Vorlesung 4 - eigene Fragen Flashcards
Erläutern und beschreiben Sie das “Konsistenztheoretische Modell psychischen Geschehens”.
Der Mensch strebt nach Konsistenz (Systemebene) und nach der Befriedigung seiner Grundbedürfnisse (Kontrollbedürfnis, Lustgewinn/Unlustvermeidung, Bindungsbedürfnis, Selbstwerterhöhung). Dazu werden motivationale Schemata genutzt um Annäherungs- und Vermeidungsziele zu verwirklichen, die das Erleben und Verhalten beeinflussen.
Was versteht man unter Inkongruenz (= Form von Inkonsistenz)?
= mangelnde Befriedigung motivationaler Ziele
Was versteht man unter Diskordanz?
= Nichtvereinbarkeit zweier oder mehrerer gleichzeitig aktivierter motivationaler Tendenzen
Welche 4 Bindungsmuster werden unterschieden?
- Sicheres Bindungsverhalten
- Unsichere Bindung und vermeidendes Beziehungsverhalten
- Unsichere Bindung und ambivalentes Beziehungsverhalten
- Unsichere Bindung und desorganisiertes/desorientiertes Beziehungsverhalten
Woraus resultiert der Bindungsstil (angeboren oder erlernt?) Stichwort: Versuche an Rhesusaffen.
Bindungsstil wird nicht vererbt, sondern resultiert aus Bindungserfahrungen.
Wozu führen Inkongruenzerfahrungen bezüglich des Bindungsbedürfnisses?
- intensiven negativen Emotionen
* Gefühlen der Nicht-Kontrollierbarkeit
Wieviel % der Bevölkerung sind laut der Studie von Strauss, Buchheim und Kächele aus dem Jahre 2002 sicher und unsicher gebunden?
ca. 60 % der Bevölkerung sicher gebunden
10 % unsicherer Bindungsstil (hoher Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen)
Welches ist der größte Risikofaktor zur Ausbildung einer psychischen Störung?
ein unsicherer Bindungsstil
Welches Behandlungsziel nimmt den größten Stellenwert (75 %) ein?
die Problem- und Symptombewältigung
Welches System wird bei Abwehr durch die Folgen unkontrollierbarer Inkongruenz aktiviert?
BIS wird aktiviert - v.a. ventromedialer und dorsolateraler Teil des RECHTEN präfrontalen Kortex
Welche Faktoren zählen zum ressourcenorientiertem Vorgehen?
- Positive Kontrollerfahrungen
- Vorgehen betont transparent machen
- Verständnis für die Störung zeigen
- Aufzeigen, was Patient selbst tun kann
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Selbstwert und Annäherung/Vermeidung?
- Tendenz zur Selbstwerterhöhung – Teil des Annäherungssystems
- Tendenz zum Selbstwertschutz – Teil des Vermeidungssystems
Wie lässt es sich interpretieren, dass positive Wörter während einer Armbeugung (Annäherung) und negative während einer Armstreckung (Vermeidung) schneller der richtigen Kategorie zugeordnet werden?
Psychische Prozesse laufen leichter und schneller ab, wenn die gut-schlecht Bewertung kompatibel ist mit der Verhaltensausrichtung Annäherung-Vermeidung
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Annäherungs- und Vermeidungszielen?
• Korrelieren nicht signifikant miteinander
(getrennte Systeme)
• Vermeidungsziele hemmen Annäherungsaktivität
Was ist FAMOS?
Fragebogen zur Analyse motivationaler Schemata (Gross Holtforth und Grawe, 2000)
• erfasst Annäherungs- und Vermeidungsziele