Vorlesung 6 - eigene Fragen Flashcards

1
Q

Welche Verfahren zählen zu den Psychodynamischen Psychotherapien (Oberbegriff) und wie häufig werden sie angewandt?

A
  • tiefenpsychologisch fundierte Verfahren (85-90 %)

- analytische Psychotherapie (10-15 %)

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Q

Was spielt keine große Rolle mehr in der modernen Umsetzung psychoanalytisch begründeter Verfahren?

A
  • Aufdeckung verdrängter Erinnerungen
  • Triebe
  • Strukturmodell
  • Phasenlehre
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3
Q

Wie wirken psychodynamische Therapieverfahren?

A
  • neue Beziehungserfahrungen in der therapeutischen Interaktion
  • Beziehungstesten durch den Patienten
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4
Q

Was kennzeichnet die analytische Psychotherapie?

A

= eine Anwendung der Psychoanalyse in der Krankenversorgung

  • keine grundlegenden Unterschiede zur Psychoanalyse aber nicht identisch
  • nicht primär auf Beseitigung des Symptoms ausgerichtet, sondern auf Ursachenbeseitigung
  • Patient liegt auf Couch (freie Assoziation)
  • Behandlungsfrequenz (2-3 Stunden pro Woche)
  • Behandlungsdauer (etwa 2-3 Jahre)
  • Förderung von Übertragung und Regression
  • Bearbeitung unbewusster Störungsanteile des Patienten
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5
Q

Was versteht man unter Übertragung?

A

= unbewusste Beziehungsangebote des Patienten

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6
Q

Was versteht man unter Gegenübertragung?

A

= Übertragung der eigenen Emotionen des Therapeuten auf den Patienten

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7
Q

Was versteht man unter Regression im Rahmen des therapeutischen Veränderungsprozesses?

A

= Auflockerung der Abwehr durch Berührung mit kindlichen Erfahrungen und Wünschen

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8
Q

Wann kommt die analytische Psychotherapie zur Anwendung?

A
  • sich immer wiederholende infantile Konfliktmuster

- Gesundung nur möglich durch Bearbeitung der intrapsychisch verankerten Objektbeziehungen

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9
Q

Wann kommt eine Differenzialindikation in Frage?

A

wenn Einschätzung, dass

  • Patient innere Balance zurückgewinnen kann
  • Störung Ausdruck einer tief in der Persönlichkeitsentwicklung verankerten, stark abgewehrten Problematik mit Folgeerscheinungen ist
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10
Q

Wodurch werden die Symptome verursacht?

A
  • unbewusste Konflikte

- Defizite der persönlichkeitsstrukturellen Entwicklung

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11
Q

Wann ist die Analytische Psychotherapie abgeschlossen und wird sie von den Kassen finanziert?

A

JA -> kassenfinanziert (jedem zugänglich)

- abgeschlossen, wenn Symptome verschwunden sind

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12
Q

Was ist das Ergebnis der STOPP-Studie (Langzeitstudie zum Vergleich PA und psychodyn. LZPT)?

A
  • höhere Mittelwerte bei der Psychotherapie im Vergleich zur PA
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13
Q

Wie grenzt sich die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie von der analytischen Psychotherapie ab?

A
  • Weiterentwicklung der PA
  • arbeitet nur z. T. mit Methoden der PA
  • Unterschiede in der Durchführung (geringere Behandlungsfrequenz und -dauer, Gegenübersitzen, Behandlung auf Teilziele beschränkt, interpersonell orientiert)
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14
Q

Welche Faktoren beinhaltet die Einsichtsvermittlung im Rahmen psychodynamischer Behandlungsverfahren?

A
  • aktuelle interpersonelle Beziehung Patient-Therapeut
  • symptomauslösende/symptomverstärkende interpersonelle Situation
  • aktuelles soziales Umfeld mit seinen pathogenen Interaktionsmustern
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15
Q

Was unterscheidet die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie von der analytischen Psychotherapie?

A
  • konfliktzentriert
  • gegenübersitzend (statt auf Couch)
  • niedrigere Behandlungsfrequenz (1-2 Stunden pro Woche)
  • kürzere Behandlungsdauer (etwa 1-3 Jahre)
  • Teilziele
  • keine Förderung der Regression
  • zurückhaltende Nutzung/keine Förderung von Übertragung und Gegenübertragung
  • Bearbeitung der aktuellen Konflikte und der dazugehörenden Symptome
  • Einbezug relevanter Bezugspersonen
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16
Q

Welche Therapieziele verfolgt die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie?

A
  • Einsicht in zugrundeliegende innere Konflikte
  • Symptomminderung
  • Bearbeitung eines aktuellen Leidenszustandes
17
Q

Welche Vorteile hat die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie im Vergleich zur analytischen Psychotherapie?

A
  • Entängstigung des Patienten
  • optische Verfügbarkeit des Therapeuten
  • geringere Förderung der Abhängigkeit
  • Begrenzung der Übertragung (stabilisiert)
  • geringere Anforderung an Angst- und Frustrationstoleranz
  • weniger Beziehungsasymmetrie
18
Q

Welche Nachteile hat die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie im Vergleich zur analytischen Psychotherapie?

A
  • evtl. Verlust an Spontanität
  • Begünstigung von Nebenübertragungen
  • Kontrolle durch Blickkontakt
  • nur begrenzt strukturelle Änderungen möglich
  • evtl. Widerstand und andere Abwehrphänomene stärker
19
Q

Nennen Sie Indikationskriterien für die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

A
  • aktuell wirksamer neurotischer Konflikt
  • verbalisieren, reflektieren
  • Bezug zur Lebensgeschichte
  • optimalerer Profit als von anderer Therapieform
  • Leidensdruck/Motivation
  • mit Faktor “Beziehung” kann gearbeitet werden
  • Passung
20
Q

Nennen Sie Kontraindikationskriterien für die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

A
  • Nichterfüllung der Indikationskriterien
  • andere Psychotherapie besser und/oder schneller
  • zeitliche Grenzen reichen nicht aus
  • Frequenz kann nicht eingehalten werden
  • anderes Setting erfolgsversprechender
  • Ausmaß an Chronifizierung
21
Q

Wie evaluiert ist die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie?

A
  • wiss. Anerkennung für 9 Anwendungsbereiche (affektive- und Angststörungen, Belastungsstörungen, Essstörungen, Dissoziative und somatoforme Störungen, Sucht, schizophrene Störungen, Persönlichkeitsstörungen)

ABER: anderen Therapieformen nicht überlegen
JEDOCH: am häufigsten beantragte Verfahren im Rahmen der Richtlinienpsychotherapie

22
Q

Welche Rolle spielt nach aktuellem Erkenntnisstand der Faktor Zeit?

A
  • Psychodynamische Psychotherapie ist sowohl als Kurz- als auch als Langzeittherapie sehr wirksam
  • schwere und insb. chronifizierte Störungen bedürfen längere Psychotherapien
  • längere Therapie scheint einen längeren positiven Effekt auf die Therapie zu haben
  • Analytische Psychotherapie könnten Vorteile in Bezug auf die Langzeittherapie haben