Vorsatz Flashcards
Definition Vorsatz?
Wille zur Verwirklichung eines Tatbestandes (Willenselement - voluntatives Element), in Kenntnis aller seiner objektiven Umstände (Wissenselement - kognititves Element).
Welche drei Vosatzarten gibt es?
- Dolus directus 1. Grades - Absicht: Hierbei kommt es dem Täter gerade darauf an den Erfolg herbeizuführen. Das Wollenselement ist stärker ausgeprägt.
- Dolus directus 2. Grades - Direkter Vorsatz: Hierbei weiß der Täter, dass sein Verhalten einen bestimmten Erfolg herbeiführen wird. Das Wissenselement ist stärker ausgeprägt.
- Dolus directus 3. Grades - Eventualvorsatz: Der Täter hält den Erfolg aufgrund seines Handelns für möglich, nimmt dies aber billigend in Kauf. Wollen und Wissen sind gleichermaßen schwach ausgeprägt.
Problem des Eventualvorsatzes?
Die Abgrenzung zur bewussten Fahrlässigkeit ist schwierig.
Was ist der nachträgliche Vorsatz?
Der sogenannte dolus subsequens, beschreibt den nachträglich erlangten Vorsatz seitens des Täters. Bei Begehung der Tat hatte der Täter keinen Vorsatz, was maßgeblich ist (Simultanitätsprinzip->§16 1 1 iVm §8) für die Erfüllung des subjektiven Tatbestands.
In welchem Element liegt die Abgrenzung zwischen Eventualvorsatz und bewusster Fahrlässigkeit?
Nur im voluntativen Element. Beim Eventualvorsatz wird die Folge hingenommen und das Risiko der Tatbestandsverwirklichung in Kauf genommen. Bei bewusster Fahrlässigkeit hingegen, vertraut der Täter auf das ausbleiben der Tatbestandsverwirklichung bzw. auf das Nichtvorliegen eines Tatumstands.
Welche ist die maßgebliche Theorie zur Abgrenzung von Eventualvorsatz und bewusster Fahrlässigkeit, laut hL und Rspr?
Die Einwilligungs- und Billigungstheorie.
Was besagt die Einwilligungs- oder Billigungstheorie?
Hierbei geht es darum das der Täter unter Eventualvorsatz handelt, wenn er die konkrete Gefahr seiner Handlung erkannt hat (kognitives Element) und sich mit dem Risiko der Tatbestandsverwirklichung abgefunden hat, also es hinnimmt. Merksatz: der Täter sagt sich „na wenn schon“
Merksatz bewusste Fahrlässigkeit: „es wird schon gut gehen“