VL7 Flashcards

1
Q

Sozialer Einfluss ist…

A

Veränderungen von Einstellungen, Meinungen, Überzeugungen, Werten, bzw Verhaltensweisen, infolge der Tatsache, dass man mit o.g anderer Menschen konfrontiert ist

-beiläufig oder absichtlich

im Gegensatz zu Einstellungs/Verhaltensänderung:

  • Compliance
  • Mehrheiten/Minderheiten
  • Enscheidungsprozesse in Gruppen
  • Gehorsam
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2
Q

Anwesenheit anderer bewirkt:

Warum?

A

Soziale Erleichterung oder soziale Hemmung

blosse Anwesenheit und Triebtheorie
Bewertungsangst
Aufmerksamkeitskonflikt

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3
Q

Was erleichtert/erschwert die blosse Anwesenheit von Anderen?

A

Gut gelerntes, dominantes Verhalten wird erleichtert, schlecht gelerntes erschwert

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4
Q

Triebtheorie von Hull&Spence 1956

A
  • Physische Anwesenheit von anderen, angeborenen Erregungsanstieg
  • man ist bereit auf das Verhalten der anderen zu reagieren
  • das erhöht die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensweisen, die sitzen
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5
Q

Soziale Erleicheichterung/Hemmung bei erwarteter Bewertung

Was passiert da?

A

Bewertungsangst: Erregung, wenn Bewertung erwartet

  • Effekte nur, wenn Bewertung antizipiert
  • NUR, wenn Bewertung salient ist (also zB öffentlich antworten, bewertende Zuschauer)
  • Erfolgserwartung erhöht Leistung bei erwarteter Bewertung
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6
Q

Soziale Hemmung/Erleichterung bei Aufmerksamkeitskonflikten

A
  • innerer Reaktionskonflikt
  • Leistung durch Geräusche, Gesten u.ä. beeinträchtigt
  • steigert Erregung
  • erschwert das lernen neuer Aufgaben
  • trotzdem Einfluss anderer viel bedeutsamer (Infoquelle Normen)
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7
Q

Was sind Normen? Welche Funktionen? Welche Arten?

A

Überzeugungssysteme

  • verhalten & nicht verhalten
  • ohne Gesetze
  • Erwartung der Gruppenmitglieder wie man sich verhält

Funktionen:

  • Unsicherheit reduzieren
  • Verhalten koordinieren
  • Ergebnisse aufteilen

Arten

  • Deskriptive Normen (wie verhalten sich andere)
  • Injunktive Normen (Was SOLLTE)

Nonkonformes Verhalten wird selten gelobt
Normverletzendes bestraft

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8
Q

Wie werden Normen gebildet?

A
  • Besonders mit Ingroup/sozialem Netzwerk
  • können explizit benannt sein
  • Sanktionen durch soziales Netzwerk
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9
Q

Weitergabe von Normen durch…

A

-Absichtliche Belehrung, Rituale, Beispiele
-nichtverbales Verhalten, Implizite Aktivierung normativer Standards
-Verhalten anderer
“Broken-Window-Sydrom”

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10
Q

Gruppenreferenzrahmen beeinflusst Normen wie..?

A

In Einzelbedingung entwickelte persönliche Norm nähert sich der Gruppennorm an, Gruppennorm bleibt aber bei Einzelnem stabil

  • Gruppenreferenzrahmen bleibt stabil-
  • ohne Präsenz der Gruppe
  • über die Zeit hinweg
  • in neuen Settings
  • beim Austauschen ursprünglicher Mitglieder

Motive: Beziehungen und Welt begreifen

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11
Q

Was macht Deindividuation?

A
  • fördert Verhalten nach Ingroup-Normen
  • Bedingung: Anonymität, Verantwortungsdiffusion, Gruppengrösse
  • Folgen: Extremes Verhalten, verletzt oft allg. soziale Normen (Stanford Prison Experiment)
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12
Q

Was sind die Motive für sozialen Einfluss in Gruppen?

A
  • sich abgleichen, soziale Realität überprüfen, sozialer Vergleich
  • Gruppenziele fördern durch Koordination
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13
Q

Wie ist der Prozess von Gruppenzielen? Wie wird Uniformität hergestellt?

A
Meinungsverschiedenheit in Gruppe - Druck nach Uniformität
-Mitglieder kommunizieren
Uniformität wird hergestellt durch 
-überzeugen
-überwechseln
-Andersdenkende ausschliessen
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14
Q

Motive für sozialen Einfluss nach Deutsch und Gerard 1955 sind …

A

Informational und normativ

Informational: Unsicherheit reduzieren, valide Urteile fällen, Zeitl. und öffentlich und privat überdauernd

Normativ: Harmoniebedürfnis, befriedigende Beziehungen bauen, oft zeitlich begrenzt, nur nach aussen (kann aber informational Konsequenzen haben, die später bestehen bleiben)

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15
Q

Vier Hauptmotive für sozialen Einfluss nach Cialdini und Trost 1998

A
  • Beeinflussende und Beeinflusste werden einbezogen
  • effektive Handlung
  • gute Beziehungen haben und erhalten
  • Umgang mit dem Selbstkonzept
  • Verstehen

MOMENTAN VORHERRSCHENDE ZIELE

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16
Q

Was ist Compliance?

A

Nachgeben, einwilligen, Zielperson gibt entsprechender Bitte nach, normerfüllendes Verhalten ohne Einstellungsänderung

17
Q

Drei Techniken zum erreichen von Compliance

A
  1. door in the face: extreme Bitte, dann runter regulieren, zu ursprünglichem Anliegen, Gleichheit wieder herstellen
  2. foot in the door: erst kleiner Gefallen, dann grösserer Gefallen, Zielperson will Konsistenz im Verhalten herstellen
  3. lowballing: erst mal weniger erbitten, dann folgt gleiche Bitte in mehr, kostspieliger, weniger Vorteilhaft, commitment bereits erlangt
18
Q

Wann siegt der Mehrheiten-Einfluss?

A

Asch-Paradigma, Striche einschätzen

  • Effekt nimmt stark zu von eins bis drei (ab dem Vierten sind es nur noch Mitläufer)
  • Effekt sinkt, wenn Einstimmigkeit gebrochen wird (noch einer sieht den Stab so wie ich)
  • Effekt sinkt weiter, je kompetenter der Unterstützer ist
19
Q

Zwei Perspektiven, warum Menschen sich konform Verhalten

A
  1. Festinger: Abhängigkeitsperspektive
    - Gruppenmitglieder sind kognitiv voneinander abhängig, denn eigene Meinung wird validiert, Gruppenziele voran gebracht
  2. Deutsch & Gerard: normativer und informationaler Ansatz: normativ gemocht werden wollen informationeller: Recht haben wollen
20
Q

Allgemeine Motive für Konformität (3)

A
  • Bestätigung und Relevand der Anderen
  • Gruppenmeinung richtiger
  • Vermeidung anders zu sein
21
Q

Wie kann eine Minderheit Einfluss ausüben?

A
  1. Beständigkeit im Verhalten (beständig grün sagen, wenn es blau ist)
22
Q

Konversionstheorie Moscovici 1980

A

Konversion: konvertieren, Aspekt betrachten verändert sich, nachdem man Einfluss ausgesetzt war

Entweder durch Mehrheitenmeinung:

  • Vergleichsprozess
  • Compliance
  • nach aussen ja, nach innen nein

Oder durch Minderheiten-Einfluss

  • Validierungsprozess (verstärkte Aufmerksamkeit aufs Thema)
  • öffentlich nicht zustimmen
  • kognitive Auseinandersetzung kann Konversion bewirken
  • private und oder indirekte Einstellungsveränderung
23
Q

Quellen-Kontext-Elaborationsmodell Martin + Hewstone 2008

A

Durch Minderheiten beeinflusste Einstellungen sind stärker als durch Mehrheiten geformte
-Elaborationskontinuum persönliche Relevanz
hoch: Argumente werden verarbeitet, egal woher
Niedrig: heuristiken leiten Verhalten
Mittel: Konversionstheorie anwenden

24
Q

Konvergenz-Divergenz-Theorie, Nemeth 1986

A

Mehrheiten engen den Fokus ein, Minderheiten breiter Fokus

Grund: Mehrheitsmeinung fördert nicht den kreativen Prozess, Gewicht des Konsenz
Minderheit: auf Thema gerichtetes Denken fördert kreatives Problemlösen, mehrere Perspektiven bedenken (meine und die andere) um valides Urteil zu fällen

25
Q

Was ist die Selbstkategorisierungstheorie?

A

Erklärt, wie die Kategorisierung von einem selbst als Gruppenmitglied die soziale Identität beeinflusst und zu Gruppen- und Intergruppenverhalten führt

26
Q

Die Bezugsgruppe hat informationalen Einfluss weil…

A
  • Identifikation mit der Gruppe
  • Bedürfnis nach Einstellungen, die mit sozialer Identität konsistent sind
  • verhält sich konform mit der Gruppenposition (ähnlicher der ingroup, unähnlicher der Outgroup)
27
Q

Bedingungen für sozialen Einfluss

A
  • ich nehme wahr, dass die Quelle nicht mit mir übereinstimmt
  • nehme aber wahr, das Quelle und ich selbe Gruppe sind
  • Position der Quelle ist Prototyp Gruppenmeinung
28
Q

Gruppenpolarisierung passiert wie?

A

Extremere Entscheidungen als der Durchschnitt der ursprünglichen Positionen, in die Richtung, die vom Durchschnitt favorisiert wurde

WIE?
-hört andere Argumente (Theorie persuasive Argumente)
-erfährt andere Positionen (Theorie sozialer Vergleich)
-wird stärker von Ingroup als Outgroup beeinflusst (Selsbtkategorisierungstheorie)
= extremere Position in die gleiche Richtung

29
Q

Persuasive Argumente, drei Arten von Informationen:

A
  • pro/Kontra-Einstellungen zum Thema ausdrücken
  • neuer, Intrinsisch überzeugender Aspekt
  • Stichhaltig
30
Q

Persuasive Argumente, warum werden Einstellungen extremer?

A
  • es gibt neue Argumente für die Konsenzmeinung
  • der Konsenzmeinung entsprechende Argumente werden als überzeugender eingestuft
  • die Wiederholung der konsenzmeinung-passenden Argumente begünstigt den Wandel zum Extrem
31
Q

die Polarisierung der Einstellung in der Gruppe

A
  • hat mit zahlenmäßigem Verhältnis zu tun (mehr pro-Argumente: besser)
  • Verhältnis kann manipuliert werden
  • Neuartigkeit und Stichhaltigkeit treiben Polarisierung voran
32
Q

Allgemeines Gruppen -und Problemlöse-Modell von Aldag und Fuller 1993

A

Entscheidungsmerkmale, Gruppenstruktur und Entscheidungskontext führen zu Gruppenmerkmalen, das führt zu Entscheidungsprozessmerkmalen, führt zu Ergebnissen

33
Q

WAS sind Autoritäten?

A
  • höherer sozialer Status

- Kommandokette

34
Q

Stanley Milgrams Experiment (1963)

Situative Determinanten?

A

-Autoritätshörigkeit 65% befolgten Anweisung

  • Nähe von Lehrer und Opfer
  • Autorität des Experimentators
  • soziale Unterstützung
35
Q

Warum gehorchen Personen? (4)

A
  • Soziokulturelle Perspektive, lernen Gehorsam und erwartet gute Autoritäten
  • Bindungsfaktoren (psychologische Barrieren gegen den Ungehorsam, allmähliche Zunahme der Bestrafung = Entrapment
  • Verantwortung = Abschieben der Verantwortung auf höher gestellte Personen
  • situative Faktoren = starke Situation, jeder hätte so gehandelt
36
Q

Warum gehorchen Personen nicht? (3)

A
  • Früh auflehnen
  • kritische Entscheidungspunkte
  • Whistle Blowing = selten, ingroup zu verraten, führt zu Schikane
37
Q

Zusammenfassung VL7

A

Sozialer Einfluss kann beiläufig oder beabsichtigt sein.

Beiläufiger Einfluss bezieht sich auf Situationen, in denen Personen beeinflusst werden, ohne dass ein gezielter Versuch vorliegt (z. B. Soziale Erleichterung / Hemmung).

Die (implizierte) Anwesenheit anderer Personen kann Leistung in einfachen/ gut erlernten Aufgaben steigern, in komplexen, neuen jedoch beeinträchtigen.

Soziale Normen sind Regeln und Standards, die Verhalten leiten. Die können deskriptiv oder injunktiv sein, aus dem Verhalten anderer erschlossen und leicht etabliert und übermittelt werden.

Sozialer Einfluss wird durch fundamentale Motive im sozialen Umgang getrieben. Personen wollen sich wirksam verhalten, Beziehungen aufbauen und erhalten, ihr Selbstkonzept gestalten und die soziale Welt besser verstehen.

Absichtlicher sozialer Einfluss beinhaltet das Hervorrufen von Compliance, numerische Mehrheiten und Minderheiten, Gruppenentscheidungen und Gehorsam gegenüber Autoritäten.

Strategien, Compliance hervorzurufen, sind „Door in the face“, „Foot in the door“ und „Lowballing“. Diese beruhen auf den Prinzipien der Reziprozität, Gleichheit und Selbst-Konsistenz.

Sowohl Mehrheiten als auch Minderheiten können Einfluss ausüben. Erklärungen beziehen sich auf Konflikte und Selbstkategorisierung.

Gruppen beeinflussen Entscheidungen durch Polarisierung aufgrund normativer, informationaler und Referenzeinflüsse.

Gehorsam gegenüber unmoralischen Autoritäten wird hauptsächlich durch situative Faktoren getrieben; eindeutige Erklärungen, weshalb Gehorsam auftritt, fehlen jedoch noch.