Parasiten Flashcards
Parasit
Lebewesen, das dauerhaft/vorübergehend auf/in einem andersartigen Lebewesen lebt und dieses schädigt
Parasitose
durch Parasiten ausgelöste Infektion/Infestation
Ektoparasiten
leben auf Oberfläche des Wirts -> können Vektoren darstellen
Endoparasiten
leben in Wirtsinneren
a) extrazellulär (guardia auf Darmepithel)
b) intrazellulär (Malaria in Hepato-/Erythrozyten)
Einteilung von Parasiten:
- Ektoparasiten = Insekten & Spinnen
- Helminthen = parasiäre Würmer
- Protozoa = Einzeller
Warum sind Parasiten so erfolgreich?
- Massenproduktion von Nachwuchs
- Zwittrigkeit
- Parthenogenese -> Eier schon vorangelegt
- Persistent Strategie -> Parasit bleibt möglichst lange auf Wirt
- starke Spezialisierung
- Fortpflanzungsselektion
- Koevolution
- schonende Wirtsnutzung
- “Red-Queen-Hypothese”
Lebenszyklen von Parasiten - Wirte und Übertragungen
- Endwirt: hier sexuelle Vermehrung
- Zwischenwirt: asexuelle Vermehrung/ Entwicklung
- Generationswechsel: Wechsel zwischen verschiedenen Fortpflanzungsmodi
1. direkte Übertragung: monoxen (nur ein Wirt)
2. zyklische Übertragung: diheteroxen (zwei Wirte) und triheteroxen (drei Wirte) -> insg. hat zyklische Übertragung eine höhere Effizienz
Übertragungswege
- oral: oral alimentär oder faeco-oral
- perkutan (zB Zerkarien)
- Vektoren: zyklisch alimentär
- horizontal (direkte Übertragung von Wirt zu Wirt)
- vertikal (von Mutter auf Kind): konnatal oder diaplazentar
- Zoonose
Unterscheidung Ektoparasiten
- stationär (= ständiger Kontakt mit Wirt)
- temporär (= Aufsuchen Wirt bei Nahrungsaufnahme)
Ektoparasiten - Fleckfieber
- Kleiderlaus überträgt Bakterium Rickettsia prowazeki
- Anthropologe = Besiedlung nur beim Menschen
- lösen Fleckfieber aus (engl. Typhus)
Ektoparasiten - Krätze
- Grab- bzw Krätzmilbe
- lebt in Haut: Milben bohren sich in oberste Hornschicht bis zum Rand der Epidermis und legen Eier & Kot ab
- Infestation! Population stirbt allerdings nach 100 Tagen
- Norwegian crusted scabies
Ektoparasiten - Pest
- Rattenfloh überträgt Bakterium Yersinia pestis
- nekrotisches Gewebe
Ektoparasiten - Tick-borne disease
- Zecken
- Bakterien:
1. Borrelia burgdorferi löst Lyme-Borreliose aus
2. Rickettsia rickettsii löst Rocky Mountain Fleckfieber aus - Viren:
1. Krim-Kongo-Fieber-Virus löst Krim-Kongo-hämorrhagisches Fieber aus
2. FSME Virus löst Frühsommer Meningoenzephalitis aus
Helminthen
- Endoparasiten
- parasitäre Würmer
- phylogenetisch teils sehr unterschiedlich
- Arten: Nematoden (Fadenwürmer); Trematoden (Saugwürmer) und Cestoden (Bandwürmer)
DALYs
und
Folgen einer Helminthen Infestation
DALYs = disability-adjusted years DALYs = YLL (years of life lost) + YLD (years lived with disease/disability)
Folgen:
- Mangelerscheinungen
- Gewebsschädigung
- Wahrnehmungsstörung (& Konzentrationsstörungen -> Bildungsdefizit)
- Darmverschluss/Rektumprolaps
Endoparasiten - Bandwürmer - Morphologie
- Segmente = Proglottiden (Aneinanderreihung dieser formt Bandwurm)
- Neodermis: Ausbildung einer sekundären Körperhülle beim Eindringen in Wirt, Mesodermzellen verschmelzen hierbei miteinander (syncystium)
- Neodermis on Mikrovilli und Mikrotrichen besetzt -> Nahrungsaufnahme
- Hermaphrodit (Zwitter): je weiter hinten, desto älter und reifer sind Proglottiden - werden mit Eiern abgeworfen
Endoparasiten - Bandwürmer - Krankheit
Echinokokkose (Fuchs/Hundebandwurm)
- zystische Echinokokkose ausgelöst durch echinococcus granulosus
- alveoläre Echinokokkose ausgelöst durch echinococcus multiocularis => kleiner Fucksbandwurm (Larve in Leber- Knospung- Leber wird nekrotisch)
Was ist eine Zyste?
- Äußere Schicht
- Keimschicht
- Brutkapseln enthalten unreife Larven -> bei Verschleppung systemische Infektion
Endoparasiten - Saugwürmer - Morphologie
- meist Zwitter außer Shistosoma spp
- Lebenszyklus: meist ans Wasser gebunden
- Schnecken als Zwischenwirt
- motile Larvenstadien
Endoparasiten - Bandwürmer - Billharziose
Billharziose
- Erreger: Schistosoma mansoni
- Zwischenwirt: Süßwasserschnecken
- Zyklus:
1. Erwachsene Pärchenegel in Blutgefäßen des Darms
2. reproduzieren sexuell i Menschen -> befruchtete Eier über Fäkalien ausgeschieden
3. Eier entwickeln in Wasser Larvenstadium mit Zilien (Myracidium) -> infizieren Schnecken
4. asexuelle Reproduktion in Schnecken führt zu mobiler Larve (Zerkarie)
5. Larve penetriert Haut und Blutgefäße vom Menschen
Endoparasiten - Bandwürmer - Dicrocoeliose
Dicrocoeliose - Ameisen Manipulator
- Erreger: Kleiner Leberegel
- 2 Zwischenwirte
- Zyklus:
1. kleiner Leberegel lebt in Gallengängen der Kuh
2. Kuh scheidet Eier aus. Aus den Eiern schlüpfen Larven
3. Larve in Schnecke: asexuelle Vermehrung
4. Schnecke sondert Schleimballen mit Larven ab
5. Ameisen fressen Schleim mit Larven
6. Ameise sitzt an Grashalm bis sie von Kuh gefressen wird
Endoparasiten - Fadenwürmer - Morphologie
- leben im Boden
- getrennte Geschlechter
- 4 Larvenstadien
- Dauerstadium ermöglicht sehr langes Überleben bei sehr schlechten Bedingungen
Endoparasiten - Fadenwürmer - soll transmittier helminths (STHs)
- Ascaris lumbricoides (Spulwurm) -> Ascariasis
- Trichuris trichiura (Peitschenwurm) -> Trichuriasis
- Ancylostoma duodenale (Hakenwurm) -> Ankylostomiasis
Endoparasiten - Fadenwürmer - Trichinen
- Erreger: Trichinella spiralis
- Trichinellose
- Fleischbeschau und erhitztes Fleisch (70°C) zur Eindämmung
- Larven (lebend geboren) eingekapselt in Muskel
Endoparasiten - Fadenwürmer - tropische Wurminfektionen
- Wucheria bancrofti löst lymphatische Filariose aus
- Loa Loa löst Loiasis aus (Augenwurm)
- Onchocerca volvulus löst Onchozerkose (River Blindness) aus
Endoparasiten - Fadenwürmer - Drakunkulose
- Erreger: Dracunculus medinensis
- Ausrottungsprogramm der WHO
- Reservoir im Hund
- Zyklus:
1. Mensch isst/ trinkt L3 Larve in copepods
2. Larven raus wenn copepods stirbt-> penetrieren Magen und Darm -> reifen und vermehren in subkutanen Gewebe
3. befruchtetes Weibchen löst zur Regenzeit Blase am Fuß aus
4. bei Wasserkontakt erfolgt Freilassen der L1 Larven ins Wasser
5. L1 Larve von copepod gefressen
6. 2 Häutungen in copepod -> L3 Larve
Protozoa - Morphologie
- Urtier / tierischer Einzeller
- Sammelbezeichnung ohne phylogenetische Bedeutung
- häufig Generationswechsel
- spezielle Organellen:
1. Glycosomen (hier Glycolyse)
2. Hydrogenosomen
3. Acidocalcisomen (interne Calciumspeicher)
Protozoa - Kinetoplastida
- Kinetoplast -> erst teilt sich Kinetoplast dann Nucleus
- spezielles Organell
- enthält Mitochondrion
- mit Flagellat assoziiert (Basalkörperchen)
- Trypanosomatida
Protozoa -Leishmaniose
- Kutan: ausgelöst durch L. tropia major/minor, L. tropica infantum, L. aethiopica (“Orientbeule”)
- Mukokutan: ausgelöst durch L. brasiliensis (Schleimhäute)
- Viszeral: ausgelöst durch L. donovani und L. infantum [hat Reservoir im Hund] (systemisch -> Leber und Milz angeschwollen)
Protozoa - Leishmaniose: Lebenszyklus (intrazellulärer Erreger)
- Eintritt in Wirt durch Sandfliege
- Neutrophil - chemotactic factors freigesetzt
- Rekrutierung von Neutrophilen
- Parasiten Entfernung durch Phagozytose/NETosis
- überlebende Erreger locken Makrophagen an -> Phagozytose durch Makrophagen (direkt/indirekt) => essen Neutrophile und Erreger
[3. bis 5. Schritt: Trojanisches Pferd] - Makrophage = Endwirt: Promastigote zu Amastigote und Replikation
- Aufreißen der Makrophagen und Freilassen der Amastigoten
- Nochmal Neutrophile?
- Eintritt in Sandfliege: Amastigote zu prozyklischer Promastigote zu megazyklischer Promastigote
Protozoa - Leishmaniose - Immunantwort
Th1 deutlich besser: IFN gamma => Infekt verbleibt nur lokal
Th2 schlechter: IL4 und IL13 produzieren B Zellen => AK wirklos gegen intrazellulären Erreger
Protozoa - Schlafkrankheit
- Extrazellulärer Erreger
- Trypanosoma brucei spp.
- Vektor: Tsetse-Fliege
- surface coat switch
- Trypanosomenschanker (lokale Infektion) wird zu Hämolymphatischen Stadium wird zu Meningoenzephalitischen Stadium -> Schlafkrankheit
- variable surface glycoprotein - VGS ist in Trypanosomen: AG-Variation - immer neue Oberflächenproteine
Protozoa - Chagas Krankheit
- Erreger: Trypanosoma cruzi
- Vektor: Raubwanzen (Kot!)
- Romana’sches Zeichen
- erst Ödem am Auge, später systemische Infektion im muskulären Gewebe
- Komplikationen: chronische Herzvergrößerung und Zerstörung von Nervenzellen des Verdauungstrakts
- Trans-Sialidase schneidet Sialinsäurereste von Wirtszelle und überträgt sie auf eigene Oberfläche … da wirtseigen: Schutz vor IS und Schlüssel, um in Zellen zu gelangen
Protozoa - Amöbiasis
- Erreger: Entamoeba histolytica, Acanthamoeba
- Amöbenruhr -> Colitis, Abzesse
- verunreinigtes Trinkwasser/Speisen => Durchfallerkrankungen
- 90% asymptomatisch
- Zysten mit Leberschädigung
- Acanthamoeba Keratitis -> Kontaktlinsen
Protozoa - Toxoplasmose
- Erreger: Toxoplasma gondii
- Erreger in mehreren Formen (Tachyzoite kann Gewebeschranken überwinden [auch Plazenta])
- Zoonose (Katze als Endwirt)
- konnatale Toxoplasmose (vertikale Transmission)
- Infektion über rohes Fleisch/Katzenkot
- befällt Nervengewebe -> Verhaltensmanipulation
Protozoa - Malaria
- Erreger: Plasmodium spp.
- Vektor: Anopheles Mücke
- keine Impfung!
Protozoa - Malaria - Zyklus
- sexuelle Vermehrung in Mücke
- erster menschlicher Wirt: in utero Transmission oder Leberphase = präerythrozytäre Phase
- Blutphase = erythrozytäre Phase => Platzen der Erythrozyten => Fieber
- 2nd Vektor Mücke
- Mensch -> Leberphase
Protozoa - Malaria - Prophylaxe
- Expositionsprophylaxe (Repellents/ Anti-Moskito/ Moskitonetz / Kleidung mit Schutz)
- Vektorkontrolle: DDT (Insektenvernichtungsmittel und Resistenz)
- Chemoprophylaxe durch Medikamente -> Chloroquin
Protozoa - Malaria - Fiebertypen
P. falciparum -> Malaria tropica -> Fieber unregelmäßig
P. malariae -> Malaria quartana -> 72 Stunden
P. ovale & P. vivax -> Malaria tertiana -> 48 Stunden
Protozoa - Malaria - Resistenz
natürliche Resistenz wegen genetischer Prädisposition (Koevolution)
- Thalassämie
- G6PD Magel (kein Glutathion [Radikalfänger])
- Sichelzellanämie (Mutation B Kette)
- PK Mangel (Glykolyse gestört)
- Elliptocytosis / Southeast Asian ovalocytosis
- Duffy Antigen Rezeptor negativ
- Polymorphismus im HLA loci (AG Präsentation)
- fetales Hämoglobin (bei Erwachsenen <1%)
