Angststörungen: Posttraumatische Belastungsstörung, Generalisierte Angststörung Flashcards
Was ist die generalisierte Angststörung?
Die Generalisierten Angststörung (GAS) (engl. generalized anxiety disorder) ist eine Erkrankung, bei der die Betroffenen unter einer generalisiert und anhaltend auftretende Angstsymptomatik, die insbesondere durch
ausgeprägte Sorgen und ängstlichen Erwartungen gekennzeichnet ist, leiden.
Im Gegensatz zu den Phobien ist die Angst nicht auf bestimmte Umgebungsbedingungen oder Situationen beschränkt sondern “frei flottierend”.
Beschreibe die Symptome des GAS
> Die Symptome der generalisierten Angststörung sind variabel, neben den kontinuierlichen Sorgen leiden viele Betroffene an Symptomen wie z.B. Konzentrationsstörungen, Hypervigilanz, Ruhelosigkeit oder Schlafstörungen.
Darüber hinaus können z.B. auch körperliche Beschwerden wie ständige Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit,
Herzklopfen, Schwindelgefühle oder Oberbauchbeschwerden auftreten.
Beschreibe die diagnostischen Kriterien nach DSM 4 der GAS
> zentrale Merkmale: Übermässige unkontrollierbare Angst und Sorge bezüglich mehrerer Ereignisse oder Tätigkeiten
Mindestdauer: 6 Mte
Symptome: 3 von 6 Symptome
- Ruhelosigkeit
- Leichte Ermüdbarkeit
- Konzentraionsschwierigkeiten oder Leere im Kopf
- Reizbarkeit
- Muskelspannung
- Schlafstörungen
-> bei Kindern genügt ein Symptom
Klinisch bedeutsames leiden oder Beeinträchtigung
Ausschlusskriterien:
- Angst und Sorgen sind nicht auf Merkmale einer anderen Achse-I-Störung beschränkt
- keine PTBS, affektive Störung,psychotische Störung oder tiefgreifende Entwicklungsstörung
Beschreibe die diagnostischen Kriterien der GAS nach ICD 10
> zentrale Merkmale:
Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen in Bezug auf alltägliche Ereignisse und Probleme
Mindestdauer: 6 Mte vorherrschend
Symptome: 4 aus 6 Bereichen, dabei mindestens ein vegetatives Symptom
- vegetative Symptome
- Symptome, die Thorax und Abdomen betreffen
- Psychische Symptome
- Allgemeine Symptome
- Symptome der Anspannung
- Andere unspezfischische Symptome
-> bei Kinder weniger
Ausschlusskriterien:
- Keine Panikstörung, phobische Störung, Zwangsstörung, hypochondrische Störung oder organische Krankheiten
Beschreibe die Probleme in der Informationsverarbeitung bei
Sorgen und generalisierter Angststörung
> Aufmerksamkeitsbias: Ausrichtung auf Gefahr und Bedrohung
Interpretationsbias: negative Ereignisse als wahrscheinlich und mehrdeutige Situationen als bedrohlich
Gedächtnisbias: schnellere Enkodierung bei bedrohlichen Situationen
geringe Problemorientierung: geringes Vertrauen in die Problemlösung und geringe wahrgenommene Kontrolle
Inadäquate Problemlösung: Längere Entscheidungsprozesse, umfangreicheres sammeln von Beweisen, Mehr abstrakte Problemelabroationen
Beschreibe die zentralen Merkmale einer Gas
> Betroffene haben keine Kontrolle mehr über die Dauer und Häufigkeit dieser Sorgen und Empfindungen.
Ein erhöhtes Erregungsniveau in Körper und Psyche (Hyperarousal) dominiert (z.B. Schlafstörungen, nervöse Anspannungsgefühle, Reizbarkeit).
Die generalisierte Angststörung beginnt im Gegensatz zur Panikstörung zumeist später (Alter bei Erstmanifestation: Mitte der 2. bis 5. Dekade), oft langsam und schleichend.
Der Verlauf ist fast immer chronisch, allerdings durchaus Schwankungen unterworfen und verschlechtert sich häufig in Belastungssituationen.
Beschreibe die Epidemiologe und Kosten einer GAS
> Die GAS kommt weniger häufig als Phobien oder Panikstörungen vor, jedoch verursacht sie immensere Kosten (Arbeitsausfall)
Beschriebe den Grundgedanken einer Therapie der GAS (aufrechterhaltende Faktoren)
Die sorgenvollen Gedanken sind der Vorwand dafür, sich nicht mit negativen Gefühlen und Gedanken auseinanderzusetzen. Man sorgt sich um zu vermeiden -> Konfrontation mit Befürchtungen zentral
Beschreibe den Geschichtlichen Abriss der „Psychotraumatologie
> Oppenheim (1888): Eisenbahn-Unfallopfer leiden unter einer Erschütterung des Rückenmarks
Amerikanischer Bürgerkrieg: Militärärzte diagnostizieren die „Nostalgia“ - eine Folge von Trennungsschmerz
1. Weltkrieg: Das Schützengrabensyndrom wird als Folge von Gehirnerschütterung betrachtet und als „Granatenschock“ oder „Gefechtsneurose“ diagnostiziert
2. Weltkrieg: Die ehemaligen Soldaten erhalten diskriminierende Diagnosen wie „Rentenneurose“ oder „Kompensationsneurose“
Vietnamkrieg: Es wird deutlich, dass das Kriegsgeschehen psychisch schädigt. Beginn einer Debatte, die in der neuen Diagnose - PTB oder PTSD - endet
Beschriebe die Symptome der PTSD (4)
> Symptome:
— vegetativ übererregt
— hypervigilant (Angstsystem auf Gefahr ausgelegt)
— emotionale „Stumpfheit
— wiederholtes Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen
(Intrusionen, flashbacks)
Typischerweise auftretend innerhalb von 6 Monaten nach traumatischem Ereignis
Beschreibe die genetische Komponente der PTSD
> Genetische Komponente
— Hinweise auf eine bestimmte Genmutation, die auch mit Entstehung von Substanzmissbrauch in Verbindung gebracht wird (Dopamin)
— Da allerdings häufig auch Substanzmissbrauch vorliegt ist Befund schwer zu interpretieren.
Welche Arten von Trauma Opfer gibt es?
> Primäre Opfer
Personen, die traumatischen Ereignissen unmittelbar ausgesetzt sind (z.B. Opfer einer Vergewaltigung)
Sekundäre Opfer
Zeugen und Helfer bei Schadensfällen (z.B. Polizei, Rettungsdienstpersonal, Feuerwehr)
Tertiäre Opfer
Personen, die indirekt vom Trauma beeinflusst
werden (z.B. Familien der Opfer)
Beschreibe die 3 Klassen der Symptome der PTSD
> Aviodance and Numbing: - Avoid discussing Events - Emotional Nubmness - Averse to activities done in the past > Intrusive Memories: - Flashbacks - Disturbing Dreams > Anxiety and Emotions - Anger and Irritability - Guilt and Shame - Substance abuse and Destruktive Verhaltensweisen - Easily Started - Extreme Cases: Suizid oder Gewalt
Klassifiziere die PTSD nach DSM 4 (A-G)
A) Traumakriterium
(1) Ereignis
(2) subjektive Reaktion: Grauen, Verzweiflung*
——————————
B) Intrusionen, z.B. Flashbacks
C) Vermeidung/ Numbing
D) Hyperarousal, z.B. Konzentrationsstörungen
——————————
E) Symptome länger als einen Monat (erst nach 6 Mte=PTSD)
G) Klinisch-signifikante Beeinträchtigungen
Beschreibe die Änderungen des DSM 5 der PTSD
DSM-5: Änderungen in der Diagnose
- Kriterium A2: wurde im DSM-5 weggelassen, da es die diagn. Genauigkeit nicht verbessert
- Kriterium C: wurde ergänzt neu mit D: negative Veränderungen in Stimmung, neg. Affekt Hyperarousal neu = Kriterium als E
- Onset: nicht als volle Diagnose vor Ablauf von 6 Monaten
Wie werden traumatische Erlebnisse typologisiert
>Verursacher - Akzidentelle Traumen - Man-made Traumen (absichtliche) >Dauer des Traumas - Typ I Traumen: kurzandauernde - Typ 2 Traumata: lang andauernde/ wiederholte
Beschreibe die typischen kognitiv-emotionalen
Veränderungen bei PTSD Patienten
> Anhaltendes Gefühl eigener Vulnerabilität und eigenen
Beschädigtseins
anhaltendes Gefährdungsgefühl
generalisieres Entfremdungsgefühl
vermehrtes Misstrauen
gestörte Intimität
verminderte Selbstachtung
vergröberte Verantwortungsattribution:
(Schuldgefühle vs. externale Attribution negativer Ereignisse)
Ärger, Wut, Rache
dysregulierte emotionale Feinabstufung (Emo-Reg)
Beschreibe die Differentialdiagnostik in der
Psychotraumatologie
- Akute Belastungsstörung
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Anpassungsstörungen
- nur in ICD-10: Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung
> Forschungsdiagnosen - Komplexe PTB (DESNOS)
- Komplizierte Trauer
- Posttraumatische Somatisierungsstörung
>Seltene Diagnose - Dissoziative Identitätsstörung
Beschreibe die Prävalenzen für eine PTSD nach Vorliegen eines Traumas
- Vergewaltigung: 50-55%
- sex. Belästigung: 19-23%
- körperliche Gewalt: 1-13%
- Unfälle: 2-7%
- Zeuge: 2-7%
- Naturereignisse; Feuer: 0-5%