Klassifikation & diagnostische Verfahren Flashcards

1
Q

Mängel traditioneller Klassifikationssysteme

A
  • geringe Reliabilität (Hauptproblem)
  • keine Übereinstimmung zwischen “Schulen”/Institutionen/Ländern
  • keine prognostische & therapeutische Validität
  • hohe Stigmatisierungsgefahr
  • keine Bindung an wissenschaftliche Kriterien der Forschung
  • keine sinnvolle Sprache für alle an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Quellen unzureichender Übereinstimmung zwischen Untersuchern

A
  • Subjektvarianz
  • Situationsvarianz
  • Informationsvarianz
  • Beobachtungs-/Interpretationsvarianz
  • Kriterienvarianz
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Welche Varianz (Quelle unzureichender Übereinstimmung) ist gemeint, wenn zwei Interviewer sich ein Video von einem Patienten angucken und sie zu verschiedenen Urteilen kommen?

A

Beobachtungs-/Interpretationsvarianz

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Ursachen für mangelnde Reliabilität

A

1) das zu klassifizierende Merkmal
2) die Klassifizierenden
3) das Klassifikationssystem

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Aufgaben der klassifikatorischen Diagnostik

A
  • Beschreibung
  • Klassifikation
  • Diagnose
  • Differenzialdiagnose
  • Erklärung
  • Indikation
  • Prognose
  • Begründung & Rechtfertigung
  • Institutionelle Zuweisung
  • Evaluation
  • Dokumentation
  • Qualitätskontrolle/-sicherung
  • grobe Interventionszuweisung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Zielsetzung der neuen Diagnostik (DSM-IV & ICD-10)

A
  • Verbesserung der Reliabilität
  • Standardisierung diagnostischer Entscheidungen
  • für alle “Schulen” verbindlich
  • für alle Gesundheitsberufe anwendbar
  • Kommunikation
  • Bindeglied zur wissenschaftlichen Literatur
  • insbesondere Effektivitätsstudien
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Kennzeichen des DSM-IV

A

1) deskriptiv
2) explizite (d.h.operationalisierten) Kriterien
–> zwingend erforderlich vs. optional
–> prototypisch organisiert
3) Beschränkung auf zuverlässig erfassbare Symptome
4) atheoretisch
5) Beschreibung auf mehreren Ebenen
(körperlich, kognitiv, affektiv, Verhalten + Zeit, Schweregrad)
6) explizite und operationalisierte Ableitung der Diagnose
(diagnostische Algorithmen)
7) längsschnittliche Elemente
8) Berücksichtigung von Komorbidität
- Multiaxialität

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was verstehen wir unter einer operationalisierten Diagnostik? Erläutern Sie dies an einem Beispiel!

A

> deskriptiver Ansatz mit expliziten Kriterien:
–> zwingend erforderlich vs. optional, prototypisch gruppiert
durch diagnostische Algorithmen explizite & operationalisierte Ableitung der Diagnose
–> Gewährleistung von Objektivität

Im Gegensatz zur psychometrischen Diagnostik werden in der operationalisierten Diagnostik alle Entscheidungsschritte und Elemente des diagnostisch-klassifikatorischen Prozess detailliert und zumeist kategorial und polythetisch beschrieben und festgelegt, um zu einer klassifikatorischen Diagnose entsprechend der etablierten Klassifikationssysteme zu kommen. Operationalisierte Diagnostik einer psychischen Störung erfordert die Spezifizierung der Symptom- und Verhaltensmerkmale und der Zusatzkriterien (z.B. Zeitkriterium) sowie die Angabe des Algorithmus, wie die syndromale Verrechnung der Einzelkriterien oder Symptomgruppen zu einer Diagnose erfolgen soll (Beispiel: DSM-IV-Kriterien einer Major Depression).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Welche Achsen differenziert das DSM-IV im Rahmen der umfassenden Klassifikation?

A

I) Klinische Syndrome/Klinische Störungen
II) Persönlichkeitsstörungen/Intelligenzminderung
III) Körperliche Störungen & Zustände/medizinische Krankheitsfaktoren
IV) psychosoziale Belastungsfaktoren
V) globale Erfassung des Funktionsniveaus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Kriterien der Behandlungsbedürftigkeit

A

Symptomatik + Beeinträchtigung/Leidensdruck (sonst keine Diagnose)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Klassifikation hat sich durchgesetzt, weil…

A

… Zuverlässigkeit von klassifikatorischen Diagnosen: dtl. verbessert
… zunehmend therap. Konsequenzen aus der Klassifikation ableitbar
… Krankenkassenabrechnung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Diagnostische Erhebungsverfahren

A
  • Selbstbeurteilungsverfahren
  • Fremdbeurteilungsverfahren
  • Interviewverfahren (frei, halb - strukturiert, standardisiert)
  • Leistungsdiagnostik
  • Felddiagnostik
  • (projektive Verfahren)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Freie Interviews

Kennzeichen, Vor- & Nachteile, Durchführung

A
  • untersch. Fragetechniken –> Informationsvarianz
  • Beobachtungs-/Interpretationsvarianz
  • Formalisierung wichtig
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Halbstrukturierte Interviews

Kennzeichen, Vor- & Nachteile, Durchführung

A
  • -> DIPS, SKID
  • Vorgegeben: Fragen, Reihenfolge, Sprungregeln, Kodierschema, Auswertungsalgorithmen
  • Spielraum: Reihenfolge & Frageformat (Umformulierungen, Erklärungen etc.) können angepasst werden, klinischer Beurteilungsspielraum (Einschätzung d. Symptoms durch Interviewer)
  • Voraussetzungen: Kenntnisse des DSM - IV Manuals, klinische Erfahrung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Standardisierte Interviews

Kennzeichen, Vor- & Nachteile, Durchführung

A
  • -> CIDI, DIS
  • höchste Stufe der Formalisierung
  • alle Fragen explizit vorgegeben –> kein Spielraum
  • klinische Entscheidungen nur in Ausnahmefällen berücksichtigt
  • Vorteil: Einsatz durch trainierte Laien möglich
  • z.T. computergestützte Durchführung & Auswertung
  • hohe Objektivität
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was ist der Unterschied zwischen freien, halbstrukturierten und standardisierten Interviews? Was sind die Vor- und Nachteile? Geben Sie jeweils ein Beispielverfahren
an!

A

> frei:
+ individuell an den Patient anpassbar?
- Informationsvarianz
- Beobachtungs-/Interpretationsvarianz

> halbstrukturiert: SKID (SKID II)
+ klinischer Beurteilungsspielraum
- nur von Experten durchführbar, Beobachtungs-/ Interpretationsvarianz

> standardisiert: CIDI
+ sehr objektiv, standardisiert, auch von Laien ausführbar
- kein klinisches Urteil möglich

17
Q

Welches ist kein Vorteil des DIA-X-CIDI gegenüber
dem SKID? (2 Antworten)

  1. Durchführung durch trainierte Laien
  2. hohe Auswertungsobjektivität
  3. detailliertes Auswertungsprotokoll
  4. Screening-Fragen
  5. Sektion zu Persönlichkeitsstörungen
  6. hoher Grad an Formalisierung
A
  1. Screening-Fragen

5. Sektion zu Persönlichkeitsstörungen

18
Q

Zu den Interviewverfahren gehört NICHT
(1 Antwort)

  1. strukturierte Interviews
  2. standardisierte Interviews
  3. gestufte Interviews
  4. freie Interviews
A
  1. gestufte Interviews
19
Q

Der DSM ist NICHT…

  1. deskriptiv
  2. atheoretisch
  3. multiaxial
  4. ätiologisch
  5. operationalisiert
A
  1. ätiologisch
20
Q

Zählen Sie bitte 5 Nachteile der traditionellen

Klassifikationssysteme vor 1980 auf!

A
  1. mangelnde Reliabilität
  2. geringe therap. & progn. Validität
  3. fehlende Anbindung an wissenschaftliche Literatur
  4. hohe Stigmatisierungsgefahr
  5. keine Übereinstimmung zwischen Institutionen/”Schulen”/Ländern
21
Q

Die Klassifikation nach ICD-10 und DSM
-IV ist gekennzeichnet als (3 Antworten ankreuzen)

  1. dimensional
  2. kategorial
  3. explizit
  4. implizit
  5. operationalisiert
  6. theoriegeleitet
A
  1. kategorial??
  2. explizit
  3. operationalisiert