Macht - Autorität - Machtprozesse

Question 1

Was sind Machtbeziehungen?

Answer 1

1. Situationsüberdauernde Asymmetrien, die aber situativ gefährdend sind
2. Verdichtungen eines Aspekts aller sozialen Beziehungen.
3. Nicht nur Mehrheitsverhältnisse: Dominanz von wenigen über viele.
4. Einvernehmliche Willensvereinigung oder Zwangsverhältnisse?
   ► Konsenstheorien der Macht: Hannah Arendt, Talcott Parsons
   ► Zwangstheorien der Macht: Karl Marx, Max Weber, Michel Foucault

Question 2

Max Webers Machtbegriff

Answer 2

„Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel, worauf diese Chance beruht.“
(Max Weber)

Question 3

Autorität

Answer 3

Autorität: Einfluss aufgrund anerkannter Kompetenz und Überlegenheit
► Autorität wird von anderen zugesprochen, „verliehen“
► Funktionale Autorität
► „Charisma“

Question 4

Machtressourcen

Answer 4

Gewalt: physische Machtmittel, die an der Verletzbarkeit von Menschen ansetzen und als
Drohmittel dienen können

Besitz: Eigentum an Sachen, die für Be- lohnungen eingesetzt werden können

Wissen: Machteffekte durch Monopolisierung, Geheimhaltung oder Akku- mulation von Wissen

Question 5

Prozesse der Machtbildung

► Heinrich Popitz (1925-2002)

Sechs Mechanismen der Machtbildung

Answer 5

Szene 1: ein Kreuzfahrtschiff

1. Überlegene Organisationsfähigkeit der Privilegierten
2. Erste Legitimität aus gegenseitiger Anerkennung der Privilegierten

Szene 2: ein Kriegsgefangenenlager

3. Leistungssteigerung durch Arbeitsteilung: die produktive Überlegenheit von Solidaritätskernen

3.1. Stufe 1: Aufteilen und Koordinieren einer Arbeit
► Elementare Solidarität: Helfen und Teilen
► Kollektivhandeln: Summierung der Kräfte
► Zeitliche Reihung: sich ablösen
► Räumliche Trennung: Chancenvermehrung
► Stellvertretendes Handeln: Arbeit abnehmen und bündeln

3.2. Stufe 2: Zerlegen und neu Zusammensetzen einer Arbeit
► Einrichtung neuer verschiedenartiger Tätigkeiten
► Dauerhafte Arbeitsteilung: Spezialisierungsgewinn
► Innovationschancen für verbesserte Methoden
► Erneuerung ganzer Produktionsverfahren
► Freisetzung von Arbeitskraft für neue Aufgaben

4. Machtnahme als Staffelungsprozess
   ► Teilhaber, Neutrale, „Parias“

Szene 3: Erziehungsanstalt für Jugendliche

5. Reproduktion von Macht durch Umverteilung
6. Weitere Legitimierung: Selbstanerkennung und Ordnungswert der Ordnung