Umweltmikrobiologie Flashcards
Archaea
- Zellwand: Membran und S-Schicht => Pseudomurein (Kette aus alternierenden N-Acetylglucosamin und N-Acetyltalosaminuronsäure-Einheiten)
- > Esterbindung und Isoprenoide als hydrophober Kern verzweigt und stabiler als FS
- > enthalten sn-Glycerin-3-phosphat
-S-Schicht: Proteinmembran, monomolekular, besitzen Fähigkeit der Selbstorganisation
Wachstum und Temperatur der Archaea
- psychrophil (4°C)
- mesophil (39°C)
- thermophil (60°C)
- hyperthermophil (88°C bis 106°C)
Hyperthermophile Bakterien Eigenschaften
- wachsen bei 80°C oder darüber
- maximales Wachstum bei ca 113°C
- überwiegend Archaea (va Crenarchaeota -> streng anaerober, aerobar oder fakultativ anaerober oft chemolithoautotropher Schwefel Stoffwechsel)
Hyperthermophile Bakterien Beispiele
- methanopyrus kandleri: produziert Methan: 4H2 + CO2 -> CH4 + H2O
- ferroglobus: eisenoxidierend, chemolitho-autotroph
- thermoproteus: chemolithotroph (H2 +S0 -> H2S)
auch chemoorganotroph-> S0 Elektronenakzeptor - pyrodictium: chemolitotroph
- thermophile Eubakterien: thermus aquatics (produziert thermostabile DNA Polymerase) und aquifex pyrophilus (O2 -> H2O)
Psychrophile Bakterien Habitate und Organismen
- Habitate: alpine/polare Regionen
mit Temp von min -5 bis max 20 - Mikroorganismen:
- Bakterien
- Archaea
- Pilze
- Mikroalgen
Psychrophile Bakterien Salzkonzentrationen
- nicht halophil (E.coli -> keine Natriumionenkonz.)
- halotolerant (staphylococcus aureus)
- halophil (vibrio fischeri)
- extrem halophil (halobacterium salanarum, allgemein: Halobacterium & Natronobacterium)
Azidophile Bakterien
Thiobacillus ferrooxidans, Sulfolobus, Thermoplasma
-> mikrobielle Erzeugung: Kupfergewinnung -> Oxidation mit anschließender Reduktion
=> Bakterium nutzt unterschiedliche Wasserstoffpumpen zB O2, Fe2+ oder Schwefel. Ist Bakterium aerob finden mehr Oxidations- ist es anaerob mehr Reduktionsprozesse statt
Anwendungsmöglichkeiten für Extremophile
- Thermophile haben Amylasen, Xylanasen, Proteasen und DNA-Polymerasen und sind daher einsetzbar in Lebensmittelindustrie, zum Waschen und in Gentechnologie
- Psychrophile haben neutrale Proteasen, Amylasen, Lipasen, mehrfach unges. FS und “ice-protein” sind einsetzbar in Käse- und Molkeherstellung, bei Detergentien, Arzneimitteln, künstl. Schnee
- Azidophile können Schwefel oxidieren und werden für Entschwefelung von Kohle gebraucht
- Alkaphile haben Proteasen, Amylasen, Lipasen, Cyclodextrine und Antibiotika und werden daher für Detergentien und zur Stabilisierung von flüchtigen Verbindungen und für Arzneimittel benötigt
- Halophile haben Carotin, Glycerol, “kompatible Solute”, Membranen und werden als Farbstoff und für Arzneimittel verwendet
Auswirkung der Temperatur auf Zelle
- Minimum: Membrane gelieren; Transportprozesse zu langsam für Wachstum
- Zunahme: enzymatische Reaktionen nehmen an Geschwindigkeit zu
- Optimum: enzymatische Reaktionen finden mit maximaler Geschwindigkeit statt
- Maximum: Denaturierung der Proteine, Zusammenbruch der Cytoplasmamembran (zu flüssig); thermische Lyse
Temperaturanpassung der Membran
Membranfluidität ist temperaturabhängig.
Niedrige Temperaturen: noch in Bewegung
Hohe Temperaturen: noch stabil (Hopanoide)
Wie wird die Hitzestabilität vermittelt?
Wie FS miteinander verbunden sind -> Ether hitzestabiler als Ester
Hitzestabilisierende Faktoren bei Proteinen
- hydrophober Kern
- dichte Packung der Atome im Molekül
- wenige/keine loops an Oberfläche
- kürzere AS Ketten
- höhere Anzahl elektrostatischer Ww
- Hsp (Chaperone) helfen!
-> DNA/RNA: viel GC (stabilere Bindung)
Kältestabilität
- cold shock Proteine
- polare AS für Flexibilität
- mehr alpha Heilces als beta-Faltblätter
- tiefe Temperaturen = höhere Salzkonzentration => halotoleranz durch kompatible gelöste Substanzen
- ungesättigte und verzweigte FS in Membranlipide
- exopolymere Substanzen
- Oxidationsschutzmittel (Katalanen, Peroxidasen)
Leben im Öl - limitierende Faktoren
- Temperatur
- Salz
- pH und Verfügbarkeit von Elektronendonoren und -akzeptoren
Wer kann in Öl leben?
-> mesophile, thermophile, Sulfat-reduzierende Bakterien größtenteils halotolerant mit Temp. Optimum bei 30-75°C
oder
-> mesophile, thermophile, methanogene Bakterien
schwach halotolerant mit Temp. Optimum bei 35-65°C