Text 28 - Managed Care Flashcards
1
Q
Definition
A
Zwei Merkmale:
- Beteiligung der Versorger am Versicherungsrisiko
- Vernetzung von Behandlungsleitlinien
- bekannteste Form sind HMOs
2
Q
Archetypen Managed Care
A
- Jekyll- Care: Interessen der einzelnen Akteure abgestimmt, partnerschaftliche Beziehung mit Fokus auf Gesundheitsleistung. Zweckmäßigkeit, Effizienz und Effektivität im Vordergrund. Beteiligung von Patienten an Einsparungen.
- Hyde- Care: direkte Konfrontation der Akteure. Kosteinsparungspotentiale im Zentrum. Cream- skimming im Bezug auf Patientenselektion. Ökonomische Beteiligung der Patienten ausgeschlossen.
3
Q
Managementebenen
A
- Ziel: Organisatorische und ökonomische Fehlanreize beheben
- Strategiemanagement: Vorwiegend durch Kostenträger wahrgenommen. Bedarfsanalysen und Definition von Rahmenbedingungen.
- Systemmanagement: Überschneidung der einzelnen Managementbereiche. Auftragserteilung, Abschluss und Überwachung von Verträgen etc. als Aufgabenbereiche -> Umsetzung der Rahmenbedingungen.
- Fallmanagement/Disease Management: Anwendung von standardisierten Therapien. Medizinische Richtlinien festlegen, Ergebnisse beurteilen. Umsetzungen durch Ärzte.
-> selbststeuernde Systeme einführen
4
Q
Paradigmenwechsel
A
- Übertragung von ökonomischer Verantwortung auf medizinische Seite
- Einführung von zentraler Stelle, die den Zugang und die Verantwortung während der Behandlung regelt -> Gatekeeper:
- Abschluss eines Hauptvertrages für gesamte Behandlung -> vertikale Verteilung durch Verträge mit Leistungserbringern entlang der Behandlungskette
- Umsetzung von Informationstransparenz, Informationstransfer, Informationsverknüpfung
- Bindung an Gatekeeper, besondere Vertragsdetails (Prämienrabatte, Wahlfreiheit, Nachlässe).
5
Q
Steuerungselemente - Anbieter
A
- Primär Setzen ökonomischer Anreize
- Pauschalen für Leistungsbündel -> vereinfachte Verwaltung, Leistungsausweitung begrenzt
- Fallpauschalen -> Pauschale für bestimmten Fall mit bestimmten Diagnosen. Sektorlimitation.
- Fallkomplexpauschalen -> Sektorübergreifende Pauschalen
- Capitationen -> festes Honorar pro Versichertem für definierten Zeitraum; Begrenzung der angebotsinduzierten Nachfrage
- Festgehalt -> Entlohnung unabhängig vom Leistungsumfang
6
Q
Steuerungselemente - Nachfrage
A
- traditionell Moral Hazard ex ante und ex post -> sorgloser Umgang mit Gesundheit und maximale Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen
- > finanzielle Mitbeteiligung der Leistungsnehmer
- Selbstbehalt: geringere Beitragshöhe, Übernahme erst nach Überschreiten des Selbstbehaltes
- proportionaler Selbstbehalt: fixierte Kostenübernahmepflicht, Differenz durch Versicherung.
- Gebühren: Festbetrag je Leistungsart
- Bonus-/Malus- Systeme
- Indemnitätstarife
- > Ziel jeder Selbstbeteiligung ist Vermeidung unnötiger Leistungsinanspruchnahme
- RAND- Studie: Höhere Selbstbeteiligung führt zu geringerer Inanspruchnahme, geringerer Inanspruchnahme von Präventionsleistungen bei jedoch gleich bleibendem Gesundheitszustand.
7
Q
Steuerungselemente - Koordination
A
- Vermeidung von Doppeluntersuchungen
- Utilization Management prospektiv, begleitend oder retrospektiv
- Telefontriage: Vor Arzt-/KH- Besuch zuerst Hotline kontaktieren
- Primärarztsystem/Gatekeeper:
- verbindliche Anlaufstelle
- ganzheitliche, gesprächsorientierte Medizin
- critical decision maker
- patient’s advocat
- prospektive utilization management:
- Zweitmeinungsprogramm vor eigentlicher Leistungserbringung
- shared- decision- making
- preadmission certification
- Case Management soll Koordination i.S. eines optimierten Behandlungsablaufes übernehmen
- Disease Management mit Fokus auf chronischen und kostenintensiven Krankheiten -> Prävention und Diagnostik
- nachträgliche Effizienzanalysen
- mandatory use review -> Sanktionen nicht indizierten Leistungen
8
Q
Steuerungselemente - Qualität
A
- Strukturqualität: Ausbildungsniveau, Ausstattung, Sicherheit -> Fortbildung, Prävention, Auswahl der Leistungserbringer
- Prozessqualität: Einhaltung medizinischer Standard, Behandlungsabläufe koordinieren -> Positivlisten, shared decision making, Leitlinien
- Ergebnisqualität: Outcome Research, Peer- Reviews
9
Q
Managed Care Instrumente - Klassifikation
A
- kaufmännisch:
- Beschränkung Arztwahl
- Beschränkung Leistungsangebot
- Arzneimittellisten
- Wirtschaftlichkeitsprüfungen
- Budgets und Kopfpauschalen
- klinisch:
- Case Management
- Ergebnismanagement
- Behandlungsstandards
- Compliancemaßnahmen
- Krankheitsfallmanagement
- Peer Reviews
10
Q
Organisationsstrukturen
A
- Preferred Provider Organizations
- Leistungseinkäufer suchen bevorzugte Anbieter zur Leistungserbringung
- Anbieter unterziehen sich regelmäßigen Kontrollen seitens der PPO
- Honorierung stationär über Fallpauschalen, ambulant über Einzelfallvergütung
- Prämienreduktion für Versicherte möglich bei gleichzeitig hoher Flexibilität - Health Maintenance Organizations
- Übernehmen die Rolle eines aktiven Gestalters der Gesundheitsversorgung für den Patienten
- IPA- Modell als Zusammenschluss von Ärzten mit erhaltener Selbstständigkeit
- Group Practice Modell als Praxisgemeinschaft ohne freie Arztwahl
- Staff Model Maximum an Steuerungsintensität auf Seiten der HMO. Leistungserbringer direkt bei HMO beschäftigt.
- Network Model als Verbindung der drei erstgenannten Modelle