Termin 3 - RL 4.2 - Verteilung TP, Erlöserfassung Flashcards
Was ist das Grundprinzip des IFRS 15 (Umsatzerlöse)?
- Unternehmen soll Erlöse in der Höhe erfassen,
- in der für die übernommenen Leistungsverpflichtung(en), folglich die Übertragung von Waren bzw. die Erbringung von Dienstleistungen, Gegenleistungen erwartet werden
Nenne die einzelnen Schritte des fünfstufigen Bilanzierungsmodells:
- Identifizierung des Vertrags mit dem Kunden
- Identifizierung der Leistungsverpflichtungen
- Bestimmung des Transaktionspreises
- Verteilung des Transaktionspreises
- Erlöserfassung
4) Verteilung des Transaktionspreises 1/4
Vorgehensweise
Grundsatz: Verteilung des Transaktionspreises im Verhältnis der Einzelveräußerungspreise (EVP) der Leistungsverpflichtungen (LV) bei Vertragsschluss.
4) Verteilung des Transaktionspreises2/4
Was ist der Einzelveräußerungspreis (EVP)?
- Beobachtbarer Preis, zu dem das Unternehmen die Güter/Dienstleistungen einzeln verkaufen würde
- Änderung der EVP nach Vertragsschluss werden nicht berücksichtigt
4) Verteilung des Transaktionspreises 3/4
Wie welchen drei Approaches kann der EVP geschätzt werden, falls kein beobachtbarer EVP vorliegt?
- Adjusted Market Assessment Approach: Schätzung mit Hilfe von Preisen der Wettbewerber
- Expected Cost + Margin Approach: Den voraussichtlich entstehenden Kosten wird eine Marge aufgeschlagen
-
Residual Approach:
- EVP eines Guts/einer Dienstleistung (LV X) ist stark variabel oder unsicher
- Transaktionspreis (LV X): Residual = Transaktionspreis (ges.) – beobachtbare EVP (übrige LVs)
- Voraussetzung: EVP der übrigen Güter / Dienstleistungen des Vertrags sind bestimmbar
es besteht eine Kombinationsmöglichkeit der einzelnen Approaches
4) Verteilung des Transaktionspreises 4/4
Wie werden Preisnachlässe wirtschaftlich betrachtet?
- Buchhalterische Erfassung von Preisnachlässen durch Abzug eines fiktiven Rabatts gem. der relativen EVPs
- Zuordnung des Rabatts auf eine oder einzelne separate Leistungsverpflichtung(en), falls diese auch separat verkauft wird und aus dem separaten Transaktionspreis die Rabattherkunft ersichtlich ist siehe Grafik
5) Erlöserfassung
Nach welchen grundsätzlichen Schritten läuft die Erlöserfassung ab?
- Übergang der Verfügungsmacht auf den Kunden
- Unternehmen erfüllt Leistungsverpflichtung
- Umsatzrealisierung
5) Erlöserfassung
1) Übergang der Verfügungsmacht auf den Kunden
Ab wann geht die Verfügungsmacht auf den Kunden über?
- Möglichkeit, Nutzen aus Vermögenswert zu ziehen und Gebrauch zu bestimmen
- Möglichkeit zum Erhalt der Zuflüsse aus dem Gut/der Dienstleistung
- Möglichkeit, Dritte von Nutzenziehung bzw. vom Gebrauch auszuschließen
5) Erlöserfassung 2) Unternehmen erfüllt Leistungsverpflichtung
Welche beiden Möglichkeiten zur Erfüllung in Bezug auf die Zeit bestehen?
- Erfüllung über Zeitraum
- Erfüllung zu einem Zeitpunkt
5) Erlöserfassung
Wann handelt es sich um eine Zeitraumbezogene Realisierung?
- Kunde zieht Nutzen aus der Leistung zeitgleich mit der Erfüllung oder
- Erzeugung oder Verbesserung eines Vermögenswertes, über den der Kunde bereits Verfügungsmacht ausübt oder
- Verkäufer kann Vermögenswert nicht anderweitig nutzen und besitzt einen Zahlungsanspruch
falls ja: zeitraumbezogene Realisierung möglich, sofern Leistungsfortschritt zuverlässig ermittelbar
5) Erlöserfassung
Welche Indikatoren stehen für eine Zeitpunktbezogene Realisierung?
- Unbedingtes Recht auf Zahlung
- Übergang des rechtlichen Eigentums auf den Kunden
- Besitzübergang auf den Kunden
- Übergang von Chancen und Risiken auf den Kunden
- Formelle Annahme / Abnahme
5) Erlöserfassung
Welche Methoden bestehen zur Ermittlung des Leistungsfortschritts bei der zeitraumbezogenen Realisierung?
- A) Output-Methoden: Erreichter Meilenstein, Ermittlung der bisher erbrachten Leistung (Plan vs. Ist)
- B) Input Methoden: (z.B. verbrauchte Ressourcen, entstandene Kosten, angefallene Maschinenstunden)
- Sofern der Leistungsfortschritt nicht mit hinreichender Sicherheit bestimmt werden kann: Umsatz in Höhe der entstandenen Kosten („zero-profit“)