Kausalität und Objektive Zurechnung Flashcards
Was besagt die Äquivalenztheorie/Definiton Kausalität?
Die Handlung ist kausal, wenn diese nicht Hinweggedacht werden kann, ohne dass der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfiele.
Problem des Kausalitätsbegriff und Lösung?
Das Problem ist, dass die Äquivalenztheorie von der Gleichwertigkeit aller Handlungen ausgeht (auch die Geburt eines Mörders durch die Mutter ist kausal), eingeschränkt kann dies durch die objektive Zurechnung.
Was ist das Problem der hypothetischen Ersatzursache?
Hierbei kann die Handlung welche den Erfolg verursacht hat hinweggedacht werden und der Erfolg bleibt bestehen (Schuss des A tötet B, Autobombe hätte B jedoch sowieso getötet).
Es kommt jedoch auf den KONKRETEN Erfolg, also tot durch Schuss des A an. Hypothetische Ersatzursachen sind somit unzulässig.
Überholende Kausalität?
Hierbei kommt es zu keinem Kausalzusammenhang (Schuss des A tötet B bevor die von C platzierte Autobombe B tötet)
Fortwirkende Kausalität?
Hierbei kommt es zu einem Kausalzusammenhang. Die zweite Ursache ist von der ersten Ursache abhängig. (A sticht B sodass es bewusstlos wird, C versetzt tödlichen Schlag)
Kumulative Kausalität?
Hierbei kommt es zu einem Kausalzusammenhang. Mehrere Ursachen bewirken den Erfolg, die einzelnen Ursache für sich hätten dies nicht geschafft. (A und B mischen dem C jeweils die gleiche Dose Gift unter)
Alternative Kausalität?
Hierbei kommt es zu einem Kausalzusammenhang. Mehrere Ursachen bewirken den Erfolg, könnten aber auch einzeln für sich genommen den Erfolg herbeiführen (A und B mischen dem C jeweils eine große Menge Gift unter)
Objektive Zurechnung Definition?
Objektiv zurechenbar ist eine Handlung dann, wenn der Täter eine rechtlich missbilligte Gefahr (Risiko) geschaffen hat, die sich im tatbestandlichen Erfolg realisiert hat.
Objektive Zurechenbarkeit bei Risikoverringerung?
Hierbei kommt es zu keiner objektiven Zurechnung. Immer wenn ein drohender schwerer Erfolg abgeschwächt wird oder verzögert wird. (A will B auf Kopf schlagen C lenkt den Schlag ab sodass A die Schulter trifft)
Objektive Zurechnung bei Schadenseintritt außerhalb des menschlichen Beherrschungsvermögen?
Hierbei keine objektive Zurechnung. Wenn der Erfolg maßgeblich von einer Risikosphäre, welche kein Täter beeinflussen kann, bewirkt wird. (A überredet B trotz Gewitter raus zu gehen)
Objektive Zurechnung bei atypischem Kausalverlauf?
Hierbei besteht keine Objektive Zurechnung. Die rechtlich missbilligte Gefahr des Täters wird durch atypischen Kausalverlauf unterbrochen sodass sich ein andere Tatbestand realisiert - keine Risikorealisierung der vom Täter geschaffenen missbilligten Gefahr. (A verpasst B Kinnhaken, Krankenwagen holt ab, B fällt aufgrund des Sturzes des Sanitäters von der Liege und bricht sich das Genick)
