VL22 Theorien der Befragung Flashcards
Theorien zur Teilnahmebereitschaft
1) Wert-Erwartungstheorie (rational choice): Kosten-Nutzen-Abwägen
2) Heuristik. (nur wenig Zeit und möglichst wenig Aufwand)
3) Sozialer Austausch (Fokus auf entgegengebrachter Handlung anderer Person - Verpflichtung?)
4. ) Handlungstheorie (Verhaltensbezogenene subjektive Normen)
Theorien Antwortverhalten
1) Rational Choice: Kosten-Nutzen einer (falschen) Antwort
Entscheidung basiert auf stabilen gesellschaftlichen Normen, persönlichen Präferenzen
situativen Zielsetzungen, wie z.B. Attraktivität des oder der Interviewer:in
2) Frame-Selection Modell: Situationsdeutung
Befragte Personen reduzieren die Fragesituation in ihrer Komplexität – je nach
Deutung der Situation werden verschiedene Frames zur Beantwortung der Frage
angewandt
› automatisch-spontan (as-Modus): Routinen und Emotionen leiten Antwortverhalten
› reflexiv-kalkulierend (rc-Modus): Abwägung des Antwortverhaltens auf Basis der Rational-Choice Theorie
3) Kognitionspsychologie: Informationsverarbeitungsprozesse–> Phasenmodell
Ablauf Phasenmodell des kognitionspsychologischen
Informationsverarbeitungsprozesses
- Frageverständnis: Was will der oder die Interviewer:in wissen?
- Informationsbeschaung: Was ist für die Beantwortung der Frage alles relevant?
- Urteilsbildung: Was ist meine Antwort?
- Antwort: Welche der Antwortoptionen passt am besten? oder: Wie formuliere ich
meine Antwort?
Fragenverständnis
Semantisches Verständnis: Was bedeutet die Frage?
Pragmatisches Verständnis: Was will der oder die Interviewer:in wissen?
Maxime der Konversationslogik (nach Grice 1975)
Für verschiedene Typen von Fragen werden verschiedene Abrufprozesse aktiviert
Faktenfragen
Kritische Größe ist die Verfügbargkeit von Gedächtnisinhalten: Erinnern Sie
sich daran?
Meinungsfragen: d.h. in
(vorherigen) Fragen wurden Informationen oder Bezugsrahmen aktiviert, die
nun besonders schnell auf Abruf zur Verfügung stehen
Urteilsbildung
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