Text 29 - Evaluationsforschung Flashcards

1
Q

Abnehmender Grenznutzen

A

Grenze (=Geldbetrag), bei dem andere Dinge wichtiger werden als die Gesundheit.

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2
Q

Kosten- Effektivitätsdiagramm

A
  • Medizinisches Ergebnis und Kosten einer Intervention müssen berücksichtigt werden.
  • 4 Felder Matrix:
    • Nullpunkt ist Goldstandard
    • 1 überlegen und teuer
    • 2 unterlegen und teuer
    • 3 unterlegen und billiger
    • 4 überlegen und billiger
  • In 1 diejenige Variante wählen, bei der alpha- Winkel am kleinsten
  • In 3 diejenige Variante in Erwägung ziehen, bei der beta- Winkel am kleinsten
  • > 1 und 3 prinzipiell gleichwertig
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3
Q

Grundformen Evaluationen

A
  • vergleichender Charakter vs. nicht vergleichender Charakter
  • Kosten- Analyse: Aussage über Kosten der Behandlung; keine alleinige Entscheidungsgrundlage
  • Krankheitskosten-Analyse: Volkswirtschaftliche Kosten einer Krankheit als Ganzes werden analysiert. Grundlage für Allokationsdiskussionen.
  • Kostenminimierungsanalyse: separate Kosten bei zwei oder mehr Alternativen -> Bewertung im gleichen Kontext. Ergebnis muss identisch sein. Insgesamt seltene Analyse.
  • Kosten- Nutzen- Analyse: klassische Form einer ökonomischen Evaluation. Intangible Kosten werden in Geldeinheiten bewertet (Lebensqualität usw.).
  • Kosten- Wirksamkeitsanalyse: Messung von nicht monetär bewerteten Kosten in naheliegenden Einheiten. Spezifische Größen (Fälle, Blutdruck etc.) vs. globale Größen (Lebensverlängerung etc.) -> Erfolg werden Kosten gegenübergestellt -> nur innerhalb einer Indikation möglich
  • Kosten- Nutzwert- Analyse: Bewertung des Behandlungserfolges aus Patientensicht (Lebensqualität und -erwartung) -> QUALY- Konzept.
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4
Q

Kosten und Nutzen

A
  • direkt: unmittelbar mit Anwendung verbunden (Personal, Medikamente, Verwaltung etc.)
  • indirekt: nach Humankapitalansatz. Gesundheitsausgaben sind Investitionen in Arbeitskraft. Kosten sind gerade so hoch wie Verlust an Arbeitspotential -> zukünftige Einkommensströme auf Gegenwartszeitpunkt diskontiert. Friktionskostenansatz ist realitätsnaher.
  • intangible Kosten: monetär nicht messbare Effekte. Freude, Schmerz, Einschränkungen. Für Beurteilung einer Leistung gerade bei chronischen Erkrankungen relevant.
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5
Q

Prinzipien Evaluationsstudien

A
  • Perspektive von entscheidender Bedeutung
  • mindestens zwei sind zu wählen:
    1. gesellschaftliche Sichtweise. Durch Guidelines vorgeschrieben
    2. Perspektive der Kostenträger. In Deutschland Krankenkassen.
  • Problem: Sektorale Gliederung. Jeder Sektor optimiert für sich, keine übergreifende Optimierung möglich.
  • Marginal-/Grenzbetrachtung entscheidend -> Kosten/Nutzen für eine zusätzlich produzierte Einheit.
  • Diskontierung auf heutigen Zeitpunkt wichtig, da Maßnahme und Effekt oft mit zeitlicher Latenz.
  • Unsicherheit der Untersuchung kann mit Sensitivitätsanalysen begegnet werden.
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6
Q

Lebensqualitäteffekte

A
  • Erfassung durch standardisierte Fragebögen:
    • Profil- und Indexinstrumente
    • krankheitsspezifische vs. generische Instrumente
    • ordinale vs. kardinale Skalierung
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7
Q

QUALY- Konzept

A
  • Kosten- Nutzwert- Analyse
  • Möglichkeit der Komplexitätsreduktion auf ein eindimensionales Outcome- Maß
    • menschliches Leben durch Restlebenserwartung und Lebensqualität definiert
  • Zugewinn an QUALYs durch Verlängerung der Lebensdauer oder Erhöhung der Lebensqualität oder beides -> diese werden mit Kosten der Intervention in Verhältnis gesetzt
  • Problem: Lebensqualität keine lineare Größe, jedoch auch nicht engmaschig zu erfassen -> Funktion ist nicht komplett realitätsnah abzubilden
  • bei abnehmender Lebensqualität kommt es auf zeitlichen Verlauf (area under the curve) an
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8
Q

League Tables

A
  • Ergebnisse aus QUALY- Analysen können in Liste zusammengefasst werden
  • Rangfolge von niedrigen Kosten pro QUALY zu hohen Kosten pro QUALY
  • > Entscheidungshilfe für Allkokationsprobleme
  • CAVE: Marginalanalyse -> Effizienz nimmt mit jeder zusätzlichen Maßnahme ab
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9
Q

Methodik des IQWiG

A
  • Kosten- Nutzen- Bewertung gesetzlich vorgeschrieben
  • Verfahren nicht nach QUALY- Prinzip
  • Kosten- Nutzen- Abschätzungen nur innerhalb einer Indikation und ohne krankheitsübergreifenden Ansatz
  • zweistufiges Verfahren:
    1. Nutzenbewertung: Ist dieser größer als bei Vergleichstherapien erfolgt
    2. Kosten- Nutzen- Bewertung
  • Alternativtherapien in Diagramm überführt (x- Achse Kosten, y- Achse Nutzen)
  • > am weitesten links oben liegende Therapien verbunden -> Effizienzgrenze -> alles darunter fällt weg
  • Quadrant 1 im Kosten- Effektivitätsdiagramm mit drei Lösungen:
    1. nur Kosten- Effektivitätsverhältnis akzeptabel, das zwischen bester mit der zweitbester Alternative besteht.
    2. nur Kosten- Nutzenverhältnis akzeptabel, das besser ist als der Durchschnitt
    3. Innovation muss Kosten- Nutzenverhältnis der allerersten Therapie zu dieser Indikation schlagen
  • Entscheidung bei gemeinsamen Bundesausschuss
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