VL5: Operantes Lernen: Bestrafung Flashcards

1
Q

Def Bestrafung

A

Reduktion der Verhaltenswahrscheinlichkeit des Verhaltens, auf welches Bestrafung folgt

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2
Q

Positive Bestrafung

A

Präsentation eines aversiven Stimulus

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3
Q

Negative Bestrafung

A

Entfernen eines positiven Stimulus

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4
Q

Wie effektiv ist Bestrafung ?

A
-laut Thorndike (1911): Spiegelbild zur Verstärkung (aversives Gefühl führt zu dauerhafter Reduktion zukünftigen Handelns)
 laut Skinner (1948): auf lange Sicht geht Verhaltensrate nicht runter, nur kurzfristig (Bestrafung ineffektiv)

Heutzutage: Skinner arbeitete mit relativ milden Bestrafungen, bei stärkerer Bestrafung viel höhere Effektivität ! (vgl. Boe & Church, 1967: Je stärker Bestrafung, desto größer und anhaltender der Effekt; bei sehr starkem Schock, Verhalten praktisch nie wieder)

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5
Q

Prinzipien der Bestrafung vs Prinzipien der Verstärkung

A
  • Intensität: ähnlich wie bei Verstärkung
  • Kontiguität: ja, aber weniger relevant für Lerngeschwindigkeit, mehr relevant für Aufrechterhaltung der Verhaltensunwahrscheinlichkeit
  • Bestrafungsplan: ja, aber anders als bei Verstärkung
  • > man braucht Konsistenz (hohe, feste Quote), intermittierend würde bloß verstärken
  • Generalisierung: prinzipiell ja, aber wie bei Verstärkung begrenzt
  • > nötig: entweder sehr stark bestrafen oder/und konsistent über viele Situationen hinweg
  • Effekt durch Sprache und Kommunikation: Wie bei Verstärkung (verzögert)
  • > bei Menschen als Brücke zwischen Verhalten und Stimulus
  • > verzögerte Bestrafung reduziert Effektivität, aber durch genaue Ankündigung und Erklärung wird Ineffektivität verringert
  • ->besonders wirksam, wenn Bestrafung als gerecht und angemessen empfunden wird
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6
Q

Problem der Bestrafung bzw wenn man diese anwendet

A

Aversive Stimuli können verschiedene Effekte haben
Bsp:
-Martin, 1977: mehr erwünschtes Verhalten durch Furcht vor verbaler Bestrafung als durch Lob, ABER fortan reduziertes Interesse an Aufgaben
-Erlernte Hilflosigkeit (Seligman & Maier, 1967)
-Dweck & Repucci (1973): Übertragung auf schulischen Kontext (unlösbare Matheaufgaben führen dazu, dass Kinder sogar einfache nicht mehr lösen)
-Aggressionen: Zusammenhang zwischen körperlicher Bestrafung bei Kindern und Aggressionen gut bestätigt (kein Kausalschluss)

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7
Q

Erlernte Hilflosigkeit (Seligman & Maier, 1967)

A
  • Hunde in Käfig mit Schockboden
  • Hunde können prinzipiell fliehen (lernen) (Sprung durch Loch in anderen Käfig) (Entfernen eines aversiven Stimulus = negativer Verstärker)
  • > bei naiven/neuen Tieren sehr hohe Lernrate
  • > bei Tieren, die zuvor unausweichlichen Elektroschocks ausgesetzt waren, kein Fluchtverhalten
  • ->auch bei erfolgreicher Flucht kein Lernverhalten

Erklärung: Hunde hatten zuvor gelernt, dass sie hilflos/machtlos sind (erfolgreiches Verhalten ist sinnlos (wird nicht ausgeführt), auch wenn durchaus möglich)

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8
Q

Zusammenhang Aggressionen und körperliche Bestrafung bei Kindern

A
  • Positiver Zusammenhang gut bestätigt
  • Kausalität ungeklärt
  • wichtige Faktoren, die Zusammenhang beeinflussen:
  • -Intensität (relativ zur Angemessenheit)
  • -Kommunikation (für Verständnis der Bestrafung)(“Weil du nicht sollst” vs “Weil es anderen schadet”)
  • -Konsistenz: kreiert Vorhersagbarkeit/Erklärbarkeit ->wenn unvorhersagbar/unerklärlich, warum bestraft, dann starke Nebenwirkungen
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9
Q
Fazit: (Körperliche) Bestrafung kein Segen, aber auch kein reiner Fluch (im Erziehungskontext)
Siehe Baumrind (1991)
A

“Gesündeste” (freundlichste, kopperativste etc) Kinder kommen aus Familien, in denen Eltern Bestrafung (inkl. körperliche Bestrafung) nutzen, um ganz bestimmte Regeln konsistent durchzusetzen, welche durch die Eltern genau und ausführlich erklärt wurden/werden und wenn rel. milde Bestrafungsreize eingesetzt werden, um klare Regeln konsistent durchzusetzen
->dies geschieht in einem Kontext einer bedingungslos liebenden und unterstützenden Familie (bedingungslose positive Wertschätzung)

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