Übertragung & Gegenübertragung Flashcards
Was ist übertragung ?
= biquitäres Phänomen (Überall auftretent) und gleichzeitig ein zentraler Aspekt psychoanalytischer Therapie
- > unbewusste Konflikte, Beziehungsmuster und Repräsentanzen manifestieren sich in der Übertragungsbeziehung zum*zur Analytiker
ubiquitäres Phänomen
= jede zwischenmenschliche Beziehung und v.a. jede therapeutische Beziehung kann
durch Gefühle, Gedanken, Erwartungen und Verhaltensweisen beherrscht sein, die
allein aus der aktuellen interpersonellen Interaktion nicht erklärbar sind
- > als Wiederholungen früher Beziehungsformen verstehbar
Wodurch sind Übertragungsphänomene gekennzeichnet
= Rigidität
= > Patient*innen konstruieren verzerrend die an sich vieldeutige Realität der therapeutischen Beziehung unter Gesichtspunkten der Merkmalsähnlichkeit mit
frühen Bezugspersonen
- gefühlshafte Einstellungen und Verhaltensmuster werden in zahlreichen interpersonalen Situationen unbewusst wiederholt
Definition von sandler von übertragung
= eine Übertragung ist „eine spezifische Illusion, die sich in Bezug auf eine andere Person einstellt und die ohne Wissen des Subjekts in einigen ihrer Merkmale eine Wiederholung der Beziehung zu einer bedeutsamen Figur der eigenen Vergangenheit darstellt“
Was gibt es für verschiedene Übertargungsbeziehungen ?
- „Übertragung“/ „Übertragungsbeziehung = Übertragung auf Therapeut*in
- „Außen-Übertragungsbeziehung“ = Übertragungsphänomene auf andere Personen (Drittperson)
Was geschah bei Anna O. – Josef Breuer?
= entwickelte während der Analyse bei Josef Breuer eine
Scheinschwangerschaft und „in einer wahnhaften Geburtsszene
phantasiert, das Kind von Herrn Doktor komme nun“
• „in konventionellem Entsetzen ergriff er [Breuer] die Flucht“ (Brief von Freud an Zweig, 1932)
Was geschah bei Sabina Spielrein – C.G. Jung
= durch misshandlung des vater präferenz für gewalt beim Sex
= > Freud verstand, dass sich die Übertragungsphantasien zwar auf ihn richteten, andererseits aber
einer Person aus der Geschichte von Pat. galten
Konzept von der Gegenübertragung
= Emotionale Antwort auf den Übertragungsentwurf der Patientin
- > defensives Konzept von der Gegenübertragung: die Gegenübertragung „niederhalten”
Was sagt die Metapher von der Spiegelplatte aus ?
= nur das wiedergibt, was auf sie projiziert wird
- > sehr rigide Auffassung von der Abstinenz
- > Heutzutage nicht möglich
Was forderte Paula Heimann ?
= Gegenübertragung als Quelle der psychoanalytischen Erkenntnis zu nutzen anstatt sie zu vermeiden
Gegenübertragung als Messinstrument:
= Übertragung von Pat. zu erfassen, d.h. innere Antwort registrieren und für das Verständnis der Übertragung auswerten
Gegenübertragung als Verwendung:
= Übertragung nicht nur „Irrtum“, sondern kommt
auch darin zum Ausdruck, dass Patientinnen ihre Therapeutinnen in einer bestimmten Weise für sich verwenden
= > Versuch, Analytikerin genau zu jener Antwort zu bewegen, die ersie sich immer gewünscht oder gefürchtet hat
- Alltagsbeispiel „Fishing for Compliments“: ein innerer Konflikt wird in einen äußeren Dialog verwandelt
• der junge Mann verfolgt ein sehr hohes Ich-Ideal, vor
dem er sich klein und nichtig fühlt
• den inneren Widerspruch von „Einerseits möchte ich
großartig sein, aber andererseits fühle ich mich
minderwertig“ kann er nicht gut in sich aufbewahren
- > er externalisiert die eine Hälfte: Indem er sich selbst
herabsetzt, verführt er seine Freunde dazu, ihn umso
mehr zu loben
- > er verwendet also seine Freunde, um das zu hören,
was er sich selbst nicht recht glauben kann
- > so hat er einen inneren Konflikt in einen äußeren
Dialog verwandelt
= Alltagsbeispiel „Fishing for Compliments“
- > Psychodynamik der Situation
Was besagt die Ko-Konstruktion ?
= Bei der Gegenübertragung gestaltet auch Analytiker*in den Beziehungsprozess in der Psychotherapie
= > Pflicht, unsere Mitwirkung in der therapeutischen Beziehung zu kontrollieren und zu analysieren
Wie betrachtete Freud die Übertragung ?
= die Übertragung quasi kausal verursacht, als ein
„Irrtum“, der sich immer wieder und so lange wiederholt, wie er unbewusst bleibt
- Ziel: das Unbewusste (auch) in der Übertragung
bewusst zu machen
- > unbewusste Motive wirken wie Ursachen, denn weil wir sie nicht bewusst erleben, können wir auch nicht über sie verfügen