Rollen und Erwartungen Flashcards

1
Q

Rollen in modernen Gesellschaften

A
  • Rollen in modernen Gesellschaften Familienrollen: Tochter, Vater, Schwester, Enkel, Mutter,
    Tante
  • Berufs- oder Leistungsrollen: Arzt, Richter, Bäcker, Pfarrer
  • Laien- oder Publikumsrollen: Kunde, Bürger, Patient, Wähler, Schüler, Zuschauer
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Zwei

„Stammbäume“ der soziologischen Rollentheorie:

A
  • Strukturfunktionalismus

- Symbolischer Interaktionismus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Normen als „Gussformen“ des Handelns:

A

rechtliche Normen, moralische Normen, Sitte und Konvention

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Hauptvertreter und Thesen der strukturfunktionalistischen Rollenkonzeption

A

► Ralph Linton (1893-1953)
► Talcott Parsons (1902-1979)
► Robert K. Merton (1910-2003)

► These der Fremdbestimmtheit: geringe Spielräume der Rollengestaltung
► These der Austauschbarkeit des sozialen Personals

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Prämissen des strukturfunktionalistischen Rollenkonzepts:

A

► Der Mensch als instinktreduziertes „Mängelwesen“ ist extrem orientierungsbedürftig (Arnold Gehlen)
► Als Instinktersatz haben menschliche Kulturen „entlastende“ Muster entwickelt, die den Handelnden Orientierungssicherheit geben: Erwartungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Zentrale Begriffe der strukturfunktionalistischen Rollenkonzeption:

A
  • Soziale Position
  • Rolle
  • Bezugsgruppe

Soziale Position: Ort oder „Knotenpunkt“ in einem Netz sozialer Beziehungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

2 Typen sozialer Positionen

A
  1. Positionen, die auf Zuschreibung (Askription) beruhen und ohne eigenes Zutun eingenommen werden: z.B. Alter, Geschlecht, ethnische oder verwandtschaftliche Herkunft
  2. Positionen, die man/frau durch eigenes Zutun („Lei- stung“) erwirbt: z.B. berufliche Stellung, Mitglied in einem Verein, einer Partei usw.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Zum „Homo sociologicus“

Ralf Dahrendorf (1929-2009):

A

„Zu jeder sozialen Position gehört eine soziale Rolle (…). Mit jeder Position gibt die Gesellschaft ihm eine Rolle in die Hand, die er zu spielen hat. Durch Posi- tionen und Rollen werden die beiden Tatsachen des Einzelnen und der Gesell- schaft vermittelt; dieses Begriffspaar bezeichnet homo sociologicus, den Men- schen der Soziologie (…).“

„Soziale Rollen sind Bündel von Erwartungen, die sich in einer gegebenen Gesellschaft an das Verhalten der Träger von Positionen knüpfen.“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Erwartungen nach ihrem Verbindlichkeitsgrad (nach R. Dahrendorf)

A

► „Muss-Erwartungen“
► „Soll-Erwartungen“
► „Kann-Erwartungen“

Komplementärrollen: z.B. Arzt/Patient, Verkäufer/Kunde, Lehrer/Schüler

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

„Bezugsgruppe“:

A

Personenkreis, der Rollenerwartungen

an eine Person heranträgt (R. Dahrendorf)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

„Rollenset“ (R. Merton):

A

Gesamtheit der Rollensegmente, die eine Rolle ausmachen. Beim Rollenset eines Lehrers z.B. die Erwartungen von Schülern, Eltern, Lehrerkollegen usw.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Rollenkonfiguration oder „Statusset“ (R. Merton):

A

Gesamtheit der verschiedenen Rollen, die eine Person innehat (z.B. Lehrerin, Ehefrau, Parteimitglied, Nachbarin usw.)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Hauptvertreter der Rollenkonzeption des symbolischen Interaktionismus

A
  • George H. Mead (1863-1931) - Herbert Blumer (1900-1987) - - Erving Goffman (1922-1982)

Kritik am Strukturfunktionalismus: ein zu starres und mechani- stisches Rollenmodell

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Vier fragwürdige Voraussetzungen der strukturfunktionalistischen Rollenkonzeption

  1. Sind Rollenerwartungen hinreichend klar definiert?
A

Defizitäres Rollenwissen

Bewältigungsstrategien: Normen deuten und aushandeln

„Role taking“: Rollenhandeln als eine ausführende, „passive“ und oft routinisierte Umsetzung von Rollen- erwartungen (der Rollenspieler als Darsteller eines vorgegebenen „Skripts“)
„Role making“ (Ralph Turner): Rollenhandeln als eine kreative, „aktive“ und oft improvisierte Gestaltung von Rollenerwartungen (der Rollenspieler als Koautor des „Skripts“)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q
  1. Sind Erwartungen an eine Person in einer Rolle problemlos mit denen in anderen Rollen vereinbar?
A

Interrollenkonflikte
Bewältigungsstrategien:
► Zeitliche und räumliche Rollentrennung
► Rollenpriorisierung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q
  1. Sind die Erwartungen verschiedener Bezugsgruppen an eine Rolle miteinander vereinbar?
A
Intrarollenkonflikte
Bewältigungsstrategien:
► Orientierung an der Stärke von Bezugsgruppen 
► Ausspielen der Bezugsgruppen
► Trennung der Publikumskreise
► Lavieren („Schaukelpolitik“)
► Rollenaufspaltung
17
Q
  1. Inwieweit stimmen Rolle und Person überein?
A

Rollendistanz

Erving Goffman (1922-1982):
„Ein Selbst wartet also darauf, dass das Individuum eine Position einnimmt; es braucht sich nur dem auf ihn wirkenden Druck anzupassen, und es wird ein Ich finden, das für es gemacht ist.“
18
Q

Vergleich der beiden Rollenkonzeptionen

A

► Zuordnung zu unterschiedlichen Situationstypen

► Historischer Vergleich von Rollenkonfigurationen

19
Q

Einfache Gesellschaften:

A
  • wenige & unspezialisierte Rollen
  • enge personale Verbindung von Rollen:
    starke Normierung von Rollenkonfigurationen
20
Q

Moderne Gesellschaften:

A
  • zahlreiche und spezialisierte Rollen

- individuell sehr unterschiedliche und nicht bzw. kaum vorgezeichnete Rollenkonfigurationen