Systemische Interventionen - Genogramm etc. Flashcards
Fasse die Systemische Ätiologie psychischer Störungen zusammen
Arbeit mit Genogrammen basieren auf Ätiologieverständnis
Welche vier Probleme gibt es mindestens in der Arbeit mit intimen Beziehungssystemen?
- Nicht immer sind alle relvanten Systemmitglieder im Raum. Wir müssen sie in irgendeiner Form “hereinholen”
- Relevante Beziehung sind manchmal komplex: z.B. “die zweite Ex-Frau meines ersten Ex-Mannes, die selbst ein Kind mit ihrem ersten Mann in die Beziehung eingebracht atte, hat der jetzigen Partnerin meines ersten Ex-Mannes gesagt, sie solle sich mehr um die gemeinsamen Kinder, die er mit mir hat, kümmern.”
- Relevante Beziehungssysteme spannen sich häufig über mehrere Generationen (Komplexität erhöht sich ebenfalls)
- Man möchte dies gerne standardmäßig auf einen Blick darstellen. (Für Klienten, die nicht immer alles erklären müssen und es sehen und die Therapeuten bekommen einen Überblick)
-> Lösung: Genogramm
Warum sind Genogramme ein Standarttool?
Probleme / Beschwerden / Störungsbilder lassen sich mit der direktesten und nachhaltigsten Wirkung durch Arbeit an und mit diesen Beziehungssystemen und -mustern therapieren.
Wie werden Männer in Genogrammen dargestellt?
Wie werden Frauen in Genogrammen dargestellt?
Wie werden Homo-, Bi- und Transsexualität im Genogramm dargestellt?
Wie werden Demografische Daten Im Genogramm dargestellt?
Wie wird ein Haushalt im Genogramm dargestellt?
Wie werden Familienverhältnisse im Genogramm dargestellt?
Wie werden Interaktionsmuster im Genogramm dargestellt?
Wie werden Sucht, physische oder psychische Erkrankungen oder andere Probleme im Genogram dargestellt?
Was wird mit Hilfe eines Genogramm in der ST zur Hypothesenbildung herangezogen?
Struktur: ausgeglichen oder unausgeglichen? Beispiele: Familiengröße, Trennungshäufigkeiten etc.
Rollen: wer steht für was im Familiensystem? Beispiele: Verteilung der Beschützer & Beschützten; Ernährer & Versorgten; „Sprecher“ etc.
Dysfunktionen und Funktionalität: wer übernimmt welche konkreten Aufgaben im System? Wie sind verantwortliche und „unverantwortliche“ Positionen verteilt?
Familienmitgliedern sowie familiäre Ressourcen: welches „psychische und soziale Kapital“ liegt wie verteilt in der Familie vor? Beispiele: Geld, Gesundheit („Lebensenergie“), Begabung, Arbeit, Erfolg, Unterstützung.
Innere Stärken: wo sind schwere Unfälle oder Traumata bereits bewältigt worden? Stimmungen, Eindrücke, Gefühle …
Wozu wird ein Genogram genutzt?
Mobilisierung bzw. Aktivierung der gesamten Familie: wenn diese bereits dazu ist! Widerstände gegen Genogramme gibt es auch, diese sollte akzeptiert werden.
Hypothesen über Muster: Probleme in einem neuen Kontext betrachten. Genogramm = Türöffner zur eigenen Geschichte (im doppelten Wortsinn, vgl. Conen, 2008).
Normalisierung und Neuformulierung zentraler Familienthemen: „Entgiftung“ falscher Vorstellungen durch den Bezug auf „normale“ Familienprozesse (wie z.B. Ungleichbehandlung von Kindern; generationale Loyalitäten; starke Unterschiede in Familienteilen etc.)
Interventionsplanung: Umwandlung familiärer Beziehungen. Bislang ist dies der professionellen Ausrichtung des/r einzelnen Therapeuten/in überlassen (strukturell, strategisch, lösungsorientiert, narrativ …)
Was verstehen wir unter Dynamisierung des Genogramms?
- Genogramme können ein ungewollt statistisches Bild (“so ist das”) erzeugen
- In der Erstellung des Genogramms alleine ist schon viel Intervention enthalten. Das sind Ansatzpunkte für weiteres therapeutisches Arbeiten.
- Angesichts der zahlreichen Komplexitäten und vielfältigen Beziehungswelten in Familiengeschichten sollte mit einer möglichst analogen, praktischen und anschaulichen, visuellen Methode weitergearbeitet werden
-> Skulpturarbeit (z.B. Familienaufstellung oder Familienskulpturarbeit)
-> Genodrama
Beschreibe die Familienaufstellung
Aufstellung eines Genograms
“Wir wollen Action ins Genogramm bekommen)
Virginia Satir begann bereits in den 1940er Jahren, Familien „aufzustellen“.
Sie hatte Workshops bei Moreno belegt (aber dies nie öffentlich thematisiert).
Einsatz einer solchen Methode, um Familien- oder Beziehungs-muster anders zu spüren oder zu sehen als im Gespräch: „felt sense“ (Rogers) – sehen und tun = mehr oder genauer fühlen!
Kann man Familienaufstellungen oder -skulpturen auch dann nutzen, wenn man keine komplette Personengruppe für eine Aufstellung zur Verfügung hat?
Ja!
- Einsatz einer handlungsorientierten und visualisierenden Methode
- Z.B. Familienbrett
Bei welchen Patientengruppe ist der Einsatz einer handlungsorientierten oder visualisierenden Methode (z.B. Familienbrett, Familienaufstellung) besonders empfehlenswert?
bei Klienten(-systemen), die gerne mehr tun als reden möchten;
bei Klienten(-systemen), bei denen man als Therapeut*in das Gefühl hat, die profitieren davon, etwas mehr ins Tun zu kommen;
bei Kindern und Jugendlichen, bei verbal oder kognitiv beeinträchtigten Klient:innen, im interkulturellen Kontext usw.
Was sind die Besonderheiten visueller Aufstellungsmethoden?
- Preiswertes und unaufwändiges Material
- Hohe Flexibilität, vieles ist möglich darzustellen
- Interdisziplinäre und -professionelle Zusammenarbeit möglich (z.B. Ärzte, Coaches, Sozialarbeiter, etc.; jeder versteht, worum es geht)
- Antworten sind Skalierbar (regen dazu an, über doe Unterschiede und Abstände lösungsorientiert zu sprechen)
- Grundsätzlich auch qauntfizierbar über Abstandsmessungen
- Mittels Fotos für den Therapieverlauf gut dokumentierbar
- Figuren häufig neutral gestaltet und dadurch auch projektionsfördernd
- Durch spielerisches Element nicht bedrohlich sondern motivierend
- Anschaulichkeit bietet motivationale Stütze nicht nur bei Kindern und Klienten mit kognitiven Beeinträchtigungen
Was ist eine Skalierungsscheibe?
Visuelle Aufstellungsmethode
In Gruppe
Beispielsweise im Beruflichen Kontext oder auch in Familie
Skalierung von Aussagen jeder für sich alleine
Danach Aufstellung der einzelnen Skalierungen zu einer Aussage auf einer Scheibe
Im Folgenden dann Reflektion
Beschreibe eine visuelle Aufstellungstechnik mit Tierfiguren
Siehe Beispiel Her Meier
Einzelne innere Vorgänge (aber auch Personen denkbar) werden einer Tierfigur zugeordnet
Einzelne innere Anteile können so visualisiert werden und ins Gespräch gesetzt werden
Vereinfachte Kommunikation
z.B. Erhöhte Hoffnung auf Gesundheit = Adler vs. Angst vor dem Gesundwerden = Wolf
Was ist das Familienbrett?
Zuvor nebulös wirkende Situationen verdeutlichen und klarer Erkennbar werden lassen
Auch möglich eine Ist und Soll (Wunsch) Aufstellung zu machen
Was können ergänzende Kontextfaktoren in einem Genogramm sein?
- Jeder Therapeut trägt mehr oder weniger zusätzliche Informationen ein
Beispiele:
- Gruppenzugehörigkeiten: religiöse, politische, kulturelle, sonstige soziale Gruppen
- Hobbies: körperlich-seelisch-geistige-Aktivitäten
- Sozioökonomischer Status; soziale Auf- und Abstiege (z.B. Pfeile)
- Soziale Netze
- Werte und sonstige Interessen
- Symptome
Wie könnte “heimlicher Alkoholismus” in einem Genogramm dargestellt werden?
Dreieck = Geheimnis
Drei Linien = Sehr enge Beziehung
Was bedeutet eine doppelte oder dreifache Linie in einem Genogramm?
sehr enge Beziehungen