Substanzbezogene Störungen Flashcards

1
Q

Was sind psychotrope Substanzen?

A

Psychotrope Substanzen = Stoffe, die zentralnervös auf den
Organismus wirken und Wahrnehmung, Denken, Fühlen,
Handeln beeinflussen
-> wirken über das ZNS und müssen Blut-Hirn-Schranke überwinden

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2
Q

Biologische Aspekte:

von was ist die Wirkung von Substanzen abhängig?

A

• Art der Einnahme
– oral langsamer als intravenös
• Leichtigkeit, mit der sie das Gehirn erreichen
– Hürden: Schleimhäute des Mundes/Magens/Darms;
Lungenkapillaren; Blut‐Hirn‐Schranke
• Art, wie sie mit Rezeptoren des ZNS interagieren
– siehe nächste Folie
• Schnelligkeit, mit der sie wieder abgebaut werden

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3
Q

Wie können psychoaktive Substanzen wirken? (7-> alternativ)

A

A. Entleerung von Testikeln innerhalb der präsynaptischen Endigung
B. Transmitterkonzentration von der präsynaptischen Membran erhöhen
C. Transmitterausstoss in synaptischem Spalt blockieren
D. Enzyme inhibieren, die Transmitter synthetisieren
E. Reuptake von Neurotransmitter hemen
F. Enzyme blockieren, die neurotransmitter im Spalt abbauen
G. aus chemischer Ähnlichkeit an postsynoptische Rezeptoren binden und Transmitter dadurch ersetzen

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4
Q

Welche Sunbstanzklassen gibt es nach ICD 10 und welchen Code gibt es?

A
  • Alkohol F10
  • Opioide F11
  • Cannabinoide F12
  • Sedative/Hypnotika F13
  • Kokain F14
  • Stimulanzien F15
  • Halluzinogene F16
  • Tabak F17
  • flüchtige Lösungsmittel F18
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5
Q

Wie können die Substanzen klinisch eingeteilt werden?

A
  • Stimulation/ Dämpfung
  • 0-Psychotogen (bsp- LSD oder Ecstasy)
    Andere Einteilung:
  • Schaden für sich/ Schaden für andere (bsp. Alkohol)
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6
Q

welches sind die schädlichsten Substanzen?

schadenpotenzial

A
  1. Alkohol
  2. Heroin
  3. Crack Kokain
  4. Metamfetamine
  5. Kokain
  6. Tabak
  7. Amfetamine
  8. Cannabis
    ….
  9. Ecstasy
  10. LSD
  11. ?
  12. Mushrooms
    -> Gesetzgebung orientiert sich nicht a schadenpotenzial für Personen
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7
Q

Welche Störungen im Zusammenhang mit

psychotropen Substanzen gibt es nach ICD 10

A

A) Störungen durch/infolge Substanzkonsum
• Substanzmissbrauch (DSM‐IV) / schädlicher Gebrauch (ICD‐10)
• Abhängigkeit (DSM‐IV & ICD‐10)
• Neu im DSM‐5: Substanzgebrauchsstörung

B) Substanzinduzierte Störungen, z.B.:
• Akute Intoxikation
• Entzug
• Substanzinduzierte(s): ...
‐ Delir
‐ Demenz
‐ psychotische Störung
‐ affektive Störung
‐ Angststörung
‐ sexuelle Funktionsstörung
‐ Schlafstörung
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8
Q

Wie kann das ICD 10 gelesen werden (was sagt die Zahl an bestimmten Stellen aus)?

A
  1. Stelle: verursachende Substanz
  2. klinisches Erscheinungsbild
    - > Kriterien für Abhängigkeit und schädlicher Gebrauch ist über alle Substanzklassen gleich
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9
Q

Beschreibe die Substanzabhängigkeit (ICD‐10)

A

Mindestens 3 Kriterien während letztem Jahr erfüllt:
1. starkes Verlangen, die Substanz einzunehmen
2. Schwierigkeiten, Konsum zu kontrollieren (bzgl Beginn,
Beendigung, Menge -> Kontrollverlust)
3. körperliche Entzugssymptome
4. Toleranzentwicklung
5. Vernachlässigung anderer Verpflichtungen, Aktivitäten,
Interessen
6. fortdauernder Gebrauch der Substanz(en) wider besseres
Wissen und trotz eintretender schädlicher Folgen.

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10
Q

Beschreibe den schädlichen Gebrauch nach ICD 10

A

Mindestens während 1 Monat innerhalb des letzten Jahres:
Konsum trägt erheblich zu Schädigung physischer oder
psychischer Gesundheit bei.

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11
Q

Was ist der Unterschied zwischen Substanzmissbrauch in Abhängigkeit?

A

-> Konzeptuell
> Substanzmissbrauch: fortgesetzter Substanzkonsum im
Alltag, jedoch ohne Abhängigkeitskriterien; wird v.a. über die
schädlichen Folgewirkungen definiert (körperlich, psychisch,
sozial)
> typisch für Abhängigkeit: Toleranz, Entzugssymptome,
Kontrollverlust, Craving (unbezwingbares Verlangen, Gier),
Einschränkung sozialer Aktivitäten, Vernachlässigung anderer
Interessen (Prozess)

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12
Q

Was sind die Änderungen von DSM‐IV zu DSM‐5?

A

>  Keine Unterscheidung zwischen Abhängigkeit und
Missbrauch mehr.
→ Neu: «Substanzgebrauchsstörung» («Substance use
disorder»)
- Mann kann neu auch Schweregrad hinzufügen
 Oberbegriff: «Substanzbezogene Störungen» wird «Sucht
und zugehörige Störungen»
→ Öffnung für Verhaltenssüchte
“Wiederkehrende Probleme mit dem Gesetz” rausgeflogen
2 Merkmale von 11 erfüllt= viele Diagnosen ->neu: Craving, das starke Verlangen nach der Substanz

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13
Q

Beschreibe die Substanzgebrauchsstörung nach DSM 5

A

>  Ein unangepasstes Muster von Substanzgebrauch führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden.
 Mindestens 2 der 11 Kriterien erfüllt.
 Abstufung des Schweregrades:
2‐3: leichtgradig
4‐5: mittelgradig
≥ 6: schwergradig

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14
Q

Beschreibe das Screenings und die Diagnostik

A

>  Screening: Identifikation von Personen mit wahrscheinlicher
Suchtproblematik
 Diagnostik: Erhebung von detaillierten Informationen über Konsum sowie Antezedenzen und Konsequenzen
• Patientenanamnese, Familienanamnese: Kombination mit
fremdanamnestischen Angaben von Familie, Hausarzt o.a.
(Bagatellisierung / kognitiver Abbau)
• Körperliche Untersuchung, Laborergebnisse (Blut, Urin)
• Fragebogen, Interviews
Verlaufs‐ und Erfolgsdiagnostik
-> bsp. diagnostische Interviews (substanzunspezifisch)
- ASI
-MATE
-DIA-XM-CIDI

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15
Q

Beschreibe die Prävalenz des Konsums

A

> schwer zu erfassen (Verleugnungstendenzen)
Cannabis am häufigsten 7% im letzten Jahr
25,2% Konsumerfahrung mit illegalen Drogen
(Männer: 31,3%, Frauen: 18,9%);
Anteil Cannabiskonsum ca. 95%

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16
Q

Beschreibe die Prävalenz der Substanzstörungen

A

>  12‐Monats‐Prävalenz
• in den 12 Monaten vor Durchführung war nahezu 1/3 der
Bevölkerung von mind. einer der abgefragten psychischen
Störungen betroffen
• Spitzenreiter: Substanzstörungen, affektive Störungen,
Angststörungen

17
Q

Beschreibe die Prävalenz und Versorgung (v=versorgt; uv=unversorgt)

A
> Substanzstörungen:
- v: 29% uv: 71%
> Somatoforme Störungen
- v: 36% uv: 64%
> Panikstörungen
- v= 58% uv= 42%
> Affektive Störungen
- v= 50% uv=50%
18
Q

Beschreibe die Geschlechterverteilung

A

> Mehr Männer als Frauen (zwischen 70-80% bei Alk, Opioide, Cannabis, Kokain, Stimulanzien)
Ausnahme: Medikamentenmissbrauch
-> “saubere Süchte” wie Benzo etc.

19
Q

Welche Erklärungsmodelle gibt es?

A
> Multifaktoriell (bio‐psycho‐soziale Faktorenbündel oder:
Person – Umwelt – Droge)
> Diathese-Stress-Modell
>psycholog.-lerntheoretische Aspekte
> psycholog.-kognitive Aspekte
> biologische Aspekte
> Soziale/Sozialisations‐Aspekte
20
Q

Beschreibe das Diathese‐Stress‐Modell

A

• Diathese (Vulnerabilität): erbliche oder erworbene
Disposition/Anfälligkeit für abnorme oder krankhafte
Reaktionen
• Stress: Belastungen, Lebensereignisse, Anforderungen auf
biologischer, sozialer und psychologischer Ebene
•  Annahme, dass Belastungen (Stress) bei Personen mit einer
bestehenden Anfälligkeit (Vulnerabilität) zu psychischen
Störungen führen
– in Abhängigkeit von moderierenden Faktoren
– relative Bedeutung der Faktoren variiert über Lebensspanne

21
Q

Beschreibe die Psycholog.‐lerntheoretische Aspekte

A

>  Operante Konditionierung:
• Positive Verstärkung durch: euphorisierende Drogenwirkung,
erlangte soziale Akzeptanz, z.B. bei Alkoholikern verbessertes
soziales Reaktionsvermögen
• Negative Verstärkung durch: Beendigung von
Entzugserscheinungen, Reduktion von Schmerz, Spannung,
Hemmung, Minderwertigkeitsgefühl, Langeweile, Angst
 Klassische Konditionierung:
• Substanz wird in bestimmtem Umfeld konsumiert (Ort, Geruch,
Geräusch, Stimmungszustand, anwesende Personen) 
Umfeld wird Hinweisreiz für die Konsum und damit
verbundenen positiven Effekte  allein Anblick der Droge,
Orte, Personen… löst starken Wunsch nach Konsum aus

22
Q

Beschreibe die Psycholog.‐kognitive Aspekte (Teufelskreis)

A

>  Irrationale Überzeugungen (A. Ellis), z.B.
• Überzeugung, negative Ereignisse nicht aushalten zu können
-> niedrige Frustrationstoleranz / „I‐can‘t‐stand‐it‐itis“
Teufelskreis:
- Auslösesituation (internal/external) -> aktivierte Grundüberzeugung -> Automatische Gedanken -> Verlangen -> erlaubnis-erteildene Gedanken -> instrumentelle Strategien (handeln) -> weiterer Konsum

23
Q

Beschreibe die biologischen Aspekte

A

…bei der Entstehung:
- Toleranz gegenüber akuten (Neben‐)Wirkungen als
Disposition/Vulnerabilitätsfaktor
…bei der Aufrechterhaltung:
-  Körperliche Abhängigkeit
-  Konditionierter Entzug
-  Anreiz‐Sensitivierungs‐Theorie (wollen und mögen)

24
Q

Beschreibe die Soziale/Sozialisations‐Aspekte

A

>  2 Alkoholiker‐Typen nach Cloninger (1987)
• Typ I‐Alkoholiker (milieubeeinflusst): Abhängigkeitsentwicklung
nach 25. LJ; selten physisch aggressiv; starke psychische
Abhängigkeit; Schuldgefühle und Angst vor Alkoholismus;
Abhängigkeit von sozialer Belohnung
• Typ II‐Alkoholiker (stark genetisch bestimmt): frühe
Suchtentwicklung; Impulsivität, Aggressivität, antisoziale PZüge;
v.a. Männer
• Achtung: keine konsistenten Befunde
 Familie und Peergroup als Schutz‐ & Risikofaktor
 Gesellschaft: Verfügbarkeit der Droge, soziales Netzwerk,
Schichtzugehörigkeit, Beruf
 Soziale Folgen des Konsums begünstigen Aufrechterhaltung

25
Q

Wie soll ich mir die einzelnen biologischen,
psychologischen und sozialen Aspekte in
einem biopsychosozialen Erklärungsmodell
vorstellen?

A
3 Teufelskreise der Sucht:
- intrapsychischer Teufelskreis
- somatischer Teufelskreis (Entzug)
- psychosozialer Teufelskreis 
= aversive Zustände, Konflike
= Alkoholverlangen
= Alkohol als
a) Spannungsloser
b) Euphorisierung
26
Q

Welche Therapiephasen und Settings gibt es?

A

>  Vorbereitung und Motivierung: v.a. im ambulanten Setting
durch Hausärzte, niedergelassene Fachärzte,
Psychotherapeuten, Suchtberatungsstellen
 Entzug: wg. körperlicher Entzugssymptomatik i.d.R. im
stationären Setting auf internistischen, neurologischen und
psychiatrischen Stationen (medikamentös unterstützt)
 Entwöhnung: stationär, teilstationär oder ambulant;
interdisziplinäre Zusammenarbeit von Psychotherapie,
Sozialtherapie und Medizin
 Nachsorge: meist ambulant, z.B. Selbsthilfegruppe (Anonyme
Alkoholiker, Blaues Kreuz), Suchtberatungsstelle,
Psychotherapie bei niedergelassenem Therapeuten

27
Q

Welche Therapieziele gibt es?

A

>  Abstinenzorientierte Behandlung
 Zieloffene Suchtarbeit / Ansatz der Schadensminderung
‐ Bsp. Alkohol: Kontrolliertes Trinken
‐ Bsp. Heroin: Substitutionsbehandlung

28
Q

Wo liegen die Schwerpunkte bei der

psychotherapeutischen Behandlung?

A

Drei Schwerpunkte:
1 Förderung der Therapiemotivation
2 Rückfallprävention
3 Behandlung der emotionalen und sozialen Störungen, die
infolge bzw. komorbid zur Substanzstörung auftreten (soziale
Unsicherheit, sexuelle Funktionsstörungen, Depression,
Angst…)

29
Q

Beschreibe die Therapiemotivation

A

 Die Motivation ist keine stabile Persönlichkeitseigenschaft
des Patienten. Vielmehr muss sie in der Therapie gezielt
gestärkt werden.
„Lack of motivation ist not a fault for which you should
blame your patients: It is a challenge for your therapeutic
skills“ (Miller & Rollnick, 1991, p.45)

30
Q

Wie funktioniert die motivierende Gesprächsführung?

A

>  „motivational interviewing“ (Rollnick & Miller, 1995)
 charakteristischer Therapeutenstil  den Patienten
motivieren und seine Veränderungsbereitschaft stärken
– Empathie ausdrücken
– Diskrepanz entwickeln (zw. gegenwärtigem Verhalten und
wichtigen persönlichen Zielen/Werten (change talk))
– Beweisführungen vermeiden
– Widerstand umlenken
– Selbstwirksamkeit und Zuversicht fördern (confidence talk)

31
Q

Welche Phasen der Veränderungsbereitschaft

bei Abhängigen gibt es?

A
> Veränderungsbereitschaft seitens
des Abhängigen fluktuiert
>  zyklisches 5‐Phasenmodell
> Abhängiger durchläuft in der Regel mehrmals diesen Zyklus
> Anpassung der therapeutischen
Strategien an jeweilige Phase
1. Fehlendes Problembewusstsein
(precontemplation)
• Keine Einsicht
• Keine Veränderungsbereitschaft
2. Aufbau eines Problembewusstsein
(contemplation)
• Selbstbeobachtung
• Abwägen der Vor‐ und Nachteile des
Drogenkonsums
• Beobachtung der Reaktion von Dritten auf
den eigenen Drogenkonsum
3. Beginn einer Behandlung
(action)
• Bereitschaft zur Veränderung
4. Aufrechterhaltung der Behandlungsziele
(maintenance)
• Bereitschaft zur Veränderung
5. Rückfall
(relapse)
• längere Phasen erneuten Missbrauchs oder
erneuter Abhängigkeit
32
Q

Beschreibe die Rückfallprävention und das Rückfallmodell von Marlatt & Gordon (1985)

A

>  Ziel: Verhaltensabläufe verändern, die zum Rückfall führen
 Rückfälle haben i.d.R. lange Vorgeschichte von gedanklichen,
emotionalen und motorischen Ereignissen  dort eingreifen
 Rückfallmodell von Marlatt & Gordon (1985)
1. unausgewogene Lebenssituation
2. scheinbar harmlose Entscheidung (Flasche Wein für Gäste)
3. Risikosituation:
Gefühle,
Konflikte,
Orte…
4. Bewältigungskompetenzen;
Abstinenzzuversicht
=
- Abstinenz -> erhöhte
Abstinenzzuversicht
- lapse (Ausrutscher) -> Abstinenzverletzugnseffekt -> Rückfall

33
Q

Beschreibe neuere Ansätze als Ergänzung zur

Rückfallprävention

A

Neuropsychologisch motivierte Rückfallprävention:
- situativer Anreiz vs. kognitive Kontrolle
> Praxis:
> Cue Exposure Training
> Modifikation von Aufmerksamkeits‐Bias
> Umlernen von automatischen Handlungstendenzen
> Inhibitionstraining

34
Q

Behandlung komorbider oder

Folgestörungen

A
> Soziales Kompetenztraining
> Depressionsbehandlung
> Angst‐Exposition
> Paar‐Therapie
>...
35
Q

Wie groß ist die Aussicht auf Erfolg bei der
Behandlung von substanzbezogenen
Störungen?
Alkohol

A

>  Stationär: nach 12‐14 Monaten
• ca. 39% abstinent, 47% Besserung (D, Süss, 1995)
• 12‐63% abstinent (D, Sonntag & Künzel, 2000)
• 50% abstinent (D, Zobel et al, 2005)
• 40% abstinent, 18% Besserung (CH, Moggi et al. 2007)
 Ambulant:
• 37% abstinent, 30% Besserung (D, Süss, 1995)
• 38‐48% abstinent (D, Sonntag & Künzel, 2000)
-> erschwert durch kulturelle Unterschiede bei der Messung
Oftmals unklare oder fehlende Erfolgskriterien,
unterschiedliche Katamnesezeiträume

36
Q

Wie groß ist die Aussicht auf Erfolg bei der
Behandlung von substanzbezogenen
Störungen?
Heroin

A

>  Abstinenzorientierte Behandlung:
• 70 – 80% brechen Therapie nach 2 – 6 Monaten vorzeitig ab.
• 20 – 30% der Gesamt‐Behandlungsgruppe und 60 – 80% der
planmässigen Beender zeigen nach 1 – 2 Jahren positives
Ergebnis (inkl. Abstinenz)
 Methadonsubstitution: Haltequote nach 1 Jahr: 70 –95%
• Opiatkonsum geht zurück, liegt aber langfristig zwischen 30
und 60%, deutliche Verbesserung der Delinquenz und der
körperlichen Situation,
• nach Absetzen von Methadon: < 10% Abstinenz

37
Q

Effektivität der Behandlung: Fazit

A

• Raum für Verbesserung des Therapieerfolges
• «Löcher» im Hilfe‐/Therapie‐System sehr schädlich.
• Motivationale Faktoren spielen eine wichtige Rolle
• Mittlerweile: ganze Reihe sorgfältig konzipierter und
evaluierter Behandlungsprogramme
• Bei Alkohol: insgesamt im Vergleich mit anderen
Störungen durchaus respektable Erfolge