Vorlesung 3 "Starkregen" Flashcards
Was versteht man unter einem Starkregen?
Regen, der im Verhältnis zu seiner Dauer eine hohe Niederschlagsintensität hat und daher selten auftritt, z.B. im Mittel höchstens zweimal jährlich.
Was war die größte Niederschlagshöhe in Deutschland innerhalb von 24h?
- 312 [mm/d] im Erzgebirge August 2002
- Resultat: Jahrhunderthochwasser an der Elbe
Was sind übliche Parameter zur Beschreibung eines Starkregenereignisses?
- Grenzwerte
- Perzentilmethode
- Wiederkehrintervalle
- Starkregenindices
In welchen drei Stufen warnt der Deutsche Wetterdienst vor Starkregenereignissen?
- Markantte Wetterwarnung: Warnereignis Starkregen, Niederschlagsmenge 15-25 l/m² in 1h oder 20-35 l/m² in 6h
- Unwetterwarnung: Warnereignis Heftiger Starkregen, Niederschlagsmenge > 25-40 l/m² in 1h oder > 35 -60 l/m² in 6h
- Warnung vor extrenem Unwetter: Warnereignis Extrem heftiger Starkregen, Niederschlagsmenge > 40 l/m² in 1h oder > 60 l/m² in 6h
Wie definiert die World Meteorological Organisation ein Starkregen?
Die World Meteorological Organisation definiert einen Starkregen, falls mehr als 50 mm Niederschlag in den letzten 24 Stunden gefallen ist.
Wie lautet die Formel nach Wussow und was beschreibt diese?
Für Niederschläge kurzer Dauerstufen hat Wussow eine Formel angegeben, die angibt, wie viel Niederschlag in einer festen Zeitspanne fallen muss, damit man von einem Starkregen ausgehen kann.
h_MIN = sqrt(5t - (t/24)²)
Definition über Perzentilmethode
Bei dieser Methode werden die Niederschläge statistisch ausgewertet. Die Niederschlagsdaten werden in aufsteigender Reihenfolge geordnet und eine Berechnung der Perzentile vorgenommen. Das 95. Perzentil entspricht dabei dem Beobachtungswert a_95.
Definition über Wiederkehrintervalle
Diese Definitionsmethode ist gängige Praxis bei der Definition von Flusshochwasser.
“Als Starkregen […] werden Regenabschnitte bestimmter Dauerstufen verstanden, die ein Wiederkehrintervall von 1a =< T_n =< 100a aufweisen.” [DWA-A 531]
“Starkregen […] sind folglich erst durch die Festlegung von Regendauer und Wiederkehrintervall eindeutig definiert.” [DWA-A531]
Definition über Wiederkehrintervalle nach KOSTRA-DWD
KOSTRA-DWD = Koordinierte Starkregenregionalisierung und -auswertung des DWD
Angaben zu den Niederschlagshöhen und -spenden über Niederschlagsdauer und Wiederkehrintervalle für definierte Raster
- Dauerstufen: 5min - 72h
- Wiederkehrintervalle: 1a - 100a
- Rasterzelle: ca. 67 km²
Einsatzbereiche:
- hauptsächlich für die Dimensionierung siedlungswasserwirtschaftlicher Anlagen (Kanalnetze)
- Bewertung von Schadensereignissen bezüglich der Jährlichkeit von Regenereignissen
Was ist das Ziel der neuen Indices?
Das Ziel ist ein besseres Verständnis für die Probleme der Überflutungsgefährung und Risikobewertung zu schaffen.
Wie entwickelte Schmitt das Konzept des Starkregenindex weiter?
Schmitt entwickelte das Konzept 2015 weiter und ergänzte es um:
- Dauerstufen
- Starkregenindices 8-12
- Ortsunabhängigkeit
Womit beschäftigt sich das Merkblatt DWA-M 119?
Inhaltlich befasst sich das Merkblatt mit der Analyse der Überflutungsgefährdung sowie des Schadenspotenzials und des daraus resultierenden Überflutungsrisikos lokaler Starkregen auf kommunale Entwässerungssysteme.
(Verwendung von ortsabhängigen Daten empfohlen)
Definition über Indices nach Mudersbach
Das Verfahren kombiniert die Jährlichkeit und die Regendauer einer örtlichen Starkregenstatistik, um die Starkregenindices zu berechnen.
Dieses Verfahren erlaubt, dass auch einem sehr seltenen Ereignis (T = 100a) mit niedriger Dauerstufe ein hoher Index zugeordnet wird.
Welche zwei unterschiedlichen Szenarien müssen bei der Erstellung einer Starkregengefahrenkarte realisiert werden?
- ein außergewöhnliches Ereignis (Jährlichkeit 100 a, Dauer 1h)
- ein extremes Ereignis (90 mm/h, Dauer 1h)