Soziologisches Wissen und das Alltagswissen vom Sozialen Flashcards

1
Q

2 Gründe, warum sich Soziologie mit „Wissen“ beschäftigt

A
  • Auftrag der Soziologie, neues Wissen über das Soziale zu erzeugen
  • Über Soziales hat „Jedermann“ bereits umfangreiches Wissen

> „Common Sense“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Ein Problem der Soziologie:
Die „Belagerung“ durch das Alltagswissen vom Sozialen

  1. Lösungsstrategie
  2. Lösungsstrategie
A
  1. Lösungsstrategie:
    Überbietung des Alltagswissens (Verbesserung, Widerlegung)
  2. Lösungsstrategie:
    Vergegenständlichung des Alltagswissens (Beobachtung, Hintergehung)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Die Lösungsstrategie der Überbietung (Verbesserung, Widerlegung) des Alltagswissens

Die Grundannahmen des Positivismus:

A
  1. Wissenschaft ist auf empirische Tatsachen
    gegründet
  2. Sozial- und Naturwissenschaften teilen eine Methode
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Die positivistische Strategie:

Der Positivismus als Gegner des Alltagswissens (Was ist tatsächlich der Fall?)

A

a) Verbesserung, Bestätigung, Absicherung

b) Widerlegung von „Mythen“, Überraschung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Die Strategie der Wissenssoziologie Das Alltagswissen als Gegenstand: Was setzen wir voraus?

Drei Gründe für die Beobachtung des Alltagswissens:

A
  1. Was die Leute für wirklich halten, bestimmt ihr Handeln.
    „If men define situations as real, they are real in their consequences.“ (William Thomas)
  2. Sinnhafte Phänomene basieren auf Wissen.
  3. Die Alltagssprache ist unvermeidlicher Ausgangspunkt der Soziologie.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Drei Phasen der Wissenssoziologie

A
  1. Karl Marx: Ideologiekritik
  2. Karl Mannheim: Standortgebundenheit des Denkens Emile Durkheim: Kulturelle Klassifikationssysteme
  3. Alfred Schütz: Phänomenologie des Alltagswissens
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Karl Marx (1818-1883):

A

„Die Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozess überhaupt. Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Karl Mannheim (1893-1947):

A

„Ideologiehaftigkeit des menschlichen Denkens wird also (…) nicht mehr mit unwahr, verlogen usw. zu tun haben, sondern (…) nur die jeweilige Seinsgebundenheit des Denkens bedeuten: das menschliche Denken konstituiert sich nicht frei schwebend im sozial freien Raum, sondern ist im Gegenteil stets an einem bestimmten Ort in diesem verwurzelt.“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Wissenssoziologische Methode der Relativierung:

A

Ein bestimmtes Wissen wird auf einen bestimmten
gesellschaftlichen Standort hin relativiert.

Max Scheler (1874–1928)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Durkheims Thema: Klassifikationssysteme im Wissen von Stammesgesellschaften

A

These von Emil Durkheim und Marcel Mauss:
Die Denkkategorien der Menschen sind Ausdruck ihrer sozialen Klassifikationen: Die ersten logischen Kategorien waren soziale Kategorien.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Alfred Schütz (1899-1959)

A
  • „Entdecker“ des Alltagswissens
  • Routinisierung und Zweifelsfreiheit alltäglicher
    Denkvoraussetzungen
  • Vorurteile als „Vorausurteile“
  • Typisierung: Einordnung neuer Erfahrungen in alte, schon „bewährte“ Denkschemata
  • „Stilles Wissen“: stillschweigende Glaubensan- nahmen, die zu selbstverständlich sind, um sie in Worte zu fassen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Edward Evans-Pritchard (1902–1973): britischer Sozialanthro- pologe, erforschte die zentralafrikanische Ethnie der Azande

„Unkorrigierbare Annahmen“:

A
  • nicht hinterfragbare „Axiome“ des Wissens, die man niemals für falsch halten darf

„Ausgehend von dem unkorrigierbaren Glauben an Orakel wer- den alle Ereignisse reflexiv zum Beweis für diesen Glauben.“ (H. Mehan und H. Wood)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Zwei Rollen des Soziologen in der Gesellschaft

A
  1. Der Experte, der die Tatsachen besser kennt

2. Der Fremde, der die Voraussetzungen des sozialen Lebens klarer sieht

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Soziologisches Wissen und Alltagswissen: drei Unterschiede

A
  1. Horizonterweiterung durch Vergleich und Kontextwissen
  2. Entpersonalisierung durch Zurückdrängen der Handlungsperspektive
  3. Verfremdung des Vertrauten und Normalen: „Weltfremdheit“ als soziologische Haltung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly