VL 11 Flashcards

1
Q

Definition Vorurteil

A

EINSTELLUNG gegenüber einer Gruppe, die sie direkt oder indirekt ABWERTET, oft aus EIGENINTERESSE oder zum Nutzen der eigenen Gruppe

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2
Q

Definition Ethnozentrismus

A

Tendenz, die Merkmale der Eigenen Gruppe als ÜBERLEGEN zu beurteilen und Fremdgruppen aus der PERSPEKTIVE der Eigengruppe zu beurteilen

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3
Q

Vorurteile können sein…

A
  • extrem bis banal
  • moderner Rassismus
  • subtiles Vorurteil
  • wohlwollendes Vorurteil
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4
Q

Gibt es Perönlichkeiten die mehr Vorurteile haben?

A

Leute die Vorurteile haben, haben oft auch Vorurteile anderen Gruppen gegenüber(rechte, gegen Schwule, Juden etc)

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5
Q

Die autoritäre Persönlichkeit (eher veraltet, Hintergründe können nicht belegt werden)
Ist gekennzeichnet durch:

A

-einfaches Denken
-spießig
-Untertan
Anfällig für Vorurteile und Faschismus

Annahmen (Adorno 1950)

  • Persönlichkeit
  • Kindheit strenge Erziehung
  • Bewunderung und Aggression gegen Eltern
  • an Eltern kann man das nicht auslassen
  • stattdessen an Schwächeren

Empirie:
-veraltet

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6
Q

Was kennzeichnet den rechten Autoritarismus?

Wie entwickelt er sich? Wie ist die Empirie?

A
  • konventionelle Einstellung
  • Unterordnung
  • aggressiv im Namen dieser Autoritäten

Entwicklung:

  • liegst mehr an soziale Umwelt, (Gehorsam, Konventionalismus, Aggression
  • weniger an soziale Lernprozessen (in der Jugend Gehorsam, Konventionalismus und Aggression belohnt)

Empirie: messen mit:
Unterwürfigkeit, Konventionalismus, Autoritäre Aggression
Prädiktor: ja Todesstrafe, militärische Gewalt, Einschränkung bürgerlicher Freiheiten, Vorurteile

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7
Q

Soziale Dominanzorientierung, was ist das? Abgrenzung zum rechten Autoritarismus

A

Wunsch nach hierarchischen Gruppenbeziehungen, unterschiedlich in der Persönlichkeit ausgeprägt

Ursprung: Theorie der sozialen Dominanz

  • Der Mensch will Hierarchien in Gruppen
  • durch Diskriminierung aufrecht erhalten
  • legitimierende Mythen wie Kastensystem, Chancengleichheit usw

Abgrenzung zum rechten Autoritarismus:

  • nicht unbedingt unterwürfig
  • nicht konventionell, nur wenn es mir nutzt
  • schwache Korrelationen Vorurteile
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8
Q

Autoritarismus und soziale Dominanzorientierung

Persönlichkeit oder Kontext?

A

Autoritarismus: sinkt in liberalem Umfeld

Soziale Dominanzorientierung: es wird mehr im Umfeld, Jura-Studenten schon von Anfang an mehr als Psychos

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9
Q

Duales Prozessmodell Duckitt 2006

A

Meine Gruppe ist bedrohlich und ich bin eine sozial konforme Person

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10
Q

Was ist der Akzentuierungseffekt?

A

Tendenz, Ähnlichkeiten innerhalb der Kategorie zu überschätzen, und Unterschiede zwischen den Kategorie auf dieser Dimension zu überschätzen, wenn Dimension und Kategorie korreliert sind (hellster Afrikaner heller als dunkelster Europäer)

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11
Q

Was ist der Fremdgruppenhomogenitätseffekt?

Warum?

A

Die Tendenz, die Fremdgruppe als homogener anzusehen, als die Eigengruppe

ich kann meine Gruppe als homogener wahrnehmen, wenn es um was tolles geht (zB Intelligenz), oder Einigkeit vermittelt (Wertvorstellung)

Warum?

  1. mehr Kontakt zu denen aus meiner Gruppe, heterogenere Auswahl, gild aber auch für Frauen, obwohl ich oft mit Männern zu tun habe
  2. ich teile meine Gruppe in Subgruppen ein, die anderen sind nur die anderen
  3. Im INTRAGRUPPENKONTEXT nehme ich die Unterschiede wahr, Im INTERGRUPPENKONTEXT wird aufffällig, wenn andere Gruppe dazu kommt, dann kommt der Akzentuierungseffekt, lässt die anderen homogener erscheinen
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12
Q

Was ist die Illusorische Korrelation Hamilton + Gifford 1976?

A

Zusammenhang sehen wo keiner ist oder mehr sehen als tatsächlich da ist
Beispiel: Gruppe und schlechtes Verhalten (Ausländer dealen)
Wahrnehmung durch Erwartung verzerrt
Studie: Dias 16 zu 8 bei der Mehrheit, 8 zu 4 bei der Minderheit

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13
Q

Intragruppenprozesse - warum werten wir Fremdgruppen ab?

A

Gruppe = Sicherheit, Kooperation, Zugehörigkeit, Selbstwert, Wertschätzung, Respekt

Reziprozität, damit andere es auch tun

Warum Abwertung?

Eigengruppenbegünstigung = eigene Gruppe besser behandelt, Fremdgruppe schlechter behandelt

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14
Q

Theorie des realistischen Konflikts Campbell, Sherif

A

…es spiegelt reale Interessenskonflikte wider, zB um Ressourcen

Positive Interdependenz: positive Bindung eigene beidseitig Vorteile
Negative Interdependenz: Bindung und Interessenskonflikte, Feindschaft und realistischer Konflikt

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15
Q

Paradigma der Minimalen Gruppe Tajfel 1971

A

…schon die reine Kategorisierung reicht aus, eine leichte Begünstigung der Eigengruppe auszulösen, auch bei BEDEUTUNGSLOSEN KATEGORIEN
-weder Interessenskonflikte noch Eigeninteresse

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16
Q

Theorie der sozialen Identität Tajfel Turner, 1979

A

Soziale Identität, der Teil unseres SELBSTKONZEPTs, der sich auf die Gruppenmitgliedschaft und den Wert sowie auf die mit diesen Mitgliedschaften verbundene SOZIALE BEDEUTUNG gründet

17
Q

Identifikation mit der Gruppe ist was? (4)

A
  • Stärke einer sozialen Identität
  • das Ausmaß, in dem sich die Person als Gruppenmitglied sieht
  • wie positiv bewerte ich die Gruppe und wie sehr bin ich emotional an sie gebunden? Selbstinvestition
  • das variiert zwischen Personen und Kontexten (zB deutscher in der FussballWM- Zeit)
18
Q

Die 4 Kernpostulate der sozialen Identität

A
  1. ich will ein positives Selbstkonzept haben (mich toll finden)
  2. setzt sich zusammen aus persönlicher und sozialer Identität (wer bin ich und wo gehöre ich dazu?
  3. die Bewertung der eigenen ergibt sich aus dem Vergleich mit den Fremdgruppen
  4. ich strebe nach positiver Distinktheit in meiner Gruppe, um ein positives Selbstkonzept zu erreichen . Dazu grenze ich und positiv ab.
19
Q

Existenzbedrohungen für die Gruppe

A
  • Angst vor Krankheit und Erregern (Xenophobie)
  • Terrormanagement-Theorie: erinnern an die eigene Sterblichkeit, intensive Existenzängste, Rückversichern dass das Leben einen Sinn hat, vertraute kulturelle Werte und Gruppen, verstärkte Eigengruppenbegünstigung

was bedroht Gruppen?

  • Bedrohung von Sicherheit (Genozide)
  • Aggression von Fremdgruppen
  • Bedrohung von Gruppenmerkmalen wie Sprache einer Minderheit
20
Q

Bedrohung von Ressourcen (nicht nur objektiv):

A

Relative Deprivation : Groll, dass man/die eigene Gruppe es schlechter hat als der andere

  • basiert auf dem vergleich mit anderen
  • sehr subjektive Wahrnehmung

“White Trash” hat mehr Vorurteile gegen Schwarze

21
Q

Verbessert die Zugehörigkeit zu einer Gruppe das SWG?

A

Auf den Parametern, auf denen die Gruppe “besonders gut” ist schon, jedoch nicht global (katholische/protestantische Jungs, Selbstauskunft)

22
Q

Die Theorie der optimalen Distinktheit, Brewer 1991

Sagt, dass

A
  • Bedürfnis nach positiver Gruppendistinktheit (Personen wollen in ihren wichtigsten Identitäten gesehen werden (zB als Kanadier)
  • Verwechselbarkeit bedroht die Einzigartigkeit der Gruppe
  • ein Merkmal reicht schon, um sie abzugrenzen und damit Eingenbegünstigung auszuschalten
  • geht am besten bei kleinen Gruppen
23
Q

Auf Wärme und Kompetenz-dimension, welche Vorurteile gibt es?

A

Warm und geringe Kompetenz: paternalistisch
Warm und hohe Kompetenz: Bewunderung
Kalt und geringe Kompetenz: Verächtliches Vorurteil
Kalt und hohe Kompetenz: Neidisches Vorurteil

24
Q

Die Kontakthypothese von Allport 1945, was macht die? Bedingungen (4)

A

Face.to-face-Kontakt reduziert Vorurteile am effektivsten
Bedingungen:
-genug Potential für Bekanntschaft (genug Zeit, Raum, Begegnungen)
-gleicher sozialer Status
-Kooperation für gemeinsames Ziel, gleiche Fähigkeit, positives Ergebnis
-unterstützendes, normatives Umfeld

25
Q
  1. Reduziert Kontakt tatsächlich Vorurteile?
  2. Müssen alle Bedingungen gegeben sein?
  3. Genralisieren Kontakteffekte auf die Gesamtheit der Fremdgruppe?
  4. auch im normalen Umfeld?
  5. Indirekter Kontakt?
A
  1. Ja
  2. Nein, ist aber von Vorteil
  3. Ja
  4. Ja
  5. Ja, zB Bücher, in denen ein Mitglied der eigenen Gruppe Kontakt mit der Fremdgruppe hat
26
Q

Was ist Dekategorisierung und was bewirkt sie?

A

Dekategorisierung heisst, dass durch persönlichen Kontakt die Salienz von Gruppengrenzen verringert wird. Ideosynkratische Informationen sollen mit der Zeit die Nützlichkeit der Gruppe ersetzen und Vorurteile verringern
Differenzierung
Personalisierung
Freundschaft bester Prädiktor für den Abbau von Vorurteilen

27
Q

Warum Neukategorisierung?

A

Neukategorisierung in eine übergeordnete Kategorie soll Vorurteile reduzieren, indem die Fremdgruppe als positiver wahrgenommen wird.
Aber sind Personen bereit, ihre Eigengruppenidentität aufzugeben?

28
Q

Was macht der Kategorisierungsansatz zur Verbesserung von Intergruppenbeziehungen?
Gedanke, und Gefahren

A

Wechselseitige Differenzierung empfiehlt,

  • Gruppenzugehörigkeiten sichtbar zu machen und Distinktheit, aber ergänzende Rollen zuzuweisen
  • Nicht die Kategorienstrukturen verändern, sondern Interdependenzen transformieren, können kompetitiv zu kooperativ

Gefahr: Wahrnehmung und Verhalten wird verzerrt, betonte Gruppenmitgliedschaften können bei Kontakt Angst erzeugen

29
Q

Drei-Phasen-Längschnittmodell Pattigrew 1998

A
  1. Phase Dekategorisierung (persönlicher Kontakt)
  2. Phase soziale Kategorie salient machen (um den positiven Effekt auf die gesamte Fremdgruppe zu übertragen)
  3. Phase Neukategorisierung in übergeordnete Kategorie (maximaler Abbau der Vorurteile)
    Aber: ursprüngliche Gruppenmisgleidschaften werden so leicht nicht aufgegeben
30
Q

Modell duale Identität/duale Kategorie

A

Subgruppe und übergeordnete Gruppe salient, gut für Minderheiten, weniger anpassungsbedingter Stress, weniger Eigengruppenbegünstigung
Aber: genausoviele Vorurteile in der Mehrheitsgruppe

31
Q

Was ist der psychologische Prozess im Intergruppenkontakt und Vorurteilsabbau, warum ist das vielleicht unangenehm?

A

Intergruppenangst: erwartet Kontakt oder erlebt ihn gerade (mit Fremdgruppe): negative Konsequenzen zB Verlegenheit oder Ablehnung

  • verengter Aufmerksamkeitsfokus
  • verzerrte Informationsverarbeitung
  • sowieso eher vermeiden, findet gar nicht statt
  • Abbau von Angst ist zentral für Begegnung
32
Q

Weitere Psychologische Prozesse im Intergruppenkontakt

A

Empathie (Affekt mitfühlend und kognitiv, dh. Perspektivenübernahme)

Und

Neueinschätzung der Eigengruppe (durch BEDEUTUNGSVOLLEN Kontakt mit Fremdgruppen,
Nicht schon an sich überlegen

33
Q

Hypothese des erweiterten Kontakts

A

Nur weil ein Mitglied meiner Gruppe engen Kontakt mit einem Mitglied der Fremdgruppe hat, kann die Einstellung zur Fremdgruppe verbessern

34
Q

Wie baue ich Vorurteile ab?

A

Infos über Fremdgruppe

  • Buchführungsmodell (Sammeln von Infos, die dem Stereotyp nicht entsprechen)
  • Konversionsmodell (einzelne Info die nicht dem Stereotyp entspricht, ändert die Einstellung total)
  • Subtypisierungsmodell (weitere Infos erzeugen Subgruppen, Fremdgruppenstereotyp wird komplexer)

Emphatie-Induktion (Fatsuit)

Geschichten und TV

35
Q

Prinzip-Umsetzungs-lücke

A

Ethnische Gleichheit bedeutet noch nicht ja zu Massnahmen

Besonders: weniger Vorurteile suggerieren weniger Diskriminierung, Massnahmen werden nicht mehr unterstützt

36
Q

Zusammenfassung VL 11

A

Vorurteile werden als negative Einstellung gegenüber einer Fremdgruppe definiert, können aber auch vorgeblich positive Aspekte einer Gruppe betonen.

Personen mit Vorurteilen gegenüber einer Gruppe haben sie oft auch gegenüber weiteren. Rechter Autoritarismus und eine soziale Dominanzorientierung wurden mit Vorurteilen assoziiert. Soziale Normen und der Kontext sind allerdings ebenfalls wichtig.

Kognitive Prozesse können erklären, warum Mitglieder einer Gruppe als gleich wahrgenommen werden und wie sich Vorurteile entwickeln, jedoch sind auch motivationale Prozesse beteiligt.

Intragruppenprozesse können erklären, warum Eigengruppenmitglieder begünstigt werden.

Bedrohungen der Gruppenidentität – Existenzbedrohung, Bedrohung des Selbstwertgefühls, der Werte und Distinktheit einer Gruppe – können Diskriminierung erklären.

Vorurteile können reduziert werden durch Intergruppenkontakt, veränderte Kategorisierungen (z. B. duale Kategorisierung) und den Stereotypen widersprechende Informationen, erweiterten Kontakt oder Empathie und Perspektivenübernahme.