Vorlesung 3 - eigene Fragen Flashcards
Beschreiben Sie das SORCK-(Bedingungs-)Modell zur Analyse von Verhaltensweisen.
S (Stimulus) = Dem Verhalten vorausgehende Reize, die das Verhalten auslösen.
z. B. Bestimmte Situationen oder Personen
O (Organismus) = Körperlicher, biologischer Zustand des Individuums.
z. B. Hirnschädigungen, Krankheiten, Beeinträchtigung der Sinnesorgane
R (Reaktion) = Reaktionen, Verhaltensweisen, Symptome
C (+/-) (Konsequenz) = Die Auftretenshäufigkeit von Verhaltensweisen wird durch die positiven, negativen oder ausbleibenden Konsequenzen gesteuert.
K (Kontingenz) = Zusammenhang zwischen den Konsequenzen und den gezeigten Verhaltensweisen.
z. B. Verstärkerpläne, Kontingenzverhältnisse
Was versteht man unter “Kontiguität”?
räumlich-zeitlicher Abstand zwischen Verhalten und Konsequenz
Was versteht man unter “Kontingenz”?
Ausmaß der Regelmäßigkeit/Vorhersagbarkeit des Zusammentreffens von Verhalten und Konsequenz
Was umfasst die “Prozessdiagnostik”?
- Patienteneinschätzung
- Therapeuten-/Fremdeinschätzung
- Therapiebeziehung
- Mehrpersonensetting
Was umfasst die “Evaluative Diagnostik”?
•Symptomverbesserung über Messwiederholung
•weitergefasste Erfolgsmessung
-> Therapeuteneinschätzung durch Patienten (THEBU)
-> Goal Attainment Scale (GAS)
Was versteht man unter “Indikation”?
Gesamtheit aller Entscheidungen über Untersuchungsmaßnahmen und ihre Modifikation
- vor der Therapie
- im Verlauf
Was versteht man unter “Kontraindikation”?
Der Indikation entgegengesetzt ist die Kontraindikation (Gegenanzeige), von der gesprochen wird, wenn es einen zwingenden Grund gibt, ein Verfahren nicht anzuwenden.
Welche Arten von Indikationen kennen Sie (mit Erklärung)?
- selektiv (geeigneter Patient für Therapie)
- adaptiv (Anpassung an Einzelfall)
- prozessual (Anpassung während der Therapie)
- differenziell (Auswahl zwischen Therapieformen)
Schildern Sie die Ergebnisse der Studie zum Vergleich von Psychopharmaka und Psychotherapie unter Einbezug von frühkindlichem Trauma.
höchste Ansprechrate bei Kombination von Antidepressiva und Psychotherapie in beiden Gruppen
speziell bei chronischer Depression mit frühem Trauma wirkt die Psychotherapie besonders
Nennen Sie allgemeine Wirkfaktoren psychologischer Intervention.
- vertrauensvolle Beziehung
- Erklärungsprinzip
- Problemanalyse
- Vermittlung von Hoffnung
- Vermittlung von Erfolgserlebnissen
- Förderung emotionalen Erlebens
Nennen Sie spezifische Wirkfaktoren psychologischer Intervention.
- Psychoanalyse
- Verhaltenstherapie
- Gruppentherapie
- Ressourcenaktivierung
- Problemaktualisierung
- Hilfe zur Problembewältigung
- Motivale Klärung
Was besagt der “Uniformitätsmythos”?
alle Therapien wirken gleich; ist egal welche Therapie
Welche Wirkfaktoren wurden in dem Survey unter 68 Psychotherapeuten als besonders wichtig benannt?
- Patientenengagement
- affektive Erfahrung
- therapeutische Allianz
Welche Techniken sind laut dem Survey unterrepräsentiert?
o „Embodiment“ (Verkörperlichung) von Psychotherapie (PMR, Biofeedback)
o Psychodynamische und systemische Techniken nicht adäquat repräsentiert