VORLESUNG 9: MORALITÄT UND RATIONALITÄT I - PRÄFERENZEN UND RESTRIKTIONEN Flashcards

1
Q

Öffentliche Güter

A

= Güter, die durch Nicht-Ausschließbarkeit und Nicht-Rivaliät im Konsum gekennzeichnet sind (z.B. Deiche, Frieden, Saubere Luft)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Common Pool Resources

A

= Güter, die wir allgemein als ÖG bezeichnen, bei denen aber die Nicht-Rivalitätsbedingung verletzt ist hier zb Straßen (ohne Maut), Parkanlagen, Allmendeweiden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

G. Hardin: The Tragedy of the Commons

A
  • Commons funktionieren, wenn wir kleine Gemeinschaften haben, wo sich Menschen absprechen und eine gewisse Moral besteht
  • > soziale Regeln auch durch Sanktionen
  • in großen Gemeinschaften funktioniert das nicht! Wir müssen andere Wege finden
  • > die Lösung besteht in Privateigentum: Kapitalismus ist hier NICHT das Problem
  • > Hardin spricht das Problem der Überbevölkerung an - spricht sich für Regeln und Einschränkungen aus wie zb 2 Kind-Politik
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

E. Ostrom: Revisiting the Commons

A
  • ÖG Problem bleibt bestehen und wird immer größer
  • es braucht 2 bestimmte Elemente um Probleme zu lösen:
    1. Einschränkender Zugang zu Gütern
    2. Incentive für Nutzer, damit sie in die Ressourcen investieren und nicht Übernutzen
  • > ANREIZE SETZEN!

-> Eigentumsrechte als evolutionär entstandene Normen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

E. Ostrom -> Typen von Eigentumsrechten

A
  1. Open access -es gibt keine Eigentumsrechte
  2. Group property - Allemendegemeinschaft, Gruppe kann Nutzer ausschließen
  3. Individual Property - Individuen können andere ausschließen
  4. Government property - Staat reguliert ÖG-Nutzung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

E. Ostrom -> Herausforderung für Öffentliche Güter

A
  1. Immer weiter wachsende Bevölkerung
  2. kulturelle Diversität
  3. Verschiedene Abhängigkeiten von Handlungen - zb ist Klimawandel stark abhängig von Anbau
  4. immer schneller und weiter wachsende Veränderungen
  5. … Erforderlichkeit, dass wir alle zustimmen -> man muss WIN-WIN Lösung anstreben
  6. wir haben nur EINE Erde
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Fischbacher und Gächter: Public Woods and Free Riding

A
  • Problem: die, die weniger beitragen, haben am Ende mehr in der Tasche = FREE RIDER
  • Kooperationsrate steigt, wenn Leute sonst bestraft werden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

P-Experiment (preferences)

A

= Angabe des eigenen Beitrags in Abhängigkeit des durchschnittlichen ganzzahligen Beitrags der anderen Spieler

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

C-Experiment (contribution choices)

A

= 10 Runden eines echten PGG mit jeweils neuer zufälliger Gruppenzuordnung. Hier mussten zusätzlich zur eigenen Entscheidung auch Beliefs zum erwarteten durchschnittlichen Beitrag der drei anderen Spieler angegeben werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Ergebnis P-C und C-P

A
  • Beiträge liegen fast durchgängig UNTER den Beliefs, was andere beitragen
  • > jeder versucht also weniger beizutragen als andere
  • Man sieht also, dass mehrere in einem Gefangenendilemma sich nicht ohne Sanktionen lösen lässt! Man würde sich immer unterbieten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

PGG mit Bestrafungsmöglichkeit (Fischbacher und Gächter)

A

… selbst mit Sanktionen scheint Umsetzung problematisch zu sein! = KULTURELLE DIVERSITÄT

  • starker negativer Zusammenhang zwischen prosozialer und antisozialer Bestrafung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

prosoziale Bestrafung

A

= man bestraft denjenigen, der weniger als ich selbst gezahlt hat

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

antisoziale Bestrafung

A

= Leute, die mehr eingezahlt haben, werden bestraft, obwohl man ja eig von denen profitiert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

J. Greene: The Tragedy of Commonsense Morality

A

= gerade weil wir eine besondere Moral verfolgen, bekriegen wir uns letztendlich!

  • > Kulturelle Diversität: Verschiedene Gemeinschaften haben verschiedene Formen des Zusammenlebens und der Bewirtschaftung ihrer Gemeinschaftsgüter entwickelt
  • > das Problem ist also garnicht, dass es keine Institutionen oder Moral gibt, sondern eher, dass es Konflikte zwischen den Kulturen gibt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

K. Homann: Ethik durch Implementation von Normativität

-> Grenzen und Bedingungen der Individualmoral

A

2 zentrale Probleme aus ethischer - nicht nur aus wirtschaftsethischer - Sicht!

  1. Wie gelingt es unter den Bedingungen einer modernen Großgesellschaft, prinzipiell kondensfähige Normen auch zu implementieren?
  2. Wie gelingt es im Bereich jener Normen über die sog. dünne Moral und über bloße Minimalkonsense (wie zb Menschenrechte) hinauszukommen? (-> Konflikt von Wertvorstellungen!)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Homann: Ethik durch Implementation von Normativität

-> interaktionsökonomischer Ansatz

A
  • wir gehen stufenweise hoch und versuchen moralische Regeln zu befolgen
    -> dabei müssen wir ethisch vertretbare Lösungen finden
    … und diese dann implementieren!

interaktionsökonomischer Ansatz:

  • > Differenzierung von Handlungen und Handlungsbedingungen
  • > Handlungen erster, zweiter, dritter Ordnung
  • Beschränkungen/Restriktionen auf oberster Ebene! Fragen, in denen es keinen Konsens im diskursethischen oder irgendeinem anderen Sinne gibt zb Klimaschutz, Eurokrise
  • > Lösungen durch Druck, nicht durch Konsens!
  • ETHIK WIRD SO ZUR HEURISTIK DER ÖKONOMIK!
17
Q

Moral Machine als Beispiel für Beschränkungen des interaktionsökonomischen Ansatz von Homann

A
  • es gibt inter-individuelle und inter-kulturelle Unterschiede, die mit modernen Institutionen und tief verankerten kulturellen Eigenheiten verbunden sind
  • > Welche ethischen Algorithmen sind akzeptabel?
  • > Wie sollen Maschinen potentielle moralische Konflikte lösen?

-> GLOBALE PRÄFERENZEN

18
Q

Verschiedene Wertesysteme (Westen,Osten, Süden)

A
Westen = Inaktivität (Unterlassen) besonders stark bevorzugt 
Osten= Gesetzestreue und Fußgänger bevorzugt 
Southern = Höherer Status, Frauen und Junge besonders bevorzugt 
  • > Analogie zum Wettbewerb in der Marktwirtschaft, wo individuelle Präferenzen durchschlagen
  • > Präferenzen müssen hierbei nicht sakrosankt sein, d.h. Präferenzen sind wie sie sind, natürlich kann man sie mit Diskussionen beeinflussen, aber hier kommt es eher darauf an, sich wechselseitig Angebote zu machen und Verträge zu schließen