Vorlesung 5 - Sprache I Flashcards

1
Q

Generativität / Regelhaftigkeit / Situationsabhängigkeit
Dekodieren / Enkodieren
Konzept
Wort / Morphem
Phonem
Lautproduktion
Lexikon
Segmentierungsproblem
McGurk-Effekt
Phonemischer Restaurierungseffekt
Konnektionistisches Modell
Kohorten-Modell
Wortüberlegenheitseffekt
Wortbenennung / lexikalische Entscheidung /semantische Kategorisierung
Bahnung (Priming)

A
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2
Q

Was sind die Kennzeichen menschlicher Sprache?

A

Funktion von Sprache:
Sprache gilt gemeinhin als wichtigstes Mittel der Kommunikation mit anderen und der Reflexion über uns selbst

Sprache gilt als spezifisch menschlich: tierische Kommunikation hat eher Signalcharakter, ist voller Wiederholungen und wird sehr viel weniger flexibel gehandhabt (an Zeit und Ort gebunden)

Generativität:
menschliche Sprachen ermöglichen eine unbegrenzte Anzahl verschiedener und neuer Äußerungen mithilfe einer begrenzten Anzahl an Wörtern. Sprache kann nicht ausschließlich durch Imitationslernen erklärt werden.

Regelhaftigkeit:
Sprachliche Äußerungen können in vielerlei Hinsicht systematisch sein und Sprecher kennen diese Regeln (Kompetenz). Allerdings entspricht die Alltagsverwendung von Sprache oft nicht den Vorschriften dieser Systematik (Performanz).

Situationsabhängigkeit:
Sprachliche Äußerungen können sich auf Gegenstände beziehen, die nicht gegenwärtig sind (oder nicht existieren). Kommunikation ist nicht auf das Hier und Jetzt beschränkt.

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3
Q

Was bedeuten Enkodierung und Dekodierung im Kontext des klassischen Kommunikationsmodells?

A

für (erfolgreiche) Kommunikation müssen Sender und Empfänger über ähnliche Zeichen- und Bedeutungsvorräte (Konzepte), sowie Zeichen-Bedeutungszuordnungen (gesprochene Wörter) verfügen

Kommunikation umfasst hiernach im wesentlichen Enkodierungs- und Dekodierungsprozesse:
- Enkodierung: Bedeutung wird in Zeichen (Sprache) umgewandelt
- Dekodierung: Sprachproduktion wird zurückverwandelt, möglichst
gleichartig (Sprachrezeption)

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4
Q

Was ist ein Wort?

A

Sind Wörter gleich Konzepte? NEIN:
- Idiome = Konzepte, die in mehreren Wörtern versprachlicht werden
können

Trennung zwischen Wörtern durch Leerzeichen? NEIN:
- “wir möchten ZUSEHEN” “wir SEHEN ZU”

Morpheme als kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache:
- bspw. “austrinken” “aus” “trink” “en”

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5
Q

Was sind Phoneme?

A

kleinste lautliche Einheit (einer Sprache) mit bedeutungsunterscheidender Funktion, Anzahl variiert zwischen verschiedenen Sprachen, meist 25-40

führt das Ersetzen eines Lautes durch einen anderen zur Änderung der Wortbedeutung, handelt es sich um unterschiedliche Phoneme

gesprochene Sprache etwa 10 Phoneme pro Sekunde, bis zu 50-60 pro Sekunde bleiben verständlich

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6
Q

Wie ist das mentale Lexikon aufgebaut?

A

Im mentalen Lexikon gibt es Einträge ähnlich wie in einem Wörterbuch. Sie enthalten für jedes Wort Informationen zur Bedeutung, lautlichen Zusammenstellung durch Phoneme, Schreibweise, Morpheme, etc.

Unterteilung des Lexikon in:
- aktives Wissen: ca. 30.000-50.000 Wörter
- passives Wissen: ca. 100.000-200.000 (bei Studenten)

Es ist unklar, wie komplexe Wörter kodiert sind
- komplexe Wörter durch Flexion, Derivation und Komposition

einige Modelle, gehen davon aus dass alle einfachen und komplexen Wörter als Ganzes im Lexikon vorliegen, andere, dass nur Morpheme vorhanden sind und beim Sprechen zusammengesetzt werden

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7
Q

Was ist das Segmentierungsproblem?

A

Akustische Sprachsingale verlaufen kontinuierlich; oft nicht erkennbar, wo Grenze zwischen Wörtern ist

Lösung: Eventuell hilft die Erschließung von Bedeutungen (und damit Segmentierung von Bedeutungen) bei der Segmentierung von akustischen Signalen

Variabilitätsproblem:
starke interindividuelle Unterschiede zwischen verschiedenen Sprechern

Sprachlaute oft unterschiedlich artikuliert in Abhängigkeit von vorhergehenden und folgenden Sprachlauten (Koartikulation):

Trotz Veränderung des akustischen Signals werden Phoneme nicht unterschiedlich wahrgenommen und konsistent zugeordnet

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8
Q

Wie beeinflussen visuelle Kontexteffekte die Wahrnehmung gesprochener Sprache?

A

McGurk-Effekt:

Kombination der Lautfolge “ba-ba” mit Lippenbewegungen von “ga-ga” wird als “da-da” wahrgenommen

auditive und visuelle Informationen werden zu einem gemeinsamen Perzept integriert, so verändert visuelle die auditive Information

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9
Q

Welche Rolle spielt der phonemische Restaurierungseffekt bei der Wahrnehmung von Lauten?

A

Phonemischer Restaurierungseffekt:
Bei Ersetzen eines Sprachlauts durch ein Räuspern oder ein anderes Störgeräusch bemerkt überwiegende Anzahl von Personen das Fehlen des Lautes nicht

Je nach globalem, semantischen Kontext, führt Phonemersetzung zur Wahrnehmung eines unterschiedlichen Phonems

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10
Q

Wo liegt der Unterschied in den Erklärungsansätzen der Worterkennung zwischen dem Kohorten-Modell und dem Konnektionistischen Modell?

A

Kohorten-Modell:
- in früher Verarbeitungsphase werden alle Wörter parallel aktiviert
(nicht seriell), di zu der bis dahin verarbeiteten Klangsequenz passen
(Kohorte)
- Aus dieser Kohorte werden nach und nach Wörter eliminiert, die
nicht zur auditiven Information und dem Kontext passen
- Wortverarbeitung fortgesetzt, bis alle Alternativen eliminiert sind

Konnektionistisches Modell:
- Bei Darbietung eines Sprachsignals, das einen uneindeutigen Laut
enthält (z.B. Phonem zwischen “g” und “k”), sodass sich entweder
ein echtes oder ein Nicht-Wort ergeben kann, wird meist das echte
Wort wahrgenommen - Lexikon interagiert mit Perzeption
- Konnektionistische Modellierung ohne strikte Trennung von
Sprachverarbeitung in verschiedene, unabhängige Subsysteme

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11
Q

Was ist der Wortüberlegenheitseffekt?

A

Experimentelles Vorgehen:
kurzzeitige Darbietung einer Buchstabenkette, anschließend Maskierung und Abfrage, welcher von zwei möglichen Buchstaben an angezeigter Stelle dargeboten wurde

Ergebnisse:
Vpn unterlaufen weniger Fehlidentifikationen von Buchstaben, wenn diese als Teil eines Wortes, statt als Teil eines Nichtwortes oder isoliert dargeboten werden

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12
Q

Mit welchen Methoden lassen sich Prozesse der Wortverarbeitung untersuchen?

A

Wortbenennung:
dargebotenes Wort soll möglichst schnell benannt werden

Lexikalische Entscheidung:
dargebotene Buchstabenkette soll möglichst schnell als korrektes Wort versus Nicht-Wort kategorisiert werden

semantische Kategorisierung:
dargebotenes Wort soll möglichst schnell hinsichtlich der Zugehörigkeit zu einer semantischen Kategorie beurteilt werden

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13
Q

Was bedeutet der Begriff “semantische Bahnung” (Priming)?

A

Darbietung eines semantisch verwandten Begriffs, beschleunigt die Erkennungsleistung für kurze Zeit später dargebotenes Wort

Beispiel:
- Prime: “Butter”, Target: “Brot”

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