Vorlesung 4 - Gedächtnis IV Flashcards
Unterteilung LZG
deklaratives LZG
implizites LZG
Bahnungseffekte
episodisches LZG
semantisches LZG
Konzept
semantische Netzwerke
Fehlinformationseffekt
Schemakonforme Ergänzung
Flashbulb-Memory
Wie ist das Langzeitgedächtnis aufgebaut?
explizites / deklaratives LZG: verbalisierte Gedächtnisinhalte
- episodisches LZG: Erinnerungen an persönlich erfahrene Ereignisse
- semantisches LZG: Faktenwissen, losgelöst von Lernepisode
implizites LZG: Spuren von Erfahrungen, die nicht mitteilbar sind
- prozedurales LZG: Fertigkeiten (motorisch, perzeptiv, kognitiv)
- Priming: höhere Verfügbarkeit einer Repräsentation aufgrund
vorheriger Verwendung
Dissoziation von deklarativem vs. impliziten LZG:
- intakter Fertigkeitserwerb (prozedural) bei anterograder Amnesie
(deklarativ)
- intakter Fertigkeitserwerb, obwohl Patienten sich nicht an die
Lernepisoden erinnern können
Was sind Bahnungseffekte?
Bahnungseffekte (repetition priming):
Amnestische Patienten, die in expliziten Gedächtnistests starke Einbußen zeigen, weisen mitunter ebenso starkes Wiederholungs-Priming durch zuvor gelerntes Material wie Kontrollen auf
Insgesamt sind amnestische Patienten mit schweren Beeinträchtigungen des deklarativen Gedächtnisses oftmals unauffällig hinsichtlich bestimmter prozeduraler Gedächtnisleistung
Wie hängen das episodische und semantische LZG zusammen?
Doppelte Dissoziation zwischen episodischem / semantischem LZG:
amnestische Patienten weisen oft stärkere Gedächtniseinbußen in einem von den beiden Bereichen deklarativen LZG auf
Patienten mit starkem Verlust von autobiographischen Informationen / persönlichen Erlebnissen oft unauffällig hinsichtlich “öffentlicher Ereignisse” oder semantischem Wissen (z.B. Mathe, Lesen, Schreiben)
Patienten mit stark eingeschränktem “Schulwissen” weisen intakte Erinnerungen an relevante autobiographische Informationen auf
Wie werden Inhalte im deklarativen Gedächtnis repräsentiert?
Definition Wissen: Konzepte
- Informationseinheit, die für ein Objekt oder Objektklassen steht
Funktion:
- Einteilung von einzelnen Objekten in Kategorien
- Zuschreibung von Eigenschaften zu Objekten
- Eigenschaft: nicht sprachliche, sondern bedeutungsbezogene
Repräsentationen in Form von Propositionen (“Idee” / “Konzept”)
Wie sind hierarchische semantische Netzwerke aufgebaut und welche Rolle spielen sie für Gedächtnisleistung?
Merkmale von untergeordneten Begriffe sind spezifisch für Unterkategorie und treffen nicht auf alle Exemplare des übergeordneten Begriffs zu
Ausnahmen von der Regel werden beim untergeordneten Begriff gekennzeichnet
Somit werden Schlussfolgerungen möglich:
- Tauben sind Vögel, Vögel können fliegen, Tauben können fliegen
Aussage richtig oder falsch? –> Reaktionszeit (RZ)
Annahme: RZ verlängert sich mit Ebenendifferenzen
Probleme:
- einige theoretische Grundlagen konnten empirisch nicht bestätigt
werden
Hierarchisches Modell besitzt viele Einschränkungen und ist nicht flexibel genug, um solche Befunden (zwischen prototypischen und weniger prototypischen Konzepten) zu erklären
Lösung: nicht hierarchische Netzwerke
Was sind nicht-hierarchische semantische Netzwerke?
Knoten repräsentieren Konzepte + Kanten zwischen semantisch verbundenen Knoten
Aktivationsausbreitung zwischen Konzepten (Knoten) im Netzwerk:
- ist möglich
- benötigt Zeit
- ist nachlassend (Stärke)
Was ist der Fehlinformationseffekt?
Informationen, die nach einer Lernphase dargeboten werden, können Erinnerungen an Lernphase verändern
Klassische Untersuchungen: Vpn sahen kurze Filme über Autounfälle und beantworteten anschließend verschiedene Fragen
Vpn schätzten je nach Formulierung der Frage, Geschwindigkeit höher oder niedriger ein
Fehlinformationen durch “Schemakonforme Ergänzung”
Schemata: Wissensstrukturen, die Ereignisse, Handlungen und die darin involvierten Objekte und Orte durch typische Beziehungen miteinander verbinden
Schemata können Gedächtnislücken “überbrücken” und Erinnerungen verzerren