Elementare soziale Beziehungen (Paare, Triaden) - Gruppen - Gemeinschaften Flashcards
Sich Kennen und Bekanntschaft
► Gelegenheitsstruktur
► Wiedererkennen
► Bekanntschaft: eine Institution, die sich auf das Recht und die Pflicht der Teilnehmer an Blickkontakten bezieht. Bekanntschaft besteht, wenn sich zwei gegenseitig identifizieren können und dieses Wissen voreinander zeigen.
Bekannte sind erinnerungspflichtige Andere.
Dyaden: Zweierbeziehungen und Paare
► George Homans (1910-89) und Peter Blau (1918- 2002): Vertreter soziologischer Austauschtheorien
► Reziprozität = Gegenseitigkeit
Paarbeziehung:
das Modell einer exklusiven und kulturell stilisierten persönlichen Beziehung
- „Entstehungsgeschichten“
- Selbstdefinition der Paarbeziehung
- soziale Schließung und „Geheimnis“ (G. Simmel)
„Romantische Liebe“ als kulturelle Institution (Niklas Luhmann)
- „Monopolistischer“ Anspruch: „Nur Du!“
- Versprechen einer „Erlösung“ von Vereinzelung
Triaden
► Der Dritte:
- Möglichkeit von Koalitionen und des „lachenden Dritten“
► „Klatschtriade“ (Jörg Bergmann)
Netzwerke
a) keine klare Begrenzung
b) kombinieren dichte und direkte
Kontakte mit lockeren und indirekten Kontakten
Pioniere der Netzwerkforschung:
► Alfred Radcliffe-Brown (1881-1955)
► Jacob Moreno (1892-1974): Soziometrie
► Netzwerke als „Sozialkapital“
► Netzwerke als Informationsbeschleuniger
Gatherings und Gruppen
► Gatherings oder soziale Aggregate (z.B. wartende Fußgänger am Zebrasteifen, Gaffer bei einem Verkehrsunfall)
► Drei Merkmale von Gruppen:
1. Dauerhaftigkeit und „Wir-Bewusstsein“
2. Unmittelbarkeit der Kontakte
3. Persönliche Färbung der Beziehungen
George C. Homans
definiert eine Kleingruppe als „eine Reihe von Personen, die häufig miteinander Umgang haben und deren Anzahl so gering ist, dass jede Person mit allen an- deren in Verbindung treten kann (…) und zwar von Angesicht zu Angesicht.“
Gemeinschaften
► Nachbarschaft (diffuse Grenzen trotz räumlicher Nähe)
► Aber: statistische „Gruppe“, d.h. eine von einem Beobachter konstruierte Personenkategorie ohne Wir-Bewusstsein
► „Imaginierte Gemeinschaften“: Gemeinschafts- glauben, Konstituierung eines Wir-Gefühls durch Konstruktion eines „Anderen“
Beispiele: Nation, Klasse, Geschlechtskollektive
Die drei „Anderen“ der imaginierten Gemeinschaft:
- Feinde, Gegner: Distinktion und Kampf
- Deviante, Abweichler, Außenseiter: Ausgrenzung
und Strafe → Labeling Approach/Etikettierungsansatz
→ „self-fulfilling prophecy“ (Robert K. Merton) - Fremde: Separation und Distanz
→ F. irritieren unsere Unterscheidungen, verbreiten Unsicherheit → Die Objektivität des Fremden (G. Simmel & A. Schütz)