Vorlesung 4 - eigene Fragen Flashcards

1
Q

Erläutern und beschreiben Sie das “Konsistenztheoretische Modell psychischen Geschehens”.

A

Der Mensch strebt nach Konsistenz (Systemebene) und nach der Befriedigung seiner Grundbedürfnisse (Kontrollbedürfnis, Lustgewinn/Unlustvermeidung, Bindungsbedürfnis, Selbstwerterhöhung). Dazu werden motivationale Schemata genutzt um Annäherungs- und Vermeidungsziele zu verwirklichen, die das Erleben und Verhalten beeinflussen.

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2
Q

Was versteht man unter Inkongruenz (= Form von Inkonsistenz)?

A

= mangelnde Befriedigung motivationaler Ziele

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3
Q

Was versteht man unter Diskordanz?

A

= Nichtvereinbarkeit zweier oder mehrerer gleichzeitig aktivierter motivationaler Tendenzen

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4
Q

Welche 4 Bindungsmuster werden unterschieden?

A
  • Sicheres Bindungsverhalten
  • Unsichere Bindung und vermeidendes Beziehungsverhalten
  • Unsichere Bindung und ambivalentes Beziehungsverhalten
  • Unsichere Bindung und desorganisiertes/desorientiertes Beziehungsverhalten
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5
Q

Woraus resultiert der Bindungsstil (angeboren oder erlernt?) Stichwort: Versuche an Rhesusaffen.

A

Bindungsstil wird nicht vererbt, sondern resultiert aus Bindungserfahrungen.

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6
Q

Wozu führen Inkongruenzerfahrungen bezüglich des Bindungsbedürfnisses?

A
  • intensiven negativen Emotionen

* Gefühlen der Nicht-Kontrollierbarkeit

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7
Q

Wieviel % der Bevölkerung sind laut der Studie von Strauss, Buchheim und Kächele aus dem Jahre 2002 sicher und unsicher gebunden?

A

ca. 60 % der Bevölkerung sicher gebunden

10 % unsicherer Bindungsstil (hoher Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen)

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8
Q

Welches ist der größte Risikofaktor zur Ausbildung einer psychischen Störung?

A

ein unsicherer Bindungsstil

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9
Q

Welches Behandlungsziel nimmt den größten Stellenwert (75 %) ein?

A

die Problem- und Symptombewältigung

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10
Q

Welches System wird bei Abwehr durch die Folgen unkontrollierbarer Inkongruenz aktiviert?

A

BIS wird aktiviert - v.a. ventromedialer und dorsolateraler Teil des RECHTEN präfrontalen Kortex

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11
Q

Welche Faktoren zählen zum ressourcenorientiertem Vorgehen?

A
  • Positive Kontrollerfahrungen
  • Vorgehen betont transparent machen
  • Verständnis für die Störung zeigen
  • Aufzeigen, was Patient selbst tun kann
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12
Q

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Selbstwert und Annäherung/Vermeidung?

A
  • Tendenz zur Selbstwerterhöhung – Teil des Annäherungssystems
  • Tendenz zum Selbstwertschutz – Teil des Vermeidungssystems
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13
Q

Wie lässt es sich interpretieren, dass positive Wörter während einer Armbeugung (Annäherung) und negative während einer Armstreckung (Vermeidung) schneller der richtigen Kategorie zugeordnet werden?

A

Psychische Prozesse laufen leichter und schneller ab, wenn die gut-schlecht Bewertung kompatibel ist mit der Verhaltensausrichtung Annäherung-Vermeidung

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14
Q

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Annäherungs- und Vermeidungszielen?

A

• Korrelieren nicht signifikant miteinander
(getrennte Systeme)
• Vermeidungsziele hemmen Annäherungsaktivität

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15
Q

Was ist FAMOS?

A

Fragebogen zur Analyse motivationaler Schemata (Gross Holtforth und Grawe, 2000)
• erfasst Annäherungs- und Vermeidungsziele

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16
Q

Können Vermeidungsziele verändert werden?

A
  • FAMOS – prä-post Vergleich, N=87, Effektstärke = 1.06
  • starker Effekt, da motivationale Ziele stabile Merkmale sind
  • Veränderung der motivationalen Ziele korreliert mit Veränderungen in anderen Therapieerfolgsmaßen
17
Q

Was versteht man unter Inkonsistenz?

A

= Unvereinbarkeit gleichzeitig ablaufender psychischer Prozesse

18
Q

Was versteht man unter kognitiver Dissonanz?

A

zwei Kognitionen sind füreinander relevant, aber unvereinbar

19
Q

Was ist Dissoziation und wie entsteht sie?

A
  • Dissoziation: entsteht durch Verdrängung
  • Dissoziation ist hervorstechendes Merkmal psychopathologischer Beschwerdebilder
  • Impliziter und expliziter Funktionsmodus stimmen nicht überein
  • „Repressors“ – verdrängen habituell
20
Q

Was ist die Kernannahme der Konsistenztheorie?

A

das psychische System ist so beschaffen, dass es Konsistenz anstrebt und Inkonsistenz vermeidet

21
Q

Was versteht man unter Annäherungsinkongruenz?

A

= Ziele, die ich nicht erreiche

22
Q

Was besagt der paradoxe Schluss der neurowissenschaftlichen Betrachtung psychischer Störungen?

A

Die wichtigsten Ursachen psychischer Störungen liegen in der frühen Kindheit, aber der Blick in die Vergangenheit bringt nichts für die Veränderung ihrer Grundlagen. Veränderung wird nur bewirkt durch reale Erfahrungen in der Gegenwart, die die damals grundgelegten neuronalen Strukturen in neue überführen.

23
Q

Was versteht man unter dem Prozessforschungsansatz?

A

Ausmaß bedürfnisbefriedigender Erfahrungen in der Therapiesitzung trägt mehr zu einem produktiven Ergebnis der Therapiesitzung bei als die Art, in der die jeweiligen Probleme behandelt werden.

Erfahrungen in der Therapiesitzung -> Stundenoutcome -> Therapieoutcome

24
Q

Was versteht man unter dem Stundenoutcome?

A

= wie der Patient die Sitzung erlebt

25
Q

Was versteht man unter dem Therapieoutcome?

A

= Ende der Therapie (aus vielen Stundenoutcomes)

26
Q

Welche Ressourcenaktivierung (des Patienten) zeigt die größte Wirkung der Problemaktivierung auf das Sitzungsergebnis?

A

Prozessuale Aktivierung der Fähigkeiten des Patienten

27
Q

Welcher Aspekt der Problembehandlung wirkt am stärksten während hoher Problemaktivierung auf das Sitzungsergebnis?

A

Fokus auf Problemveränderung

28
Q

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Ressourcenakivierung und Therapieergebnis?

A

geringer Therapieerfolg, wenn die Ressourcenaktivierung sowohl vom Patienten als auch vom Therapeuten als gering empfunden wird

29
Q

Welcher Unterschied besteht zwischen guten und schlechten Therapiesitzungen in Bezug auf die Ressourcenaktivierung?

A

in schlechten Sitzungen versucht der Therapeut am Ende die Ressourcen nochmal zu aktivieren -> in guten Sitzungen sollte die Ressourcenaktivierung kontinuierlich angeregt werden

30
Q

Welche Schlussfolgerung/Interpretation ziehen Sie in Bezug auf die Ressourcenaktivierung?

A

Ressourcenaktivierung muss aktiv vom Therapeuten aus angegangen werden, da Patienten von sich aus diese Verantwortung nicht übernehmen können

31
Q

Welche Gründe gibt es für ausbleibenden Therapieerfolg?

A
  • Therapeut gelingt es nicht, ein positives Zusammenspiel mit dem Patienten zu installieren
  • zu starke Fokussierung auf Problem
  • zu wenig bedürfnisbefriedigende Erfahrungen
32
Q

Welche bindungsrelevanten Merkmale der Therapiebeziehung kennen Sie? Wie hoch ist jeweils die Wirkung der Befriedigung des Bedürfnisses nach Bindung während der Problemaktivierung auf das Sitzungsergebnis?

A
  • Therapeutenengagement (0.54)
  • Therapeutenkompetenz (1.00)
  • Therapiebeziehung als positive Ressource (1.36)