VL 1: Das Unbewusste Flashcards
Was ist eine Psychoanalyse ?
= anthropologische Wissenschaft, die das Erleben und Verhalten als ein Zusammenwirken von bewussten und unbewussten seelischen Prozessen
erforscht
Was wurde auf der basis der Psychoanalyse entwickelt ?
• eine psychoanalytische Persönlichkeitslehre,
• eine psychoanalytische Krankheitslehre und
• eine psychoanalytische Behandlungsmethode entwickelt
Was strebt die Psychoanalytische Therapie an ?
= streben Veränderungen des Erlebens und
Verhaltens vorrangig durch Einflussnahme auf unbewusste Prozesse an
- > Manifestation des Unbewussten in der therapeutischen Beziehung in Form von
Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand
3 Ebenen der Psychoanalyse nach S. Freud
1) Untersuchungsmethode
2) Psychotherapeutische Methode
3) Gesamtheit psychologischer und psychopathologischer Theorien,
Was ist die Untersuchungmethode ?
= unbewusste Bedeutung von Reden, Handlungen, imaginären Bildungen (Träume, Phantasien, Wahnvorstellungen) herausstellen
• Methode gründet sich hauptsächlich auf die freien Assoziationen des Subjekts
Was ist die Psychotherpeutische Methode ?
= „psychoanalytische Behandlung“
- > auf die Untersuchungsmethode gegründet
Woraus besteht die Gesamtheit psychologischer und psychopathologischer Theorien
= aus den Gegebenheiten der psychoanalytischen Untersuchungsmethode
und den systematisierten Behandlung
Worum geht es beei der Psychoanalytischen begründeten Verfahren ?
= es geht darum an den Ursachen, an den Enstehungs Gründen für die psychische Störungen anzusetzten, da ein großteil unseres Lebens von Unbewussten Einflüssen beeinflusst wird
Das Unbewusste
- > Freud machte das Unbewusste zum Zentralbegriff der psychoanalytischen Theorie und Praxis
- > Ausgangspunkt von Freud: klinische Erfahrungen in seiner psychotherapeutischen Praxis
- > Hypothese: bei Auftreten psychischer Konflikte ängstigende und peinliche Vorstellungen entstehen, die „mit dem Ich unvereinbar“ sind und daher
„verdrängt“ werden
= > Aufdeckung von Verdrängungen, um eine „Wiederkehr des Verdrängten“ zu verhindern
Topografisches Modell: Bewusstsein
= dient als Sinnesorgan zur Wahrnehmung
psychischer Qualitäten
Topografisches Modell: Vorbewusste
= umfasst seelische Inhalte, auf die das
Bewusstsein nicht sofort zugreifen kann, die jedoch auf der Suche
nach Zusammenhängen auftauchen oder einem „einfallen“
Topografisches Modell: Unbewusste („dynamisches“ Unbewusstes)
= ist durch eine „Zensur“ vom
Vorbewussten getrennt und wird als Region der verdrängten Wünsche, Leidenschaften und Fantasien betrachtet, die ins Bewusstsein zurückdrängen
- > Dynamisches: weil er die Entstehung
von Neurosen auf eine unbewusste Konflikt-, Abwehr- und Verdrängungsdynamik zurückführte
Drei-Instanzen-Modell (Trieb Unbewusstes)
• das Es = angeborenen Triebe und den lebensgeschichtlich erworbenen Triebschicksalen
• das Ich = vermittelt zwischen dem Es, dem Über-Ich und der Außenwelt
• das Über-Ich = Sitz von Erfahrungen, die in der Kindheit als Ideale, Moral und Gewissen verinnerlicht wurden
- > Hoherstellenwert bei Freud von unbewussten Ich- und Über-Ich-Anteilen
Was ist das Trieb-Unbewusstes / Verdrängungs Unbewusstes
= wird dem Es, der unbewusste Verdrängungsakt dem Ich und die Zensur dem Über-Ich, insbesondere
dem Ich-Ideal und dem Gewissen zugeordnet
Was ist das Trieb- und Verdängungs Unbewusstes ?
= Wird dem Ich und die Zensur dem Über-Ich, insbesondere dem Ich-Ideal und dem Gewissen zugeordnet
Was sind die Unterschiede Zwischen dem Topografisches Modell und dem Drei-Instanzen-Modell ?
- Topografisches Modell: Frage nach Ausschluss psychischer Kräfte aus dem Bewusstsein
- > Therapeutische Aufgabe: „Bewusstmachen des Unbewussten“
- Drei-Instanzen-Modell: auf die psychischen Funktionen des Ich und sein Verhältnis zu den zwei Gegenspielern ausgerichtet
- > Therapeutische Aufgabe, „das Ich zu stärken”
dynamischen Unbewussten beispiele
= Konzepte des „unbewussten Konflikts“,
der „unbewussten Angst“ und der daraus resultierenden Abwehrmechanismen, der
„unbewussten Fantasie“, des „unbewussten Schuldgefühls“ und generell der
„unbewussten Motive“
- > weitergehende pathogene Wirkungen
Was ist die Psychologie des anderen Sinns?
= Sinnkriterium hat er vom Traum aus auf andere psychische Phänomene wie die Fehlleistung und den Witz übertragen und dann explizit vom „Sinn der Symptome“ gesprochen
- > „ein alternativer, anderer Sinn“ wird zugesprochen
- > Ist eine wissenschaftskonstituierende Voraussetzung der Psychoanalyse
Neuere Unterscheidungen des Unbewussten
- explizit-deklarativen Gedächtnisses
- implizit-prozeduralen Gedächtnisprozesse
Was ist besonders an der explizit-deklarativen Gedächtnisses ?
= Inhalte sind dynamisch organisiert und können bewusst gemacht werden
- > dazu gehören psychische Vorgänge, die ins Unbewusste verdrängt worden sind und in der Therapie als Übertragung in Erscheinung treten
Was ist besonders an den implizit-prozeduralen Gedächtnisprozesse ?
- > können nicht bewusst gemacht werden, da sie keine bildliche oder sprachlichsymbolische
Repräsentanz aufweisen - > in der Therapie spielen explizite Inhalte und prozedurale Modi zusammen, wobei sich der Behandlungsfokus bei zunehmendem Grad an strukturellen Defiziten auf die Seite des Prozeduralen verschiebt
Was ist mit strukturellen Defiziten gemeint ?
= Je früher die Störung erwoben ist, desto schwächer sind die Ich-Strukturellen Fähigkeiten der Patienten ausgeprägt
- > BSP: Impulsteuerung, Affektregulation & Empathie
Woran orientieren sich „implizite Behandlungstechnik“?
= weniger orientiert am Deutungsprinzip als am Prinzip eines entwicklungsfördernden Umgangs mit der therapeutischen Beziehung
- > Beziehungsrepräsentaten: Selbstpräsentanz (Selbst), Objektpräsentanz (andere) & Beziehungsrepräsentanzen (Beziehungen)
- > Erfahrung in der Therapie sammeln die den Früherfhrungen entgegensteht und sich Veränderung entwickelt
Wie unterscheidet man das Vergangenheits- und Gegenwarts-Unbewusstes ?
- Gegenwarts-Unbewusste: wird überwiegend aus deklarativen autobiografischen Gedächtniselementen gebildet und konstituiert sich im Hier und Jetzt
- > Teil seiner Sozialisierung aus dem Vergangenheits- Unbewussten
- Vergangenheits-Unbewusste: durch eine tiefe, bereits in
der Kindheit grundgelegte Verdrängungsschranke vom Bewusstsein abgetrennt. - > Es besteht zum großen Teil aus nicht-deklarativen, impliziten Wissens- und Fühlelementen
Was ist eine Zensur ?
= einen psychischen Mechanismus, der dazu dient, unangenehme oder bedrohliche Inhalte aus dem Unbewussten davon abzuhalten, ins Bewusstsein zu gelangen.
- > Zensur = Unterdrückung
Was ist eine erste Zensur ?
= Zensur zwischen den Systemen Unbewusst und Vorbewusst
• reguliert die Trieb-/ Abwehrkonflikte
Was macht die zweite Zensur ?
= Zensur zwischen dem Vorbewussten und dem Bewussten
• Reagiert auf Schamaffekte und die Gefährdung des narzisstischen Gleichgewichts
• Scham vor Kontrollverlust ist nicht nur eine Angst des Ichs, von Affekten überwältigt zu
werden, sondern auch eine soziale Scham
• Schamaffekt reagiert auf alle Zustände von Hilflosigkeit und Mangel, auf das Gefühl,
nicht geliebt zu werden, böse, dumm, naiv oder lächerlich zu sein
Warum ist die Selbstregulation in der Gegenwart
der Sitzung so wichtig
• schwierig und beschämend für Erwachsene, das Infantile in sich zur Kenntnis zu nehmen
• Tatsache, dass Analytiker*in das Infantile ebenfalls sieht, verstärkt die Scham
- > Bedeutung der zweiten zensur begründet das
Die zweite Zensur, das Gegenwartsunbewusste und das Infantile
= solange die generalisierte Abweisung des Infantilen besteht, ist es für Erwachsene unmöglich, Inhalte aus der infantilen konflikthaften Welt bewusst werden zu lassen !!
- > begründet die Arbeit im Hier und Jetzt und die Deutungsarbeit an den aktuellen Konflikten
- > erst wenn diese erlebt werden können, entsteht ein Raum für die Wahrnehmung und das Verständnis der Affekte und Gefühle
- > Arbeit an der zweiten Zensur = Arbeit an der großen Vermeidung