Angststörungen: Soziale Phobie, Spezifische Phobie, Zwangsstörung Flashcards

1
Q

Prävalenzen

A
  • Hälfte der Befragten hat 1x im Leben eine psychische Erkrankung
  • Lebenszeitprävalenz Angststörung: 28.8%
  • soziale Phobie: 12,1%
  • spezifische Phobie 12,5%
  • PTSD: 6.8%
  • GAS: 5.7%
  • Panik: 4,7%
  • Zwangsstörung: 1,6%
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2
Q

Beschreibe die Epidemiologie (Europa) der spezifischen Phobie

A
  • Lebenszeit: 7,2-8,2%; 12 Monate: 6,4%
  • Frauen fast 2x
  • grosse kulturelle Schwankungen
  • Beginn im Durchschnitt mit 10 Jahren
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3
Q

Beschreibe die Epidemiologie (Europa) der sozialen Phobie

A
  • Lebenszeit: 4-12%; 12 Ute: 2-4%
  • Frauen 1,5x
  • kulturelle Unterschiede
  • Ersterkrankung im frühen Jugendalter
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4
Q

Beschreibe die Epidemiologie (Europa) der Zwangsstörung

A
  • 12 Mte.: 0,5-1,1%
  • Frauen= Männer
  • Häufigkeitszahlen in unterschiedlichen. Ländern und Kulturen ähnlich
  • Ersterkrankung mit 22,5
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5
Q

Beschreibe die DSM 5 Kriterien für die spezifische Phobie

A

A: Ausgeprägte Angst vor einem Objekt oder einer Situation
B: Enge Stimulus-Reaktions-Verbindung: Die phobischen Objekte/Situationen rufen immer oder fast immer eine sofortige Angstreaktion hervor
C: Konsequenzen: Vermeidungsverhalten oder Aushalten der Situation unter starker Angst
D: Angst unverhältnismäßig in Relation zur tatsächlichen Bedrohung
E: Angst persistiert (typischerweise ≥ 6 Monate)
F: Schweregrad: Leiden oder Beeinträchtigungen
G: Nicht besser durch eine andere Störung erklärbar

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6
Q

Wiederholung Panikstörung:

Beschreibe die Symptome einer Panikattacke

A

> unmittelbare Angstreaktion: kann die Form einer situationsbegünstigten oder situationsgebundenen Panikattacke annehmen
Symptome:
- Palpitationen, Herzklopfen, beschleunigter Herzschlag
- Schwitzen, Zittern, Beben
- Gefühl der Kurzatmigkeit/Atemnot, Erstickungsgefühle
- Schmerzen in der Brust
- Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden
- Schwindel, Benommenheit, Ohnmacht
- Derealisation, Depersonalisation
- Angst zu sterben/ Kontrolle verlieren
- Parästhesien, Hitzewallungen, Kälteschauer

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7
Q

Beschreibe die verschiedenen Typen der spezifischen Phobie (5)

A
  • Tiertypus
  • Umwelttypus
  • Blut-Spritzen-Verletzungstypus
  • Situativer Typus (Angst vor Situation)
  • Anderer Typus (bsp. Emetophobie)
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8
Q

Beschreibe die spezielle Funktion beim Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus

A

-> vasovagale Reaktion: Blutdruck und Herzrate steigt, fällt danach aber rapide ab was zu einer vasovagalen Ohnmachtsreaktion führen kann
(bei normalen Phobien nur Erregung des sympathischen Nervensystems)

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9
Q

Bekannte Phobien (10)

A
  • Chionophobie: Schnee
  • Spheksophobie: Wespen
  • Gynophobie: Frauen
  • Kynophobie:: Hunde
  • Akrophobie:: Höhe
  • Helminthophobie: Würmer
  • Trypanophobie: Injektionen
  • Pogonophobie: Bärte
  • Arachnophobie: Spinnen
  • Paruresis= schüchterne Blase
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10
Q

Welche Erklräungsmodelle der spezifischen Phobie gibt es (2)

A

> Lerntheoretische Ansätze
- Zwei-Faktoren- Theorie
- Preparedness
- Three-Pathway-Modell
Vulnerabilitäts-Stress-Modell
- Vulnerabilität: Genetik, Verhaltensinhibition in der Kindheit, disgust sensitivity
- Umweltfaktoren, lerngeschickt, Erziehungsstil, Lebensereignisse
- Aufrechterhaltung: Vermeidungsverhalten, Veränderung der Aufmerksamkeit und Interpretationen

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11
Q

Spezifische Phobie- Behandlung: welche Arten der Reizkonfrontationen (Exposition) gibt es und was gilt es dabei zu beachten

A
  • in sensu; graduiert: Systematische Desensibilisierung
  • in sensu; massiert: Implosion
  • in vivo; graduiert: Habituationstraining
  • in vivo; massiert: Flooding
    > Wichtig:
  • Bedingungs- und Verhaltensanalyse
  • Motivation des P. stärken
  • kognitive Nachbereitung
  • Generalisierungsübungen
    > Exposition wird nicht nur bei spezifische. Phobien verwendet
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12
Q

Welches sind die DSM 4 Kriterien der sozialen Phobie?

A

> A Ausgeprägte Angst vor einer oder mehreren Situationen, in denen man kritisch beobachtet oder beurteilt werden könnte
B Befürchtung, Verhalten oder sichtbare Angst könnte negativ bewertet wird (z.B. sich lächer- lich machen, peinlich wirken, Zurückweisung)
C Enge Stimulus-Reaktions-Verbindung: Die soziale Situation ruft immer oder fast immer eine sofortige Angstreaktion hervor
D Konsequenzen: Vermeidungsverhalten oder Aushalten der Situation unter intensiver Angst
E Angst unverhältnismäßig in Relation zur tatsächlichen Bedrohung
F Angst persistiert (typischerweise ≥ 6 Monate)
G Schweregrad: Leiden oder Beeinträchtigungen
H Keine organischen Ursachen
I Nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärbar
J Nicht nur im Kontext einer medizinischen Krankheit (z.B. bei Morbus Parkinson)

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13
Q

Welche Situationen werden von sozial phobikern gefürchtet (2)

A

> Interaktionssituationen

> Leistungssituationen (bsp. öffentliches Reden)

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14
Q

Welches sind die Symotomebenen bei sozialer Phobie (anxiety program) (4)

A
> Kognitionen
- Perfektionismus
- Erwartung von Ablehnung
- Negativer Selbstwert
> Emotionen
- Wut, schäm, Unsicherheit, Verlegenheit
> Körpersignale
- Herzschlag, Erröten, trockener Mund, stottern, zittern, Schwitzen
> Verhalten
- Vermeidung/Flucht
- Sicherheitsverhalten
- sozial inadäquates Verhalten
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15
Q

Beschreibe das kognitive Modell der sozialen Phobie nach Clark und Wells (1995)

A

Soziale Situation -> aktiviert Grundannahme (ich bin uninteressant) -> Wahrnehmung sozialer Bedrohung ->grosser Fokus nach innen, führt zu somatischen Symptomen = Stress-> führt zu weiterem Syptomen und Sicherheitsverhlten -> aufrechterhaltung der Störung
= Teufelskreis

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16
Q

Beschreibe die kognitiv-behaviourale Behandlung der sozialen Phobie (4)

A
  • soziales Kompetenztraining
  • Entspannungstraining
  • Exposition/ Konfrontation
  • Kognitive Umstrukturierung
  • > nebst einzeln- häufig auch Gruppensetting
17
Q

Beschreibe die kognitive Therapie nach Clark und Wells 1995 (4)

A
  1. Informationsvermittlung und Behandlungsmotivation
  2. Exploration und Erklärungsmodell
  3. Verhaltensexperimente
  4. kognitive Umstrukturierung
18
Q

Beschreibe die Exploration und das individuelle Erklärungsmodell nach der kognitiven Therapie von Clark und Wells 1995

A

Das kognitive Modell nach Clark und Wells wird aufgegriffen (Teufelskreis) und anhand dessen Befürchtungen des Patienten erfasst

19
Q

Beschreibe die Verhaltensexperimente nach der kognitiven Therapie von Clark und Wells 1995

A

> ähnlich der Exposition; ziel aber nicht Habituation
Ziele:
- Integration neuer Erfahrungen in kognitive Systeme (lernen)
- Überprüfung der Erwartungen und Befürchtungen ->realistische Selbstwahrnehmung in sozialen Situationen
- Demonstration aufrechterhaltenden Mechanismen (Videofeedback)
- mit sicherheitsverhalten, Aufmerksamkeit nach innen
- ohne sicherheitsverhalten, Aufmerksamkeit nach aussen
- Befragung der Umwelt
- “Fehler” einbauen

20
Q

Beschreibe die kognitive Umstrukturierung nach der kognitiven Therapie von Clark und Wells 1995 (2)

A
> Erfassen der kog. Verzerrungen und Denkfehler
- Alles oder nichts-Denken
- Überstarke Verallgemeinerung
- Übertreiben des Negativen
- Emotionale Beweisführung
- Gedankenlesen
-...
> Interventionen zur Umstrukturierung
- Sokratischer Dialog und Disputation
- Gedankentagebuch
- Kontinuumsmodell
21
Q

Beschreibe die Zwangsstörung nach DSM 5

A

A. entweder Zwangsgedanken, Zwangshandlungen, oder beides (siehe andere Folien)
B.zeitintenisvität (mehr als 1 h pro Tag) oder Leiden und Beeinträchtigung
C. nicht Folge der physiologischen Wirkung einer Substanz oder medizinischen Krankheitsfaktors
D. keine andere psychische Störung
-> Bestimme:
- Einsicht
- Tic-Bezogen

22
Q

Beschreibe die Zwangsgedanken nach DSM 5

A

Zwangsgedanken sind durch 1 und 2 definiert

  1. immer wiederkehrende und anhaltende Gedanken, Impuls oder Vorstellungen, sie im Krankheitsverlauf mind. zeitweilig als aufdringlich und ungewollt empfunden werden und meist Angst/Unbehangen hervorrufen
  2. Die Person versucht, diese Gedanken, Impuls oder Vorstellungen zu ignorieren oder zu unterdrücken oder sie mithilfe andere Gedanken zu neutralisieren (bsp. Zwangshandlung)
23
Q

Beschreibe die Zwangshandlungen nach DSM 5

A

Zwangshandlungen sind durch 1 und 2 definiert:

  1. Wiederholte Verhaltensweisen oder mentale Handlungen, zu denen sich die Person als Reaktion auf einen Zwangsgedanken oder aufgrund von streng zu befolgenden regeln gezwungen fühlt
  2. Die Verhaltensweisen oder Regeln dienen dazu, Angst oder Unbehagen zu verhindern oder reduzieren oder gefürchteten Ereignissen vorzubeugen; diese stehen jedoch on keinem realistischen Bezug zu dem, was sie zu neutralisieren oder verhindern versuchen oder sind deutlich übertrieben
24
Q

Beschreibe die Erscheinungsformen von Zwangsstörungen

A
  • reine Gedankenzwänge oder Zwangshandlungen selten
  • 80% sowohl ZG als auch ZH
  • ZG lösen innere Spannung/ Angst aus, das Ausführen der ZH reduziert diese= neutralisierung
  • häufigste Befürchtungen: aggressive Handlungen gegenüber anderen
  • erschweren Bedienungen für Diagnostik& Behandlung: heimliche Krankheit, Schamgefühle, hohe Komorbidität, Perfektionismus
  • 7,5 Jahre bis zur ersten Therapie =Chronifizierung
25
Q

Beschreibe das kognitiv-behaviourale Modell von Salkovski der Zwangsstörungen

A

Ideen, Gedanken und kognitive Prozesse -> Aufdringlicher Gedanke -> Bewertung des Gedankens .> Emotionale/physiologosche Unruhe -> Neutralisierendes Ritual

26
Q

Beschreibe das Metakognitive Modell nach Wells

A
  • Zwangspatienten haben eine erhöhte Aufmerksamkeit auf den eigenen Denkprozess = interne Prozesse: automatische Gedanken
  • selbstreferentielles Denken
  • > durch automatische Gedanken werden bestimmte irrationale Metakognitionen aktiviert
27
Q

Welches sind die typischen Metakognitionen bei Zwang (3)

A

> thought-action fusion: wenn ich etwas denke, werde ich es auch tun
thought-event fusion: wenn ich etwas denke, wird es auch Realität
thought-object fusion: Wenn ich etwas denke, wird es auf einen Gegenstand überspringen/ er wird kontaminiert

28
Q

Beschreibe die Thearpieansätze der Zwangsstörung (3)

A

> Wells: Eigene Einstellungen zu den Gedanken (Metakognitonen)
Salkovskis: Bewertung der aufgrundlichen Gedanken
Kognitive Verhaltenstherapie
- Psychoeduktion
- Identifikation individuelle Denkmuster
- Modifikation dysfunktionaler Metakognitionen (kog. Umstrukturierung)
- Reizkonfrontation mit Reaktionsverhinderung (ERP)

29
Q

Beschreibe die Wirkungsnachweise

A

> Metaanalyse Ruhmlanf&Margraf: Effektivität der Therapien bei spezifischer Phobie, sozialer Phobie und Zwangsstörungen

  • Spezifische Phobie: ?
  • soziale Phobie: Konfrontation und KVT grösste ES > 18 Mte. stabil
  • Zwangsstörung: KVT und ERP wirksam
30
Q

Beschreibe die Misserfolge/ Rückfälle

A

> spezifische Phobie: Abbruchquoten der Exposition zwischen 0-27% (insbesondere wenn P. Selbstexposition ausführen sollen)
Nonresponder in der KVT der sozialen Phobie: 30%
Nonresponder in der KVT der Zwangsstörung: 40-50%
Lediglich 3-5% der menschen mit Zwangsstörung begeben sich in Therapie, 95-97% bleiben unbehandelt
14-40% der Zwangspatienten erreichen trotz Therapie nicht das gewünschte Mass an Verbesserung
Risiko eines Rückfalls bei Zwangspatienten: 20-30%

31
Q

Beschreibe die 3 Stufen des Metakognitiven Modells nach Wells

A

> Low Level Processing Units: Informationen weitgehend unbewusst und automatisch verarbeitet. Nur einige Informationen gelangen in die bewusste Weiterverarbeitung auf der zweiten Ebene.
Entscheidend für die Entstehung emotionaler Störungen ist die zweite, metakognitive Ebene. Auf dieser Ebene werden die Gedanken, die auf der ersten Ebene «durchgelassen» werden, bewusst bewertet, kontrolliert und gesteuert (Online-Verarbeitung).
Auf der dritten Ebene befinden sich die Self-Beliefs, d.h. Überzeugungen über sich selbst, das eigene Gedächtnis.