Vorlesung 3: Wohlfahrtsökonomik und Ethik Flashcards

1
Q

3 Hauptsätze der Wohlfahrtsökonomik

A
  1. Jedes Wettbewerbsgleichgewicht stellt ein simultanes Pareto-Optimum in Güterproduktion und Gütertausch dar
  2. Jedes (theoretisch) denkbare Pareto-Optimum ist prinzipiell auch realisierbar (durch Umverteilungmaßnahmen)
  3. es lässt sich kein Optimum Optimum ableiten
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2
Q

schwaches Pareto Prinzip

A

eine Gruppe von Individuen präferiert Zustand B gegenüber A, wenn alle Individuen in B einen höheren Nutzen haben

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3
Q

starkes Pareto-Prinzip

A

= eine Gruppe von Individuen präferiert Zustand B gegenüber Zustand A, wenn zumindest ein Individuum in B einen höheren Nutzen hat und niemand in B schlechter gestellt ist als in A

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4
Q

Wahlverfahren und Unmöglichkeitstheorem (Arrow)

A

Abstimmungsregel erfordert Einstimmigkeit (jeder muss zustimmen können)
- Wahlparadoxon liegt vor-> alle verschiedene Präferenzen

-> ES GIBT KEINE GESELLSCHAFTLICHE PRÄFERENZORDNUNG, DIE GLEICHZEITIG TRANSITIV IST UND NIEMANDEN ÜBERSTIMMT

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5
Q

Wann ist eine Sozialwahl unmöglich?

A
  1. Präferenzenpluralismus: jedes Individuum ist frei, seine jeweilige Präferenzordnung zu formen
  2. Paretoeffizienz des gewählten Zustands (niemand darf Anlass haben, davon abzuweichen)
  3. Unabhängigkeit konkreter Entscheidungen zwischen 2 Zuständen von dafür irrelevanten Alternativen (gegen strategisches Wahlverhalten)
  4. Nicht-Diktatur (kein Einzelner darf die Sozialwahl vornehmen)

-> NOTWENDIGKEIT EINER NORMATIVEN ENTSCHEIDUNG

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6
Q

Rawls - Urzustand

A
  • Vertragspartner umgeben sich mit Schleier des Nichtwissens
  • > niemand kennt Stellung in der Gesellschaft, Klasse oder Status
  • > ebensowenig sein Los bei der Verteilung natürlicher Gaben wie Intelligenz oder Körperkraft
  • > keiner kennt seine Vorstellung vom Guten und ihre psychologischen Neigungen

-> Da sich alle in der gleichen Lage befinden und niemand Grundsätze ausdenken kann, die ihn aufgrund seiner besonderen Verhältnisse bevorzugen, sind die Grundsätze der Gerechtigkeit das Ergebnis einer fairen Übereinkunft

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7
Q

soziale Grundgüter nach Rawls

A

= gesellschaftliche Güter, da sie mit der Grundstruktur zusammenhängen; Freiheiten und Chancen sowie Einkommens- und Vermögensverteilung wird von Institutionen festgelegt

am wichtigsten: Rechte, Freiheiten, Chancen sowie Einkommen und Vermögen

Es geht nur um grundlegende Institutionen/Verfassungswahl!
→ Subjektive Werte bilden die Basis, spielen aber keine Rolle mehr

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8
Q

Gerechtigkeitsprinzipien Rawls

A
  1. Gleichheit
    - rechtlich politisch
    = jede Person hat den gleichen unabdingbaren Anspruch auf ein völlig adäquates System gleicher Grundfreiheiten, das mit demselben System von Freiheiten für alle vereinbar ist
  2. Differenz
    - Soziologe-ökonomishc
    = Soziale und ökonomische Ungleichheiten müssen 2 Bedingungen erfüllen:
  3. Sie müssen mit Positionen und Ämtern verbunden sein, die unter Bedingungen fairer Chancengleichheit allen offenstehen
  4. Sie müssen den am wenigsten begünstigten Angehörigen der Gesellschaft den größten Vorteil/Nutzen bringen
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9
Q

Wie wird der Urzustand gerechtfertigt?

A
  • kontraktdualistisch unmöglich, weil U. die Vertragsbedingungen erst bestimmt
  • > infiniter Regress
  • > Notwendigkeit einer köhärenztheoretischen Rechtfertigung des U.!
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10
Q

Kohärenzprinzip

A

= Rechtfertigung der Urzustandskonstruktion auch Übereinstimmung mit unseren sonstigen wohlerwogenen Gerechtigkeitsauffassungen, sodass letztere die Urzustandskonstruktuion stützen und umgekehrt

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11
Q

Konsequenz Kohärenzprinzip

A
  1. Ausgehen von moralischen Alltagsurteilen
  2. Rationale Prüfung: Aussonderung irrational, emotional verzerrter Urteile
  3. Suche nach vereinheitlichenden normativen übergreifenden Prinzipien, in denen die NACH (2.) verbleibenden Urteile aufgehoben sind
  4. Mit diesen normativen Prinzipien können wir nach (2.) verbleibenden Urteile analysieren und systematisieren

-> NORMATIVE PRINZIPIEN MÜSSEN DEN WOHLBEDACHTEN ALLTAGSURTEILEN KOHÄRENZ VERTEILEN (Rückkopplung: Überlegungsgewicht)

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12
Q

Kritik an Rawls - Michael Sandel

A
  • Menschen als isolierte Individuen ohne soziale Bezüge

- das individuelle Recht des Einzelnen wird bei Rawls dem gemeinschaftlich Guten vorgezogen

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13
Q

Sandels Position

A

+ Identität gibt es nicht ohne Einbindung in konkrete Lebenszusammenhänge
+ die Gemeinschaft hat als Quelle von Identität und Werten Vorrang vor dem Individuum

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14
Q

Michael Walzer - Dichte Moral

A
  • das, was unsere Gesellschaft kulturell ausmacht

- > hoch integrierte kulturell geprägte Gesamtsruktur von Werten

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15
Q

Michael Walzer - Dünne Moral

A
  • Prinzip der wechselseitigen immanenten Kritik als kommunikative Basis
  • gemeinsamer Austausch zb zwischen 2 Kulturen
  • > man wird nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen
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