Konflikte Flashcards
Was sind Konflikte?
= das Zusammentreffen gegensätzlicher
Positionen, der Widerstreit von Motiven, Wünschen
- Äußere Konflikte
- psychodynamisches Verständnis
Was sind Äußere Konflikte?
= bewusst und einer Verarbeitung und Lösung
zugänglich
• der „normale und antinomische Konflikt“ beschreibt das Zusammentreffen unterschiedlicher bewusster Wünsche, Vorstellungen und Werte innerhalb einer Person
• z.B. Wunsch, gut zu essen, versus Motiv, schlank zu bleiben
Welches KOnzept verfolgt das psychodynamisches Verständnis ?
= das Konzept des unbewussten
Konflikts entscheidend
Was sind die Konflikte in der OPD ?
- Abhängigkeit vs. Individuation
- Unterwerfung vs. Kontrolle
- Versorgung vs. Autarkie
- Selbstwertkonflikt
- Schuldkonflikt
- Ödipaler Konflikt
- Identitätskonflikt
Was sind die Zentralen Charakteristika der Konfliktthemen
?
• Das repetitiv-(dys-)funktionale motivationale Muster
• Kern- und Leitaffekte
• Auslösende Situationen
• Übertragungs- und Gegenübertragungsdynamik
Was ist mit dem repetitiv-(dys-)funktionale motivationale Muster gemient?
= Kern des Motivsystems („Worum geht es?“, „Was bewegt diesen Menschen im Inneren?“)
- Skizzierung der prototypischen Bewältigungsmodi
- > unterscheidung: aktiven und passiven Bewältigungsmodi
Was sind die Kern- und Leitaffekte
?
- Kernaffekte:
- > die abgewehrten Affektzustände sind meist unbewusst und früh entstanden
- > die Bewältigungsmodi dienen dazu, die Kernaffekte vom Erleben fernzuhalten
- Leitaffekte.
- > die typischen bzw. häufig anzutreffenden bewusst erlebten Gefühle
- > meist das Ergebnis von Abwehrprozessen bzw. haben Abwehrfunktion, indem sie u.U. dazu beitragen, die Kernaffekte „in Schach zu halten“
Was ist mit Auslösende Situationen gemeint?
= in einer Versuchungs- und/ oder Versagungssituation wird das Konfliktthema
aktualisiert und/oder verstärkt
- Bsp Versuchungs: Bei Selbstwertptobleme eine Situation erleben wo man super ist
- Bsp Versagens: befürchtung einer Kränkungserfahrung
Was ist die Übertragungs- und Gegenübertragungsdynamik?
= Konflikte und die dazugehörigen motivationalen Bündel und ihre Affekte verdeutlichen sich in der Untersuchungssituation in Übertragung und
Gegenübertragung
Was sind die zentralen Motive von Abhängigkeit vs. Individuation?
- zentrale Motive:
1. Streben nach Affiliation (interpersoneller
Annäherung)
2. emotionaler Sicherheit und Halt gebender Beziehung
3. Individuation und Verselbständigung
• bei gelungener Entwicklung: Sich-binden-Können und Allein-sein-Können
• bei misslingender Entwicklung: Ängste vor Trennung oder Ängste vor zu großer Nähe/ Verschmelzung
definition Abhängigkeit vs. Individuation
= Existenzielle (Un-)Abhängigkeit von Beziehung
im Allgemeinen und weniger Ausgestaltung von
Motiven innerhalb Beziehung
Was passiert bei dem aktiven Bewätigungsmodus bei der Abhängigkeit vs. Individuation?
• forcierte (erzwungen) emotionale Distanzierung im Kontakt zu anderen im Sinne einer kontraphobischen
emotionalen Pseudounabhängigkeit als Schutz vor befürchteter „Verschmelzung“
• Kampf um Eigenständigkeit und Unabhängigkeit („Ich brauche niemanden“) (Allein-seinMüssen)
Was passiert bei dem Paasiven B.Modus bei der Abhängigkeit vs. Individuation
?
• forciertes Anklammern, Bestreben zur Herstellung sehr enger und Sicherheit gewährender Beziehungen (fast) um jeden Preis (Unterwerfung, Fürsorge, Kontrolle, Anklammern mit teils aggressivem Einfordern)
• Selbstwahrnehmung von Unsicherheit und Bedrohung („Ohne dich kann ich nicht leben“)
(Zusammen-sein-Müssen)
Was sind die Kern- und Leitaffekte bei der Abhängigkeit vs. Individuation?
• Kernaffekt: existenzielle, subjektiv nicht erträgliche Angst vor Trennung bzw. vor
Verschmelzung
• Leitaffekt: starke Angst (passiver Modus), starke Aversion (aktiver Modus)
Was ist die Auslösesituationen im Abhängigkeit vs. Individuation
Konflikt ?
• Aktiver Modus: ungewollte emotionale Nähe
- Bsp: bei Geburt eines Kindes („Vor der Geburt hätte ich ja jederzeit gehen können“)
• Passiver Modus: der reale oder befürchtete Verlust des Partners bei zuvor extrem abhängigen und nahen Beziehungen („Ohne Beziehung kann ich nicht sein“)
Welche Übertragungs- und Gegenübertragungsdynamik kommt bei Abhängigkeit vs. Individuation zum Vorschein ?
- Passiver Modus:
• Übertragung: übermäßiges Anklammern, Einfordern von Terminen und Nicht-lösenKönnen
• Gegenübertragung: Gefühle von Sorge und Verantwortung mischen sich mit
Befürchtungen vor überstarken Nähewünschen und Bestrebungen der Vereinnahmung - Aktiver Modus:
• Übertragung: Tendenz, sich nicht auf Behandlung einzulassen, keine Gefühle zu erleben und durch ständige Terminprobleme nicht präsent zu sein
• Gegenübertragung: kaum Verantwortungsgefühl, wenig Bedürfnis der Fürsorge und des Schutzes; abgewehrte Abhängigkeitswünsche von Pat. können dennoch spürbar werden
Was ist das zentrale Motive von Unterwerfung vs. Kontrolle
?
= ein Mindestmaß an Kontrolle und Sicherheit über sich selbst und die wichtigsten Belange der Umwelt
- gelungene Entwicklung: sicher verankertes Selbstwirksamkeitserleben
- > situative Kontrolle ausüben als auch Kontrolle abgeben und sich hingeben und unterordnen,
ohne dies als Unterwerfung zu erleben
- misslingende Entwicklung: defizitäre Selbstwirksamkeitserfahrungen
- > Hilflosigkeit in Beziehungen
Was passiert beim dem aktiven Modus der Bewältigungsmodi bei Unterwerfung vs. Kontrolle
?
• durch aggressives Dominanzstreben wird versucht, Kontrolle niemals abzugeben
• Macht- und Dominanzstreben dient der Abwehr der Angst, selbst bestimmt zu werden
• konstruktive Kritik, abweichende Vorschläge und Eigenständigkeit anderer können eine
Bedrohung darstellen und aktivieren Angst vor Fremdbestimmtheit, sodass es interaktiv
schnell zu „Machtkämpfen“ kommt
Was passiert beim dem passiven Modus der Bewältigungsmodi bei Unterwerfung vs. Kontrolle
?
= passiv-aggressive Unterwerfung
• Selbstwahrnehmung von Einflusslosigkeit
- > man muss „Bestimmtwerden“ ertragen, sich der
„Willkür der Mächtigen“ beugen und sich fügen
• Hilflosigkeit und Ohnmacht wird durch passiv-aggressives Verhalten oder durch „Pochen“ auf unumstößliche Regeln begegnet
• Verharren in untergeordneter Position als Schutz gegen Durchbrechen lebenslang angestauter Aggressionen
Was sind die Kern- und Leitaffekte bei der Unterwerfung vs. Kontrolle?
• Kernaffekt: subjektiv nicht erträgliche Hilflosigkeit
• Leitaffekt: Ärger, Trotz bis Wut und Angst vor Unterwerfung bzw. Hingabe bei drohendem
Ausgeliefertsein, Machtlust (aktiver Modus), Unterwerfungslust (passiver Modus)
Was sind die Kern- und Leitaffekte bei der Unterwerfung vs. Kontrolle?
• Kernaffekt: subjektiv nicht erträgliche Hilflosigkeit
• Leitaffekt: Ärger, Trotz bis Wut und Angst vor Unterwerfung bzw. Hingabe bei drohendem
Ausgeliefertsein, Machtlust (aktiver Modus), Unterwerfungslust (passiver Modus)
Was sind die Kern- und Leitaffekte bei der Unterwerfung vs. Kontrolle?
• Kernaffekt: subjektiv nicht erträgliche Hilflosigkeit
• Leitaffekt: Ärger, Trotz bis Wut und Angst vor Unterwerfung bzw. Hingabe bei drohendem
Ausgeliefertsein, Machtlust (aktiver Modus), Unterwerfungslust (passiver Modus)
Welche Auslösesituationen gibt es bei der Unterwerfung vs. Kontrolle?
= Erfahrungen von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein
durch einen „mächtigen anderen“
- > rufen aktiven Impuls hervor, eigene Selbstwirksamkeit „mit allen (Macht-)Mitteln“ zu verteidigen
• Aktiver Modus: Angst vor Sich-unterordnen-Müssen bis hin zur Versklavung
• Passiver Modus: wenn sich andere nicht an hochbesetzte und vermeintlich unumstößliche
Regeln halten oder wenn sie selbst in eine „mächtige“ Position geraten
Was gibt es für eine Übertragungs- und Gegenübertragungsdynamik bei Unterwerfung vs. Kontrolle?
= Tendenz Regelungen des Therapiesettings bestimmen zu wollen oder affekte nur kontrolliert in die therapie einzubringen (Übertragung)
- > bei nicht verstehen der Übertragung: sekundärer Ärger und Ablehnung
• Unterwürfiges Übertragungsangebot
Was ist ein Unterwürfiges Übertragungsangebot?
= überangepasstes Verhalten entspricht keiner wirklich entspannten Beziehung
- > weil Pat. entweder darauf wartet, zu beweisen, dass er*sie recht hat (indirekte Kontrolle)
und/oder unbewusst versucht, die Rollen umzukehren (geahnter Ärger/ „Rachegefühle“)
- passive, zu fügsame Beziehungsgestaltung von Pat. kann therapeutische Arbeit völlig zum Erliegen bringen (wodurch Pat. sich wiederum wirksam erleben kann)
Was ist das zentrale Motiv bei Versorgung vs. Autarkie?
= Bedürfnis nach emotionaler Versorgung und Geborgenheit
- gelungene Entwicklung:
• Geben und Nehmen haben innere Selbstverständlichkeit und Ausgewogenheit, ohne
ständige Befürchtung, zu wenig zu bekommen oder zu viel zu verlangen bzw. nicht genug zu geben
• in der Lage, von anderen gut versorgt zu werden wie auch sich selbst und andere gut
zu versorgen
- misslungen:
• schier unstillbare Bedürftigkeit oder andererseits als ein übermäßiges Geben, eine Aufopferung bis hin
zur Selbstausbeutung für andere ohne Rücksicht auf die eigenen Bedürfnisse