Vorlesung 2 - Gedächtnis II Flashcards

1
Q

Kurzzeitspeicher / -gedächtnis
Merkspanne / “magische 7”
Chunks
Rehearsal
serieller Positionseffekt: primacy / recency Effekt
Sternberg-Paradigma
Arbeitsgedächtnis (Baddeley)
artikulatorische Schleife
visuell-räumlicher Notizblock
zentrale Exekutive

A
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2
Q

Was ist die Funktion des Kurzzeitgedächtnisses?

A

Aufnahme von Informationen aus dem sensorischen Register durch Zuwendung von Aufmerksamkeit

Weiterleitung von Informationen zum LZG durch Konsolidierung
- Hauptinstrument der Weiterleitung: Memorieren / “Rehearsal”

Peterson & Peterson (1959):
- Bedeutsamkeit des Memorierens
- Recall von 3 zuvor gelernten Konsonanten nach Lösen
Rechenaufgabe
- nach 18 Sekunden sinkt Reproduktionsleistung gegen 0

Bedeutsamkeit des Memorierens, Zeitspanne des KZG ~ 18 Sek.

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3
Q

Was zeigen die Untersuchungen von Rundus (1971) zu den seriellen Positionseffekten beim Memorieren?

A

Serielle Positionseffekte beim free recall einer zu memorierenden Wortliste (bspw. 20 Wörter mit einem Wort / Sekunde)

Primacy Effekt: Elemente, die öfter memoriert werden, werden mit höherer Wahrscheinlichkeit in LZG übertragen und sind besser reproduzierbar

Recency Effekt: Abruf von gerade präsentierten Wörtern aus KZG
- verschwindet, bei längerer Verzögerung zwischen Behaltens- und
Reproduktionsphase

–> Trennung der Komponenten LZG und KZG

U-förmige Funktion von Wortposition in Serie und Wahrscheinlichkeit der Erinnerung (mittlere Wörter am schlechtesten memoriert)

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4
Q

Was bedeutet “die magische Zahl 7” im Kontext des KZG und wie beeinflussen “Chunks” die Informationsspeicherung?

A

erste Schätzung der KZG-Kapazität von Miller in den 1950ern

Messung der Merkspanne:
- Steigerung der Länge einer Liste von Lernelementen, die
unmittelbar nach Präsentation reproduziert werden sollen
- Reproduktion gilt als gescheitert, wenn mehr als 50% der Elemente
nicht korrekt wiedergeben werden
- gesunde Erwachsene weisen nach Miller etwa 7 +/- 2 Elemente auf

Rolle von informationstragenden Einheiten (Chunks):
- wichtig nicht die Anzahl der Lernelemente an sich, sondern die
informationstragenden Einheiten (Chunks)
- bspw. bei Lernen von sinnvollen Sätzen können weit mehr als 7
Wörter reproduziert werden
- Leistung verbessert sich, wenn Information in geringere Chunks
zusammengefasst werden kann

Chunking wahrscheinlich Grund für Überschätzung der Kapazität

neuere Untersuchungen gehen von 4 +/- 1 Einheiten aus

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5
Q

Welche verschiedenen Arten von Chunking gibt es?

A

Suche nach bekannten, sinnvollen Einheiten:
CIAVWSPDBMWUSAUSB (CIA VW SPD BMW USA USB)

Identifikation von Erzeugungsregeln (bei einfachen Regeln):
1 3 2 4 3 5 4 6 5 7 6 8 7 9 8

Rhythmisieren z.B. 3er Rhythmus:
821 607 594 302 186 430

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6
Q

Welche Schlüsse lassen sich aus dem Sternberg-Paradigma für den Zugriff auf Gedächtnisinhalte ziehen?

A

Wie werden Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis abgerufen?

Einprägen von Lernliste, Reaktion auf Testreiz (war (nicht) in Lernliste)

Annahme: serieller, abbruchsfähige Durchmusterung von Gedächtnisinhalten und Testreiz
- Nein-Reaktion sollte doppelt so schnell ansteigen, wie Ja-Reaktion

Tatsächlich steigt RZ linear mit Anzahl der Elemente, sowohl bei Ja- als auch bei Nein-Reaktionen, im selben Ausmaß

Modell vom seriellen Abgleich widerlegt (Sternberg-Paradigma)

Ergebnisse zeigen exhaustive (erschöpfende) Durchmusterung

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7
Q

Welche Merkmale unterscheiden das Kurzeitgedächtnis vom Arbeitsgedächtnis?

A

Werkbank-Metapher:
- KZG nicht nur zur Zwischenspeicherung von Informationen, sondern
Standort für kognitive Operationen auf Grundlage neuer und bereits
gespeicherter Informationen

Beispiel: Um 7 x 93 zu rechnen, wird zuerst Ergebnis von 7 x 3 und dann 7 x 90 bestimmt und dann addiert. Sowohl Rechenschritte, als auch die kurzzeitige Speicherung finden im Arbeitsgedächtnis statt.

Probleme des einheitlichen Arbeitsgedächtnisses:
- viele Untersuchungen finden nur sehr geringe Leistungseinbußen,
wenn zwei Gedächtnisaufgaben gleichzeitig zu bewältigen sind
- insb. Recency-Effekt bleibt unbeeinflusst

Arbeitsgedächtnismodell nach Baddeley:
Phonologische Schleife
visuell-räumlicher Notizblock
Episodischer Puffer
Zentrale Exekutive

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8
Q

Was ist die phonologische Schleife?

A

auch artikulatorische Schleife

besteht aus zwei Komponenten:
- Phonologischer Speicher: Speicherstruktur für Lautinformationen
- Prozess der Subvokalisation durch sprachmotorisches System:
Phonologische Schleife hängt mit gesprochener Sprache zusammen

Phonologischer Ähnlichkeitseffekt:
- sich reimende Buchstabenfolgen werden schlechter behalten als
sich nicht reimende Buchstabenfolgen

begleitende artikulatorische Unterdrückung:
- (bspw. wiederholtes Sagen von “the”) senkt Behaltensleistung,
jedoch keine anderen Aufgaben, die nicht sprachlich sind

Kapazität der phonologischen Schleife besser durch Zeit als Chunks zu bestimmten:
- Aussprache von Ziffern im Walisischen etwas länger als im
Englischen
- walisische Sprecher merken sich weniger Ziffern als Engländer,
Effekt bleibt aus wenn Waliser Englisch sprechen

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9
Q

Was ist der visuell-räumliche Notizblock?

A

Hilfssystem für zentrale Exekutive, in dem Informationen visuell-räumlich bereitgehalten wird

Dieses System wird bei Aufgaben verwendet, bei denen die visuell-räumlichen Komponenten des Reizmaterials entscheidend ist

Inhalte im visuell-räumlichen Notizblock sind räumlich repräsentiert:
- Lokalisieren von Orten auf fiktiver, memorisierter Landkarte dauert
länger, je weiter zweites Objekt vom ersten Orientierungsobjekt liegt
- Unterscheiden von rotierten Figuren dauert länger, je weiter sie
voneinander rotiert sind

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10
Q

Was ist die zentrale Exekutive?

A

Aufgaben:
- Kontrolle und Austausch zwischen anderen Speichersystemen
- Integration von Wissen aus Langzeitgedächtnis in temporäre
Informationsverarbeitung

eng mit Aufmerksamkeit verbunden

Ausgangspunkt für den Begriff “exekutive Funktionen”
- Kontrolle von Verhalten in schwierigen, gefahrvollen, neuen
Situationen
- Planung und Koordination von simultanen Aufgaben
- flexibler Wechsel von Handlungsstrategien

vor allem mit Frontalhirn (präfrontaler Kortex) verbunden

nur sehr generelle Annahmen, wenig spezifische Eigenschaften oder Testung der Annahmen

Episodischer Puffer synchronisiert Informationen aus phonologischer Schleife und Notizblock

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