Systeme des dig. Procurement Flashcards
Welche Grundmodelle gibt es beim dig. Procurement?
Sell-Side-Modell
Marketplace-Modell
Buy-Side-Modell
Was ist das Sell-Side-Modell?
Bei Sell-Side-Lösungen werden sowohl die Einkaufssoftware als auch der Online-Katalog vom Lieferanten (Anbieter) zur Verfügung gestellt.
Bei derartigen Lösungen hat der Bedarfsträger des einkaufenden Unternehmens nach Anmeldung über die Lieferanten-Webseite Zugriff auf die eventuell individuell vereinbarten Produkte und Preise.
Im Wesentlichen unterstützen Sell-Side-Lösungen den Beschaffer beim Sourcing, nicht jedoch bei unternehmensinternen Verfahren wie z. B. Genehmigungsprozessen
Als Beispiel für ein Sell-Side-Modell kann das Digital Procurement-System von festo .com genannt werden
Was ist das Marketplace-Modell?
Bei einer digitalen Marketplace-Lösung werden die für die Bestellabwicklung erforderlichen Funktionen sowie Online-Kataloge in der Regel durch einen Marktplatzbetreiber (Intermediär) betrieben, dessen Plattform von mehreren einkaufenden und verkaufenden Unternehmen genutzt wird.
müssen nicht zwangsweise allgemein offen sein. Oft werden im Rahmen des Digital Procurement auch gemeinschaftlich betriebene Portale eingesetzt, bei denen eine Gruppe einkaufender oder verkaufender Unternehmen federführend ist und die für die Geschäftsvorgänge gültigen Regeln aufstellt
Mercateo.de kann mit seinem Digital Procurement-System als Beispiel für ein Marketplace-Modell angeführt werden
Was ist das Buy-Side-Modell?
Im Gegensatz zu einer Sell-Side-Lösung werden bei einer Buy-Side-Lösung die Einkaufssoftware und der überwiegende Teil des Online-Kataloges von dem einkaufenden Unternehmen (Nachfrager) betrieben.
Buy-Side-Lösungen werden oft auch als Desktop-Purchasing-Systeme (DPS) bezeichnet, da sie es jedem Mitarbeiter ermöglichen, vom eigenen Schreibtisch aus über eine einheitliche Benutzeroberfläche Bestellungen zu generieren.
Als Beispiel für ein Buy-Side-Modell kann das Digital Procurement-System SCM Star von Siemens genannt werden
Was sind Nachteile des Sell Side Modells?
Da die Kataloge verschiedener Anbieter weder konsolidiert noch rationalisiert sind, sind Sell-Side-Lösungen unfähig, den Besteller digital beim Vergleich der Angebote verschiedener Anbieter zu unterstützen.
unterschiedlichen Designs und Navigationsstrukturen der verschiedenen Lieferantenbei bedienen
Transaktionsdaten fallen beim Lieferanten an -> auf Einkaufsseite manuellen Übertragung der Bestellungen in das eigene ERP-System, sofern die Lösung keine zusätzlichen Schnittstellen zum Datenaustausch mit der EDV des einkaufenden Unternehmens zur Verfügung stell
Was sind Vorteile des Sell Side Modells?
Lieferant kann seine Produkte optimal präsentieren und produktspezifische Funktionen integrieren kann.
Regelbasierte Produkt- und Preiskonfiguratoren ermöglichen es dem Bedarfsträger + Anbieter, ein Produkt nach eigenen Wünschen dynamisch zu konfigurieren.
Zudem erlauben viele Sell-Side-Lösungen eine Integration mit dem ERP-System bzw. der Warenwirtschaft des Lieferanten
Aus Sicht des beschaffenden Unternehmens verursachen Sell-Side-Lösungen außerdem nur geringe Kosten, da das Katalogmanagement komplett von den Lieferanten übernommen wird.
Beschaffer Informationen wie die Bestellhistorie oder den Auftragsstatus abfragen. Dem Lieferanten erspart die Integration die erneute Eingabe von Bestellungen und ermöglicht eine wesentlich effizientere Auftragsabwicklung
Was sind Vorteile des Buy Side Modells?
ermöglicht der zu einer Buy-Side-Lösung zugehörige Multilieferantenkatalog (MSPC) die lieferantenübergreifende Auswahl der gewünschten Produkte.
ermöglicht eine Buy-Side-Lösung die einmalige und lieferantenunabhängige Abbildung von Regeln für den Beschaffungsprozess und sorgt so für die Einhaltung von Rahmenvereinbarungen, Kompetenzen und Genehmigungsabläufen
Anders als fremdbetriebene Systeme lassen sich Buy-Side-Lösungen optimal in die bestehende Systemlandschaft des Unternehmens integrieren
Abhängig von der jeweiligen Lösung und Implementierung können DPS das beschaffende Unternehmen in allen Teilprozessen der Beschaffung unterstützen z.B. Genehmigungen/Tracking
Was sind Eigenschaften des Marketplace-Modells?
Ähnlich wie Sell-Side-Lösungen unterstützen Marketplace-Lösungen das einkaufende Unternehmen beim Sourcing, weniger aber beim Genehmigungsprozess.
Zwar werden einige der Nachteile von Sell-Side-Lösungen durch den vorhandenen Multilieferantenkatalog und die einheitliche Benutzeroberfläche ausgeglichen, eine optimale Integration mit bestehenden Systemlösungen auf Nachfragerseite ist aber auch bei der Nutzung einer reinen Marketplace-Lösung nicht gegeben.
viele Marktplatzbetreiber bieten zusätzliche modular aufeinander abgestimmte Dienstleistungen an. Diese wiederum können von einzelnen Unternehmen für den Betrieb ihrer Sell-Side- bzw. Buy-Side-Lösungen in Anspruch genommen werden. Beispiele für derartige Leistungen sind die Pflege, Konsolidierung und Rationalisierung von Online-Katalogen