Virale Leberentzündung Flashcards
Hepatitis-B - Epidemiologie
Was sind die Übertragungswege!
Übertragungswege: 1. Venerisch 2. Parenteral 3. Perinatal (3.Trimenon > 80% Transmission, dann 90% Chronifizierung!)
Nenne alle Erreger der viralen Hepatitis!
- Hepatitis A (nur akut)
- Hepatitis B (akut und chronisch)
- Hepatitis C (akut und chronisch)
- Hepatitis D (nur zusammen mit Hepatitis B)
- Hepatitis E (nur akut)
- Weitere akute Formen: CMV, EBV
Hepatitis-B (HBV)
Nenne alle 5 wichtigen Labor-Abkürzungen und ihre grobe
Funktion!
1.
Hepatitis B Surface Antigen (HBsAg):
Zeigt die Infektion an
Chronische Hepatitis B (CHB)
-> HBsAg positiv für > 6 Monate
2.
Hepatitis B Envelope Antigen (HBeAg):
Korreliert oft mit der Höhe der HBV-DNA
3.
Hepatitis B Core Antigen (HBcAg):
Antikörper gegen HBcAg zeigen an, ob Kontakt mit dem HBV besteht oder jemals bestand
4.
HBV deoxyribonucleic acid (HBV DNA):
Genom des Virus, zeigt die Replikation des Virus an
5.
HBeAg-negative CHB („präcore-Mutante“) (e-CHB)
- HBeAg negativ
- anti-HBe positiv aber HBV-DNA >104-5 cop/ml
Akute Hepatitis B - Diagnostik
Wie ist der klassische Laborverlauf?
Beginn des Laborwerteanstiegs nach ca. 4 Wochen
Symptome zwischen der 10. - 20. Woche
- Nach 4 Wochen steigt HBsAg an
(Verlauf Bogenförmig und geht nach der 24 W auf null) - Zwischen der 4 und der 12 Woche ist HbeAg nachweißbar
- Ab der 6. Woche steigen Total Anti-HBc und IgM Anti-HBvc
parallel an
- Nach der 12. Woche ist das Maxima erreicht, wobei
Total Anti-HBc nicht mehr sinkt und gen unentlich hoch
bleibt
- IgM Anti-HBc geht steil bis zur 32. Woche auf null - Anti-HBs steigt erst ab der 32. Woche und ist selbst nach der
- Woche noch signifikant hoch
- Anti-HBe zwischen der 12. - 100. Woche
Chronische Hepatitis B - Diagnostik
Bis wann ist es akut und bis wann ist es chronisch?
Wie sind die Laborwerte?
Akut bis 6 Monate und chronisch bis Jahre
- Ab 2 Wochen HBsAg anstieg
- Maxima ab der 10. Woche und sinkt nicht mehr
- HBeAg ist nach ca. der 6 Woche nachweisbar und bleibt bis
Jahre zu erkennen, bis dann… - Anti-HBe nach Jahren nachzuweisen ist
- HBeAg ist nach ca. der 6 Woche nachweisbar und bleibt bis
- Ab der 6 Woche steigen IgM-Anti-HBc und Total-Anti-HBc parallel
an - Ab der 10. Woche ist der Titeranstieg nicht mehr gleich und
ab der 16. Woche sind die Maxima erreicht - Total-Anti-HBc bleibt auf seinem (höheren) Maxima konstant
- IgM-HBc sinkt wird bis zur 36. Woche auf null
- Ab der 6 Woche steigen IgM-Anti-HBc und Total-Anti-HBc parallel
Chronische Hepatitis B - Diagnostik
Welche Untersuchungen beinhaltet das Screening?
Screening nur HBsAG und Anti-HBc:
- HBs-Antigen (Infektiosität)
- Anti-HBc (Kontakt mit HBV)
- Anti-HBs (zeigt Immunität an)
Chronische Hepatitis B - Diagnostik
Wann macht man weitere Untersuchungen nach dem Screening?
Wenn HBs-Antigen positiv:
- HBe-Antigen,
- anti-HBe
- HBV-Viruslast (HBV-Genotyp)
- (Leberbiopsie)
Hepatitis - klinischer Verlauf
Beschreibe den klinischen Verlauf einer HB-Infektion mit allen Möglichkeiten!
Hepatitis B Infektion:
- 33% symptomatisch
- 66% asymptomatisch
- —>
1. 90% Ausheilung
2. < 5-10% Chronisch
3. < 1% Fulminant
—> Bei Ausheilung oder Fulminant gibt es keinen weiteren Verlauf
Chronisch:
- hochreplikative HB mit ausgeprägter Entzündungssymptomatik
- -> Leberzirrhose zu 20-30% -> Hepatozelluläres CA
- -> oder selten direkt Hepatozelluläres CA
- Niedrig-replikative Hepatitis B mit geringer bis leichter
Entzündungsaktivität
–> Leberzirrhose und Hepatozelluläres CA sind beide
unwahrscheinlicher
Chronische Hepatitis B -‐Therapieziele
- Was ist das ultimative Therapieziel?
- Was sind weitere Therapieziele?
- Ultimatives Therapieziel:
- HBs-Serokonversion - Weitere Therapieziele:
- HBe-Serokonversion (dauerhafte Virussuppression ohne Med.)
- Virussuppression mit Medikation
- Verhinderung von Zirrhose und HCC
Chronische Hepatitis B -‐Therapieziele
Bedeutung der HBV-Virämie
Womit korreliert die Virämie? Welcher Wert sagt über die Virämie
aus?
- Das Risiko für die Entstehung von Leberkrebs korreliert mit der
Höhe der HBV-DNA (Virämie) - Die Progression zur Leberzirrhose korreliert mit der Höhe der
HBV-DNA (Virämie), unabhängig vom HBe-Ag Status und der
Höhe der ALT
Hepatitis B - Therapiearten
Welche Therapie gibt es?
Interferon-Alpha: Z.B. PEG-Interferon Alpha
—> 48 Wochen Therapie!
Nucleosid- Analoga: HBV-Polymerasehemmer
—> Als Dauertherapie
Hepatitis B - Therapiearten
Was sind die Vorteile und Nachteile der Medikamenten?
(PEG)-INTERFERON ALPHA
Vorteile: • HBs-Serokonversion bis zu 10% • HBe-Serokonversion bis zu 50% bei HBV-Genotyp A • Keine Resistenz • Definierte Therapiedauer
Nachteile:
• Nebenwirkungen, Kontraindikationen (z.B. fortgeschrittene
Leberzirrhose)
• Geringe Effektivität bei hoher HBV-DNA und geringer Aktivität
(ALT)
HBV-Polymerasehemmer (Nukleos(t)id-Analoga)
Vorteile: • Hohe antivirale Potenz • Kaum Nebenwirkungen • Bei Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose einsetzbar (engmaschige Kontrolle)
Nachteile:
• Resistenzentwicklung möglich
• Nach Absetzen häufig Relapse
• Oft langjährige Therapie notwendig
Hepatitis D
- Was für eine Art Virus ist der HDV?
- Was ist die Voraussetzung für HDV?
- Wie wird der Virus Übertragen?
- Wie erfolgt die Diagnostik?
- Was macht man für Prophylaxe?
- Wie erfolgt die Therapie?
- RNA-Virus, zytopathogen
- Ko- oder Superinfektion bei Hepatitis B
- Parenteral, Sexuell, Perinatal
- Anti-HDV, HDV-RNA
- Hepatitis B Impfung!
- wie Hepatitis B (schlechte Ansprechrate)
Hepatitis C - Übertragung
Wie wird es Übertragen?
Transfusionen, Blutprodukte (bis 1992 in Europa, immer noch in Entwicklungsländern! )
i.v. Drogen
Operationen, Nadelstichverletzung, Tätowierungen
Sexualverkehr (selten)
Hepatitis C - Verlauf
Beschreibe den Verlauf und die Möglichkeiten!
Hepatitis C
->
akute Infektion (0-6 Monate)
- >
- Ausheilung (20-50 %)
- >
- Chronizität 50-80 %
Chronizität 50-80 %
- >
- normale Transaminasen 20-40 %
- > geringe Fibrose 33%
- > selten mittlere
- normale Transaminasen 20-40 %
- >
- erhöhteTransaminasen 60-80 %
- > geringe Fibrose 33%
- > mittlere Fibroserate 33%
- > hohe Fibrose 33%
- erhöhteTransaminasen 60-80 %
Besonders aus der mittleren und hohen, selten auch aus der geringen Fibrose, entwickelt sich später eine Leberzirrhose 20-30 %, 1-4% pro Jahr!
Aus der Leberzirrhose wird entweder
- Dekompensation
- Hepatozelluläres Karzinom
Hepatitis C - Verlauf
Wie unterscheidet sich der Verlauf beim akuten und beim chronischen Hepatitis C?
Akute Hepatitis C:
- HCV core Ag
- HCV RNA
- anti-HCV steigt an und sinkt nicht
- ALT steigt und sinkt gegen null!
Chronische Hepatitis C - HCV RNA - Anti-HCV steigt und sinkt nicht - ALT steigt und sinkt aber nicht gegen null sondern steigt und sinkt zackenartig weiter!
Hepatitis-C-Diagnostik
Beschreibe, wann man welche Diagnostik macht!
Erste Diagnostik:
- Verdacht auf Akute HCV bzw. Immunsuppression
—-> HCV-RNA-PCR
oder
- Verdacht auf HCV-Infektion
—-> EIA: anti-HCV, wenn positiv dann -> HCV-RNA-PCR
- Wenn HCV-RNA-PCR positiv:
Replikative HCV
- ->
- Wenn keine Therapie möglich: Kontrollen (Sono, AFP, ggf. Biopsie)
- Wenn Therapie möglich: Quantitative
- HCV-RNA-PCR
- HCV-Genotyp Ggf.
- Biopsie
Hepatitis C - Genotypen
- Warum sind die Genotypen wichtig?
- Hepatitis C - Genotypen sind für Therapiedauer wichtig
Hepatitis C - Therapie
Welche Therapiearten gibt es?
- Peg-Interferon alfa-2a als Fertigspritze
- Peg-Interferon alfa-2b als PEN
- Ribavirin als Tabletten
- Ribavirin als Kapseln
Hepatitis C - Therapie
Beschreibe die Therapie nach Genotyp!
HCV-Genotyp
1. HCV-Typ 2/3 -> PegInterferon plus 800 mg Ribavirin für 24
Wochen
–> ca. 80-90% Ansprechraten
2. HCV-Typ 1 (4,5,6)
-> HCV-RNA quant. zur Woche 12: ≥ 2 log Abfall
-> PegInterferon plus 1000-1200 mg Ribavirin für 48 Wochen
–> ca. 40-45% Ansprechraten
Hepatitis C – Individualisierte Therapie
1. Hepatitis C – Genotyp I! Was gibt man?
NS3-Serinproteaseninhibitoren Telaprevir und Boceprevir in Kombination mit PEG-Interferon und Ribavirin
• Beide Proteaseninhibitoren führen beim Genotyp I sowohl bei
therapienaiven als auch bei Nicht-Ansprechern oder Relapsern zu
SVR-Ansprechraten von bis zu 80%
• Voraussichtlich ist die 24 Wochen-Therapie der 48 Wochen-
Therapie nicht unterlegen
• Zusätzliche Kosten: ca 5000 € pro Monat