VL6 Flashcards

1
Q

Was versteht man unter Persuasion?

A

Überzeugen, durch Kommunikation Einstellungen, Überzeugungen und Verhalten zu verändern

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2
Q

Informationsverarbeitungsmodell der Persuasion McGuire 1969
5 Schritte
Kritik (2)

A
  • Aufmerksamkeit
  • Verstehen
  • Akzeptieren
  • Beibehalten
  • Verhalten

Kritik am Modell: Keine Evidenz, dass Aufnehmen auch Einstellungsveränderung bewirkt (Schritt 1 und 2)
Fehlen theoretischer Prinzipien

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3
Q
Modell kognitiver Reaktionen (Greenwald 1968)
Zentrale Annahmen (4)
A

Gedankenbasiert, Überzeugungsargumente stimulieren positive oder negative Gedanken, entscheidend ist nicht die Aufnahme der Nachricht, sondern die Gedanken

  • Gedanken werden gemessen (pos/neg eingeteilt)
  • kohärent, logisch, zwingend, zustimmende Gedanken durch strake Argumente
  • Ablenkung unterbricht Gedankengenerierung, gut bei negativen, schlecht bei positiven
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4
Q

Zwei-Preozess-Theorien verbinden…

A

Systematische und unsystematische Art der Informationsverarbeitung

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5
Q

Elaboration-Likelihood-Modell ELM, Petty & Cacioppo, 1986
Zwei Arten der Informationsverarbeitung

A

Informationsverarbeitung auf zwei Arten:

  • zentrale Route (Argumente)
  • periphäre Route (Heuristik, Konditionierung)
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6
Q

ELM systematische Verarbeitung erfordert…

A

Verarbeitungsmotivation (zeitintensiv und aufwändig)

Verarbeitungsfähigkeit (Wissen und Zeit)

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7
Q

ELM zentrale Route

A

Hohe Verarbeitungsmotivation/Kapazität

Systematische Verarbeitung, starke/schwache Argumente, positive/negative Gedanken, Veränderung/keine Veränderung

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8
Q

ELM Periphere Route

A

Geringe Verarbeitungsmotivation/Kapazität, heuristische Verarbeitung, Evaluative Konditionierung, blosse Darbietung, andere Periphere Prozesse, hohe vs. geringe Glaubwürdigkeit, positive bzw. Negative heuristische Schlussfolgerung, Veränderung oder keine

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9
Q

ELM Einflüsse auf Verarbeitungsmotivation

A

-persönliche Relevanz (situativer Faktor)

-Kognitionsbedürfnis (Argumente durchdenken)
-Bedürfnis nach abschließendem Urteil, (Dringlichkeitsphase, dann dauerhaft) verstärkt durch Zeitdruck
(Individuelle Unterschiede)

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10
Q

ELM Einflüsse auf Verarbeitungsfähigkeit

A
  • Ablenkung

- Wiederholung (zu viel erzeugt Langeweile: reduziert)

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11
Q

Heuristisch-systematisches Modell HSM (Chaiken 1980)

Vergleich zu ELM

A
  • Nur eine Dimension der Verarbeitung
  • Verarbeitungsarten spielen zusammen (bei hoher Motivation und Verarbeitungsfähigkeit)
  • Motiv-Annahmen
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12
Q

HSM Zusammenspiel der Verarbeitungsarten

-Umstände

A
Additivitätshypothese = heuristische Hinweise PLUS (vor allem wenn beide das selbe sagen)
Abschwächungshypothese = Effekt Heuristik von starken Argumenten überdeckt 
Verzerrungshypothese = Argumente aus verlässlicher Quelle besser bei mehrdeutigen Infos
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13
Q

HSM Multiple Motive

A

-Genauigkeitsmotiv (einziges Motiv des ELM): Zutreffende Einstellung, Ziel: Gültigkeit einschätzen
-Abwehrmotiv: Bevorzugte Einstellung bestätigen, Eigennutz, Beständigkeit, Berücksichtigung selektierter Heuristiken, Berücksichtigen selektierter Infos
Eindrucksmotiv: sozial akzeptierte Einstellungen, wichtige Personen oder welche mit Macht, heuristisch: Heuristiken für sozial erwünschte Einstellung, systematisch: Infos auf soziale Akzeptanz prüfen

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14
Q

Implizite Einstellung durch evaluative Konditionieren verändern

A

ZB. Cartooncharakter mit pos/beg. Wörtern paaren, oder alkoholbezogene Wörter mit negativen Bildern: Sympathie und Konsum gehen zurück

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15
Q

Implizite Einstellung durch systematische Verarbeitung verändern

A

Starke und schwache Argumente in Texte mit oder ohne persönlichen Bezug: bessere Argumente beeinflussen hauptsächlich bei persönlicher Relevanz

Bei Expliziten UND impliziten Einstellungen beeinflusst das Ausmaß an systematischen Verarbeitung das Ausmaß der Einstellungsänderung

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16
Q

Warum funktioniert auditorische Werbung, subliminal Botschaften nicht?

A

Verbale Primes funktionieren nur bei 1-2 Wörtern, keine Sätze
Priming erhöht Zugänglichkeit für Konzepte, nicht das was man will direkt

17
Q

Subliminal Werbeeffekte - Vorraussetzungen

A
  • Kurzer Markenname
  • positive Einstellung zum Produkt
  • Brauche ich

Wenn Prime im Film, Emotionen können auf das Produkt abfärben

18
Q

Zwei-Prozess-Analyse in der Werbung

A

Gefühlsprodukte: emotionale Strategie, persönliche Präferenz, geringes Involvement
Denk-Produkte: begründet ausgewählt, Argument-Strategien, hohes Involvement (ich brauche es wirklich)

19
Q

Weder emotionsgeladenen noch bedeutende Produkte…

A
  • Schuldgefühl, Angst (Mundgeruch)
  • Prominente
  • Experten
20
Q

Kann ein Anreiz die Einstellung ändern?

A

Steuern, Strafen, Sanktionen ändern evtl das Verhalten

21
Q

Kognitive Dissonanz

A
  • Verhalten nicht wie Einstellung
  • will reduziert werden
  • Dissonanz bei geringen Strafen oder Belohnung HÖHER weil widersprüchliches Verhalten nicht zu rechtfertigen ist
22
Q

Korrumpierungseffekt oder Überrechtfertigungseffekt

A

Belohnungen können Intrinsische motiviertes Verhalten reduzieren, Verhalten wird auf den Anreiz attribuiert, Interesse abgewertet
Nur materielle, nicht verbale Belohnungen haben negativen Effekt

23
Q

Reaktanztheorie Brehm 1966

A

Aversiver Zustand aufgrund der eingeschränkten Freiheit, um diese wieder zu gewinnen erscheint sanktioniertes Verhalten erstrebenswerter. Durch das Ausüben wird der Anschein der wiedergewonnen Freiheit gewonnen

Könnte man es sich eh nicht aussuchen: saure Trauben

24
Q

Probleme bei anreizinduzierter Veränderung:

A
  • Mangelnde Macht: Regierung bestimmt
  • Prüfbares Verhalten (Toleranz nicht steuerbar)
  • es muss akzeptiert sein, und die Risiken bewusst - anti-rauch-Gesetze in Kombi mit Kampagne

Persuasion und Anreiz am besten kombiniert

25
Q

Zusammenfassung VL6

A

Hauptstrategien der Einstellungs- und Verhaltensänderung: Persuasion und Anreize.

Informationsverarbeitungsmodell und Modell kognitiver Reaktionen (frühe Überzeugungstheorien) konzentrierten sich auf systematische Verarbeitung des Inhalts der Überzeugungsbotschaft.

Elaboration-Likelihood-Modell und Heuristisch-systematisches Modell (aktuelle Zwei-Prozess-Theorien) integrieren systematische und unsystematische Verarbeitung von Informationen und deren Effekt auf Einstellungen.

Personen verarbeiten systematisch, wenn Motivation und Fähigkeit gegeben sind.

Verarbeitungsmotivation wird von situativen Faktoren (z. B. persönliche Relevanz) und individuellen Eigenschaften (z. B. Need for Cognition) beeinflusst.

Verarbeitungsfähigkeit wird von Zeit, Ablenkung oder Wiederholung beeinflusst.

Die Effektivität subliminaler Werbung ist abhängig von Produkt und Bedürfnissen.

Die bekanntesten Werbeansätze (Argumente, Emotionen, Zusätze) sind abhängig von Produkttyp (Gefühls- vs. Denkprodukte) und Involvement der Zielgruppe.

Die Wirkung von anreizinduzierten Einstellungsänderungen wird von kognitiver Dissonanz, Reaktanz und Korrumpierungseffekten beeinflusst.

Von Regierungen angewandte Anreize und Bestrafungen verändern zwar Verhalten erfolgreich, zugrundeliegende Einstellungen jedoch wenig.

Anreize und Überzeugungsansätze sollten als einander ergänzend wahrgenommen werden.

26
Q

Was ist der Unterscheid zwischen den frühen Persuasionstheorien und den neueren zwei-Prozess-Theorien?

A

Frühere sind

-ELM und Modell der kognitiven Reaktionen

27
Q

Was sind die Faktoren, die über die Verarbeitungsmotivation bestimmen?

A
  • situative Faktoren (zB persönliche Relevanz)

- Persönlichkeitsmerkmale (zB need for cognition)