Vorlesung 3 Strukturidealisierung Flashcards

1
Q

Welcher Grundsatz gilt für Modellbildung und Analyse von Strukturen?

A

so genau wie möglich und so genau wir nötig

• Reale Objekte oder Konstruktionen sind zu komplex für eine Analyse in allen Details!
• Im Ingenieurwesen ist eine Detailanalyse häufig nicht
möglich – und auch nicht erforderlich.
• Die Struktur ist so zu abstrahieren bzw. zu modellieren, dass eine mechanische Analyse möglich wird!
• Es ist ein Kompromiss zwischen Genauigkeit in der
Widerspiegelung der Realität und dem Berechnungsaufwand erforderlich.
• Je genauer die Abbildung der realen Struktur ist, desto näher liegt die gefundene Lösung des Problems an der Realität.
• Gleichzeitig steigt die benötigte Zeit für die Lösung an.
• Reale Strukturen werden durch mechanische Elemente bzw. mechanische Modelle abgebildet.
• Die wichtigste - und manchmal auch schwierigste - Aufgabe ist die Entscheidung, welche mechanischen Modelle im konkreten Fall anwendbar sind, die die Realität hinreichend abbilden.

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2
Q

Welche mechanischen Bauelemente werden als Analysemodelle der Struktur verwendet? Welche charakteristischen Eigenschaften weisen sie auf?

A

1D:
Stab
(Zug/Druck(Normalkräfte)),
Balken
(Zug,Quekraft,Biegung, äußere Lasten in Längs- und querrichtung)
2D: eben:
Scheibe
(Normal-,Schubkräfte IN Ebene, also äußere Last IN Scheibenebene),
Platte
(Querkräfte,Biegemomente,Torsion, äußere Lasten NORMAL ZUR Plattenebene)
“Ebene Schale” = Platte + Scheibe (Normal-,Schubkräfte in Ebene) wird auch manchmal Platte genannt
2D: gekrümmt:
Membranschale
(Normal-,Schubkräfte IN Ebene, äußere Lasten NORMAL ZUR Fläche),
Biegeschale
(Querkräfte, Biegemomente, Torsion, äußere Lasten NORMAL ZUR Fläche)
“Allgemeine Schale”
(Normal-,Schubkrafte IN Ebene)

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3
Q

Was besagt das Saint Venant´sche Prinzip?

A

Lokale Krafteinleitungen/Störungen klingen sehr schnell ab

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4
Q

Was beschreibt der Begriff „Verschmierte Dicke“

A

• Um eine möglichst einfache Gestalt des (Flügel-)Kastenträgers zu realisieren, werden Versteifungen (Stringer, Gurte) durch eine geeignete Aufdickung der Kastenwände idealisiert -> „verschmierte Dicke“ für einen Träger gleicher Steifigkeit

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5
Q

Wie kann die generelle Vorgehensweise bei der Modellbildung von Flügel oder Rumpf beschrieben werden?

A

• Idealisierung des Flügels als Balkenmodell
• Der tragende Flügelkasten wird abschnittsweise als Balkenelement konstanter Eigenschaften idealisiert und berechnet (Analog kann beim Rumpf vorgegangen werden (Kreiszylinder) )
Verfeinerung der Idealisierung (Auflösen des Balkenelements
Stringer-> Stab
Haut->Scheibe (Membranschale)
Ripper->Scheibe mit Loch
Holm-> Schubfeldträger mit Ober-/Untergurt(=Stäbe), Stege (=Scheibe), Rippen als vertikale Steifen (=Stab/Balken)
Gurtplatte->Platte aus Haut und Stringern (Biegeschale, wenn Krümmung groß genug)—> erfahren Normalspannung aus Biegemoment
Stege—–> übernehmen Querkraft als Schub

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6
Q

Warum sind die üblichen Material-Kenngrößen (Festigkeit, Elastizitätsmodul, Spez. Volumengewicht) in dieser Form nicht als Leichtbaukennwert geeignet? Wie ist stattdessen vorzugehen?

A

Wir brauchen: diese Materialkennwerte in Abhängigkeit von der Belastungsart
- Nutzen (Tragvermögen) und Aufwand (zB. Gewicht)

Festigkeitskennwerte
(Belastung bezogen auf
y =spez. Volumengewicht (Gewichtskraft pro m³))

allgemein: sigma_Bruch / y

Zugstab: sigma/y = 1/Reißlänge

Reißlänge= Länge bei der Stab z.B. durch sein Eigengewicht reist 20km reißlänge -> bei 20 km länge und aufhängung reißt der stab

Biegestab:
sigma_b(^2/3) / y
(leichte Werkstoffe)

Biegeplatte:
sigma_b(^1/3) / y
(leichte Werkstoffe)

Krafteinleitung:
sigma_b(^3/2) / y
(leichte Werkstoffe)

Plattenanschluss:
sigma_b(^2) / y
(leichte Werkstoffe)

Für Steifigkeit analog mit E-Modul

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7
Q

Was ist neben den mechanischen Kennwerte ebenfalls bei der Werkstoffauswahl zu beachten?

A

Gewichtsbezogene Kennwerte,

  • elstisch-plastisches Verhalten (zB. Fließen, Kriechen)
  • Wärmeleitfährigkeit
  • akustische Dämmungseigenschaften
  • Ermüdungsverhalten
  • Herstellungskosten (Preis)
  • Ausgasen (Composites)
  • Anwendbarkeit von Fertigungsverfahren
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