Überzogene Tabletten Flashcards

1
Q

Wie lauten die Untermonographien

A
  • Überzogene Granulate
  • Magensaftresistente Granulate
  • Granulate mit veränderter Wirkstofffreisetzung
  • überzogene Tabletten
  • Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung
  • Magensaftresistente Kapseln
  • Kapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung
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2
Q

Definition Überzogene Arzneiformen

A

= sind Tabletten, die mit einer Schicht oder mehreren Schichten von Mischungen verschiedener Substanzen z.B. mit natürlichen oder synthetischen Harzen, Gummen, Gelatine, inaktiven und unlöslichen Füllmitteln, Zucken, Weichmachern, Polyolen, Wachsen zugelassenen Farbmitteln sowie gegebenfalls Geschmackskorrigentien und Wirkstoffen überzogen sind

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3
Q

Wann werden Tabletten als Filmtabletten bezeichnet?

A

bei einem sehr dünnen Polymerüberzug

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4
Q

Wie heißen Überzogene Granulate?

A

Pellets

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5
Q

Wie heißen Überzogene Tabletten?

A

Dragées
dünnschicht Dragées
Filmtabletten

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6
Q

Wie heißen überzogene Kapseln?

A

Hartgelatine Kapseln

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7
Q

Welche anderen Überzogenen Arzneiformen gibt es?

A

Wirkstoffhaltige Kaugummis
therapeutische Systeme (TTS)

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8
Q

Definition Dragees

A

= perorale oder orale Arzneiformen, bestehen aus einem Kern, der mit einer lückenlosen, gleichmäßigen, meist gefärbten Schicht überzogen ist
-> meist unzerkaut geschluckt aber auch Lutsch & Kaudragées

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9
Q

Aus was bestehen die Überzüge bei Dragees?

A

Zucker mit weiterer Hilfsstoffen

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10
Q

Wie viel macht der Überzug bei Zuckerdagrees vom Kerngewicht in % aus?

A

50 bis 150%

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11
Q

Wie viel macht der Überzug bei Dünnschichtdagrees vom Kerngewicht in % aus?

A

15 bis 50%

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12
Q

Wie viel macht der Überzug bei Filmtabletten vom Kerngewicht in % aus?

A

5 bis 15%

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13
Q

Was sind Voraussetzungen für Überzogene Arzneiformen?

A
  • Tablettenkerne mit geeigneter Form
  • ausreichende Bruch- & Abriebs-Festigkeit
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14
Q

Wie ist ein Dragee aufgebaut?

A
  • Auftragsschicht
  • Schlusschicht mit Färbe und Glanzschicht
  • Ausrundungsschicht
  • Kern
  • Andeckschicht
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15
Q

Mit welcher Formel kann die Oberfläche berechnet werden?

A

Masse Überzugslack = N * O * A
N…. Anzahl der Drageekerne
O…. 2(rs + r² + h²)pi
A…. Beladung der Dragees mit Lack (mg/cm²)

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16
Q
A
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16
Q

Wie werden Zuckerdragees hergestellt?

A

1) Imprägnierung
Kernmaterial mit hydrophoben Hilfsstoffen wie Fette oder Öle imprägniert -> wenn Zuckerschicht in wässrigem Medium dann löst sich Kernmaterial nicht
2) Andecken -> Andecksirup (Zucker/Bindemittel) + Puder (Talkum+Puderzucker)
3) Auftragen -> bis zu 40 Schichten
4) Färben -> 1-3% Farbpigmente
5) Glätten -> Glättsirup aus Stärke (10 bis 15%)
6) Polieren -> Poliertrommel (Wachs)

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17
Q

Welche Verfahren werden bei modernen Zuckerdragees durchgeführt?

A
  • Dünnschicht Verfahren (ca 15% der Kernmasse)
  • Einkomponentendragierverfahren
    -> spezielle Dragiersuspensionen
    -> keine Puder / Feststoffe- Zwischenschritte
    -> Glanz / Polierschritt
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18
Q

Welche Stoffe werden bei moderner Zuckerdragees verwendet?

A
  • Saccharose 60%
  • Gelatine 1%
  • PEG 400 1%
  • Titandioxid 0,05%
  • Cellulosen oder Aerosil 1%
  • Wasser 35%
  • Pigmentfarbstoff
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19
Q

Was sind die Vorteile der Filmtabletten gegenüber Zuckerdragees und Dünnschicht Dragees

A
  • geringe Überzugsdicke (5% der Kernmasse)
  • Schnelle Herstellung, ökonomisch
  • weitestgehend unabhängig von der Tablettenform -> kein Verdecken von Prägungen
  • für Diabetiker
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20
Q

Welche Hilfsstoffe werden für das Überzugsmaterial verwendet?

A
  • Polyacrylate
  • Polymethacrylate (Eudragite)
  • Cellulose Derivate
  • Vinylpolymere (PVP, PVAP)
  • Schellack
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21
Q

Wozu dienen Überzugsmaterialien?

A

Bildung dünner zusammenhängender Filme, Polymerlösungen, geringviskös, versprühbar

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22
Q

Welche Cellulose Derivate unterscheidet man?

A
  • Ethylcellulose (EC)
  • Carboxymethylcellulose (CMC)
  • Celluloseacetatphtalat (CAP)
  • Hydroxypropylmethylcellulosephthalat (HPMCP)
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23
Q

Welche Eudragit typen gibt es?

A
  • E
  • NE
  • L & S
  • RL
  • RS
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24
Q

Was ist der unterschied zwischen Polyacrylate und Polymethacrylate

A

Polymethacrylate haben Methylgruppe zusätzlich -> hydrophober aber nicht ausreichend um für Magensaftresistente Überzuge

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25
Q

Was sind die Eigenschaften von Eudragit Typ S & L

A

Unterscheidung S & L auf Grund von veresterten Carbonsäuren
S = schwer quellbar
-> Verhältnis 1:2
-> pH < 6,5 unlöslich / quilt ab > 6,5
-> für magensaftresistente Überzüge und Retardüberzüge
L = leicht quellbar
-> Verhältnis 1:1
-> pH < 5,5 unlöslich / quillt ab > 5,5
-> für magensaftresistente Überzüge

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26
Q

Was sind die Eigenschaften von Eudragit Typ RL & RS

A

für die Quellung ist die kationische Teilstruktur (quart. Ammoniumstruktur) verantwortlich
RS = retard, schwer quellbar
-> 0,2:1:2
RL = retard, leicht quellbar
-> 0,1:1:2

27
Q

Was sind die Eigenschaften von Eudragit E

A

E = Endlack
- für Farbstoffe
- pH > 5 unlöslich
-enthält viele tertiäre Amin-Strukturen
- Methyl oder Butylgruppe

28
Q

Was sind die Eigenschaften von Eudragit NE

A
  • nicht ionogener Polymer
  • alle Carbonsäureteilstrukturen verestert
  • pH unabhängig quellend
  • als Zusatz für andere Eudragite zur Retardierung
29
Q

Erkläre das Prinzip wie Cellulose Derivate Magensaftresistent sind

A
  • damit nicht quellt muss Polymer hydrophob sein -> Cellulose Derivate mit Ester Teilstruktur noch mehr hydrophob -> mit Aromatischen Ring noch hydrophober -> keine Wirkstofffreigabe im Magen
  • im Darm nimmt pH zu (5,5) -> Carbonsäure nicht mehr protoniert (Salz) -> hydrophil -> Wirkstoffabgabe
30
Q

Welche Cellulose Derivate sind magensaftresisten?

A
  • CAP
  • CMC
  • HPMCP
31
Q

Welche Hilfsstoffe werden als Weichmacher verwendet?

A
  • Triacetin
  • Triethylcitrat
  • Tributylcitrat
  • Rizinusöl
  • Paraffin
  • PEG
32
Q

Wozu dienen Weichmacher?

A

Erhöhung der Flexibilität und Elastizität
-> reduziert das Kleben

33
Q

Welche Hilfsstoffen werden als Hydrophilisatoren verwendet?

A
  • PEG (Crabowax)
  • Tenside
34
Q

Wozu dienen Hydrophilisatoren?

A

erhöhen die Wasserlöslichkeit der Filme

35
Q

Welche Hilfsstoffen werden als Tenside verwendet?

A
  • Tween
  • Span
36
Q

Wozu dienen Tenside?

A

Grenzflächenaktive Substanzen, die die Spreitbarkeit der Filme verbessern

37
Q

Welche Hilfsstoffe werden als Farbstoffe und Pigmente verwendet?

A
  • Titandioxid
  • Pigmentfarbstoff (Eisenoxid)
38
Q

Wozu dienen Farbstoffe und Pigmente?

A

Färbung und Deckkraft

39
Q

Welche Stoffe zählen zu den Filmbildner?

A
  • Latex = Kautschuk (nicht mehr)
  • Milchsaft zahlreicher Euphorbia-Arten
40
Q

Wie werden die Filme gebildet?

A

1) Gebrauchsfertige Latexdispersionen (Herstellung aus Emulsionspolymerisation)
2) Kugelpackung aus zusammengelagerten Latexteilchen
3) Verdampfung von Wasser -> immer näher und dichter Kugelpackung
4) Verfilmung oberhalb der Mindestfilmbildetemperatur (MFT) -> +/- 10°C über MFT

41
Q

Welche Arten der GI Drug Targeting unterscheidet man?

A
  • Magen-Targeting
  • Dünndarm-Targeting
  • Kolon-Targeting
42
Q

Zähle Gründe für ein Magen-Targeting

A
  • schneller Wirkungseintritt
  • Magen als Zielorgan
  • Resorptionsfenster im Magen
  • nur eine sezernierte Peptidase
  • Retardfomulierung
43
Q

Beispiel für eine Retardformulierung?

A

Schwimmkapseln (Madopar CR Kapseln)

44
Q

Welchen Wirkstoff hat Schwimmkapsel?

A
  • Levodopa
  • Benserazid HCl
45
Q

Welche Hilfsstoffe hat Schwimmkapslen?

A
  • Methylhydroxypropylcellulose
  • Pflanzenöl
  • Polyvinylpyrrolidon
  • Gelatine
  • Calciumhydrogenphosphat
  • Mannitol
  • Mg Stearat
  • Talkum
46
Q

Zähle Gründe für ein Dünndarm-Targeting

A
  • Schutz des Magens vor Wirkstoff
  • Schutz des Wirkstoffes vor Magen
  • Resorptionsfenster im Dünndarm
47
Q

Zähle Gründe für ein Kolon-Targeting

A
  • lange Verweilzeit im Kolon (Retardformulierung für Wirkstoffe mit kurzer Eliminationshalbwertszeit)
  • geringe Aktivität von Peptidase (Peptid Applikationssystem)
  • Resorptionsfenster im Kolon (Vit K)
  • Kolon als Zielort des Wirkstoffes (Colitis)
48
Q

Zähle die Systeme für ein Kolon-Targeting

A
  • Prodrugs
  • Mit Azo-Teilstrukturen quervernetzte Polymere
  • pH-abhängige Systeme
  • zeitabhäängige Systeme
  • Mikroflora aktivierte Systeme
49
Q

Welche 2 Herstellungsverfahren unterscheidet man bei Überzogene Arzneiformen?

A
  • Kesseldragierung
  • Wirbelschichtdragierung
50
Q

Welche Kesseldragierungen unterscheidet man?

A
  • Dragierkessel (coating-pans) in Tulpenform oder Birnenform
  • Pellegrini-Kessel
  • Perforierte Kessel = Accela Coata Verfahren
  • Butterfly Coater
51
Q

Wie funktioniert der Dragierkessel?

A
  • Kessel aus Edelstahl in Rotierrung
  • besprühen oder reinschöpfen von Überzugsmaterial
  • Zuluft & Abluftvorrichtungen um verdunstetes Wasser zu entfernen
52
Q

Welche Tauchverfahren hat der Dragierkessel?

A
  • Tauchrohr -> Düse besprüht & Zu-& Abluftvorrichtung
  • Tauchschwert -> in rollierende Kernmaterial Tauchschwert einbringen für Zu & Abluft
  • PIK-AS Kessel -> Siebboden und steuert Zu und Abluft
53
Q

Wie funktioniert der Pellegrini-Kessel?

A

nicht schräg sondern horizontal
im inneren Schaufelsystem für bessere Durchmischung des Kernmaterials

54
Q

Wie funktioniert der Perforierte Kessel?

A
  • wie Waschmaschine
  • perforierte Trommel in dem Kernmaterial rolliert
  • Zu & Abluft gut steuerbar
  • effizientes entfernen des Dispersionsmittel
55
Q

Wie funktioniert der Butterfly Coater?

A
  • Seiten mit Schmetterling vergleichbar
  • mit mehreren Düsen
56
Q

Wie funktioniert das kontinuierliche Filmcoating?

A
  • langes Rohr
  • einem Ende Kernmaterial hinein auf andere Seite überzogen hinaus
  • im inneren Sprühdüsen mit Überzugsmaterial
  • durch Rohr ständiger Luftstrom für Trocknung
57
Q

Welche Wirbelschichtdragierungen unterscheidet man?

A
  • Verfahren nach Wurster
  • Verfahren nach Glatt
  • Kugelcoater
58
Q

Wie funktioniert das Verfahren nach Wurster?

A

unterteilbar in
Top Spray -> von oben nach unten
Tangential Spray -> von der Seite
Bottom Spray -> von unten nach oben

59
Q

Wie funktioniert der Kugelcoater?

A
  • kontinuierlicher Betrieb nicht möglich daher für kleinere Chargen
  • unterer Teil Kugelförmig -> Kernmaterial effizienter in Wirbelbewegung
  • besprühen von unten, oben oder Seite
60
Q

Wie funktioniert das Verfahren nach Glatt?

A
  • Besprühung tangential (Tauchdrüse) & Top Spray
61
Q

Vergleich Wirbelschichtdragierung zu Kesseldragierung

A
  • beliebig geformte Kerne können überzogen werden
  • geringerer Abrieb
  • sehr dünne, gleichmäßige Filme
  • keine hochviskösen Sirupe
  • Nachtrocknen nicht notwendig
  • geringer Verlust
  • einfache Bedienungen und Automatisierung
62
Q

Vergleich Kesseldragierung zu Wirbeschichtdragierung

A
  • nur bikonvexe Kerne lassen sich überziehen
  • zu Begin starker Abrieb
  • keine dünnen Filme möglich
  • hochvisköse Sirupe einsetzbar
  • lange Trocknungszeiten
  • meist hohe Verluste an der Kesselwandung
  • hoher Personaleinsatz und viel Erfahrung notwendig
63
Q

Charakterisierung laut Pharm. Eur.

A
  • Zerfallszeit
  • Wirkstofffreisetzung aus festen Arzneiformen
  • Schichtdicke des Überzuges
64
Q

Wie lautet die Zerfallszeit von Überzogenen Tabletten?

A

innerhalb 60 min in Wasser oder 0,1 M HCl bei 37°C

65
Q

Wie lautet die Zerfallszeit von Magensaftresistenten Kapseln / Tabletten

A

2h stabil in künstlichem Magensaft (0,1M) dann Zerfall innerhalb 1h in Phosphat-Puffer pH 6,8 bei 37°C