Systemische Interventionen - Techniken Flashcards

1
Q

Welche Schulen gehören zur Kybernetik 1. Ordnung?

A
  1. Palo-Alto-Modell / Watzlawick
  2. Strategische Familientherapie
  3. Mailänder Schule
  4. Strukturelle Familientherapie / Minuchin
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2
Q

Welche Techniken gehören zum Palo-Alto-Modell von Watzlawick?

A
  1. Bisherige Lösungsversuche explorieren („Spiel ohne Ende”) und würdigen
  2. Umdeutungen
  3. Positive Konnotationen
  4. Paradoxe Interventionen
  5. Findung und Arbeit am kleinsten Behandlungsziel (Schmetterlingseffekt)
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3
Q

Was ist das Ziel der Interventionen bei Palo-Alto-Modell / Watzlawick?

A

 Ziel: Muster verstören und unterbrechen

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4
Q

Warum entwickeln Individuen nach dem Palo-Alto-Modell psychische Symptome?

A
  • Die Lösung ist das Problem (haben früher vielleicht mal funktioniert)
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5
Q

Was ist das erste der fünf Kommunikationsaxiome nach Watzlawick?

A

Man kann nicht nicht kommunizieren.

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6
Q

Was sind und wie entstehen nach Watzlawick “Double-Binds”? Nenne Beispiele.

A
  • “Zu allem muss man dich antreiben. Mach doch endlich mal was spontan aus dir heraus”
  • “Dir steht es ganz frei zu gehen; kümmere dich nicht, wenn ich mir was antue”
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7
Q

Welche Reaktionen können regelmäßige Double-Binds hervorrufen?

A
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8
Q

Begründe die Verwendung der Interventionen von Watzlawick und dem Palo-Alto-Modell

A

Durch Umdeuten oder paradoxe Interventionen mit Blick auf kleine Behandlungsziele versucht der Therapeut, eingefahrene Verhaltens- oder Kommunikationsmuster zu verstören und zu unterbrechen

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9
Q

Was sind die Techniken der Strategischen Familientherapie?

A
  • 180-Grad-Aufgaben
  • Ordeal-Aufgaben
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10
Q

Wie werden Symptome in der Strategischen Familientherapie verstanden?

A
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11
Q

Nenne ein Beispiel für eine 180-Grad-Aufgabe

A

Thherapeut verordet streitenden Geschwistern feste Streitzeiten, zu denen sie sich streiten müssen

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12
Q

Nenne ein Beispiel für eine Ordeal-Aufgabe

A

Therapeut verordet qualvolle, aber nützliche ordeals, die absolviert werden müssen, wenn das Symptom auftaucht (z.B. Wohnung putzen, joggen über die Erschöpfung hinaus usw.)

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13
Q

Welche Techniken werden in der Mailänder Schule angewandt?

A
  1. Allparteilichkeit + Veränderungsneutralität
  2. Positive Konnotationen / Refraiming / Umdeuten
  3. Zirkuläres Fragen
  4. Hypothetisieren und Umdeuten
  5. Paradoxe Interventionsstrategien + Invariante Verschreibungen
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14
Q

Was versteht man unter Neutralität / Allparteilichkeit / Veränderungsneutralität

A

Keine unüberlegten oder durchsichte Koalitionen mit einzelnen Familienmitgliedern; keine direktive Instruktion

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15
Q

Was sind positive Konnotationen / Umdeutungen / Refraimings des Symptoms? Nenne Beispiele.

A

Stabilisierung und Bedeutsamkeit für Familiensystem als Lösungsversuch

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16
Q

Was ist die Grundidee in der Mailänder Schule, warum Symptome entwickelt werden?

A
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17
Q

Was ist das Ziel der Interventionen der Mailänder Schule?

A

 Ziel: Systemregeln produktiv verstören

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18
Q

Was sind Zirkuläre Fragen?

A
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19
Q

Was sind die Ziele von Zirkulären Fragen?

A
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20
Q

Was versteht man unter Paradoxen Interventionsstrategien?

A
  • Symptom muss zwanghaft aufrecht erhalten werden (z.B. jeden Tag genauestens darauf achten, nichts Erfreuliches zu unternehmen)
  • Theorie: durch Anweisung des symptomatischen Verhaltens verliert es seinen Automatismus (die unbewusste Funktion). Der Behandlungswunsch einer Familie ist oft selbst paradox (Ändert uns, ohne uns zu ändern). Behandler reagieren gegenparadox (Wir können euch nur unter der Bedingung ändern, dass ihr euch nicht ändert)
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21
Q

Was versteht man unter Invarianten Verschreibungen?

A
  • Erfahrung eines komplett ungewöhnlichen Verhaltens
  • Beispiel: Eltern gehen an geheimen Ort aus, lassen nur Zettel zurück und dokumentieren Reaktionen der Kinder
  • Idee: Alle Beteiligten werden animiert, ihr bisheriges Verhalten zu verändern und dessen alte Funktion wird in Frage gestellt
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22
Q

Was sind Techniken der Strukturellen Familientherapie?

A
  1. Joining
  2. Umdeuten und Muster unterbrechen (z.B. Sitzordnung ändern)
  3. Neue Aufgabenverteilung
  4. Enactment (In-Szene-Setzen)
  5. Allparteilichkeit
  6. Defocusing

-> direktive Arbeitweise

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23
Q

Wieso entstehen nach Minuchin Probleme in einer Familie? (Strukturelle Familientherapie)

A
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24
Q

Was ist das Ziel der strukturellen Familientherapie?

A

Ziel: Herausforderung des Symptoms, Herausforderung der Interaktionsstruktur, Regelsystem erschüttern

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25
Q

Was versteht man unter Joining?

A

Strukturelle Familientherapie

Zugewandt, humorvoll & leicht provokativ an der kommunikativen Alltagswelt der Familie andocken. Der Therapeut “schließt sich an die Familie an”.

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26
Q

Nenne ein Beispiel für Umdeuten und Muster unterbrechen in der strukturellen Familientherapie

A

Sitzordnung ändern; Neue Aufgabenverteilung

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27
Q

Was versteht man unter Enactment in der strukturellen Familientherapie?

A

Ausprobieren neuer Verhaltensweisen live

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28
Q

Was versteht man unter Defocusing in der strukturellen Familientherapie?

A

nicht das Symptom oder das Patientenverhalten sind das Problem, sondern stellen ja bekanntlich eine Lösung dar. Die Gesamtbeziehungsmuster (patterns) bestimmen, ob jemand als problematisch erlebt wird oder nicht. Arbeite daran!

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29
Q

Fasse alle Techniken der Kybernetik 1. Ordnung zusammen und ordne sie den jeweiligen Schulen zu

A
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30
Q

Welche Schulen gehören zur Kybernetik 2. Ordnung?

A
  1. Lösungsorientierte Kurzzeittherapie / Brief Family Therapy Center (BFTC)
  2. Narrative Therapie
31
Q

Welche Techniken gehören zur Lösungsorientierten Kurzzeittherapie?

A
  1. Wunderfrage (Wundertrance statt Problemtrance)
  2. Ausnahmefrage
  3. Umdeuten / Positives Konnotieren der Leistungen des Systems
  4. Bisherige Lösungsversuche würdigen
  5. Zirkuläres Ressourcenfragen
  6. Lösungsorientierte, Hypothetische, Ressourcenorientierte und Verschlimmerungsfragen
  7. Skalierungs-, Klassifikations- und Prozentfragen
32
Q

Was ist das Ziel der Ressourcenorientierten Kurzzeittherapie?

A

Ziel: Ressourcenfindung und -aktivierung; Schmetterlingseffekt (es müssen nur Kleinigkeiten geändert werden)

33
Q

Was versteht man unter der Wunderfrage? Nenne ein Beispiel.

A

(Ressourcenorientierte Kurzzeittherapie)

Danach: Exploration des Wunderverhaltens (Wie fühlen Sie sich? Was tun Sie? etc.)

34
Q

Was versteht man unter der Ausnahmefrage?

A

(Ressourcenorientierte Kurzzeittherapie)

Wann war das Problem einmal nicht da? Was war zu diesem Zeitpunkt anders?

35
Q

Nenne Beispiele für Lösungsorientierte Fragen

A

(Ressourcenorientierte Kurzzeittherapie)

36
Q

Nenne Beispiele für Hypothetische Fragen

A

(Ressourcenorientierte Kurzzeittherapie)

37
Q

Nenne Beispiele für Ressourcenorientierte Fragen

A

(Ressourcenorientierte Kurzzeittherapie)

38
Q

Nenne Beispiele für Verschlimmerungsfragen

A

(Ressourcenorientierte Kurzzeittherapie)

39
Q

Was sind Skalierungs-, Klassifikations- & Prozentfragen? Nenne Beispiele.

A

(Ressourcenorientierte Kurzzeittherapie)

40
Q

Welche Ziele haben Skalierungs-, Klassifikations- & Prozentfragen?

A

(Ressourcenorientierte Kurzzeittherapie)

41
Q

Nenne Beispiele für Zirkuläre Fragen

A
42
Q

Welche Techniken verwendet die Narrative Therapie?

A
  1. Polysemiotik
  2. Briefe an Klienten (Einladungs- u. Entlassungsbriefe, Vorhersageschreiben, etc.)
  3. Klienten schreiben Briefe an sich selbst
  4. Re-authoring
43
Q

Welches Ziel hat die Narrative Therapie?

A

Ziel: Konstruktivismusarbeit: Suche nach neuen Sichtweisen und Konstruktionen einer neuen Geschichte von sich selbst und der Familie / Re-authoring

44
Q

Welche Idee liegt der Narrativen Therapie zugrunde?

A
  • Geschichte der Schwäche zu Geschichte der Stärke
  • Passive Geschichte zu aktiven Geschichten machen
  • unmotiviert-hoffnungslose Geschichten zu authentisch-optimistische Geschichten
45
Q

Was ist beim re-authoring zu beachten?

A
46
Q

Wie werden Briefe in der Narrativen Therapie verwendet?

A
47
Q

Fasse die Techniken der Kybernetik 2. Ordnung zusammen und orde sie den einzelnen Schulen zu

A
48
Q

Welche Techniken gibt es in der Systemischen Psychotherapie? Ordne sie den Kybernetiken und Schulen zu.

A
49
Q

Nenne die Kernkompetenzen systemischer Therapie

A
50
Q

Welche wichtigen systemischen Prinzipien werden an der 9 Punkte Aufgabe deutlich?

A
  • Klient muss nicht viel ändern/aufgeben, nur recht wenig! („kleine Schritte“ = zwei neue Punkte)
  • Keine Normativität der Therapierenden: es gibt mehrere funktionieren Orte für die zwei Punkte!
  • Grundzüge der Lösung sind im System oft bereits angelegt, benötigt nur „Anstoß“ ≈ „Schmetterlingseffekt“
  • häufig reicht es in der Systemischen Therapie, diese Lösungen anzustoßen, ohne das Problem tiefgehender zu eruieren („egal, was die 9 Punkte bedeuten und wo sie herkommen, der 10. + 11. „Punkt“ helfen immer“ = Standardtools)
  • Klient „sieht“/ erkennt die Lösung selbst -> keine mnestischen, theoretischen oder methodischen Höhenflüge nötig.
51
Q

Was ist in der Systemik mit gemeinsame Zielvorstellungen fördern gemeint?

A

stockende Systemprozesse sind oft eine Form des unguten Schweigens (in Paaren, in Familien), vor allem über (eigene) Wünsche und Bedürfnisse. Gemeinsame Ziele (wieder) erleben und sich zutrauen zu können, ist das wirkungsvollste Energetikum – auch in Familien.

52
Q

Was ist in der Systemik mit relationalem Pragmatismus anstelle von Normativität gemeint?

A

Was immer Klienten in ihren Lebenslagen und Beziehungskontexten hilft, ein subjektiv zufriedenstellenderen Leben zu leben, ist zu fördern. (Idee. If it works, do more of it!)

53
Q

Was ist in der Systemik mit Allparteilichkeit und Veränderungsneutralität gemeint?

A

man sollte sich als Therapeut allen Beteiligten und allen Ausgängen der Therapie gleich verpflichtet fühlen: der Klient entscheidet! (Idee: dadurch übertragen wir das Heft des Handeln [Verantwortung] in die Hand der Klienten).

54
Q

Was ist in der Systemik mit Hausaufgaben und Verordnungen gemeint?

A

man darf als Therapeut auch überraschen und irritieren (perturbieren)! (Klaus Deissler: „angemessen ungewöhnlich“)

55
Q

Was ist in der Systemik mit Familienstellen, Familienskulptur gemeint?

A

wir können mit unserem Be- ziehungsstrukturen arbeiten! (Idee: Machen -> Fühlen!)

56
Q

Was ist in der Systemik mit Ausnahme-, Lösungs- und worst-case-Szenarien gemeint?

A

Realität ist immer multiplex und polyvalent, z.B. skalierbar! (Idee: Klient soll Heft des Handelns in jede Richtung seines Möglichkeitsraums in die Hand nehmen können)

57
Q

Was ist in der Systemik mit positiver Konnotation und Umdeutung gemeint?

A

Sprache als (ein Teil der) Lösung! (Idee: positive Metaphern, positive Bilder etc. erzeugen „Lösungstrance“ beim Klienten und Therapeuten)

58
Q

Was ist in der Systemik mit Hypothesen- und Ideenbouquet gemeint?

A

als Therapeut bemühe ich mich, nur zu vermuten, was der „springende Punkt“ des Systems sein könnte, und immer mehrere Alternativen anzubieten bzw. zu verfolgen. (Idee. Möglichkeitsraum eher sondieren als definieren!)

59
Q

Was ist in der Systemik mit Zirkulärer Perspektive gemeint?

A

was denken andere Beteiligte (u.a. im System) über Gedanken und Gefühle des/der Klienten? (Idee: Erwartungserwartungen [second order expectations] matter!)

60
Q

Was ist in der Systemik mit Beachtung des (Überweisungs-)Kontextes gemeint?

A

was erwarten sich Andere von der Therapie? (Idee. Context is active, not passive!)

61
Q

Was ist in der Systemik mit Kunden- und auftragsorietiert gemeint?

A

was, wann, wie und in welcher Geschwindigkeit geschehen soll, bestimmt der Klient. (Idee: Systeme sind nicht instruierbar!)

62
Q

Nenne den Grundkonsens fast aller systemischer Therapien?

A

(1) Kunden- und auftragsorientiert: was, wann, wie und in welcher Geschwindigkeit geschehen soll, bestimmt der Klient. (Idee: Systeme sind nicht instruierbar!)

(2) Beachtung des (Überweisungs-)Kontextes: was erwarten sich Andere von der Therapie? (Idee. Context is active, not passive!

(3) Zirkuläre Perspektive: was denken andere Beteiligte (u.a. im System) über Gedanken und Gefühle des/der Klienten? (Idee: Erwartungserwartungen [second order expectations] matter!)

(4) Hypothesen- und Ideenbouquet: als Therapeut bemühe ich mich, nur zu vermuten, was der „springende Punkt“ des Systems sein könnte, und immer mehrere Alternativen anzubieten bzw. zu verfolgen. (Idee. Möglichkeitsraum eher sondieren als definieren!)

(5) Positive Konnotation und Umdeutung: Sprache als (ein Teil der) Lösung! (Idee: positive Metaphern, positive Bilder etc. erzeugen „Lösungstrance“ beim Klienten und Therapeuten, vgl. M. Prior)

(6) Ausnahme-, Lösungs- und worst-case-Szenarien: Realität ist immer multiplex und polyvalent, z.B. skalierbar! (Idee: Klient soll Heft des Handelns in jede Richtung seines Möglichkeitsraums in die Hand nehmen können)

(7) Genogrammarbeit: wir leben in Familiengeschichte(n)! (Idee: das Problem und die Lösung müssen nicht da entstanden sein, wo sie auftauchen)

(8) Familienstellen, Familienskulptur: wir können mit unserem Be- ziehungsstrukturen arbeiten! (Idee: Machen -> Fühlen!)

(9) Hausaufgaben und Verordnungen: man darf als Therapeut auch überraschen und irritieren (perturbieren)! (Klaus Deissler: „angemessen ungewöhnlich“)

(10) Allparteilichkeit und Veränderungsneutralität: man sollte sich als Therapeut allen Beteiligten und allen Ausgängen der Therapie gleich verpflichtet fühlen: der Klient entscheidet! (Idee: dadurch übertragen wir das Heft des Handeln [Verantwortung] in die Hand der Klienten).

(11) Relationaler Pragmatismus anstelle von Normativität: Was immer Klienten in ihren Lebenslagen und Beziehungskontexten hilft, ein subjektiv zufriedenstellenderen Leben zu leben, ist zu fördern. (Idee. If it works, do more of it!)

(12) Gemeinsame Zielvorstellungen fördern: stockende Systemprozesse sind oft eine Form des unguten Schweigens (in Paaren, in Familien), vor allem über (eigene) Wünsche und Bedürfnisse. Gemeinsame Ziele (wieder) erleben und sich zutrauen zu können, ist das wirkungsvollste Energetikum – auch in Familien

63
Q

Was sind die Grundhaltungen im systemischen Gesundheitscoaching?

A

Ziehen sich wie ein roter Faden durch Gespräche, Interventionen, Anregungen, Aufgaben und Prozesse

Haltung 1: Lösungen sind im System vorhanden

Haltung 2: Zugang zu inneren Ressourcen soll
ermöglicht werden

Haltung 3: Humanistische Grundposition der Sinnhaftigkeit menschlichen Handelns

Haltung 4: Gute Lösungen des Einzelnen führen zu Freude, Erfüllung, Humor und Leichtigkeit

64
Q

Diskutiere, warum Systemische Aufstellungsarbeiten überhaupt funktionieren

A

Diskussion: Warum kann das überhaupt funktionieren? Warum ent-stehen eigentlich in den allermeisten Fällen passende und hilfreiche Eindrücke und Gefühle mit Stellvertretern (SV), die die Familie ja nicht kennen?

Universelles Verständnis von „Nähe“, die durch räumliche Nähe ausgedrückt werden kann.

Universelles Verständnis von „Zuwendung“ und „Abwendung“, die durch Körperhaltung ausgedrückt werden können.

„Informierte Improvisation“: SV haben das Thema und die Fragen des Therapeuten gehört – und kennen selbst Familienleben!

65
Q

Welche positiven familiensystemischen Effekte zeigen sich ind er systemischen Therapie?

A
66
Q

Welche positiven Gruppeneffekte zeigen sich in der systemischen Therapie?

A
67
Q

Was sind Beispiele für Ressourcen und Reframing bei ADHS?

A
68
Q

Mit welchen konkreten Techniken kann in einem LOKT-Setting die Ausnahme oder Wunderfrage umgesetzt werden?

A

Zur Exploration einer Lösungssituation

„Ich habe nun bereits erfahren, dass es Dir heute besonders um … <ZIEL> ... geht. Ich würde nun gerne – vielleicht etwas ungewöhnlich – eine etwas seltsame Frage stellen wollen:</ZIEL>

a) „Wenn Du Dich einmal an eine Zeit erinnern, als diese Schwierigkeit noch nicht/ deutlich weniger als heute vorhanden war, was war/ lief da anders?“

ODER

b) „Stell Dir vor, Du gehst heute Abend schlafen und während Du schläfst, geschieht ein Wunder und das Problem ist einfach so verschwunden. Es ist weg. Da Du geschlafen hast, weißt Du aber morgens beim Aufwachen nicht, dass es verschwunden ist. Du stehst also auf und mich würde nun interessieren: Wo- ran würdest Du als erstes merken, dass das Problem gelöst ist, was würde Dir als Erstes als anders auffallen?“

DANACH FÜR BEIDE VARIANTEN:

„Was genau?“ / „Und was noch?“ (mult.)
„Was denkst Du dann/ wie fühlst Du Dich/ was tust Du“ (mult.)
„Und wer aus Deinem Umfeld würde es als Erstes ebenfalls bemerken, dass das Problem weg ist? Woran genau? Was würde diese Person sagen/ tun?“
„Wer würde es noch bemerken? Was würde diese Person dann sagen/ tun?“ (mult.)
„Und wie ging/ geht der Tag dann für Dich weiter?“

69
Q

Mit welchen konkreten Techniken kann in einem LOKT-Setting Auftragsklärung und Klärung des Überwe4isungskontextes umgesetzt werden?

A

„Mich würde es als Erstes interessieren, über was wir jetzt sprechen sollten, damit das für Dich ein Gespräch wird, das sich gelohnt hat.“

„Und was wäre darin ein gutes Ergebnis für Dich?“

„Und was noch?“

„Gäbe es noch etwas, was für Dich ein gutes Ergebnis dieses Gespräches sein könnte?“

(1) POSITIV FORMULIERTES ZIEL(„sondern…?“)
(2) KONKRET auf Klient:in bezogen
(3) MACHBAR in 1-2 Stunden (sonst Teilziele)

„Mich würde es nun noch interessieren, wer außer Dir eventuell ein Interesse am Ergebnis unseres Gespräches hätte oder durch dieses beeinflusst werden könnte. Wenn ich jetzt andere Personen fragen könnte, wer wäre das und was wäre für diese ein gutes Ergebnis“
(z.B. Lebenspartner, Familien- mitglieder, Arbeitgeber, Freunde, Arzt, andere Therapeuten etc.?)

„Was wäre für diese Person(en) ein gutes Ergebnis dieses Ge- sprächs? Weißt Du darüber etwas oder hättest Du vielleicht eine Fantasie?“

(4) Muss das ZIEL angesichts dessen noch einmal ANGEPASST werden oder kann es so bleiben?

Problem: Klient erzählt hier häufig das Problem ABER was wäre denn das Ziel des Gesprächs?

70
Q

Mit welchen konkreten Techniken kann in einem LOKT-Setting Joining umgesetzt werden?

A

Freundliches Willkommenheißen,

Small Talk

Thematisierung und Wertschätzung der Terminfindung und der Wartezeit sowie des (mglw. beschwerlichen) Wegs in die Beratung.

Alltagsthemen.

71
Q

Was sind Contra-Argumente für eine ausschließliche Lösungsorientierung in der Therapie?

A

1) Das Herzausschütten, über Probleme, Schwächen, Schwierigkeiten sprechen zu können, bedeutet häufig Selbstoffenbarung, mithin psychologische Intimität -> wichtige Form der Beziehungsgestaltung!

-> (Schließlich hat das alleine bereits einen wichtigen Beziehungs-Effekt!)

2) Und schließlich wissen zwar wir Kyb2-Therapeut:innen, dass nachhaltige und rasche Therapieerfolge weniger vom (vermeintlichen) Verstehen der Ursachen abhängt, sondern von der Los-Lösung von alten Bewältigungsmustern durch das Einlassen auf neue Lösungsmuster ⸻ aber vielleicht überfordern wir unsere Klient:innen mit dieser Sichtweise auch …?

3) Wir sind jetzt Richtlinienverfahren und bewegen uns explizit im System der Gesetzlichen Krankenkasse und -versorgung. -> Diagnostik, Problemanalyse, ätiologische Modelle werden viel stärker als früher gefordert!

72
Q

Was sind Pro-Argumente für eine Starke Lösungsorientierung in der Therapie?

A

1) Hand auf‘s Herz: wie gut und kompetent fühlen sich manche Psycholog:innen und Therapeut:innen darin, Probleme und Störungen genaustens zu beschreiben und zu diagnostizieren versus darin, Stärken und Ressourcen zu diagnostizieren und nachhaltig zu aktivieren?!

2) „Lösungsorientiertes Arbeiten lässt uns die Ressourcen von Klienten sehen, traut ihnen zu, was sie für sich zunächst nur erahnen können. Diese Grundhaltung erwärmt Klienten für andere Vorstellungen von sich selbst, lässt sie mit uns gemeinsam diese schwierige Reise in ihre eigene Welt von Ressourcen, Fähigkeiten und Stärken beginnen und in allen Stürmen der Zweifel, der Ängste und der Nicht-Erfolge auf eine gelingendere Gestaltung ihrer Zukunft zugehen.“ (M.-L. Conen)

3) „Ach, das habe ich doch schon Ihren KollegInnen/ den ganzen Helfern vor Ihnen hundertmal erzählt“ – manche KlientInnen sind es auch müde, zum x-ten Mal ihre Leidensgeschichte zu erzählen.

4) Beispiel eines systemischen Therapeuten aus einer niedersächsischen Landespsychiatrie: 34-jähriger Klient mit „chronischer schizo-affektiver Psychose“, seit 17 Jahren ständiger „Gast“ (meist mit „Blaulicht und Sirene“) in psychiatrischer Landesklinik (Drogen, Suizidhandlungen, Wahn etc.). -> Familienrekonstruktion und beharrliche Lösungsorientierung („… stattdessen lieber rechtzeitig zur Kur kommen …“ etc.) führten ihn nach einiger Zeit in ein normales Alltagsleben zurück.

5) Auch viele wirksame andere Psychotherapie-Methoden lassen sich schließlich als Ressourcenaktivierung, als effizientes „Standardtool“ als des Erlernen neuer Lösungen verstehen, die unabhängig vom „Problem“ eingesetzt werden können:

-> Z.B. Kognitive Umstrukturierung; Selbstwirksamkeitstraining; therapeutische Beziehung; Aktivitäts- oder Unterstützungs-/ Netzwerkaufbau …. u.v.a.m.

73
Q

Warum macht es nach Kybernetik der 2. Ordnung keinen Sinn diagnostisch nach den Ursachen für ein Problem zu fahnden?

A

„Der Therapeut befasst sich [ja] ausschließlich mit seinen Konstruktion dessen, wie sein Klient seine persönliche Realität konstruiert; aus diesen beiden Deutungen konstruieren Klient und Therapeut gemeinsam eine therapeutische Realität. Die zugrundeliegende Prämisse, die als “radikaler Konstruktivismus” […] bezeichnet werden kann, besagt mehr oder weniger, dass soziale Realität durch Kommunikation [erst] konstruiert wird.“ (de Shazer, 1989)

„Dies heißt nichts anderes, als dass Therapeut und Klient [in der Therapie] gemeinsam eine Neukonstruktion dieser Aspekte in der Weise vornehmen, dass die Klienten sie nicht länger als problematisch empfinden.“ (de Shazer, 1992, Herv. HvdL)