzw. verursacht sind.

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6
Q

multifaktorielles Transmissionsmodell

A
  • folgt nicht den Mendel’schen Vererbungsregeln
  • Zusammenspiel von genetischen & nicht - genetischen Faktoren
  • Faktoren und deren Zusammenspiel haben risikomodulierende Funktion (nicht deterministisch)
  • aktuell weit verbreitete Annahme bzgl. psych. Stör.
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7
Q

monogenes Transmissionsmodell

A
  • Variation/Mutation an einem spezifischen Gen

- notwendig & hinreichend für die Ausbildung einer best. Störung (-> deterministisch)

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8
Q

polygenes Transmissionsmodell

A
  • Variationen/Mutationen an versch. Genen
  • Mutation an einem Gen -> erhöht Risiko für Ausbildung einer Störung
  • Faktoren risikomodulierend, Zusammenspiel: deterministisch
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9
Q

Zentrale Forschungsfragen

A

1) Liegt eine familiäre Häufung vor?
2) Kann die familiäre Häufung auf genetische und/oder umweltbedingte Faktoren zurückgeführt werden?
3) Falls Genetik eine Rolle spielt: - Identifikation risikomod. Gene? -> Kodierung welcher Proteine (Fkt)?
4) Falls risikomod. Gene identifiziert werden:
- IA mit nicht-gen. bzw. UW-bezogenen Faktoren?

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10
Q

Methoden ohne genetische Marker

A

1) Familienstudien
2) High - Risk - Studien
3) Zwillingsstudien
4) Adoptionsstudien
5) Segregationsanalyse

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11
Q

Familienstudien

A

a) Family - Study:
- Angehörige der Betroffenen werden daraufhin untersucht, ob sie die gleiche(n) oder auch andere psych. Störungen aufweisen
- direkte Befragung aller erreichbaren Familienmitglieder (über andere leider keine Infos)
- Methode: mögl. standardisierte Interviews, Diagnose erfolgt “blind”

b) Family - History:
- indirekte Erhebung der Informationen von den Betroffenen oder erreichbaren Angehörigen
- Nachteile: Reporting - Effekte mögl., eher grobe Schätzung, kein Ersatz für Family - Study

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12
Q

High - Risk - Studien

A

a) Top - Down:
Indexpersonen = Eltern
» Haben Kinder ein erhöhtes Risiko für dieselbe/andere Störung?

b) Bottom - Up:
Indexpersonen = Kinder
» Haben Eltern ein erhöhtes Risiko für dieselbe/andere Störung?

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13
Q

Problem der Familien & High - Risk Studien

A

–> Anlage/Umwelt - Problematik
- man kann nicht feststellen, ob genetische oder Umweltfaktoren zu dieser familiären Häufung beitragen
> Anlage - Umwelt - IA oder Zusammenspiel

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14
Q

Zwillingstudien

A
  • MZ: genetische Übereinstimmung
  • DZ: genetisch wie Geschwister

1) Equal - Environment - Annahme:
» MZ & DZ sind den gleichen Umweltfaktoren ausgesetzt, nur die genetische Übereinstimmung variiert (50% bzw. 100%)
-> Vergleich bzgl. der Übereinstimmung eines Merkmals (z.B. psych. Stör.) -> Konkordanzrate vergleichen -> Schätzung des gen. Einflusses

  • Kritik an Zwillingsstudien:
    pränatale Entwicklung (UW) kann aufgrund von nur einer Plazenta bei MZ vs. 2 getrennten Plazenten bei DZ variieren
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15
Q

Adoptionsstudien

A

1) Adoptierten - Methode:
- adoptierte Kinder von erkrankten und gesunden biologischen Eltern

2) Adoptierten - Angehörigen - Methode:
- Vergleich von biologischen und Adoptiveltern bei erkrankten adoptierten Kindern

3) Adoptiveltern - Methode:
- Vergleich von biologischen und Adoptiveltern bei erkrankten adoptierten Kindern sowie Adoptiveltern von gesunden adoptierten Kindern

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16
Q

Segregationsanalyse

A
  • Untersuchung des Erbgangs einer psychischen Störung innerhalb von betroffenen Familien
  • Betrachtung von Merkmalen des Phänotyps innerhalb einer oder zwischen aufeinanderfolgenden Generationen
  • stat. Analyse:
  • Güte er Passung versch. gen. & nicht - gen. Modelle
  • -> vereinbar mit einer bestimmten Vererbungstheorie? Welcher Erbgang kann die Daten am besten erklären?

Achtung!

  • > Assortative mating: Partner hinsichtlich best. Merkmale ähnlicher als zwei zufällig gewählte Personen
  • > selektive Platzierung bei Adoption
17
Q

Heretabilitätsschätzungen

  • Schizophrenie
  • Bipol.-Stör.
  • Depression
  • Sucht
  • Angsttörungen
  • Zwangsstörungen
  • PTBS
  • Persönlichkeitsstörungen
A
  • Schizophrenie: 70%
  • Bipol.-Stör.: 70%
  • Depression: 40%
  • Sucht: 35%
  • Angsttörungen: 40%
  • Zwangsstörungen: 30%
  • PTBS: 35%
  • Persönlichkeitsstörungen: 25%
18
Q

Methoden mit genetischen Markern

A
  1. Kopplungsstudien (Linkage - Studien)
  2. Assoziationsstudien
  3. Tiermodelle
19
Q

Kopplungsstudien (Linkage - Studien)

A
  • genetische Marker/Polymorphismen = eindeutig identifizierbare kurze DNA Stücke, deren Ort im Genom bekannt ist (natürlich vorkommende Variationen in den Basenpaaren);
  • > müssen nicht krankheitsverursachend sein; bestimmte Polym. können für eine bestimmte Familie typisch sein
  • Kopplung = gemeinsame Vererbung eines Markers und des krankheitsrelevanten Chromosomenabschnitts; je näher zwei Abschnitte beieinander liegen, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei der Meiose durch crossing - over voneinander getrennt werden –> werden somit häufig gemeinsam vererbt
  • Vorgehen:
    Identifikation von Markern, die überdurchschn. häufig gemeinsam mit der Erkrankung weitervererbt werden
    –> Bedeutung dieses genetischen Faktors für die Erkrankung [jedoch nicht zwangsläufig kausal]
    –> Info über die Lage der krankheitsverursachenden Gene

I) Identifikation von Markern, die sich in großen Abschnitten auf dem Chromosom befinden
II) Identifikation derjenigen Marker, die mit einer Störung in Verbindung gebracht werden können
III) Eingrenzung des Gens mit fein gerasterten Markern

20
Q

Assoziationsstudien

A
  • Vergleich der Häufigkeit bestimmter Allele bei Betroffenen und nicht Betroffenen
  • Assoziation: gehäuftes Auftreten eines Allels mit einer bestimmten Phänotypausprägung (psych. Störung)
  • -> Allel könnte Protein kodieren, das für Entstehung relevant ist
  • -> könnte in Nähe eines Gens liegen, das störungsrel. Gen kodiert
  • Populationsbasierte Assoziationsstudien
    (-> Kandidatengene in Experimental vs. Kontrollgruppe)
  • Familienbasierte Assoziationsstudien
21
Q

Tiermodelle (Knock - Out - Mäuse)

A
  • Erforschung neurobiologischer Mechanismen durch systematische Variation
  • Untersuchung des Einflusses spezifischer Gene durch Züchtung von Mutanten
  • Knock - Out - Mäuse: Das Gen, dessen Wirkung untersucht wird, wird gezielt ausgeschaltet
  • -> Vgl. mit Mäusen, welche das veränderte Gen nicht tragen
  • -> Infos über die Wirkung des Gens
22
Q

Klinische Heterogenität

A

eine Ursache kann zu mehr als einem klin. Syndrom führen

23
Q

Kausale Heterogenität

A

mehrere Ursachen für dasselbe klin. Syndrom möglich

24
Q

Formen des Zusammenspiels von Gen & Umwelt

A
  • Gen-Umwelt-Korrelation: Selbstgestaltung UW aufgrund der genetischen Ausstattung
  • Gen-UW-IA: Art & Weise, auf UW zu reagieren aufgrund der genetischen Ausstattung, d.h. ein bestimmter Genotyp kommt nur unter bestimmten Umweltbedingungen zum Tragen und unter anderen nicht; gleichzeitig entfalten ungünstige Umweltbedingungen ggf. nur ihre schädliche Wirkung, falls eine spezifische genetische Ausstattung (z.B. eine spezifische Vulnerabilität) des Organismus vorliegt
  • Gen-Gen-IA
  • UW-UW-IA
25
Q

Studie: Caspi et al.

A
  • Zusammenhang: Anzahl der “stressful life events” (UW) & selbstberichteter Depressionssymptome in Abhängigkeit verschiedener Genotypen
  • -> Gen-Umwelt-Interaktion
  • bei allen steigt die Anzahl der Symptome mit steigenden Stressmomenten an, jedoch auf unterschiedlichem Niveau
26
Q

Wenn man adoptierte Kinder von biologisch gesunden und biologisch kranken Eltern untersucht, um welche Studienart handelt es sich dann (1 Antwort)?/
Beispiel kranke Kinder und gen. Eltern und Adoptiveltern untersucht. Welcher Ansatz?

o Adoptiv-Methode
o Adoptierten-Methode
o Adoptierten-Angehörigen-Methoden
o Adoptiveltern-Methode

A

o Adoptierten-Angehörigen-Methoden

27
Q

Welche Störung hat den niedrigsten Heritabilitätswert? (oder so ähnlich)

o	ADHS 
o	Autismus 
o	Bipolare Störung 
o	Depression 
o	Schizophrenie
A
o	ADHS --> 76%
o	Autismus --> 90%
o	Bipolare Störung --> 60 - 70%
o	Depression --> 28-40%
o	Schizophrenie --> 80-84%

–> Depression!

28
Q

Konkordanzrate

A

Die Konkordanzrate definiert den Grad der Übereinstimmung etwa bei Zwillingen hinsichtlich bestimmter Merkmale. In der psychologischen Diagnostik werden bekanntlich Zwillingsuntersuchungen häufig zur Aufklärung der genetischen Einflüsse auf Merkmale angewendet.

29
Q

Bei der Adoptierten-Methode (2 Antworten)

  1. wird erfasst ob Eltern erkranken
  2. wird erfasst ob Kinder erkranken
  3. wird der Einfluss der Umwelt erfasst
  4. wird der Einfluss der Umwelt nicht erfasst
A
  1. wird erfasst ob Kinder erkranken

4. wird der Einfluss der Umwelt nicht erfasst

30
Q

Die Interpretation von Ergebnissen aus Untersuchungen zur Heritabilität, die ohne genetischen Marker durchgeführt werden, können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Hierzu zählt NICHT

  1. Assortative mating
  2. Equal-environment Annahme
  3. Multifaktorielle Transmission
  4. Entkopplung
  5. Selektive Plazierung
A
  1. Entkopplung