Vorlesung 8 - eigene Fragen Flashcards
Welche Stimulustypen werden unterschieden?
- in sensu/imaginiert
- in vivo/real/virtuell
Nach welcher Intensität wird die Vorgehensweise eingeteilt?
- graduiert
- massiert
Welche Arten von Konfrontationstherapie (respondente Verfahren) kennen Sie?
- Systematische Desensibilisierung (imaginiert/graduiert)
- Implosion (imaginiert/massiert)
- Graduierte in vivo Exposition (in vivo, graduiert)
- Flooding (in vivo, massiert)
Bei welchen Indikationen ist eine Konfrontationstherapie angemessen?
- Angststörungen (Phobien, Panik, generalisierte Angststörung)
- Essstörungen
- Abhängigkeiten (Drogen, Alkohol, Spielsucht)
- posttraumatische Belastungsstörungen bzw. emotionale Verarbeitung von Traumata
Wann wird die 1958 von Wolpe entwickelte Methode der systematischen Desensibilisierung angewandt (= klassisches Verfahren der VT)?
- Angststörungen
- emotionale Verarbeitung von Traumata
- Abhängigkeiten
- Essstörungen
- chronische Trauerreaktionen
Welche Wirkmechanismen greifen bei der Systematischen Desensibilisierung?
- Reziproke Hemmung (Hemmung von Angst durch Kopplung an Entspannung, aber auch wirksam bei Verzicht auf Entspannung)
- frontale Kontrolle
- Selbstwirksamkeit
- Habituation
- Entspannung (Konfrontation wirkt besser unter Entspannungsbedingungen)
Welches Prinzip verfolgt die Systematische Desensibilisierung?
= Kombination von Entspannung & graduierter in-sensu Konfrontation in systematischer Abfolge nach Angsthierarchie
Wie funktioniert die Reizkonfrontation?
evoked stimulus (ES) (z. B. Spinne) löst evoced reaction (ER) aus
Aushalten ER-> Katastrophe tritt nicht ein -> Löschung der ER -> Umstrukturierung der Situations- und Folgeerwartung
= Löschung von ER und Vermeidungsverhalten
-> zentrales Erklärungsprinzip
Wann wendet man die Reizkonfrontation an?
= Methode der Wahl bei Angststörungen (spez. Phobie, Agoraphobie, Zwang) auch bei weiteren psychischen Störungen: - Bulimie (Konfrontation mit Versuchung) - Alkohol/Drogenabhängigkeit - Depression - Psychosen - sexuelle Störungen
Ist die Kritik der Symptomverschiebung bei der Reizkonfrontation berechtigt?
NEIN, nicht empirisch bestätigt
Wie wirkt die Reizkonfrontation bei Abhängigkeit?
- nicht so gute Ergebnisse wie bei Angst/Zwang
- Ausmaß an subjektivem Verlangen wird deutlich reduziert
- Abstinenzraten nicht beeinflusst aber im Mittel geringerer Alkoholkonsum nach der Therapie
- wichtige Erweiterung multimodaler Behandlungsprogramme zur Verminderung von Rückfällen
Was versteht man unter der Modifikation “Flooding/Implosion”?
= Reizüberflutung in vivo/sensu -> max. Angst aushalten -> mehrmals wiederholen -> Habituation als zentrales Erklärungsprinzip (= Wirkweise)
Was versteht man unter der graduierten Löschung?
= schrittweise Darbietung der gefürchteten Situationen, beginnend mit schwachen S, Aufbau von alternativen, angstfreien Verhaltensweisen
-> Wirkweise = kognitive Umstrukturierung
Hat sich Reizkonfrontation als effizient bei Angststörungen erwiesen?
JA als sehr effizient sogar
Was umfassen operante Verfahren?
- Aufbau von Verhalten
- Abbau von Verhalten
- Stabilisierung von Verhalten
- Kontingenzmanagement
Was bewirken operante Verfahren und an welcher Stelle des SORCK-Modells befinden sie sich?
= Veränderung von Konsequenzen, Kontiguitäts- und Kontingenzbedingungen
C/K - Komponente des SORCK-Modells
Welche theoretischen Annahmen machen operante Verfahren?
Basis = operantes bzw. instrumentelles Konditionieren
Verhalten -> Konsequenz befriedigend -> wird wiederholt
unangenehme Folge -> Abnahme der Häufigkeit des Verhaltens
= instrumentelles Lernen (Individuum lernt, welche Wirkung sein Verhalten hat)
Nennen Sie Indikationen/Anwendungsbereiche für operante Verfahren.
- Aufbau prosozialen/Abbau aggressiven Verhaltens
- Eltern- und Erziehungstrainings
- Entwicklung von Sprachverhalten
- Aufbau komplexer Fertigkeiten bei psychiatrischen Patienten
- Aufbau aktiven Verhaltens bei depressiven Patienten
- Aufbau neuer Verhaltensweisen bei sozialer Unsicherheit
- Förderung gesunder Verhaltensmuster
- Rückmeldung körperlicher Signale (Biofeedback)
- feste Bestandteile des therapeutischen Repertoires
Erklären Sie das Prinzip “Shaping” zum Aufbau von Verhalten und nennen Sie ein Beispiel.
= schrittweise Ausformung von Verhalten, am Anfang Verstärkung erster Ansätze des Zielverhaltens
z. B. Sprache lernen bei Sprachbehinderung
Erklären Sie das Prinzip “Chaining” zum Aufbau von Verhalten und nennen Sie ein Beispiel.
= Ausformung einer komplexen Verhaltenskette, letztes Glied der Kette als erstes verstärkt usw.
z. B. Aufbau erw. Verhaltens bei autistischen Kindern