VL3: Konditionierung: Prinzipien, Theorien Flashcards
Welche vier Formen der Kontiguität untersuchte Pavlov ?
1) Konditionierung mit Zeitverzögerung
2) Spurenkonditionierung
3) Simultane Konditionierung
4) Rückwärtsgerichtete Konditionierung
Was fand Pavlov bei der Untersuchung von Kontiguität heraus ?
Konditionierung mit Zeitverzögerung am wirksamsten
- Optimum bei 0.5s Intervall zwischen CS und US
- CS muss als Prädiktor für US dienen, diesen sozusagen vorhersagen (=einen Vorhersagewert haben)
Was fand Rescorla um 1966 heraus ? (Im Bezug auf Kontiguität)
- CS als valider Prädiktor für US
- > Kontingenz (stat. Abhängigkeit) statt räumlich-zeitliche Nähe (Kontiguität)
- math. Kontingenz = p(US|CS) - p(US|-,CS)
- ->Kontingenz notwendig für assoziatives Lernen
Richtungen von Kontingenz (Robert Rescorla, 1968)
- positive Kontingenz (US nur mit CS zuvor) ->exzitatorisch
- “neutrale” Kontingenz (US mit und ohne CS) (zeto contingency) ->leicht exzitatorisch
- negative Kontingenz (US ohne CS; auf CS folgt nicht US) ->inhibitorisch
Was fanden Garcia und Koelling um 1966 heraus ? (im Bezug auf Kontiguität)
- Kontiguität ist nicht hinreichend bzw nicht nötig (sonst würden Ratten bei Experimenten mit Geschmacksaversion nicht nur bestimmte Gerüche/Geschmäcke meiden, sondern auch den Ort + Geschmacksaversion tritt auch bei 24h-Unterschied zwischen CS und US statt)
- ->es kommt auf die spezifische Reizkombi an, die einen gewissen “biologischen adaptiven Wert”(preparedness, Seligman 1970) hat; Kontingenz also nur, wenn dies erfüllt ist
Was fand Kamin 1969 heraus ? (im Bezug auf Kontiguität)
Eine vorherige Konditionierung von CS1 mit US1 kann die darauffolgende Konditionierung von CS2 und US1 blockieren
- > Grund: ein Vorhersagewert (CS) für US entsteht nur, wenn US unerwartet/überraschend war
- > CS1 war bereits ein perfekter Vorhersagewert für US1, weswegen CS2 als weiterer Vorhersagewert für US1 unnötig/redundant wäre
Das Rescorla-Wagner-Modell
- Ausgangspunkt: Kamins Komzept der Überraschung
- statt “Erwartung” einfach “Assoziation)
- Annahme: Stärke der Assoziation V steigt negativ beschleunigt durch Lerndurchgänge (=Änderung der Assoziationsstärke dV sinkt)
Rescorla-Wagner-Modell: Formel
dV = c(Vmax - V)
mit
dV: Änderung d. Assoziationsstärke (Ausmaß des Lernens von einem Durchgang zum nächsten) (Anpassung der Erwartung)
Vmax: Wert, bei dem Ereignisse max. verknüpft sind/wären (absolute Sicherheit)
V: aktuelle Assoziationsstärke (aktuelle Erwartung; vor dem 1. Lerndurchgang laut Def. 0)
c: Lernrate zwischen 0 und 1
–>je überraschender US (also je kleiner V), desto mehr Lernen (also dV)
Wie ensteht Variabilität in der Lerngeschwindigkeit im R/W-Modell ?
Durch c und Vmax, aber hauptsächlich c
- > je größer c, desto schneller wird Vmax erreicht
- > bei c=1: nach 1. Durchgang Vmax erreicht
Das R/W-Modell sagt neben der Akquisition von Assoziationen auch Extinktion vorher - aber wie ?
- Extinktion heißt CS ohne US
- > also Vmax=0
- c per Def pos konstant
- V auch konstant (Lernen geht Extinktion voraus)
- -> durch Vmax = 0 wird dV=c(Vmax-V) negativ (=Extinktion)
Übererwartungseffekt
Organismus erwartet bei Addition von verschiedenen CS mit derselben CR die Summation der einzelnen CR bzw mehr
- ->CS1 + CS2 -> =>2CR
- wenn diese Erwartung nicht zutrifft, Realität also negativ abweicht von Erwartung, dann ensteht Extinktion
- > CS1 und CS2 führen zu schwächeren CR